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Nächste Schritte in einer Beziehung

LisaLe

Neues Mitglied
Mich würden Erfahrungswerte anderer Leute interessieren, da ich wenige Kontakte in ähnlicher Situation habe.

Es wird recht lang, hier die Kurzform. ich (w, Ende 20), er (m, ende 20) seit etwa 1,5 Jahren in einer Beziehung mit lockerem Start, Unterschiede in der Mentalität und Herangehensweise: ich bin recht sensibel, kommuniziere offen und gerne über meine Emotionen - bin dabei aber auch eher pragmatisch und akzeptierend, er ist impulsiv und manchmal in meinen Augen eine kleine 'dramaqueen', er regt sich schnell (und irgendwie auch gerne?) auf und ist recht absolut. In unserem Leben unterstützen wir uns aktuell sehr gut, teilen unser Bild für die Zukunft auch wenn wir den Weg/Alltag etwas anders sehen. Für die Zukunft hab ich etwas Bedenken, dass sich Unterschiede in unserer Mentalität mehr zeigen werden und dann v.a. mich belasten.
Ich bin mir (aus Mangel an Beziehungserfahrung?) außerdem nicht sicher, ob ich gefühlstechnsich an dem Punkt bin, an dem man sein sollte um weitere Schritte in der Beziehung zu planen

Und jetzt kommen (gefühlt vor allem bei mir) die Fragen: bin ich, sind wir bereite für die nächsten Schritte? Ich rede jetzt hauptsächlich von mir (da ich hier angemeldet bin), da er in Gesprächen sehr sicher wirkt und auch generell eher voran geht als ich.

Meine frühere Beziehungsgeschichte:
Ich hatte im Alter von 17 - 26 eine Beziehung (nicht meine erste, war eher frühreif), die ich als sehr liebevoll und gut bezeichnen würde - wir waren jung und sind unglaublich viel miteinander gewachsen (also da war durchaus auch Drama vorhanden, viele Jahre Fernbeziehung, aber nie ein krasser Vertrauensbruch). Rückblickend würde ich sagen, ich habe mich meinem Partner viel angepasst, aber habe von ihm auch viel Unterstützung erhalten. Für mich war er Zuhause und Zukunft und ich habe mit ihm selten Zweifel gehabt - wir haben die letzten drei Jahre der Beziehung immer wieder unsere Beziehung geöffnet (insgesamt für vllt 6 Moante), da er noch andere sexuelle Erfahrungen machen wollte (da ich seine erste Partnerin war). Durch viele Gespräche und Vertrauen war dies möglich und das ganze hat meinen Blick auf Beziehungen sehr verändert.
Die Beziehung habe ich aus Mangel an Respekt mir und der Beziehung gegenüber trotz (oder wegen?) der Liebe für diesen Mann beendet - zugegebenermaßen mit dem Gedanken, dass wir irgendwann wieder eine Chance haben wenn wir uns jetzt nicht gegenseitig so verletzen.

Zeitpunkt etwa vor 3 Jahren:
Nach dem Ende dieser langen Beziehung hab ich das erste mal so richtig gedatet und habe festgestellt, dass der Anspruch den ich an eine Beziehung habe aus Vertrauen, Liebe und Respekt besteht - Exklusivität, Äußerlichkeit, Geschlecht oder Gesellschaft ist für mich eher in den Hintergrund getreten.
Nach einigen Monaten Kontaktabbruch (auch da wir nicht in der Nähe einander waren) haben mein langjähriger Ex und ich auch nochmal eine engere Phase gehabt und eine Wiederaufnahme der Beziehung in Betracht gezogen - aber da kam es nicht zu, da gab es nochmal einige Verletzungen und aber einen ganz guten und ehrlichen Abschluss miteinander.
 

LisaLe

Neues Mitglied
Zeitpunkt etwa vor 2 Jahren:
Ungefähr 4 Monate nach diesem Abschluss habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt und habe damals aber noch einen anderen Mann (schon länger) gedated - ich habe mich damals nicht bereit gefühlt, dies als Beziehhung zu sehen (obwohl es schon recht beziehungsmäßug war) - dies mit dem Mann auch kommuniziert (da ich ja auch mit meinem langjährigen Ex, wie oben zu lesen, noch nicht ganz durch war) und nach dem ich ihn dann wiedermal einen 'Beziehungs'-Korb gegeben habe, hat er die Geschichte beendet. Ich glaube das war für uns beide schon irgendwie okay...

