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Muss hier raus, sehe aber die Arbeitswelt als Haifischbecken in dem ich untergehe

H

Holger5d

Gast
Ich bin seit 10 Jahren selbständig mit einem kleinen Handelsbetrieb. Leider ist es heute wie mit vielen kleinen Geschäften, die Konkurrenz verdrängt einen, so lebe ich momentan noch von langjährigen Stammkunden, aber es ist nichts mehr verdient. Bislang dachte ich immer lieber selbständig als sich irgendwo auf dem Kopf herumtanzen zu lassen, jetzt weiß ich aber dass es auf kurz oder lang vorbei sein wird.

Leider sehe ich heutzutage in meinem Kopf die Arbeitswelt da draußen als einzige Katastrophe. Zum einen Frage ich mich was kann ich eigentlich groß? Habe nicht studiert, beherrsche keine 2-3 Fremdsprachen, kann nichts "Spezifisches", habe keine ach so wichtigen Abteilungen durchlaufen. Die Stellenanzeigen nehmen mir von vornherein den Mut mich überhaupt zu bewerben. Was da alles verlangt wird. Wenn ich dann noch höre was mancher Akademikerfreund alles macht (fast nur englische Begriffe), habe ich das Gefühl alles falsch gemacht zu haben.

Dann die Erzählungen aus dem Umfeld mit Ellenbogendenken, Leistungsdruck, Mobbing. Ärger hier, Ärger da.. usw...
Sprich ich habe Angst wieder in ein Angestelltenverhältnis zu gehen weil ich das Gefühl habe der heutigen Arbeitswelt nicht gewachsen zu sein. Ich sehe es fast wie eine Art Bedrohung, und habe Angst unterzugehen und nichts bewältigen zu können.

Ist das wirklich so krass heutzutage oder entsteht dieses Bild nur in meinem Kopf?
Eigentlich habe ich innerlich resigniert und glaube dass alle Züge abgefahren sind.
 
K

Kammerzofe

Gast
Hallo Holger, ich kann deine Ängste durchaus nachvollziehen. Leider kann ich dir nichts zur allgemeinen Situation auf dem freien (ersten) Arbeitsmarkt sagen, da ich aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen meinen Platz "nur" auf dem 3. Arbeitsmarkt gefunden habe. Aber ich möchte dir dennoch etwas Mut zusprechen. Du bist 10 Jahre lang selbstständig tätig gewesen, das heißt du hast eine Menge geleistet. Vielleicht kannst du ja im gleichen Bereich ein Anstellungsverhältnis suchen. Jeder Chef weiß wieviel Selbstständigkeit von einem abverlangt und wie hart man dafür arbeitet, dass der Laden läuft. Ich drücke dir ganz fest die Daumen.
 

ResistanceD

Mitglied
AW: Ein glücklicher Mensch findet immer eine gute Stellung!


Hallo, lieber Holger,
statt auf noch so tolle fachliche Qualifikationen, wird heute immer mehr auf eine ausgeglichene, harmonische und gut organisierte Persönlichkeit geachtet und daran solltest Du vordringlich arbeiten!

Je sogenvoller, ängstlicher und unglückliche Du bist, desto mehr ziehst Du genau das an, was Du fürchtest und verlagerst so Deine schlimmsten Vorstellungen in die Wirklichkeit!

Als erstes solltest Du Dich beim Amt arbeitssuchend melden und Dein Gewerbe als Nebenverdienst ansehen. Wenn Du bescheiden und demütig bereit bist jede, auch noch so einfache Arbeit anzunehmen und gewissenhaft auszuüben, so kannst Du Dich so Schritt für Schritt am eigenen Schopfe aus dem Sumpf des traurigen Tales Deines Trübsals ziehen!

Darüber hinaus wäre eine vertrauensvoller Seelsorger, Coach oder Lebensberater ein wichtiger Hebel, um sehr viel leichter und schneller auf diesem Wege voran zu kommen. Dies könnte auch ein älterer Verwandter, ehemaliger Lehrer, Priester, Pater oder sonst wer sein, der Dir aufgrund seiner charakterlichen Ausstrahlung ein Vorbild ist!

