Mutter hat immer Recht, Vater leidet

Hallöchen,
ich muss mir mal meine Sorgen um meinen Vater von der Seele schreiben.
Meine Mutter war schon immer extrem ängstlich in Bezug auf Krankheiten und das böse Wort mit C lässt es nun endgültig ausufern.
Mein Vater macht alles falsch (in ihren Augen), darf nichts machen, keine TK- Ware oder Joghurtbecher aus dem Schrank holen usw. Nach dem Essen bzw. Anfassen vom Becher sofort die Hände waschen. Der Einkaufskorb wird im Flur abgestellt und jedes Teil einzeln geholt und, wenn möglich abgewaschen. Alles könnte ja "verseucht" sein.
Und eine andere Meinung zu dem Thema geht gar nicht. "Warum kann man nicht zu Hause bleiben?" Ihr Lieblingswort "Partygesellschaft" und "Die Leute sind heute alle dumm. In unserer Zeit wär niemand in die Disco gegangen, wenn kein Sitzplatz frei gewesen wäre. Nur stehen hätte niemand gemacht. Usw. Sie ist aber erst Mitte 60.
Und mein Vater leidet auch darunter. Wenn mal wieder irgendwas nicht nach ihrer Mütze geht, wird tage- und nächtelang geredet und diskutiert . D. h. Sie redet und mein Vater sagt nix mehr, weil resigniert .
Lt. ihrer Meinung ist er eh nicht richtig im Kopf.
Mich belastet das immer mehr und ich möchte meinen Vater gerne helfen, weiß aber nicht wie. Klar, könnte er zu uns kommen , aber dann könnte er wahrscheinlich nicht mehr zurück. Er könnte sich ja dann bei uns angesteckt haben.

Deine Eltern sind erwachsene Menschen, die ihre Angelegenheiten allein regeln können und sollten. Du solltest dich da weitestgehend raushalten, auch wenn es dir schwer fallen mag.
Vielleicht kann dein Vater deine Mutter zu einer Therapie überreden. Du kannst mit ihm mal darüber reden. Aber mehr wirst du wohl nicht tun können.

Therapie ist ein ganz böses Wort. "Mit mir ist psychisch alles i.O." Schließlich hat vor Jahren im Krankenhaus ein Arzt bestätigt, dass sie psychisch geordnet ist. Und unsere Hausärztin bestätigt ihr, dass sie keine Ängste hat, weil Ängste Angst vor Unrealistischen ist, und ihre Angst vor C ist ja realistisch. Aber ich Frage mich: Wo hört Angst auf und wo fängt Panik an?
Mein Vater, ja er ist natürlich erwachsen, aber er hat keine Chance, überhauptzu Wort zu kommen und wenn dann dreht sie ihm alles wieder um. Sie hätte gut Anwältin sein können. Eine Aussage ins Gegenteil drehen. Und wenn er sich mal etwas anders sagt oder anders ausdrückt, wie zuvor: "Vorhin hast du aber so und so gesagt." Wie gesagt, er hat resigniert und sagt lieber gar nix mehr. Aber das ist dann auch nicht richtig . "Warum redest du nicht mehr mit mir?" Ist dann die Frage

Solch eine Mutter ist schrecklich.
In die Ehe deiner Eltern solltest du dich nicht einmischen.

angelheart76 meinte:

Therapie ist ein ganz böses Wort. "Mit mir ist psychisch alles i.O." Schließlich hat vor Jahren im Krankenhaus ein Arzt bestätigt, dass sie psychisch geordnet ist. Und unsere Hausärztin bestätigt ihr, dass sie keine Ängste hat, weil Ängste Angst vor Unrealistischen ist, und ihre Angst vor C ist ja realistisch. Aber ich Frage mich: Wo hört Angst auf und wo fängt Panik an?

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Ängste können rational aber auch irrational sein. Ängste sind auch überlebenswichtig. Sie verhindern, dass wir z.B. von einer Klippe springen. Bei irrationalen Ängsten empfindet der Körper Angst, obwohl es im Grunde keine Notwendigkeit dafür gibt. Corona ist jetzt natürlich so ein Fall, wo es durchaus angemessen ist Angst zu haben. Das wäre eben eine rationale Angst. Allerdings muss man sich hier fragen, in welchem Maß die Angst angemessen ist und wann nicht mehr. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, und deiner wahrscheinlich auch, dass deine Mutter übertreibt. Zumal es bisher noch keinen bekannten Fall gab, wo die Ansteckung über Lebensmittel erfolgte, die man im Supermarkt gekauft hat.