Zeitpunkt vor 1,5 Jahren:
Zwei Monate später ging dann das körperliche mit meinem jetzigen Partner los (nachdem wir uns vorher einfach freundschaftlich gut verstanden haben) und irgendwie hat sich das so eingeschlichen, dass er nach zwei Monaten einfach von mir als seiner "Freundin" gesprochen hat und ja, dann kam mein (geplanter) Auszug, zwischen uns war immernoch alles gut und ich glaub, dann war er wohl mein Freund... irgendwie ist das einfach so gekommen und hat sich gut angefühlt. Er war der erste Mensch, den ich wieder als meinen Freund bezeichnet habe und mit dem ich sagen würde, dass ich eine Beziehung habe. ,

Meine/unsere aktuelle Situation jetzt also:
Ich bin Ende 20, seit etwa 1.5 Jahren mit meinem jetzigen Partner zusammen - es hat locker aber verbindlich angefangen: am Anfang haben wir in einer WG gewohnt und (v.a. ich) wollte erstmal schauen wollte, wie sich das entwickelt, wenn ich (wie bereits schon geplant) ausziehe. Er hat mich schon seit dem ersten Treffen als Mensch sehr ernst genommen und mich und meine Lebensentscheidungen gefordert und gefördert (da er so auch sein eigenes Leben angeht). Ich habe ihm dabei denke ich sehr viele neue Aspekte in seinem Leben gezeigt und ihn ein wenig "zur Ruhe" gebracht und geerdet. Was von mir nicht per se antizipiert war, ich bin einfach etwas häuslicher, gerne mal alleine und hab nicht so die Angst was zu verpassen, wenn ich mal ein Treffen mit Freunden absage. Ich glaube ich habe diesen Drive und Selbstsicherheit gebraucht und er musste glaub irgendwo ankommen (tatsächlich auch im wörtlichen Sinne, da er nach Jahren der Arbeit im Ausland erst seit einigen Monaten wieder in Deutschland war).

Mit dem ersten Corona Lockdown ist er so mehr oder weniger bei mir eingezogen, da wir (durch verschiedene Umstände in meinem Leben) bei ihm in der WG einfach mehr Stress hätten (Ruhe beim Schlafen, Arbeitswege, Logistik im Grundsätzlichen). Wir haben das offen kommuniziert, besprochen, was wir jeweils brauchen, haben Anpassungen hier in der Wohnung getroffen und es läuft mittlerweile ganz smooth. Wir haben beide sehr volle Tage und das passt gut.

Durch diese recht intensiven Monate und auch unser Alter und die zukünftigen Lebensträume und -vorstellungen sind wir mittlerweile bei dem Thema zusammenziehen, Haus bauen und Kinderplanung angekommen. Alles das sind große Pläne und Lebensziele für mich - für ihn auch, aber es ist mehr ein "gehört dazu", kein Lebenstraum mit Visionen und so weiter.

Hier meine Hauptgedanken:

Wir haben uns noch nie gesagt, dass wir uns lieben. Also wirklich noch nie. Ich weiß es auch ehrlich gesagt nicht. Es fühlt sich sehr anders an, als meine langjährige Beziehung (bei der ich auch einfach jünger war) oder in dem Dating-Prozess vorher. Irgendwie "ruhiger" und "gesetzter", die großen Emotionen sind irgendwie nicht da - und da es bei uns ja auch eher locker und körperlich los ging, macht mir das so etwas Gedanken.

Er ist mir sehr wichtig, es macht mich traurig - aber fast eher sauer - wenn wir uns streiten und es macht mir Sorgen. Ich kommunziere klar, wenn mich was stört, wir haben uns denke ich schon aufeinander eingestellt - Veränderungen sieht man bei uns beiden. Er kommuniziert allerdings weniger klar (ist dann eher angespannt und mürrisch), sieht Probleme eher extern begründet (bei uns ist gerade eben viel los) und will da 'durch powern'. Ich setze Uneinigkeiten in einen größeren Rahmen als her.

