Nachbarskind lebt in "komischen" Verhältnissen

Guten Abend!

Zur Vorgeschichte: Ich bin vor einigen Wochen von einer kleinen Stadt in einen Großstadt Plattenbau gezogen. Ich bin daher das Kleinstadt-Leben gewohnt und man guckt da ja nach seinen Nachbarn. Es ist hier alles sehr anonym, keiner achtet auf den anderen usw. aber so bin ich nicht. Ich kann nicht einfach weggucken.

Mir ist jetzt schon öfters auf meiner Etage ein kleines Mädchen aufgefallen. Nicht älter als 7 Jahre. Ich dachte anfangs, dass sie zu Besuch irgendwo ist aber mittlerweile weiß ich, dass sie hier wohnt. In einem Haushalt mit 4 Männern. Eine ganz komische Konstellation aber der augenscheinlich jüngste von den ist ihr Vater. Ich bin deswegen so darauf aufmerksam geworden und habe das alles ein bisschen im Blick gehalten. Es ist da ein kommen und gehen, teilweise kommen die erst spät am Abend mit dem Mädchen nach Hause. Ich habe sie auch schon alleine hier rumlaufen sehen also auch draußen und wir wohnen hier nicht unbedingt in einer Gegend wo Kinder in dem Alter alleine rumlaufen sollten.

Ich habe einfach ein komisches Gefühl und will nicht wegschauen. Ich will aber auch niemanden zu unrecht beschuldigen. Es ist nun mal in so einer Gegend so, dass schnell mal so Einzelschicksale unter gehen.
Es wirkt jetzt vielleicht auch so, dass ich den ganzen Tag am Fenster hänge und meine Nachbarn beobachte. Wie eine verbitterte Frau. Das ist nicht so. Ich habe das alles jetzt über mehrere Wochen beobachtet. Ich bin einfach verunsichert und weiß nicht was ich machen soll.

Was genau missfällt Dir denn so? Welchen Eindruck macht das Kind? Ist es sauber, gut genährt, verhält es sich adäquat, ist es fröhlich? Wie geht der Vater mit dem Kind um?

7-jährige können Wege allein bewältigen und Wohnkonstellationen gibt es gerade in Großstädten die allermerkwürdigsten, ohne dass etwas Schlimmes dahinter stecken muss. Ein Kind ist nicht allein deswegen gefährdet, weil es nicht in der klassischen Mutter-Vater-Kind-Konstellation aufwächst.

Wende dich an das Jugendamt. Das kannst du auch anonym machen, wenn du das möchtest.

Ich habe mich in einer ähnlichen Situation auch mal zuerst an den örtlichen Kinderschutzbund gewandt, einfach auch, weil ich mir unsicher war und niemand zu Unrecht beschuldigen wollte. Die Ansprechpartnerin dort hat mehrfach betont, dass man im Zweifel immer Bescheid sagen soll, lieber einmal zuviel als einmal zuwenig. Sie hat sich dann damals auch an meiner Statt mit meinen Angaben an das Jugendamt gewandt, welches dann tätig geworden ist. Vielleicht wäre das für dich sonst auch eine Option, wenn du dich nicht direkt ans Amt wenden willst.

Hi

Muss gestehen,das mir auch nicht ganz wohl bei der Angelegenheit wäre.

Nur wäre auch so, dennoch vorsichtig.

Mir hat die Beschreibung dieser Umstände auch Unbehagen bereitet.
Wie lautet noch einmal eine Statistik...in jeder Schulklasse gibt es anscheinend .1-2 Kinder, die "Zuhause" sexuell missbraucht werden, ich weiß nicht, ob man da schon die Dunkelziffer miteinkalkuliert hat.
Missbrauch findet meist auch im nahen Umfeld statt, wird in den meisten Fällen von Männern begangen und wird aufgrund des Ausmaßes und der Verbreitung von manchen bereits als "epidemisch" bezeichnet.. Ich würde da auch die schlimmsten Vermutungen bekommen.


Vielleicht rufst Du hier an:

"Das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Es ist eine Anlaufstelle für Menschen, die Entlastung, Beratung und Unterstützung suchen, die sich um ein Kind sorgen, die einen Verdacht oder ein „komisches Gefühl“ haben, die unsicher sind und Fragen zum Thema stellen möchten."

....die einen Verdacht oder ein "komisches Gefühl" haben..ist doch zutreffend!


Und natürlich die Situation weiter im Auge behalten. Wie wirken denn die Männer auf dich?
Beim Jugendamt hab ich ja irgendwie eher immer Sorge, dass das Anliegen versandet.

Gibt es sonst Auffälligkeiten?

Hast du Kontakt zu irgendwelchen anderen Nachbarn die du darauf ansprechen kannst?

Sofern keine wirkliche Auffälligkeiten sind, könnte es genauso gut eine Männer WG sein, bei dem einer von ihnen ein Alleinerziehende Vater mit Kind ist.

Das späte Heimkommen könnte ebenso darauf zurückzuführen sein, dass Männer unter sich ohne weibliche Hand sehr gern locker in Erziehungsfragen sind.

Kennst du die Nachbarn sonst? Hast du je mit den Mädchen gesprochen?

Anstatt sich irgendwelche Horrorszenarien im Kopf zsm zu spinnen wie die anderen hier im Forum sollten zuerst die Fakten überprüft werden.

Was genau findest du so "merkwürdig"?
7jährige spielen natürlich draußen. Und warum ist es so schlimm, dass keine Frauen im Haus wohnen?
Vermutest du, dass das Mädchen von den vier Männern missbraucht wird?
Was möchtest du sagen?
Und würdest du ähnlich besorgt reagieren, würde da ein Junge mit vier Frauen wohnen?
Geh einfach das nächste Mal runter, wenn sie spielt und plauder mit ihr.
Und lerne ihren Vater kennen.
So aus dem Fenster raus kann man gar nichts sagen.

Es klingt irgendwie seltsam - aber man muss mit "eingelaufenen" Vorurteilen vorsichtig sein

Vielleicht ist es eine Männer WG (Papa, seine Brüder, Cousin etc). Spricht nichts dagegen, dass die zusammen wohnen und die Tochter da auch wohnt.

Ich würde auch einmal mit ihr sprechen bei Gelegenheit. Kann man ja ganz freundlich hallo sagen und dass man zugezogen ist

Wenn dir weiter etwas seltsam vorkommt, würde ich einfach ein Auge darauf haben. Gleich irgendwo melden würde ich nichts, was ich nicht auch gesehen habe!

Ich finde auch dass eher auffälliges Verhalten ein Grund ist das dem Jugendamt zu melden. Wenn sie ganz normal entwickelt und munter ist sehe ich keinen Grund dazu. Wenn man sie auch nur einmal beim Jugendamt gemeldet hat steht die Familie lebenslang in der akte. Du weißt nichtmal wirklich wer deine Nachbarn sind, stellst sie aber wegen ungewöhnlicher Konstellation direkt unter Generalverdacht.