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Montag alles schwarz und heute gold

katharine

Mitglied
Liebe Alle,
am Montag konnte ich nicht in meine geliebte Arbeit weil ich von der drückenden Luft einfach extreme Kopfweh hatte und zu hohen Blutdruck.
Nur das nebenbei.

Dann kamen die Depressionen- heftig und ohne Vorankündigung.
Das Gefühl ich bin alleine, völlig alleine, obwohl ich meine Freunde hätte anrufen können, nur weinen,weinen, weinen..


Dann verändert sich meine Wohnung auch, ich fühle mich als würde ich in einer fremden Wohnung sein (müssen) und alles ist fremd .
All die Dinge, die ich sonst so gerne ansehe - unbedeutend, fremd, kalt.
Die Zeit, mein Feind mit einmal, die Zeit vergeht nicht.
Sonst- der Tag könnte zweimal 24 Stunden haben, ich habe immer was zu tun, habe immer Spass an irgendwas- jetzt erscheint mir alles grauenhaft- keine Möglichkeit aus dem dunklen Loch rauszukommen.

tränen, Tränen, ich drücke meinen Hund an mich, die nähe tut mir gut.
Nehme eine halbe Beruhigungstablette und kann schlafen.
Als ich wieder aufwache geht es mir etwas besser. Aber alles ist seltsam, fremd, ich fühle mich so leer, alles ohne Sinn , alles ohne Freude.


Heute morgen, alles wieder wie immer- als wäre der gestrige Tag nicht gewesen.
Wie ein schlechter Traum.


Heute weiss ich, es geht vorbei, morgen ist alles vergessen und ich denke auch nicht mehr drüber nach.
Aber früher, da blieb es, tagelang, wochenlang, monatelang.
Ich wachte damit auf, ich ging damit schlafen
Ich konnte kein Buch lesen, ich konnte keinen Film im Fernsehen anschauen, keine Möglichkeit mich an irgendwas zu erfreuen, ich war tot und doch voller Leid.


Tat gut das zu schreiben.


Eure Kathy
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
So ergeht es mir auch oft Kathy, manchmal verändert sich meine Stimmung von einem Moment zum anderen, manchmal nur, wenn ich bestimmte Musik höre oder so ... Dann hänge ich vollends in den Seilen, ich könnte heulen, heulen, so richtig herzzerreißend und ich fühle mich dann auch so. Meistens heule ich auch, wenn ich zu Hause bin, wirklich Rotz und Wasser, oder ich verkriech mich, wie ein kleines Kind, das sich verstecken will ... Ich kann dann auch nicht telefonieren, oder lesen ... Nach einer Weile dann wird wieder alles klarer, es geht mir besser und ich fühle, dass es wieder aufwärts geht ... Das sind bei mir wie so Stimmungsschwankungen von einem Moment zum anderen... Auf der Arbeit reiße ich mich sowas von zusammen, dass ich manchmal dann zu Hause Dämme einreiße, wenn sich alles von meiner Seele schüttet ... Und danach bin ich wieder so, als wäre nichts gewesen.

Lg Eisherz
 

katharine

Mitglied
Liebe Tulpe,

mit viel viel Übung..... und den richtigen Medikamenten.

Ich bekam nach zahlreichen Medis vor sieben Jahren nach einen Arztwechsel ein anderes Antidepressium und ein Beruhigungsmittel.

Durch die Medis konnte ich langsam wieder Kraft schöpfen und lernen wie ich mit den Tiefs umgehen kann, bzw. wie ich mich da raus ziehen kann wenn es los geht.
Klar geht das nicht immer, aber dadurch dass ich weiss, es hält nicht an, ist es erträglicher und ich kann es einfach abhaken am nächsten Tag.

Ich habe in meiner Thera viel gelernt über postives Denken, dass man sich schöne Situationen denken kann, in die man dann abtauchen kann wenn es einem schlecht geht.

Oder eben ich habe gelernt diese negativen Gedanken nieder zu kämpfen, was anfangs sehr sehr anstrengend war.
Indem ich mir auch gesagt habe: Schluss, das sind alles alte Sachen die da in dir hochkommen, heute ist alles anders.