Die Vorstellungen zu unserem (Familien)Alltag sind unterschiedlich, gerade arbeiten wir beide viel (10 - 12 Stunden) und (Corona) bedingt sind recht wenig Freizeit Aktivitäten dabei. Perspektivisch will er auf 10 Stunden runter, aber die Arbeit wird eben auf jeden Fall eine Priorität für ihn bleiben. Ich finde einen entschleunigten Alltag als erstrebenswert - meine aktuelle Stundenzahl sehe ich als vorübergehend notwendig. Er weiß das, und kann sich das auch vorstellen, da die Kinder und Grundstück ja betreut werden müssen - was dann in meine Verantwortung fallen würde (was ich auch sehr gerne möchte). Ich möchte aber davon abgesehen einen bewussten, authentischen und harmonischen Umgang miteinander und ein intensives Familienleben - und ich denke, dass ist mit ihm schwer möglich. Nach 10 Stunden (fordernder) Arbeit + Fahrtweg sind einfach wenig Ressourcen vorhanden - also allein schon stundenmäßig aber eben auch emotionale Kapazität, ich möchte nicht, dass meine Kinder mit Spannung in der Luft aufwachsen (das hatte ich selber leider zu oft) oder zu unrecht Stress in Form von Ungehaltenheit, schlechter Laune und Ungeduld erleben. Ich mag meine sensible Art, ja ich musste lernen mehr für mich und meine Bedürfnisse einzustehen, aber ich schätze meinen vertrauenvollen und guten Kern. Ich kommuniziere diese Bedenken mit meinem Partner, er bleibt bei seinem Bedürfniss nach intensiver Arbeit, aber ist sich sicher, dass er wieder ausgeglichener wird, wenn etwas Ruhe und Routine in unseren Alltag eingekehrt ist. Ich kann das nur gerade nicht wirklich glauben und weiß auch nicht, ob mir das 'reicht'.

Wir haben so einige Optionen durchgespielt, wie man sich die Zukunft vorstellt und da er eine 'Lösung' für seine Finanzen gerade sucht, kam recht schnell das Thema Haus/Wohnung. Er allein und wir zusammen haben (auch unabhängig von unserer Zukunft) einiges angesehen. In den letzten Wochen ist bei Ihm der Gedanken gereift, doch das Grundstück seiner Eltern mit seinen Eltern (in einem seperaten Haus) zu nutzen - also es wird jetzt quasi ernst, weil es einfach direkt verfügbar wäre. Und das geht jetzt alles eventuell sehr schnell. Wenn man jetzt weiter spinnt, dann könnte da in spätestens zwei Jahren ein zweites Haus stehen, wir sind schwanger oder haben schon ein Kind. Wir sind beruflich hoffentlich an den Punkten, an denen wir sein wollen. Also alles einfach so, jetzt, go! Und irgendwie freue ich mich jetzt nicht mit hopsern und jubel schreien, sondern mache mir Gedanken zu uns.

Ehrlich gesagt, mit meinem langjährigen Ex Partner wäre ich over the moon und wieder zurück und würde platzen vor Freude. Die Vergangenheit romantisiert man natürlich gerne mal, also villeicht doch nicht Mond und zurück? Ich weiß es nicht.

Mit meinem Partner kann ich schon über meine Bedenken bezüglich unserer Beziehung reden. Wir haben uns geeinigt, dass wir die nächsten Wochen den Gedanken wirklich marinieren lassen wollen. Er weiß, dass ich wenigstens einmal in den Urlaub mit ihm will. Er betont, dass er mit der Entscheidung kein hin und her möchte (weil es eben eine große Entscheidung ist, die viele Menschen beeinflusst - wenn wir seperat bauen/kaufen würden, würde es ja haupsächlich uns betreffen).
Ich habe Angst, mit ihm über das Thema Gefühle zu reden. Ich denken, dass wenn ich ihm sage, dass ich mir nicht sicher bin, wie sehr und ob ich ihn und unsere Beziehung liebe, es ihn sehr verunsichern würde. Wenn ich ihn in die Gedankenwelt im "Vergleich" mit meiner Ex Beziehung reinlasse, würde ihn das sicherlich verletzen. Das würde ich auch verstehen. Aber ich bin da irgendwie anders, ich möchte gerne alles über ihn uns seine vorherigen Beziehungen wissen. Er ist weniger begeistert von meinem Ex Freund - er hat eben eher die stressige letzte Phase in Gesprächen mit mir mitbekommen und ist der Meinung, dass der Ex sehr egoistisch war und ist.


