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Muss ich damit rechnen, in einer Behindertenwerkstatt zu landen?

A

annika38

Gast
Hallo,

ich lebe jetzt seit sechs Jahren - mit Unterbrechungen von einem halben und einem Dreivierteljahr - von ALG II.
Wegen diverser gesundheitlicher Einschränkungen werde ich seit 2012 von der Reha-Abteilung des Jobcenters betreut.

Trotz einer Weiterbildung im letzten Frühjahr habe ich es ich es bisher nicht schafft, einen neuen Job zu finden.
Meine Sachbearbeiterin wird verständlicherweise langsam ungeduldig.
Bei meinem letzten Termin bei ihr empfahl sie mir, über die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises nachzudenken. Sie hätte dann bessere Möglichkeiten, mich zu fördern. Ich hätte dann Anspruch auf einen Arbeitsplatz in einem Integrationsunternehmen.
Sie gab mir ein paar Stellenangebote mit mit dem Hinweis, dass wenn auch diese Bewerbungen fruchtlos verlaufen, ich bald vom medizinischen Dienst untersucht würde.

Ich weiß jetzt nicht, ob ein Integrationsunternehmen mir einen geeigneten Job anbieten könnte.
Kurz vor Weihnachten wurden bei einer Infoveranstaltung diverse solcher Unternehmen und deren Stellenangebote vorgestellt. Mehr als Hilfsarbeiterjobs wie Arbeiten in einer Wäscherei, Reinigungsarbeiten in Gebäuden eines Wohlfahrtsverbandes und Möbelschleppen für ein Sozialkaufhaus hatte man nicht anzubieten. :(

Größer aber ist meine Angst, dass man dann versuchen wird, mich dauerhaft in einer Behindertenwerkstatt unterzubringen. Was ich auf keinen Fall möchte!

Wäre es also wirklich sinnvoll, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen?
Ich müsste bei Bewilligung ja sicherlich beim Jobcenter angeben, wegen welcher Einschränkungen ich den Behinderungsgrad bekommen habe.
Leider ist es so, dass vielleicht zu meinen bisherigen Erkrankungen noch die Diagnose Epilepsie hinzukommt.
Es könnte ja möglich sein, dass man dann beim Jobcenter erst recht keine Möglichkeit mehr für mich sieht, mich auf dem Arbeitsmarkt unterzubringen.

Wie realistisch sind meine Ängste, dass ich mit Schwerbehindertenausweis in eine Behindertenwerkstatt abgeschoben würde?

Liebe Grüße,
Annika
 

Eremit61

Mitglied
Hallo Annika,
es ist sehr unwahrscheinlich das Du in einer Behindertenwerkstatt landest.
Mir ist es ähnlich wie Dir ergangen.
Den Behindertenausweis kannst Du ruhig beantragen.
Allerdings ist die Aussage Deiner Betreuerin totaler Quatsch. Deine Chancen steigen mit der Anerkennung nicht.
Irgendwann wird das Jobcenter Dich dann drängen EU-Rente zu beantragen, da sie Dich loswerden wollen.
Aber soweit ist es noch nicht.
Beantrage den Ausweis und warte ab.

Gruß
Chris;)
 
C

chrismas

Gast
Ich würde eher dazu tendieren, dass du versuchst einen Antrag zur Teilhabe am Arbeitsleben stellst und darüber versuchst, zum Beispiel mit Hilfe des Integrationfachdienstes, eine geeignete Stelle zu finden.
 
S

Sternenkindlein

Gast
So schnell kommst du nicht in eine Behindertenwerkstatt. Aber Vorteile in einem Schwerbehindertenausweis sehe ich auch nicht.
 
G

Gast

Gast
Behinderten Werkstätten dienen der Integration und Vermittlung von Menschen auf den freien Arbeitsmarkt.
Die nicht oder noch nicht dazu in der Lage sind , durch Krankheit, Unfall oder andre Störungen voll zu arbeiten.
Auftrag dieser BWF`s:
•Angebot einer angemessenen beruflichen Bildung,
• Zahlung eines der Leistung angemessenen Arbeitsentgeltes,
•Erhalt, Entwicklung, Erhöhung oder Wiedergewinnung der Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit,
•Weiterentwicklung der Persönlichkeit,
• und Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt für "geeignete" Personen.
Im Berufsbildungsbereich (früher Arbeitstrainingsbereich) führen die Werkstätten für behinderte Menschen sowohl Einzelmaßnahmen als auch Lehrgänge durch, um eine Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsleben zu erreichen.
Wir haben da selbst Menschen mit Defiziten die haben einen Führerschein und sind selbständig und mobil.
Geht über Außenarbeitsplätze bei Ansässigen Firmen, um die Chance zu erhalten da fest angestellt zu werden.
Für dich käme das wohl eher in Frage:
Berufliche Rehabilitation - Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben - Berufsförderungswerke - BFW Bad Pyrmont & BFW Weser-Ems
 
A

annika38

Gast
Danke für eure Antworten.
Vor allem die Information über die Möglichkeit einer beruflichen Rehabiltitation war sehr hilfreich für mich.

Müsste ich den Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben beim Rentenversicherungsträger stellen oder könnte mir dabei auch meine Sachbearbeiterin von der Reha-Abteilung beim Jobcenter behilflich sein?
Wäre es denn sinnvoll, in den Besitz eines Schwerbehindertenausweises zu kommen bevor man diesen Antrag stellt?

Denn ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob ein Schwerbehindertenausweis wirklich Vorteile bringen könnte, so wie es meine Sachbearbeiterin dargestellt hat. Er könnte ja tatsächlich dazu dienen - wenn nicht in eine Behindertenwerkstatt - mich in die Erwerbsminderungsrente abzuschieben.
 
C

chrismas

Gast
Müsste ich den Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben beim Rentenversicherungsträger stellen oder könnte mir dabei auch meine Sachbearbeiterin von der Reha-Abteilung beim Jobcenter behilflich sein?
Wäre es denn sinnvoll, in den Besitz eines Schwerbehindertenausweises zu kommen bevor man diesen Antrag stellt?
In Bezug auf die Ämter bringt es dir einige Vorteile, denn dann muss bei etwaigen Vermittlungsvorschlägen und ähnlichem deine Erkrankung zwingend beachtet werden.

Den Antrag selbst kannst du entweder bei der Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit stellen. Ich würde dir allerdings empfehlen, diesen direkt bei der Rentenversicherung zu stellen, denn sollten diese nicht zuständig sein, wird dein Antrag weitergeleitet an die Agentur für Arbeit und dort bearbeitet. Der Schwerbehindertenausweis ist hierfür nicht notwendig, aber wäre schon von Vorteil, denn auch wenn Menschen mit von Behinderung bedroht sind, einen Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben ist, so ist das gleichzeitig auch ein Stolperstein, denn ab wann ist man wirklich von einer Behinderung bedroht?
 

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