Aber ohne die Grundlage der Medis hätte ich es niemals geschafft.

Und ohne meine liebe liebe Therapeutin, meine Freunde und meinen ewigen Willen daraus zu kommen.

Wie gesagt, solche Zustände hielten früher Monate an, das längste war mal 1 Jahr...
Da habe ich angefangen zu saufen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.

Seit wann leidest du so?
Bekommst du Medis? magst du was erzählen ?
Lg von kathy:D
 

katharine

Mitglied
Hallo Prinz oder Prinzessin Eisenherz.
das tut mir sehr leid das zu lesen, ich weiss ja wie das ist...


Du, ich bin auch damit immer zur Arbeit gegangen, aber das war so anstrengend..

Ich konnte perfekt schauspielern, niemand hat mir angemerkt wie ich litt.
Doch irgendwann konnte ich diese Maske gar nicht mehr abnehmen und dann wurde es richtig krass. Ich war wie tot, ich fühlte gar nichts mehr, habe nur funktioniert und irgendwann wurden die Depris und die Ängste unerträglich.Dann fing ich auch an Fehler zu machen auf der Arbeit..

Wie ist das bei dir, kannst du dich konzentrieren, läuft im Job alles gut?

Du das ist auf Dauer nicht gesund.
Wie kann ich dir helfen, seit wann geht das schon so, holst du dir irgendwie Hilfe?


Bei mir hat oft ein Satz ausgereicht und die Depris waren da.
Ich ging nach oben Haare waschen, fröhlich, guter Dinge, dachte irgendwas und kam als Haufen Elend wieder runter.

ich fand mich selbst zum Ko.. bis ich angefangen habe dagegen anzugehen, wenn die Gedanken kamen.
Sich zwingen an was schönes zu denken, das muss man aber vorher schon im Kopf haben, damit man das abrufen kann.

Nein, anrufen oder reden, das geht gar nicht....

Verstehe ich gut, obwohl es hilft wenn man es mal schafft und sich bei jemandem ausheulen kann.

Hast Du menschen um dich die dich verstehen, die dich annehmen mit deiner Erkrankung?
Alles gute von herzen von Kathy;)
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Liebe Kathy, danke für Deine lieben Zeilen, Du hast das mit soviel Wärme geschrieben ...
Also ich muss sagen, dass ich seit 1995 an mir arbeite bzw. arbeiten ließ. (Für umfassende Ausführungen wäre das jetzt hier viel zu lang) Da war ich suizidgefährdet und bin sofort zu einer Kur gekommen. Und von da an ging es eigentlich stetig bergauf, mit etlichen Rückschlägen ... Ganz kurze Definition (da Du mich nicht kennst: Ehe mit Alkoholiker vom Feinsten mit allen Auswirkungen, Trennung mit 3 Kindern ... Dann war ich jahrelang in einer Selbsthilfegruppe, die mich von woche zu Woche überleben ließ, habe mehrere ambulante Therapien hinter mir ...
Ich kann sagen, mir geht es so gut wie noch nie in meinem Leben ... Und doch habe ich diese - ganz genauso wie Du schreibst - Abstürze, echt genau so, es überkommt mich plötzlich und ist da, ich kann es nicht erklären ...
Auch auf Arbeit war ich wie Du, immer lustig, immer drollig und gut drauf, nur gut, dass niemand nach innen gucken konnte ...
Es hat mich ganz viel Selbstdisziplin, Selbstkontrolle, Kraft, Mut, Herz und Verstand gekostet, dass ich meinen Weg so gegangen bin. Mir zur Seite standen einige Menschen, die mir noch heute sehr nahestehen. Ich kann auch immer anrufen, tag und nacht, wenn ich das brauche ...
Familie habe ich nicht mehr viel, doch meine Kinder ...
Arbeitsmäßig hatte ich noch nie Probleme, bin auch sehr selten krank, toi, toi, toi ... Mein altes Leben ist so wie eine Schlangenhaut mir zu eng geworden, und ich habe auch vieles sehr gut im Griff.
Liebe Katharine, nur so nebenbei, Eisherz (der Name hat auch seinen Grund ...) bin ich ...

