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Nach Alkoholentzug wieder so viel Trinken wie früher und dann in Therapie?

grande

Mitglied
Hallo :)
Mein Vater ist seit 16 Jahren Alkoholiker und hat aber vor ungefähr 2 Monaten einen Entzug im Krankenhaus gemacht.
Die Therapie soll erst in ca. 2 Monaten anfangen.
Das Problem ist, dass er jetzt wieder sehr viel und meiner Meinung nach unkontrolliert trinkt.
Diese Woche zum Beispiel hat er jeden Tag so viel getrunken, dass er nur noch totalen Unsinn geredet hat, wenn er überhaupt noch einen ti. herausbekommen hat und sich am nächsten Tag am rein gar nichts mehr erinnern konnte.
Jetzt ist meine Frage, ob er bei diesem starken Alkoholkonsum überhaupt noch in Therapie gehen kann oder ob wieder alles hinfällig ist.
Habt Ohr davon Ahnung?
Wäre euch sehr dankbar, denn im Internet finde ich nichts Richtiges, aber es interessiert mich brennend!
 

Peachly

Sehr aktives Mitglied
Idealerweise ist das Ergebnis eines Entzuges, dass man nie wieder trinkt. Scheinbar hatte dein Vater einen Rückfall und muss nun wieder bei Null anfangen.
 

Tangolito

Mitglied
Hallo,

es ist tatsächlich ein Rückfall :-(

Die Langszeittherapie die er wahrscheinlich so wie ich das damals von Dir verstanden habe aber stationär machen wird ist dadurch jetzt nicht unbedingt gefährdet.
Es kann sein das wenn es nun nicht bei diesem Rückfall bleibt und er weiterhin "nass" bleibt in den nächsten Wochen nochmals ein Entzug im KH gemacht werden muss bevor er in die Langszeittherapie geht.

Alles in allem wirklich bescheiden :-/

Wie ist es eigentlich ausgegangen in Sachen Internat Grande?

Vielleicht solltest Du auch nun - nachdem er erneut angefangen hat zu trinken doch Rat beim Jugendamt suchen.

Ich wünsch Dir Glück und halte durch.
 

sommervision

Aktives Mitglied
Ich sage dazu, dass Dein Vater wieder von vorn beginnen kann. Eine Entgiftung heißt, dass die Giftstoffe aus seinem Körper entzogen wurden. Wenn er nun diese Giftstoffe seinem Körper wieder zuführt, muss er wieder entgiftet werden. Es scheint, dass Dein Vater nicht den festen Willen hat, wirklich dem Alkohol abzuschwören. Nur wer es wirklich will, schafft es auch. Ich weiss das, weil ich selbst in meiner Familie einen trockenen Alkoholiker habe, und das nun seit 20 Jahren. Er faßt keinen Alkohol mehr an, in keiner Form (nicht mal alkoholfreies Bier, weil da auch 1 %Alkohl drin sind).
Also, ich nehm an, Dein Vater will gar nicht aufhören, sonst würde er nicht mehr trinken.
 
G

Gast

Gast
das ist auch total blöd, dass er nach der entgiftung nicht direkt anschliessend zur therapie ist.

natürlich, er muss wollen. dennoch. man kann nicht alle "fehler" auf den "patienten" abschieben. am wenigsten fehler in organisatorischen massnahmen. das wird oft getan. was mich echt irre macht. das ist dann so therapie-kratismus. ich zähl hier keine konkreten fälle auf (die ich zur genüge habe). ich schreibe das hin um ein wenig zu relativieren.

und es geht mir auch nicht um das anprangern. sowas gehört nicht zu meinen hobbies. mir geht es um den konkreten bedarf an konkreten massnahmen in diesen vielen verschiedenen therapiestationen. die vernetzung, die zusammenarbeit, der kommunikationsfluss.

zwei monate entzug. nach dieser wertvollen massnahme dann ein "rückschlag". wieso konnte man die drauffolgende therapie nicht gleich anschliessen? weil es sinn machen würde??? man unterstellt dem patienten eben seine süchtigkeit. therapien gibt es genau aus dem grund, weil die betroffenen menschen sich selber nicht helfen können, auf unterstützung und hilfe angewiesen sind. somit berechtigen ja die therapeuten und ärzte ihre arbeit. den nutzen und den sinn ihrer arbeit. dass ihre hilfe eben angebracht ist und sinn macht. ist ja auch keine beliebige hilfe, sondern alles wissenschaftlich fundiert. warum also, entlässt man einen schweren alkoholiker nach zweimonatigem entzug einfach wieder?

wenn ich therapeut wäre oder chef so einer organisation, dann würd ich mich nerven ohne ende.

die ganze bürokratie dient der dienstleistungs- und qualitätssicherung, damit die erwünschten "heilerfolge" effektiv erreicht werden können. und nicht damit sie verunmöglicht werden.

