shikatanori
Mitglied
Mich beschäftigt seit vielen Jahren, aber in letzter Zeit immer mehr, die Frage, ab wann es narzisstisch ist, oder man einfach nur normal von sich redet.
Vorweg: Mir wurde des Öfteren schon gesagt, ich hätte narzisstische Tendenzen, also habe ich versucht, weniger von mir und mehr über andere zu reden. Natürlich fällt es einem irgendwann schwer, ständig nur über andere zu reden und alle eigenen Gefühle herunterzuschlucken und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, wenn es das nicht ist.
Aber meiner Erfahrung nach steht ein Mensch, der psychische Probleme hat, öfter im Mittelpunkt als jemand, der keine hat – ganz ohne es zu wollen. Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die beide psychische Probleme haben, ist es besonders schwer. Aber gut.
Ich habe also versucht (und versuche immer noch), weniger über mich und mehr über andere zu reden.
Danach habe ich einige Leute getroffen, die mir vorwarfen, zu wenig über mich zu reden (sie haben selbst ständig von sich geredet, auch ohne, dass ich gefragt habe). Sie fanden es nervig, mir "alles aus der Nase ziehen" zu müssen und wollten scheinbar, dass ich von selbst über mich spreche. Sie denken, es wäre ein Heischen um Aufmerksamkeit, wenn ich darauf warte, gefragt zu werden, und erst dann von mir erzähle (und dann auch nur wenige Worte).
Mir fällt es schlichtweg schwer, zu unterscheiden, ab wann ich zu viel von mir selbst gesprochen habe, und ab wann zu wenig. Es kann – das weiß ich aus eigener Erfahrung – sehr unangenehm sein, wenn jemand gar nichts von sich erzählt – auch auf Fragen hin. Das ist das Gegenteil vom Narzissten. Leuten alles aus der Nase zu ziehen und ihnen Fragen zu stellen, nur damit auch nur ein Gespräch zustande kommt, ist nicht sonderlich angenehm.
Der Vorwurf aber, ich würde mir alles aus der Nase ziehen lassen, traf mich dementsprechend hart, da ich meistens gerne mehr von mir reden würde – aber es eben aus Rücksicht den anderen gegenüber nicht tue. Ich kenne mich, und wenn ich anfange, von mir zu reden, höre ich nicht so leicht wieder auf. Ich möchte mich aber ändern und bessern, und nicht als Narzisst abgestempelt werden und deswegen für immer einsam bleiben.
Umgekehrt hatte ich sogar schon den Fall, dass ich nicht über mich reden wollte, aber die Person auch nicht von sich reden wollte bzw. überhaupt etwas sagen, und mich dazu aufforderte, nur über mich zu reden – was mir unangenehm war. Ich möchte ja auch nicht "ausgefragt" werden, und jemand, der nie von sich redet, ist irgendwie suspekt in meinen Augen. Vielleicht hat die Person es auch gebraucht, um sich abzulenken. Aber es gibt also durchaus Situationen, in denen ich wirklich gar nicht von mir reden will.
Es ist vielleicht schon wieder ein Versuch, sich anderen anzupassen – möchte jemand, dass ich viel über mich rede, versuche ich das zu tun. Möchte jemand, dass ich nur auf Fragen antworte, versuche ich das zu tun. Möchte jemand, dass ich gar nicht über mich rede, versuche ich das zu tun. Anscheinend ist das bei jedem anders – oder gibt es eine allgemeine Beschreibung, wie viel man über sich reden darf/kann/soll/muss? Denn erst herausfinden zu müssen, wer gerne wie oft über sich oder über mich redet, die Art, wie er das herausfinden will (Fragen oder von sich aus erzählen) und dann auch noch die Launen (es kann ja an einem Tag so, am anderen so sein), ist enorm kompliziert. Unter diesen Umständen macht es wenig Spaß, überhaupt mit anderen Leuten zu kommunizieren, weil man ja gar nichts richtig machen kann.