Ich drücke Dir beide Daumen, daß sich bald wieder ein wohltuend stärkendes Licht in Deiner Seele leuchtet und Du bald wieder echte Begeisterung und Lebensfreude spüren kannst!

Herzlich Rainer-JGS
Hallo Rainer,

die Aspekte, die Du in den ersten beiden Absätzen erwähnst, finde ich interessant. Lust auf PM?

Schöne Grüße
 

Osta

Neues Mitglied
Hallo Holger,

Wie aufgeschlossen bist du gegenüber Weiterbildung bzw. Umschulungen?
Ich würde sagen, dass wäre ein guter Weg, die Dinge noch zu erlernen, die man zum Ausfüllen einer Stelle gebrauchen könnte. Ich würde aber nicht zu sehr vom Weg abkommen. Wenn dir das gefällt, was du seit 10 Jahren machst, wäre es unnötig, komplett die Richtung zu wechseln. Aber eine Weiterbildung/ Umschulung, die im Rahmen deiner Vorausbildung liegt, lässt sich doch prima machen und dadurch vielleicht auch genau das Wichtigste aufholen.

Viele Grüße,
Osta
 
H

Holger5d

Gast
Hallo und danke. Wahrscheinlich habe ich es zu lange schleifen lassen bzw. auch verdrängt. Ich bin sicher nicht auf den Kopf und auch nicht auf den Mund gefallen. Ausbildungsmäßig habe ich Realschule -> Wirtschaftsgymnasium -> kaufmännische Ausbildung als Automobilkaufmann -> staatlich anerkannter Betriebswirt des Handwerks.

Ich habe natürlich überlegt mich wieder in einem Autohaus zu bewerben, aber die Ausbildung liegt 10 Jahre zurück und ich habe keinerlei Berufserfahrung in dieser Branche. Das was ich bisher gemacht habe, hat definitiv keine Zukunft, es ist der Handel mit Artikeln der jeder andere auch hat. Die Preise sind kaputt, und ich kann mich gegen die Großen nicht mehr auflehnen, das macht mich auf Dauer nur kaputt.

Meine Sorge ist jetzt, dass ich mit fast Mitte 30 eigentlich nichts so wirklich kann, bzw. in meinem kopf hat sich festgesetzt dass man heute ohne geradlinigen Lebenslauf, Studium und Erfahrung in entsprechenden Firmen/Abteilungen eigentlich einpacken kann. Alle anderen wirken auf mich so wichtig, als ob sie etwas anspruchsvolles leisten und ich nicht. Wird heute wirklich noch auf das Persönliche geachtet? Ich habe immer das Gefühl es geht nur noch um Titel und Abschlüsse.

Bei einem Coach war ich schon, kostet viel Geld, aber er kann mir natürlich auch nicht sagen wo ich mich bewerben soll bzw. wo ich Chancen haben könnte. Der Gedanke eventuell nur noch Hilfsjobs zu bekommen belastet mich sehr..
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Hallo und danke. Wahrscheinlich habe ich es zu lange schleifen lassen bzw. auch verdrängt. Ich bin sicher nicht auf den Kopf und auch nicht auf den Mund gefallen. Ausbildungsmäßig habe ich Realschule -> Wirtschaftsgymnasium -> kaufmännische Ausbildung als Automobilkaufmann -> staatlich anerkannter Betriebswirt des Handwerks.

Ich habe natürlich überlegt mich wieder in einem Autohaus zu bewerben, aber die Ausbildung liegt 10 Jahre zurück und ich habe keinerlei Berufserfahrung in dieser Branche. Das was ich bisher gemacht habe, hat definitiv keine Zukunft, es ist der Handel mit Artikeln der jeder andere auch hat. Die Preise sind kaputt, und ich kann mich gegen die Großen nicht mehr auflehnen, das macht mich auf Dauer nur kaputt.

Meine Sorge ist jetzt, dass ich mit fast Mitte 30 eigentlich nichts so wirklich kann, bzw. in meinem kopf hat sich festgesetzt dass man heute ohne geradlinigen Lebenslauf, Studium und Erfahrung in entsprechenden Firmen/Abteilungen eigentlich einpacken kann. Alle anderen wirken auf mich so wichtig, als ob sie etwas anspruchsvolles leisten und ich nicht. Wird heute wirklich noch auf das Persönliche geachtet? Ich habe immer das Gefühl es geht nur noch um Titel und Abschlüsse.