Das ist jetzt wirklich viel, ich weiß gar nicht, was ich erwarte. Ich habe nur niemanden, mit dem ich da wirklich drüber reden kann. Hab auch schon überlegt, ob man sich da professionelle Unterstützung holen kann und sollte.
Irgendwie kommt es ja jetzt zu der Lebenslauf verändernenden Entscheidung, ob ich mit dem Partner an meiner Seite Haus bauen und Kinder haben möchte. Klar, alles kann sich ändern. man ist da nicht eingesperrt, aber ich würde die Entscheidung schon gerne so gut wie möglich treffen.
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Da ist sehr vieles zu bedenken und ich persönlich finde deine Art über diese Dinge nachzudenken sehr gut, denn ich bin auch eher strukturiert in meinen Gedanken und wäge in solchen Dingen alle Möglichkeiten gegeneinander ab. In meinen Augen ist das kein Zeichen von mangelnden Emotionen, falls andere darauf aufmerksam machen sollten. Mit dem fortschreitenden Alter kommen solche Gedanken halt dazu. Es ist auch gut, dass man irgendwann nicht mehr mit Schmetterlingen im Bauch in sein verderben rennt und sich später wundert, wie man gewisse Aspekte ausblenden konnte.
Also bitte fühle dich grundsätzlich bestärkt von mir.

Zur Situation ist es halt schwierig. Liebe kann viele Formen haben und besonders tiefgreifende Liebe und Vertrautheit äußert sich nicht immer in überschwänglicher Verliebtheit. Die Phase der rosa Brille kann auch sehr kurz sein, weshalb ich nicht infrage stellen möchte, dass es bei euch trotzdem Liebe sein kann. Es ist aber legitim, dass du dir darüber unsicher bist.

Zum Vergleich mit deinem Ex-Freund möchte ich dir zu bedenken geben, dass du hier deine aktuelle (funktionierende) Beziehung mit einer letztlich gescheiterten Beziehung vergleichst. Natürlich waren Dinge mit einem Ex-Freund sehr gut und anders/besser als aktuell, aber mache nicht den Fehler nur isolierte Punkte der Ex-Beziehung mit dem Gesamtkonstrukt der aktuellen zu vergleichen. Fakt ist, dass das Gesamtkonstrukt Ex-Freund gescheitert ist und dann ist es fraglich, ob das der richtige Vergleich ist. Denn faktisch vergleichst du Dinge, die damals vielleicht besser waren als jetzt, darfst aber nicht vergessen, dass die Dinge damals in der gesamten Betrachtung am Ende nicht funktioniert haben.
Also sollten die Dinge heute mit deinem Freund nicht zwingend schlechter abschneiden gegen Dinge von damals. Kommt das ungefähr raus, was ich meine?
Der Vergleich ist auch daher schwierig, weil man dazu neigt die Vergangenheit zu idealisieren und besonders schwierige Punkte auszublenden. Am Ende gab es Gründe warum es mehrfach nicht hat sein sollen und es ist schwer die damaligen Gefühle, die zum Scheitern führten, jetzt gerade wieder her zu holen, um einen echten Vergleich anzustellen.

Liebe kann unterschiedlich sein und Beziehungen sind es auch. Viele Beziehungen scheitern, weil ein Partner sie an einem unrealistischen Maßstab aus der Vergangenheit misst und enttäuscht ist, dass es nicht so ist wie damals. Der Maßstab wird tendenziell immer höher. Die Gefahr dabei ist allerdings immer, dass man den höchsten Punkt schon erlebt hat und den zweithöchsten sausen lässt, weil man glaubt es gibt noch was besseres und in Wahrheit warten nur noch niedrigere Punkte auf einen.