Danke nochmal für Deinen Post, Du fühlst wie ich ...

Lg Eisherz
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
Liebe Tulpe,

mit viel viel Übung..... und den richtigen Medikamenten.

Ich bekam nach zahlreichen Medis vor sieben Jahren nach einen Arztwechsel ein anderes Antidepressium und ein Beruhigungsmittel.

Durch die Medis konnte ich langsam wieder Kraft schöpfen und lernen wie ich mit den Tiefs umgehen kann, bzw. wie ich mich da raus ziehen kann wenn es los geht.
Klar geht das nicht immer, aber dadurch dass ich weiss, es hält nicht an, ist es erträglicher und ich kann es einfach abhaken am nächsten Tag.

Ich habe in meiner Thera viel gelernt über postives Denken, dass man sich schöne Situationen denken kann, in die man dann abtauchen kann wenn es einem schlecht geht.

Oder eben ich habe gelernt diese negativen Gedanken nieder zu kämpfen, was anfangs sehr sehr anstrengend war.
Indem ich mir auch gesagt habe: Schluss, das sind alles alte Sachen die da in dir hochkommen, heute ist alles anders.

Aber ohne die Grundlage der Medis hätte ich es niemals geschafft.

Und ohne meine liebe liebe Therapeutin, meine Freunde und meinen ewigen Willen daraus zu kommen.

Wie gesagt, solche Zustände hielten früher Monate an, das längste war mal 1 Jahr...
Da habe ich angefangen zu saufen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.

Seit wann leidest du so?
Bekommst du Medis? magst du was erzählen ?
Lg von kathy:D
Hallochen Kathy!

Also bewußt (durch ärztliche Bestätigung) leide ich seit fast 8 Jahren an Depressionen.

Ich muss dazu aber sagen, dass ich rückblickend schon immer ein sehr zurückgezogener melanchonischer Mensch war.

Vor ca. 8 Jahren erlitt ich einen Zusammenbruch. Ich litt unter einer so starken Angst- und Panikstörung, dass ich ins Krankenhaus und ne Woche später dann in eine psychosomatische Klinik eingeliefert werden musste. Ich wurde völlig aus dem normalen Leben rausgerissen und das für etwa 7 Monate. Dann war ich wieder in der Lage, das normale Leben anzugehen. Seit meinem Zusammenbruch nehme ich auch Antidepressiva. Anfangs waren auch noch Beruhigungsmittel und Angsthemmer dabei, die brauch ich aber jetzt nicht mehr.

Diese depressiven Phasen kommen bei mir trotz der Medi´s immer wieder und sie dauern meistens 2-3 Wochen. Deshalb bin ich so überrascht, dass bei Dir ein Tag reicht ;-)

Ich muss mir –glaub ich- mal so langsam eingestehen, dass ich damals eigentlich gar nicht richtig therapiert worden bin. Ich weiß bis heute nicht genau, warum es mir eigentlich so geht wie es geht. Ich hatte eine glückliche Kindheit und habe nie so schlimme Sachen erlebt (wie sie hier viele durchgemacht haben)……zumindestens nicht das ich wüsste.

Damals war meine Therapieziel, dass ich einfach wieder fähig bin, ohne Krankenhaus zu leben und die Depressionen loszuwerden, um mir nicht irgendwann den Strick zu nehmen. Mehr nicht.

Okay, durch die Zeit hab ich mich wahnsinnig verändert, bin sehr selbstbewusst und stark geworden (zumindestens die meiste Zeit ;-), aber wenn ich einen Rückschlag habe, fühle ich mich immer wieder, als ob ich von vorne anfangen muss.

