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Mutter hat seit 2 Monaten Demenz, wie soll es nur weiter gehen?

Neumond4

Neues Mitglied
Geißblatt67, das der Pflegedienst ihre Medikamente bringt hatte sie bejaht und am nächsten Tag in einer Panikstimmung das sie entmündigt wird wieder über den Haufen geworfen.

Sie hatte immer Angst, dass Fremde bei ihr hinter die Kulissen sehen können. Aber dass ist ein anderes langes und sehr unschönes Thema.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo @Neumond4 , war der Pflegedienst denn überhaupt schon mal da? Es steht und fällt ja oft mit der jeweiligen Person.

Meine Eltern haben sich ewig gegen eine Putzhilfe gewehrt, jetzt klappt es aber recht gut, weil die Dame sehr umgänglich und zuverlässig ist.

Meine Mutter hat auch beginnende Demenz, allerdings ist mein Vater noch da. Ich habe oft große Angst, was mir noch bevorsteht. Du hast mein ganzes Mitgefühl! Und ich hoffe sehr, du findest eine Lösung.

Wie ist denn das Verhältnis deiner Mutter zum Hausarzt? Oft ist ja das, was der Arzt sagt, quasi Gesetz. Vielleicht könntet ihr da ansetzen?
 

Neumond4

Neues Mitglied
Die Hausärztin weiß Bescheid, morgen haben wir nochmal einen Termin mit ihr. Der Psychiater den meine Mutter im April aufgesucht hatte und der Opipram, Seralin und Espitalopran verschrieben hat ist kurzfristig in Rente gegangen und im Arztbrief in der Praxis steht keine Dosierung!
Sie nimmt auch schon seit über 20 Jahren Tavor nach eigenem Gutdünken.

Das Ganze ist so surreal!

Mein Vater ist vor 11 Jahren an einem Gehirntumor gestorben, sie hat ihn geplegt.
Sobald Fremde da sind reist sie such total zusammen. Reicht für den Pflegedienst eigentlich eine Arztdiagnose?
War bisher mit Arztterminen und sie beruhigen beschäftigt.

Ihr ist egal wer was sagt, sie will in ihrem Haus ohne Bevormundung leben.

Danke für dein Mitgefühl und die lieben Worte!
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Die Hausärztin weiß Bescheid, morgen haben wir nochmal einen Termin mit ihr. Der Psychiater den meine Mutter im April aufgesucht hatte und der Opipram, Seralin und Espitalopran verschrieben hat ist kurzfristig in Rente gegangen und im Arztbrief in der Praxis steht keine Dosierung!
Sie nimmt auch schon seit über 20 Jahren Tavor nach eigenem Gutdünken.

Das Ganze ist so surreal!

Mein Vater ist vor 11 Jahren an einem Gehirntumor gestorben, sie hat ihn geplegt.
Sobald Fremde da sind reist sie such total zusammen. Reicht für den Pflegedienst eigentlich eine Arztdiagnose?
War bisher mit Arztterminen und sie beruhigen beschäftigt.

Ihr ist egal wer was sagt, sie will in ihrem Haus ohne Bevormundung leben.

Danke für dein Mitgefühl und die lieben Worte!
Nein das reicht leider nicht. Du solltest dringend einen Pflegegrad beim Medizinischen Dienst beantragen.

Ich kann auch nur raten mal die Demenzberatung vor Ort z. B. beim DRK zu besuchen.
Dann wird vieles klarer.

Sie kann in ihrem Haus nicht mehr alleine wohnen. Das geht nunmal nicht. Sie kann jetzt auch nicht mehr selbst entscheiden , was sie will.

Schon gar nicht, wenn es so rapide abwärts geht.

Wenn sie alleine dort wohnen bleibt endet das zwangsläufig in einer Katastrophe.

Entweder stellte sie was im Haus an z. B in dem sie den Herd vergisst oder das Wasser oder es passiert ihr etwas oder sie findet nicht mehr nachhause zurück und ihr könnt sie mit dem Hubschrauber suchen lassen.

Oder sie trinkt aus Versehen irgendwas, z. B. WC-Reiniger oder isst etwas, was sie nicht soll.
(Bei uns war es zum Glück nur eine Kerze)

Sie wird auch zunehmend körperliche Koordinationsschwierigkeiten bekommen und dann gelegentlich auf der Erde landen. Dann braucht sie jemanden der sie wieder aufhebt.

Sie wird nicht mehr wissen, was sie mit ihren Haushaltsutensilien anfangen soll oder wie sie sich anziehen kann.

Sie braucht dringend jemanden, der dauerhaft bei ihr ist.

Das geht nicht anders.
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Ich fürchte du hast recht, aber sie ist so unglücklich darüber.
Die ganze Situation ist schrecklich!
Sie wehrt sich sogar dagegen, dass der Pflegedienst ihr nur die Medikamente bringt. Sie will nicht entmündigt werden und ich kann sie verstehen, auch wenn es für mich zum Glück kein Problem ist Hilfe anzunehmen.
Ist sie denn nur zeitweise so anders?
Die Aussagen hier hören sich eher klarer an.

Ist die Diagnose durch den Arzt bestätigt worden?

Die Medikamente, die Du da aufgeschrieben hast, sind Antidepressiva ... Wer verordnet die denn jetzt?
 

