Die Hausärztin weiß Bescheid, morgen haben wir nochmal einen Termin mit ihr. Der Psychiater den meine Mutter im April aufgesucht hatte und der Opipram, Seralin und Espitalopran verschrieben hat ist kurzfristig in Rente gegangen und im Arztbrief in der Praxis steht keine Dosierung!
Sie nimmt auch schon seit über 20 Jahren Tavor nach eigenem Gutdünken.
Das Ganze ist so surreal!
Mein Vater ist vor 11 Jahren an einem Gehirntumor gestorben, sie hat ihn geplegt.
Sobald Fremde da sind reist sie such total zusammen. Reicht für den Pflegedienst eigentlich eine Arztdiagnose?
War bisher mit Arztterminen und sie beruhigen beschäftigt.
Ihr ist egal wer was sagt, sie will in ihrem Haus ohne Bevormundung leben.
Danke für dein Mitgefühl und die lieben Worte!
Nein das reicht leider nicht. Du solltest dringend einen Pflegegrad beim Medizinischen Dienst beantragen.
Ich kann auch nur raten mal die Demenzberatung vor Ort z. B. beim DRK zu besuchen.
Dann wird vieles klarer.
Sie kann in ihrem Haus nicht mehr alleine wohnen. Das geht nunmal nicht. Sie kann jetzt auch nicht mehr selbst entscheiden , was sie will.
Schon gar nicht, wenn es so rapide abwärts geht.
Wenn sie alleine dort wohnen bleibt endet das zwangsläufig in einer Katastrophe.
Entweder stellte sie was im Haus an z. B in dem sie den Herd vergisst oder das Wasser oder es passiert ihr etwas oder sie findet nicht mehr nachhause zurück und ihr könnt sie mit dem Hubschrauber suchen lassen.
Oder sie trinkt aus Versehen irgendwas, z. B. WC-Reiniger oder isst etwas, was sie nicht soll.
(Bei uns war es zum Glück nur eine Kerze)
Sie wird auch zunehmend körperliche Koordinationsschwierigkeiten bekommen und dann gelegentlich auf der Erde landen. Dann braucht sie jemanden der sie wieder aufhebt.
Sie wird nicht mehr wissen, was sie mit ihren Haushaltsutensilien anfangen soll oder wie sie sich anziehen kann.
Sie braucht dringend jemanden, der dauerhaft bei ihr ist.
Das geht nicht anders.