LG tulpe
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Hallo Tulpe,

so wie Du selbst schreibst, vielleicht liegt es bei Dir tatsächlich daran, dass nicht herausgekommt, woran es bei Dir liegt. Ich habe einen großen Packen aus meiner Kindheit mitzuschleppen gehabt, dann hatte ich in meiner Jugendzeit viele Probleme und stürzte in diese Ehe und mit mir und meiner Seele ging es immer nur bergab. Und das meinte ich damit, dass ich über viele Jahre mit ganz viel Hilfe, Mut, Disziplin usw. - wie ich schon schrieb - an den Problemen gearbeitet habe.
Und heute geht es mir ebenso wie Kathy, und ich komme damit ganz gut zurecht. Das ist wie so ein Mechanismus, ich weiß, was ich tun muss, damit ich aus dieser depressiven Stimmung wieder rauskommen. Und ich nehme keine Medikamente.

Lg Eisherz
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
Dann muss ich wohl doch noch einiges tun :(

Es ist nur so schwer, weil ich den ganze Ärzte-Marathon den ich schon hinter mir habe, ungern nochmal wiederholen möchte.

Kennst Du denn Methoden, wie man herausfinden könnte, was bei einem wirklich die Ursache ist. Ich hab schon so vieles probiert, aber es kam nichts wirkliches dabei raus. Ich meine, vielleicht hab ich wirklich nie was Schreckliches erlebt und bin einfach nur ne Memme........keine Ahnung. Ich komme mir manchmal richtig schuldig vor, dass es mir so schlecht geht, obwohl ich gar keinen Grund dazu habe....
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Liebe Tulpe,

leider kenne ich auch keine Möglichkeit oder Methode, wie man das rausfindet, weil bei mir waren es mehr als offensichtlich soviele Gründe. Ich denke mal, man muss ja nicht immer etwas Schlimmes erlebt haben, solche Stimmungsschwankungen sind doch was normales, nur eben, nicht dass man so tief abrutscht und sich jedes mal erst wieder mühsam rauskämpfen muss ... Auch "ganz normale" Leute haben das.
Wenn ich auf diese langen Jahre zurückblicke, dann habe ich mich auch sehr verändert, aber zum Positiven. Und weißt Du Tulpe, es waren oft Zeiten, die mich an die Grenzen des Erträglichen oft gebracht haben, es war oft so schmerzhaft, diesen alten Ballast abzuwerfen und die neuen Verhaltensformen und -regeln durchzuhalten. Aber ich bin heute stolz, dass ich stetig vorwärtskam. Ich habe in den vielen jahren auch sehr viel gelernt, über mich und andere.
Und mich macht keiner mehr klein und ich weiß auch, dass man Grenzen setzen und halten muss, dass man konsequent sein muss, dass man auch mehr als einmal gegen den Strom schwimmen muss. Das sage ich mir selber noch sehr oft und ich lese bis heute in meinen inzwischen abgegriffenen Motivationsbüchern. Mir hilft das, mich ab und zu daran zu erinnern und positives Denken zu stärken.

Auf keinen Fall solltest Du irgendwelche Schuldgefühle entwickeln, Du bist, wie Du bist und solltest dann den Wunsch haben, Dich positiv zu stärken, nach vorne zu schauen. Was meinst Du damit, Du bist einfach nur eine "Memme". Da solltest Du eventuell anknüpfen - der Mensch kann sich, wenn er will - verändern und dadurch ein neues Lebensgefühl bekommen, ich weiß es von mir. Bloß Du hast doch auch geschrieben, dass Du Dich schon sehr verändert hast im Bezug auf Stärke usw.
So ein Rückschlag kommt immer mal wieder vor, gib dem nicht soviel Bedeutung. So eine Entwicklung geht nur in kleinen Schrittchen und mit viel Geduld. Ich meine auch, dass ich sehr stark bin, aber dann kommt es halt doch immer wieder vor, so wie auch bei Kathy beschrieben. Dann durchleide ich das sozusagen, dann nehme ich mich selbst ins Gebet und schaue wieder vorwärts, aber ich lasse es auch zu, dass ich auch schwach sein darf und heulen darf, wenn mir so ist.

Lg Eisherz
 

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