Sisandra

Moderator
Medikamente kann man auch von der Apotheke blistern lassen, heißt, die Tabletten werden vordosiert nach morgens, mittags, abends und nachts und nach Wochentagen.

Vielleicht wäre das für den Anfang eine Hilfe.

Auch könnte man Essen auf Rädern organisieren, falls einkaufen und kochen problematisch wird.

Wie nah wohnst du bei deiner Mutter? Könntest du öfter bei ihr vorbei schauen?

Hat sie Nachbarn, mit denen sie gut kann, die öfter nach ihr sehen könnten und dazu auch bereit wären?

Ich selbst habe in meiner Familie mehrere Fälle von Demenz erlebt. Alle Angehörigen haben beizeiten, also vor der Demenz klar geäußert, dass sie in kein Heim wollten und es ist jedesmal gelungen, diesen Wunsch bis zum Ende zu erfüllen.
 
G

Gelöscht 79589

Gast
Seit 2 Monaten ist meine Mutter kaum wieder zu erkennen!

Hätte nie für möglich gehalten dass es so rapide abwärts gehen kann.:cry::cry:
Ach ja, die Demenz!
Es kann wirklich rapide gehen. Mein Vater zum Beispiel. Im Januar 2018 hat er erste Anzeichen einer Demenz gehabt, im März hat er mich nicht einmal mehr als seinen Sohn erkannt. Das Ende vom Lied: Man kann auch Scheisse essen, wenn man dement wird... (...)

Vorsicht!

Demente Leute wissen nicht was sie tun. Von einem Arbeitskollege dessen Mutter lebte auch alleine in einem Mehrfamilienhaus und erkrankte an Demenz. Sie hatte auch noch einen alten Gasherd in der Küche.

Eines Tages wollte sie Essen zubereiten, musste aber schnell noch auf die Toilette. Wie gewohnt nahm sie ihr schnurloses Telefon mit, falls etwas schief läuft. Da sie nicht mehr aufstehen konnte, versuchte sie über das Telefon Hilfe zu rufen. Dumm nur, statt dem Telefon hatte sie die TV-Fernbedienung mitgenommen, es aber nicht bemerkt.

Letzten Endes brach die Feuerwehr die Wohnungstüre auf. Warum? Die Gute hatte zuvor den Gasherd aufgedreht, aber nicht gezündet. Das Gas hatte sich über mehrere Stunden hinweg im ganzen Haus ausgebreitet und nur durch ein Wunder kam es zu keiner Explosion. Den Gasgeruch hatten Nachbarn bemerkt und sofort die Feuerwehr alarmiert.

Hätte auch nur ein Nachbar sich ne Zigarre angezündet, wäre ihnen buchstäblich alles um die Ohren geflogen.
 
D

Die Queen

Gast
Seit 2 Monaten ist meine Mutter kaum wieder zu erkennen! Wir haben immer mal Schwierigkeiten gehabt, aber jetzt vergisst sie alles, verläuft sich in ihrem Stadtteil, weigert sich mit mir zum Arzt zu gehen, behauptet ich hätte ihr Geld gestohlen und im nächsten Moment entschuldigt sie sich und bedankt sich mehrfach für meine Hilfe

Das geht so rasend schnell! Wie soll das nur weiter gehen? Sie akzeptiert doch keine Hilfe von Fremden! Bin so durcheinander. Soll ich sie zwingen eine Pflegekraft bei sich wohnen zu lassen? Sie wollte immer eigenständig sein und ich will sie nicht zwingen.

Hätte nie für möglich gehalten dass es so rapide abwärts gehen kann.:cry::cry:
Klingt als würde deine Mutter es nicht wahrhaben wollen, dass sie diese Krankheit hat. Vielleicht wäre zunächst eine Selbsthilfegruppe und eine psychologische Unterstützung vorrangig, damit sie sich der Realität stellen kann.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Jeder Mensch ist anders. Und jede situation muss direkt vor Ort beurteilt werden.

Ich würde mich an eine Demenzberatungsstelle wenden, an einen Verein, weil dort die Leute wissen, was gebraucht wird und wie man mit Demenzkranken umgeht. Die sind dann auch in der Lage deine Mutter einzubeziehen und nichts über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Das braucht eben Geduld, Wissen über die Erkrankung. Es gibt speziell ausgebildete Helfer.

Da wo Eigenständigkeit erhalten werden kann, sollte man das auch machen.
Entschuldige, aber wenn jemand tatsächlich dement ist , kann er oder sie nicht mehr entscheiden.
Am eigenen Leib erlebt und von jeder Demenz-Beratungsstelle bestätigt.
 
G

Gelöscht 79589

Gast
...., damit sie sich der Realität stellen kann.
Na, der war gut :)

demente Menschen leben in einer Realität, die mit unserer Realität nicht mehr viel gemein hat.

Die Angst sich das einzugestehen, kann ich verstehen. Da ich aber einen dementen Vater hatte, verstehe ich auch warum ein Dementer sich das nicht eingestehen kann.

Ein Dementer nimmt seine Krankheit nicht wahr. Für ihn ist die Realität immer gegeben und er ist sich all seiner Sinne bewusst. Nur die "anderen", die benehmen sich plötzlich komisch und nicht nachvollziehbar.

Für einen Dementen wird die Welt um ihn herrum imer verückter, nur er ist noch bei Sinnen.

Da gibt es auch einen neuen Hollywood Film dazu: The Father, mit Antony Hopkins. Oscar nominiert.

 

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