Mir ist aufgefallen, dass er seinen vorgefertigten Lebensweg hat, für den er sich nicht einmal besonders anstrengen muss. Nur aushalten, weil bis zur Geschäftsübernahme sicher noch einmal 10 Jahre verstreichen. Ich habe den Eindruck, dass für ihn ein vorantreiben seines Lebens nichts "bringt". Er hat ja keine Zwischenziele, die er erreichen muss, keine Fristen, die einzuhalten sind. Er will da leben bleiben, wo er lebt, die Firma übernehmen und eine Familie gründen. Alles Dinge, für die er sich viele viele Jahre Zeit nehmen kann, ohne drüber nachdenken zu müssen, ganz im Gegensatz zu mir.
Und ich habe mich jetzt entschieden, dass ich kein ewiglanges Heckmeck haben will. Ich will mein Leben nicht um ihn drumherum bauen, ich will es mit ihm zusammen aufbauen. Ich will eine Familie sein, unter einem Namen. Scheidung etc. ist mir alles egal, ich plane nicht auf eine Scheidung hin und so naiv will ich in meinem Leben sein dürfen. Wenn man sich mit dem Scheitern beschäftigt, wird man im Leben nicht mehr glücklich.
Und wenn es nicht klappt, dann kann ich mir darüber Gedanken machen, wenn es soweit ist.
Jetzt wo jemand aus der Verwandtschaft früh und plötzlich verstorben ist, ist mir auch klar geworden, dass ich nicht alles auf irgendwann in vielen Jahren verschieben will. Das Leben findet jetzt statt und keiner weiß, wie viel Zeit uns dafür bleibt.
Ich werde mit ihm darüber ein vernünftiges Gespräch führen. Er wird mir das nicht übel nehmen können. Er liebt mich.