Zu der konkreten Entscheidungssituation: Ich finde es zu früh in der Beziehung, um sich so stark zu committen. Hausbau, Kinderplanung, gemeinsames Verschulden und im Zweifel Ehe etc. ist in meinen Augen definitiv zu früh nach 1,5 Jahren und vor allem mit der von dir beschriebenen Situation. Es könnte sein, dass beziehungstechnisch noch andere Erfahrungen auf dich warten oder ihr andere Ebenen in eurer Beziehung erreichbar sind. Lass dich nicht davon treiben, dass jetzt die Gelegenheit günstig erscheint. Das sind alles Entscheidungen, die nur mit sehr hohem Schaden/Aufwand revidierbar sind. Zumal deine Gedankenwelt so ausschaut, dass da noch viele Unsicherheiten sind.
Ich würde aktuell sagen, dass ihr noch nicht an dem Punkt seid den nächsten Schritt zu gehen, zumindest nicht, wenn der Schritt darin besteht das alles zu tun. Der nächste Schritt könnte auch sein, dass ihr offiziell zusammenzieht mit gemeinsamer Wohnung etc. und nicht nur so coronabedingt halbwegs und so.
Als kleine Analogie dazu aus dem Sport: Ihr seid in Eurer Beziehung mit kurzen entspannten Läufen gestartet, habt die Distanz nach und nach gesteigert, schaffe jetzt gemeinsam einen 5 Kilometer Lauf mit akzeptablen Tempo und jetzt denke ihr als nächsten Schritt über einen Marathon unter 4 Stunden nach. So hört es sich an und die Steigerung ist vllt nicht unmöglich, aber nicht ratsam. Schaut erstmal nach einem 10 KM oder 15 KM Lauf, um dann einen Halbmarathin zu starten usw.

Bei all den Gedanken muss allerdings eins klar sein: Wir treffen alle bewusste und unterbewusste Entscheidungen, die Konsequenzen haben. Deine Entscheidung für oder gegen die eine oder andere Situation kann auch die Konsequenzen haben.
Du kannst dich für den Schritt entscheiden und für immer glücklich sein oder irgendwann unglücklich werden, Trennung etc. erleben.
Du kannst dich gegen den Schritt entscheiden und die Möglichkeit kommt nie wieder und du wirst keine ähnliche Beziehung mehr finden. Genauso könnte der nächste Partner der wirklich Richtige sein.
Oder irgendwas dazwischen kann passieren.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Mir kommt es so vor, als ob Du bez. dieser Beziehung noch etwas in der Schwebe hängst. Sich die Pistole auf der Brust setzen zu lassen, halte ich daher nicht für ratsam. Vielleicht solltet Ihr erstmal Ordnung in Euren Gefühlen machen und zweitens Euer gegenseitiges Vertrauen stärken. Dazu gehört auch Offenheit und Einblicke in seine Vergangenheit zulassen zu können.
Oder würde Dir eine verstandesmässig geschlossene Ehe nichts ausmachen?
 

LisaLe

Neues Mitglied
Da ist sehr vieles zu bedenken und ich persönlich finde deine Art über diese Dinge nachzudenken sehr gut,
ich dank dir erstmal, dass du ähnlich ausführlich schreibst, wie ich... war etwas erschrocken über die Länge meines Beitrags.

Diese Unsicherheit macht mir eben auch zu schaffen, und an sich war durch meine berufliche Situation die Entscheidung Haus/Grundstück und alles sowas zwangsweise nach hinten verschoben um wenigstens ein Jahr. Mit der Möglichkeit mit dem Eltern Grundstück ist da jetzt eben etwas Fahrt in die Geschichte gekommen - mehr als mir lieb ist.