Ich frage mich ja schon langsam, ob da eine andere Persönlichkeitsstörung dahinter steckt, oder ob andere diese Probleme auch haben und nicht so viel drüber nachdenken wie ich…
Vorweg: Mir wurde des Öfteren schon gesagt, ich hätte narzisstische Tendenzen, also habe ich versucht, weniger von mir und mehr über andere zu reden. Natürlich fällt es einem irgendwann schwer, ständig nur über andere zu reden und alle eigenen Gefühle herunterzuschlucken und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, wenn es das nicht ist.
Aber meiner Erfahrung nach steht ein Mensch, der psychische Probleme hat, öfter im Mittelpunkt als jemand, der keine hat – ganz ohne es zu wollen. Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, die beide psychische Probleme haben, ist es besonders schwer. Aber gut.
Ich habe also versucht (und versuche immer noch), weniger über mich und mehr über andere zu reden.
Danach habe ich einige Leute getroffen, die mir vorwarfen, zu wenig über mich zu reden (sie haben selbst ständig von sich geredet, auch ohne, dass ich gefragt habe). Sie fanden es nervig, mir "alles aus der Nase ziehen" zu müssen und wollten scheinbar, dass ich von selbst über mich spreche. Sie denken, es wäre ein Heischen um Aufmerksamkeit, wenn ich darauf warte, gefragt zu werden, und erst dann von mir erzähle (und dann auch nur wenige Worte).
Mir fällt es schlichtweg schwer, zu unterscheiden, ab wann ich zu viel von mir selbst gesprochen habe, und ab wann zu wenig. Es kann – das weiß ich aus eigener Erfahrung – sehr unangenehm sein, wenn jemand gar nichts von sich erzählt – auch auf Fragen hin. Das ist das Gegenteil vom Narzissten. Leuten alles aus der Nase zu ziehen und ihnen Fragen zu stellen, nur damit auch nur ein Gespräch zustande kommt, ist nicht sonderlich angenehm.
Der Vorwurf aber, ich würde mir alles aus der Nase ziehen lassen, traf mich dementsprechend hart, da ich meistens gerne mehr von mir reden würde – aber es eben aus Rücksicht den anderen gegenüber nicht tue. Ich kenne mich, und wenn ich anfange, von mir zu reden, höre ich nicht so leicht wieder auf. Ich möchte mich aber ändern und bessern, und nicht als Narzisst abgestempelt werden und deswegen für immer einsam bleiben.
Umgekehrt hatte ich sogar schon den Fall, dass ich nicht über mich reden wollte, aber die Person auch nicht von sich reden wollte bzw. überhaupt etwas sagen, und mich dazu aufforderte, nur über mich zu reden – was mir unangenehm war. Ich möchte ja auch nicht "ausgefragt" werden, und jemand, der nie von sich redet, ist irgendwie suspekt in meinen Augen. Vielleicht hat die Person es auch gebraucht, um sich abzulenken. Aber es gibt also durchaus Situationen, in denen ich wirklich gar nicht von mir reden will.
Es ist vielleicht schon wieder ein Versuch, sich anderen anzupassen – möchte jemand, dass ich viel über mich rede, versuche ich das zu tun. Möchte jemand, dass ich nur auf Fragen antworte, versuche ich das zu tun. Möchte jemand, dass ich gar nicht über mich rede, versuche ich das zu tun. Anscheinend ist das bei jedem anders – oder gibt es eine allgemeine Beschreibung, wie viel man über sich reden darf/kann/soll/muss? Denn erst herausfinden zu müssen, wer gerne wie oft über sich oder über mich redet, die Art, wie er das herausfinden will (Fragen oder von sich aus erzählen) und dann auch noch die Launen (es kann ja an einem Tag so, am anderen so sein), ist enorm kompliziert. Unter diesen Umständen macht es wenig Spaß, überhaupt mit anderen Leuten zu kommunizieren, weil man ja gar nichts richtig machen kann.
Ich frage mich ja schon langsam, ob da eine andere Persönlichkeitsstörung dahinter steckt, oder ob andere diese Probleme auch haben und nicht so viel drüber nachdenken wie ich…