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Muss ich meine Eltern suchen?

G

Gelöscht 58773

Gast
Hallo,

ich bin 28 (auch wenn das wohl irrelevant ist) und möchte ab Oktober studieren. Dazu benötige ich Bafög.

Ich hatte mein ganzes Leben nie wirklich Kontakt zu meinen Eltern, weiß auch nicht mal das Geburtsdatum meiner Mutter oder sonst was und möchte es auch nicht.

Als ich das heute ansprach, wurde mir mitgeteilt, dass ich meine Eltern suchen müsste und wenn ich sie nicht finden würde, dann das Amt übernimmt.

Da ich Studiengebühren bezahlen muss und jeder Euro wichtig ist und ein Suchen wohl Gebühren und weiß der Geier kosten wird, geschweige denn die Kraftressourcen um mit meiner Mutter Kontakt aufzunehmen, habe ich da ehrlich gesagt keine Lust drauf.

Jetzt die Frage: Muss ich das?
 
B

Butternut

Gast
Hallo

Hatte ein ähnliches Problem mit meinem Erzeuger. Hab dann einfach nochmal schriftlich dargelegt, dass ich keinen Kontakt seit meinem 11. Lebensjahr hatte und auch keine Angaben zu seiner Adresse etc. machen kann. Dann noch, dass ich ihn versucht habe im Netz zu finden, aber ohne Erfolg, da ich keinen Plan habe wo er wohnt kann ich ja nicht jedes Einwohnermeldeamt abfragen. Das hat gereicht, dass das Amt die Sache übernommen hat. Ausserdem habe ich noch angegeben; dass er eh nie Unterhalt gezahlt hat . Die haben mir dann reguläre Bafög gezahlt und es bei ihm eingeklagt. Ich hatte gar nichts mehr damit zu tun, während des gesamten Studiums nicht mehr.
 
G

Gelöscht 58773

Gast
Hallo

Hatte ein ähnliches Problem mit meinem Erzeuger. Hab dann einfach nochmal schriftlich dargelegt, dass ich keinen Kontakt seit meinem 11. Lebensjahr hatte und auch keine Angaben zu seiner Adresse etc. machen kann. Dann noch, dass ich ihn versucht habe im Netz zu finden, aber ohne Erfolg, da ich keinen Plan habe wo er wohnt kann ich ja nicht jedes Einwohnermeldeamt abfragen. Das hat gereicht, dass das Amt die Sache übernommen hat. Ausserdem habe ich noch angegeben; dass er eh nie Unterhalt gezahlt hat . Die haben mir dann reguläre Bafög gezahlt und es bei ihm eingeklagt. Ich hatte gar nichts mehr damit zu tun, während des gesamten Studiums nicht mehr.
Ja, so lief das auch, als ich Schul-Bafög bekam. Aber jetzt kommen sie halt auf die Spur. Das Geld ist ja noch zu verkraften. Das Problem ist wohl, dass zumindest meine Mutter Kontakt zu mir möchte und ich bin nicht gerade der Mensch der auf heile Welt spielt, etwas vorspielt oder lügt, nur um meine Ziele zu erreichen. Ich würde ihr das Formular schicken, aber keinen Brief, etc pp. Ich wüsste nichtmal wie ich sie ansprechen soll. Würde ich ihren Vornamen nehmen, wäre sie wohl gekränkt, aber eine Mutter habe ich nicht. Biologisch halt. Es ist kompliziert.

Ich habe Angst, dass das eskaliert und da man oft besser nicht an die Vernunft der Menschen appeliert. Dass sie dann eingeschnappt ist, das Zeug nicht unterschreiben will, ich dann zum Anwalt rennen muss, etc pp. Da finde ich es besser, wenn eine neutrale Stelle ihr schreibt.
 
A

annakarina

Gast
Hallo,

ich bin 28 (auch wenn das wohl irrelevant ist) und möchte ab Oktober studieren. Dazu benötige ich Bafög.

Ich hatte mein ganzes Leben nie wirklich Kontakt zu meinen Eltern, weiß auch nicht mal das Geburtsdatum meiner Mutter oder sonst was und möchte es auch nicht.

Als ich das heute ansprach, wurde mir mitgeteilt, dass ich meine Eltern suchen müsste und wenn ich sie nicht finden würde, dann das Amt übernimmt.

Da ich Studiengebühren bezahlen muss und jeder Euro wichtig ist und ein Suchen wohl Gebühren und weiß der Geier kosten wird, geschweige denn die Kraftressourcen um mit meiner Mutter Kontakt aufzunehmen, habe ich da ehrlich gesagt keine Lust drauf.

Jetzt die Frage: Muss ich das?

Dein thread hat mich total aufgewühlt. Warum willst du keinen Kontakt zu deinen Eltern? Warum willst du fast nichts über sie wissen? Es tut mir fast körperlich weh.... :eek:

Ja, das Amt übernimmt (u.a. auch die Suche, das muss dir klar sein), wenn du deine Eltern nicht findest. Abe rahnst du nicht, wie sie sich fühlen?
Ich weiß natürlich nicht, was vorgefallen ist, aber es sind immerhin deine Eltern.....

Ich lasse es so stehen. Vielleicht magst du mehr dazu sagen, vielleicht denkst du drüber nach, vielleicht.... Was auch immer.
 
G

Gelöscht 58773

Gast
Ich kann das jetzt nicht in einem Satz zusammenfassen. Ich bin bei meiner Oma aufgewachsen, hatte niemals wirklich Kontakt zu meiner Mutter oder Vater und mein Zuhause war die Hölle für mich. Mit 13, 14 unternahm ich mehrere Selbstmordversuche, ich ritzte, etc pp. Mit der Zeit ging ich immer weiter unter.