Für mich ist diese Verliebtheits Frage groß. Mein Ex Partner war meine erste wirkliche große Liebe, und ich weiß aber noch, dass das auch damals schwer für mich war. Geschiedener Haushalt, schwierige Beziehungen durch alle Generationen durch - gebranntes Kind.
Aber als es mich dann irgendwann traf (okay, das war damals nach 3 oder 4 Monaten) dann war es so offensichtlich und wurde nie in Frage gestellt - bis weit über die Trennung hinaus nicht. Selbst jetzt gerade könnte ich dir nicht sagen, ob ich den Ex Freund nicht noch liebe, auf die Art auf die man seine Familie liebt.

Und vielleicht ist das einfach normal, dass diese erste große Liebe entweder bleibt, oder so anders ist, als das was folgt. Da ich mit dieser groß geworden bin, fühlt es sich jetzt eben so anders an. Und gerade, weil allein diese Liebe eben nicht gereicht hat (weil Ex Beziehung) ist dann eben auch die Frage, wie es halten soll, wenn diese großen Gefühle noch nicht mal da sind (oder ich sie nicht wahrnehme).

Das Romantisieren ist mir auf jeden Fall klar - daher ist für mich die Frage mit der aktuellen Beziehung an sich auch getrennt von der vorherigen Beziehung zu sehen. Eben ob auch grundsätzlich solche Unterschiede in der Mentalität und Sozialisierung schwierig sind, oder ob man sich da eingroovt (und aber eben nicht resigniert, oder "aufgibt") und es wirklich einfach kommt mit der Zeit.

- ihr habt euch nie gesagt, dass ihr euch liebt
- habt keine gemeinsame Zukunftsvorstellung
- seid unfähig klar über Gefühle und Probleme zu sprechen

Bist du dir sicher, dass du eine Beziehung führst?
Ja, es ist eine Beziehung, Worte sind für mich nicht das Entscheidende. Ein Kind wird dir bis zu einem gewissen Alter auch nicht sagen, dass es dich liebt und wird auch sehr lange dieses Konzept der Liebe erst verstehen müssen - du würdest aber an der Liebe deines Kindes auch eher schwer zweifeln, oder?

Ich würde nicht sagen, dass wir keine Zukunftsvorstellung haben - wir schauen gerade, wie sie zusammen passt und wie sie zusammen passen kann. Viele Menschen machen sich darüber m.E. eher zu wenig Gedanken, wir sind da glaub das Gegenteil und manchmal eventuell zu pragmatisch. Über Probleme und Wege der Lösung können wir gut reden - über Gefühle reden fällt uns da auf jeden Fall schwerer.

Mir kommt es so vor, als ob Du bez. dieser Beziehung noch etwas in der Schwebe hängst. Sich die Pistole auf der Brust setzen zu lassen, halte ich daher nicht für ratsam. Vielleicht solltet Ihr erstmal Ordnung in Euren Gefühlen machen und zweitens Euer gegenseitiges Vertrauen stärken. Dazu gehört auch Offenheit und Einblicke in seine Vergangenheit zulassen zu können.
Oder würde Dir eine verstandesmässig geschlossene Ehe nichts ausmachen?
Kannst du mir erklären, wo bei dir der Eindruck von mangelndem Vertrauen aufgekommen ist? Also über unsere Vergangenheit wissen wir glaub ganz gut Bescheid, da gibts auch keine Probleme einen Einblick zu gewähren - ich glaube nur, dass es ihm schwer fällt einen Zugang zu seinen Emotionen (vor allem eher damals) zu finden. Und da ist eben die Frage: "ist er so" und "darf er so sein" oder sollte das anders sein? Ich bin kein Fan davon einen Menschen ändern zu wollen, aber eben realistisch daran zu gehen, ob es so klappen kann.
Eine geschlossene Beziehung oder Ehe ist für mich kein Problem, ich habe Jahre lang monogam gelebt und mir hat nichts gefehlt - auch diese Beziehung ist sein Anbegin monogam. Mir ist es nur wichtig, dass man auf einer Seite ist, dass Zuneigung/Gefühöe und Sex nicht immer was miteinander zu tun hat. Eine geschlossene Beziehung/Ehe ist kein Garant dafür, dass man an anderen Menschen kein Interesse mehr hat. Ich fordere (und kommuniziere) nur sehr klar, dass ich das wissen möchte/und selber mitteilen würde, wenn da jemand anders interessant wird und dass das dann kein Grund zur Trennung sein darf.