Das Problem ist, dass es schlicht nichts bringt mit Angstpatienten rational darüber zu diskutieren. Wäre ich du oder dein Vater, würde ich mich einfach nicht auf Diskussionen rund um Corona mit der Mutter einlassen. Es bringt nichts, außer, dass sie sich nur wieder aufregt.

Meine Mutter (im gleichen Alter wie deine) ist bezüglich Corona auch überängstlich. Es ist aber nicht mehr ganz so schlimm wie noch im Frühjahr. Aber ich sage mir auch: Lass sie einfach labern und machen, was sie für richtig hält.
Was ich schlimmer finde ist, wenn sie versucht ihre Ängste auf mich zu übertragen. Deine Mutter versucht das auch bei euch. Da solltet ihr euch klar distanzieren. Für dich ist es sicher leichter als für deinen Vater.

Mein Vater, ja er ist natürlich erwachsen, aber er hat keine Chance, überhauptzu Wort zu kommen und wenn dann dreht sie ihm alles wieder um.

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Das ist aber das Problem deines Vaters, wenn er das mit sich machen lässt. Er sollte sich fragen, warum er sich das gefallen lässt. Da muss schon vorher in der Beziehung manches schief gelaufen sein, dass er es jetzt nicht schafft, auch mal zu Wort zu kommen.

Wie gesagt, er hat resigniert und sagt lieber gar nix mehr. Aber das ist dann auch nicht richtig . "Warum redest du nicht mehr mit mir?" Ist dann die Frage

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Deine Mutter weiß die Antwort. Sie will durch die Frage nur wieder provozieren. Darauf sollte sich dein Vater nicht einlassen.

Glaubt mir, Corona ist nur die Spitze des Eisberges. Grundsätzlich wird schon seit einiger Zeit in der Beziehung deiner Eltern vieles nicht mehr rund laufen. Aber das ist eben eine Sache zwischen deinem Vater und deiner Mutter.

dein vater kauft sich besser ein wohnmobil und zieht auf den campingplatz. das ist ja nicht mehr zum aushalten.

Dein Vater macht das schon richtig.
Einfach reden lassen, möglichst wenig und knapp antworten.
Das bringt am wenigsten Stress für alle Beteiligten. Wenn es dein Vater irgendwann zu viel wird, kann er immer noch die Wohnung verlassen.
Du kannst ihm natürlich auch unter vier Augen mal anbieten, dass er vorübergehend zu dir zieht. Ansonsten würde ich mich aus dieser Angelegenheit heraushalten.

angelheart76 meinte:

Mich belastet das immer mehr und ich möchte meinen Vater gerne helfen, weiß aber nicht wie.

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Du musst mit ihm unter 4 Augen reden und ihn fragen, was er denn möchte.

Erst dann -unter Berücksichtigung seines Willens- kannst Du einen Hilfeplan schmieden.

Also, frag ihn erstmal. Danach meldet Du Dich hier nochmal und wir können Dir dann vernünftig helfen.

Ihr Lieben,
es wird immer schlimmer.
Meine Mutter trägt immer alle Zahlen in eine Tabelle ein. "Die Inzidenzzahlen können nicht stimmen, rechnen kann ich schließlich auch. Die weisen die Inzidenz niedriger aus als sie ist, damit sie lockern können. " Leugner mal andersrum.
Sie macht uns alle fertig. Wenn ich dann sage, dass ich mich nicht ständig nur mit Corona beschäftigen will, ist sie beleidigt, "ja, dann halten wir halt nur noch Smalltalk. Und guck halt, welche Promis schwanger sind." Ihre Hände sind übrigens schon blutig vom vielen waschen.
Und alles, was auf den Tisch gestellt wird, wird vorher mit Seife abgewaschen.

Deine Mutter wird eine Zwangsstörung haben.
Ich würde mich von ihr distanzieren.