"können wir nichts tun". "können wir nichts machen".

das ist einfach nicht nur dumm, es ist elend. dieser mensch hat sich einen entzug angetan. wird entlassen. muss zwei monate warten. und dann fängt er wieder zu trinken an.

ich höre sie schon sagen "eigenverantwortung". nein.. es ist einfach ignoranz, ohnmacht und eine kommunikationskultur die nicht förderlich ist. das ist alles nicht neu. insofern nerv ich mich noch mehr. weil die meisten sind sich dessen bewusst. insbesondere die menschen, die da professionel arbeiten. sie wissen bescheid. und halten die klappe. das macht mich wahnsinnig.

da hätte eine person vielleicht sich zehn minuten mehr zeit nehmen sollen. überlegen sollen. he.. hier war ein schwer alkoholkranker mensch auf entzug. zwei monate. wir schickten ihn heim. erst in zwei monaten hat er therapie.

das ist doch ein witz. ein witz der gelingt, weil nicht kommuniziert wird und die institutionen und der darin arbeitenden menschen nicht miteinander reden (können).

es kann nicht sein, dass das schicksal einer gelingenden therapie von zufall abhängt. ob man die richtigen menschen (pfleger, ärzte, administrationsmenschen) trifft. man verschleudert zeit, energie und geld. vom betroffenen menschen erst gar nicht zu reden. der, einerseits ja als krank deklariert wird, dann aber wieder gesund genug sein müsste, um sich selber helfen zu können.
wie es eben passt!

wer hat jetzt was davon? niemand! ausser dass alle ihren lohn einstreichen können. super!
 

Tangolito

Mitglied
Ich sage dazu, dass Dein Vater wieder von vorn beginnen kann. Also, ich nehm an, Dein Vater will gar nicht aufhören, sonst würde er nicht mehr trinken.
Das denk ich auch - zumindest das er von vorne beginnen kann.

Das er nicht aufhören will glaub ich allerdings nicht. Ein Alkoholiker ist krank - vor allem in seinem "nassen" Denken, das ist nun mal so - um eine Sucht zu bekämpfen bedarf es nicht nur allein des Willens, wenn dieser auch die allergrößte Rolle spielt - sondern mitunter auch - wie bei Deinem Vater wohl - einer professionellen Anleitung in Form einer stationären Langzeittherapie.

Ein Rückfall gehört zu diesem Krankheitsbild dazu. Deswegen sollte man nicht meinen das der betroffene Alkoholiker nicht Willens ist seine Sucht aufzugeben - er kann dann nicht anders eben weil er krankhaft süchtig ist.

Wenn er nicht aufhören wollte, hätte er sich gar nicht zur Entgiftung in ein KH begeben und einen Antrag auf eine Langzeittherapie gestellt. Ich denk schon das ihm die ganze Tragweite schon bewusst ist und er sich auch helfen lassen will, ansonsten hätte er keinen dieser Schritte eingeleitet.


Das blöde bei solchen Dingen sind tatsächlich die langen Wartezeiten dieser Kliniken - zwischen Entgiftung und Therapie liegen oft Monate und der Betroffene wird in dieser Zeit auch vollkommen sich selbst überlassen - und Dein Vater ist nicht der Erste der auf dem Weg zum trocken werden bis zur Therapie einen Rückfall baut.

Wahrscheinlich ist es nun sogar mal wieder so das sich der Betroffene selbst schon wegen seinem Rückfall total bescheiden fühlt, sich schämt usw. und dann wieder zur Falsche greift weil er sich so bescheiden fühlt usw. usw. ein Teufelskreis, der nicht nur allein mit Willenskraft wenn dies auch den allergrößten Anteil hat am Erfolg des trocken seins, zurückzuführen ist. Er hat bisher keine Strategie erlernt wie er sich verhält wenn er "Saufdruck" bekommt um diesen zu entfliehen und erfolgreich zu bekämpfen.
.. dazu ist auch diese Therapie gedacht....
 
S

Stau

Gast
Der TE könnte ja mal mit seinem Vater reden, ob er AA besuchen möchte.

Oder sich selbst beraten lassen. Gibt auch Beratungen für Angehörige von Suchtkranken.

Vielleicht sollte er auch mal als Sohn ein ernstes Wort mit seinem Vater reden.
 

grande

Mitglied
Der TE könnte ja mal mit seinem Vater reden, ob er AA besuchen möchte.

Oder sich selbst beraten lassen. Gibt auch Beratungen für Angehörige von Suchtkranken.

Vielleicht sollte er auch mal als Sohn ein ernstes Wort mit seinem Vater reden.

Die ganzen Abkürzungen verstehe ich zwar nicht, aber ich glaube, ich bin gemeint.
Ich bin ein Mädchen und muss leider sagen, dass man mit meinem Vater nicht reden kann.
Egal, um was es geht, er blockt einfach alles ab, selbst wenn es nur ums Wetter oder so geht.
Entweder antwortet er gar nicht, sagt total genervt jaa, ohne uns überhaupt anzugucken oder verlässt mitten im Gepräch den Raum.
 

grande

Mitglied
Es gibt einen neuen Stand: in ungefähr 1 1/2 Wochen soll er seine Therapie antreten, man erwartet ihn entgiftet, weshalb meine Mutter schon meint, dass sie ihn gleich wieder nach Hause schicken :(
 

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