Bei einem Coach war ich schon, kostet viel Geld, aber er kann mir natürlich auch nicht sagen wo ich mich bewerben soll bzw. wo ich Chancen haben könnte. Der Gedanke eventuell nur noch Hilfsjobs zu bekommen belastet mich sehr..
Du musst dich ja nicht grad bei einem BMW/Mercedes/... Autohändler bewerben.
Such dir für den anfang ein kleines "noname" autohaus.
Ich war fast 20 jahre aus meinem job(floristin) raus...und habe jetzt wieder damit angefangen.
Konnte mir das auch nie vorstellen, dass das nochmal klappen könnte...
 
H

Holger5d

Gast
Die Frage ist was macht Sinn? Gleich den Kopf aus Respekt vor "größeren" Firmen in den Sand stecken und sich nur nach unten orientieren? Oder ist es ein Versuch wert sich auf bei scheinbar überdotierten Stellen zu bewerben? Wie stark wiegt heutzutage noch das Persönliche? Und sollte man die Situation ehrlich schildern dass diverse Umstände (die sicherlich begreiflich sind) dazu geführt haben, dass man sich neu orientieren möchte?

Oder ist es sogar ein Nachteil wenn man selbständig war, nach dem Motto der kann sich eh nicht mehr unterordnen?

Ich habe sicher Potential und bin ein ehrlicher korrekter Mitarbeiter, aber meine Angst heute nicht mehr zu genügen ist riesengroß. Zu meiner Schulzeit war es noch nicht normal im Ausland zu studieren, 3 Fremdsprachen zu lernen, das wird ja heute alles immer heftiger und aufwändiger. Eierlegende Wollmilchsau trifft es manchmal ganz gut was in den Stellenanzeigen verlangt wird. Je mehr Abschlüsse und Diplome desto besser, so kommt es mir vor.
 
G

Gast

Gast
Ich bin seit 10 Jahren selbständig mit einem kleinen Handelsbetrieb. Leider ist es heute wie mit vielen kleinen Geschäften, die Konkurrenz verdrängt einen, so lebe ich momentan noch von langjährigen Stammkunden, aber es ist nichts mehr verdient. Bislang dachte ich immer lieber selbständig als sich irgendwo auf dem Kopf herumtanzen zu lassen, jetzt weiß ich aber dass es auf kurz oder lang vorbei sein wird.

Leider sehe ich heutzutage in meinem Kopf die Arbeitswelt da draußen als einzige Katastrophe. Zum einen Frage ich mich was kann ich eigentlich groß? Habe nicht studiert, beherrsche keine 2-3 Fremdsprachen, kann nichts "Spezifisches", habe keine ach so wichtigen Abteilungen durchlaufen. Die Stellenanzeigen nehmen mir von vornherein den Mut mich überhaupt zu bewerben. Was da alles verlangt wird. Wenn ich dann noch höre was mancher Akademikerfreund alles macht (fast nur englische Begriffe), habe ich das Gefühl alles falsch gemacht zu haben.

Dann die Erzählungen aus dem Umfeld mit Ellenbogendenken, Leistungsdruck, Mobbing. Ärger hier, Ärger da.. usw...
Sprich ich habe Angst wieder in ein Angestelltenverhältnis zu gehen weil ich das Gefühl habe der heutigen Arbeitswelt nicht gewachsen zu sein. Ich sehe es fast wie eine Art Bedrohung, und habe Angst unterzugehen und nichts bewältigen zu können.

Ist das wirklich so krass heutzutage oder entsteht dieses Bild nur in meinem Kopf?
Eigentlich habe ich innerlich resigniert und glaube dass alle Züge abgefahren sind.

Was war vor der Selbständigkeit? Was war das für ein Handelsbetrieb? Wie viel musst du mind. monatlich brutto verdienen um überleben zu können? Wie hoch sind deine Ansprüche?
Du schreibst, dass es mit der Selbstständigkeit nicht rund läuft. Wie hoch wäre dein derzeitiges Einkommen ungefähr? Wenn es so schlecht läuft, wäre der Mindestlohn schon eine Verbesserung für dich?
 

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