Für mich ist eben ein wenig die Frage, wie ich ihm noch deutlicher klar machen kann, dass es für mich ein Druckpunkt/Pistole auf Brust setzen Moment gerade ist. Ich kommuniziere Probleme (die ich sehe) und Ängste (die ich habe) sehr offen, sage, dass ich erst noch einen gemeinsamen Urlaub brauche, gerne Ruhe in meine Finanzen/Job bringen möchte und Bedenkzeit wenigstens bis Ende des Jahres möchte. Er wirkt sicher, und wenn man nur auf seine Worte hört, dann gibt es auf seiner Seite keine SOrgen/Unsicherheiten. Wenn ich mir dann eben anschaue, wie wir im Alltag mit unserer Mentalität manchmal aneinander reiben, dann sehe ich da Probleme - er sieht das nicht. Er findet das und den Umgang miteinander recht normal (und wenn ich mir seine Familie anschaue, dann weiß ich auch, warum er das normal findet).

Ja, und das Thema mit dem "Ich liebe dich" - ich könnte mir vorstellen, dass sich da auch ein merkwürdiger Druck aufgebaut hat, weil wir eben sonst gefühlt schon so viele Schritte weiter sind manchmal.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Wir haben uns noch nie gesagt, dass wir uns lieben. Also wirklich noch nie. Ich weiß es auch ehrlich gesagt nicht.
Ich habe Angst, mit ihm über das Thema Gefühle zu reden.
Ich denken, dass wenn ich ihm sage, dass ich mir nicht sicher bin, wie sehr und ob ich ihn und unsere Beziehung liebe, es ihn sehr verunsichern würde.
ich möchte gerne alles über ihn uns seine vorherigen Beziehungen wissen.
Liebe LisaLe, um auf Deine Frage zu antworten: das hier sind so Deine Sätze, die mir das Gefühl geben, dass es Dir noch etwas an Vertrauen zu ihm fehlt.
 

LisaLe

Neues Mitglied
Liebe LisaLe, um auf Deine Frage zu antworten: das hier sind so Deine Sätze, die mir das Gefühl geben, dass es Dir noch etwas an Vertrauen zu ihm fehlt.
Hm, interessant. Ich hab das irgendwie nie als ein Mangel an Vertrauen gesehen. Eher so ein wenig Angst und Unsicherheit. Aber ja, so etwas sehe ich den Mangel an Vertrauen auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
I

Inerrerauswanderer

Gast
Nur wenn man Authentisch ist, mit sich im reinen, mit sich selbst sorgsam umgeht, dann funktioniert das Leben.
Das Glück, denn Sinn zu suchen, hält uns nur davon ab zu genießen, was wir haben.
Aber wo lerne wir wie das Leben funktioniert, wen haben wir da der uns das zeigt?
In der Schule wird Wissen vermittelt, dann sind wir Erwachsen, aber was ist mit unsren Gefühlen, dem selbst, dem ICH.
Was macht meine Persönlichkeit, mein Charakter, mein Bewusstsein aus, wie erkenne ich das?
Woher nehmen wir die Liebe die wir geben >sollten ohne was zu fordern?
Auch die Liebe zu uns selbst!
Dürfen wir so sein wie wir sind , uns fühlen und handeln?
Oder sind wir meist so wie die ( andern ) uns haben wollten , angepasst; und dann unglücklich?
 
E

Eigenlober

Gast
Hm, interessant. Ich hab das irgendwie nie als ein Mangel an Vertrauen gesehen. Eher so ein wenig Angst und Unsicherheit. Aber ja, so etwas sehe ich den Mangel an Vertrauen auch.
Ist oft ein Mangel an Selbstvertrauen angepasst zu sein , zu denken , handeln, so zu leben.
Wie soll da Zufriedenheit, ein Gefühl der Freiheit, die Liebe zu sich selbst entstehen?
Wann hast du dich das letzte Mal mit den Augen der Liebe betrachtet?
Dich gefreut, dass es dich gibt und dich dafür gelobt welch wunderbare Fortschritte du machst und welche Fähigkeiten du hast?
 

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