Nachdem ich jetzt die letzten 6 Jahre nur zu Hause verbrachte, weil für mich mein Leben so sinnlos war, ich nur noch Angst vor Menschen hatte, kaum vor die Tür konnte und mich jetzt wieder fast alleine hochgekämpft habe, möchte ich jetzt auch endlich glücklich sein.

Mich interessiert die Vergangenheit nicht. Mich interessiert die Vergangenheit nur in einem Punkt, Fehler zu sehen und sie in Zukunft zu beseitigen, bzw besser zu machen. Ich möchte nicht wissen wo ich her komme, ich möchte wissen wo ich bin und wo ich hin gehe.

Ich will keine Entschuldigungen hören, ich möchte nicht wissen warum oder wieso. Ich möchte nichts hören. Die können alle sagen was sie wollen, was geschehen ist ist geschehen. Nichts wird weniger schmerzhaft dadurch, dass das jetzt alles ein Versehen war, oder ein Versagen des Jugendamtes, oder was auch immer. Es ist mir scheiß egal wer Schuld hat, wer es bereut, oder was auch immer.

Vor 28 Jahren wurden Entscheidungen getroffen und jeden darauf folgenden Tag bis heute, von jedem einzelnen. Genauso wie ich heute damit klar kommen muss, dass ich 6 Jahre meines Lebens verschwendet habe, weil ich es nicht besser konnte, es war trotzdem MEINE Entscheidung, müssen andere damit klar kommen, was sie für Entscheidungen getroffen haben.


Und ich bin es leid zu hören "Es sind doch aber deine Eltern". Wenn jemand Alkoholiker ist, sich selbst zerstört und seiner Umgebung schadet und er keine Hilfe möchte, dann nehme ich von der Person Abstand. Dann ist es mir scheiß egal ob das ein wildfremder ist, meine Mutter, mein Kind, oder was auch immer. So viel Verstand sollte man erwarten können.

Ich habe genug gelitten. Ich habe gelernt alleine zu kämpfen und alleine zu sein. Jetzt wo ich das Gröbste geschafft habe, braucht mir auch keiner mehr kommen und mir helfen und an meiner Seite stehen.

Ich will keine Familie und meine Eltern sind mir wildfremde Menschen

Vllt bin ich in der Beziehung krank, vllt werde ich diese Entscheidung in 10 Jahren bereuen, aber jetzt fühle ich so. Und in 10 Jahren muss ich akzeptieren, dass ich diese Entscheidung hier heute so getroffen habe. Genauso wie meine Mutter jetzt akzeptieren muss, was sie für Entscheidungen getroffen hat.

Sie hat noch 3 andere Kinder, soll sie bei denen alles besser machen und für sie da sein. Ich brauche es nicht.
 
G

Gast

Gast
Als ich nach dem Abi studieren wollte (2008) und BAföG beantragt habe stand ich vor fast genau dem selben Problem. Meine Mutter verdient gerade genug für sich selber (mit ihr hatte und habe ich allerdings sehr guten Kontakt, trotzdem sind Geldthemen schwierig) und meinen Vater habe ich zum Glück nicht mehr gesehen seit ich 9 oder 10 war. Unterhalt hat er nie gezahlt, deswegen war Geld seit ich denken kann ein großes Problem.

Ich bin also zum BAföG-Amt und habe alle Unterlagen bis auf die, die mein Vater hätte ausfüllen müssen, abgegeben. Habe die Situation erklärt, dass ich keinen Kontakt habe und keinen möchte und seine Adresse nicht kenne. Da sagte mir der (sehr nette) Sachbearbeiter, ich solle erst einmal versuchen die Adresse rauszufinden und selber schreiben, er müsste gleich unhöfliche Briefe schreiben und das würde die Lage erfahrungsgemäß sehr verschlimmern. Habe also bei Verwandten von meinem Vater nach seiner Adresse gefragt und ihm die BAföG-Unterlagen ohne große Erklärungen, nur mit der Bitte sie auszufüllen, geschickt. Und - es kam keine Reaktion. Ich bin ständig und immer wieder zum Amt um zu fragen ob sie endlich da sind. Es hat mich ohne Ende genervt, weil ich während der Öffnungszeiten immer Vorlesung hatte und quasi schwänzen musste. Es gin außerdem das ganze erste Semester lang, ich habe über ein halbes Jahr lang KEIN Geld bekommen.

Dann irgendwann - der Sachbearbeiter war auch schon völlig genervt, weil er ebenfalls nur abgewimmelt wurde und nichts erreicht hat und ich habe vorläufiges BAföG bekommen - kamen ENDLICH doch die ausgefüllten Unterlagen. Er hatte natürlich - zum Glück - kein hohes Einkommen und ich habe von da an ganz normal und ohne weitere Schwierigkeiten den Höchstsatz bekommen.

Ich kann mir nur vorstellen, dass er beleidigt war, dass ich deutlich gemacht hatte, dass ich keinen Kontakt wünsche und deswegen nicht reagiert hat. Schatten2oo9, ich kann dich SOOOOO gut verstehen! Ich wünsche dir, dass du mehr Glück hst und deine Unterlagen bekommst. Den Eltern einen netten Umgang vorspielen nur damit sie den Kram ausfüllen würde ich nicht - wenn, ja wenn, du einige Monate überbrücken kannst, bis du zumindest vorläufiges BAföG bekommst. Ich wünsche dir gute Nerven und viel Glück.
 

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