das ist auch total blöd, dass er nach der entgiftung nicht direkt anschliessend zur therapie ist.
natürlich, er muss wollen. dennoch. man kann nicht alle "fehler" auf den "patienten" abschieben. am wenigsten fehler in organisatorischen massnahmen. das wird oft getan. was mich echt irre macht. das ist dann so therapie-kratismus. ich zähl hier keine konkreten fälle auf (die ich zur genüge habe). ich schreibe das hin um ein wenig zu relativieren.
und es geht mir auch nicht um das anprangern. sowas gehört nicht zu meinen hobbies. mir geht es um den konkreten bedarf an konkreten massnahmen in diesen vielen verschiedenen therapiestationen. die vernetzung, die zusammenarbeit, der kommunikationsfluss.
zwei monate entzug. nach dieser wertvollen massnahme dann ein "rückschlag". wieso konnte man die drauffolgende therapie nicht gleich anschliessen? weil es sinn machen würde??? man unterstellt dem patienten eben seine süchtigkeit. therapien gibt es genau aus dem grund, weil die betroffenen menschen sich selber nicht helfen können, auf unterstützung und hilfe angewiesen sind. somit berechtigen ja die therapeuten und ärzte ihre arbeit. den nutzen und den sinn ihrer arbeit. dass ihre hilfe eben angebracht ist und sinn macht. ist ja auch keine beliebige hilfe, sondern alles wissenschaftlich fundiert. warum also, entlässt man einen schweren alkoholiker nach zweimonatigem entzug einfach wieder?
wenn ich therapeut wäre oder chef so einer organisation, dann würd ich mich nerven ohne ende.
die ganze bürokratie dient der dienstleistungs- und qualitätssicherung, damit die erwünschten "heilerfolge" effektiv erreicht werden können. und nicht damit sie verunmöglicht werden.
"können wir nichts tun". "können wir nichts machen".
das ist einfach nicht nur dumm, es ist elend. dieser mensch hat sich einen entzug angetan. wird entlassen. muss zwei monate warten. und dann fängt er wieder zu trinken an.
ich höre sie schon sagen "eigenverantwortung". nein.. es ist einfach ignoranz, ohnmacht und eine kommunikationskultur die nicht förderlich ist. das ist alles nicht neu. insofern nerv ich mich noch mehr. weil die meisten sind sich dessen bewusst. insbesondere die menschen, die da professionel arbeiten. sie wissen bescheid. und halten die klappe. das macht mich wahnsinnig.
da hätte eine person vielleicht sich zehn minuten mehr zeit nehmen sollen. überlegen sollen. he.. hier war ein schwer alkoholkranker mensch auf entzug. zwei monate. wir schickten ihn heim. erst in zwei monaten hat er therapie.
das ist doch ein witz. ein witz der gelingt, weil nicht kommuniziert wird und die institutionen und der darin arbeitenden menschen nicht miteinander reden (können).
es kann nicht sein, dass das schicksal einer gelingenden therapie von zufall abhängt. ob man die richtigen menschen (pfleger, ärzte, administrationsmenschen) trifft. man verschleudert zeit, energie und geld. vom betroffenen menschen erst gar nicht zu reden. der, einerseits ja als krank deklariert wird, dann aber wieder gesund genug sein müsste, um sich selber helfen zu können.
wie es eben passt!
wer hat jetzt was davon? niemand! ausser dass alle ihren lohn einstreichen können. super!