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Monologe über mein Leben

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
hm.. oh man.

Und ich finde schräg und schade, dass so viele Frauen auf dein emotionsloses Ich abzufahren scheinen. Ich fand immer die Männer gut, mit denen man schon beim ersten Date philosophieren und träumen konnte. Und zusammen weinen ist eh das schönste (vielleicht nicht beim ersten Date... aber why not?).
das hat mich echt mitgerissen. hab MEGA viel dazu geschrieben. aber das würde absolut den rahmen sprengen. auf jeden fall: danke für diese rückmeldung.

in kurz: es liegt nicht an den frauen. auch nicht an den männern. natürlich liegt es an.. mir.

das habe ich während des schreibens des textes realisiert. dann habe ich geschrieben und geschrieben und meine gedanken strukturiert und weiter reflektiert bis ich darauf gekommen bin, wieso ich beim thema frauen eigentlich so frustriert bin und wie schwer es mir fällt, das zu beschreiben.. und dann sind mir wieder all die gründe eingefallen, wieso eben nicht ICH der grund bin sondern.. das ich in den letzten jahren echt sehr fragwürdige erfahrungen mit vielen verschiedenen weiblichen menschen gemacht habe. und ich das in kombination mit meiner (linken?) erziehung in der kindheit, mit meinen traumatischen erlebnissen mit jungen frauen als jugendlicher und mit den erfahrungen der letzten jahre emotional und rational nicht mehr auf eine kette bekomme. das ergibt einfach alles keinen sinn mehr, was mir alles von meinen eltern und der gesellschaft erzählt und beigebracht wurde.

und ich hab immernoch übelste probleme, das alles irgendwie ansatzweise rational zusammenzufassen, weil es so eín krass emotionales, fast ideologisches thema ist. im grunde genommen politisch. und durchtränkt von subjektiven meinungsgebilden, die in den letzten jahren und jahrzehnten als narrativ stark gepredigt und weiterverbreitet worden sind, während andere meinungsbilder nicht mal ansatzweise zu wort gekommen sind..

...

aber trotzdem: niemand hat schuld. wenn einer schuld hat, egal ob an meiner sicht, meiner perspektive oder meinem denken, dann bin ich das. sonst niemand.

ich bin verantwortlich für mich selbst. für mein handeln. mein denken. meine gefühle.

ich bin dankbar für jede einzelne frau, die mich gedated hat. und.. mehr. und ich bin einfach ein absoluter vollidiot.

...

oh mann. der text war eigentlich so nice. und witzig. wurde aber irgendwann einfach zu konfus und zu vielgliedrig. reiche ich bestimmt irgendwann nach. danke auf jeden fall für die rückmeldung. hat mir echt klarheit gegeben und meine konfuse unzufriedenheit wieder auf die "verursacher" dieser wut zurück geführt. tut gut. fühlt sich wieder rational an.

ich schreib das alles einmal in ruhe und reih und glied auf.. das thema ist mir wirklich wichtig, will nicht falsch verstanden werden..
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Ich weiß nicht, das ist jetzt natürlich deine ganz persönliche Geschichte, von der ich nur das bisschen kenne, was ich hier gelesen habe. Aber ich finde so ein klein bisschen Schuld darf man auch immer bei den anderen suchen, bei der Gesellschaft, den Strukturen, in denen wir leben. Also ich finde das zumindest richtig, wir sind ja keine Inseln. Aber vielleicht passt das auch nicht zu den Situationen, die du im Kopf hast.

Ich finde das mit der linken Erziehung übrigens ne interessante Stelle. Ich hab ein paar Textausschnitte über deine Eltern gelesen. Und ähnlich wie du, analysiere ich mich selbst auch sehr stark in Bezug auf Sozialisation, unterschiedliche Prägung(en), Diskriminierungserfahrungen, etc. Ich bin auch sehr links, und ich wurde auch quasi links von meiner Mutter erzogen. Aber doch ein ganz anderes "links", als das heutige meine.
Und auch insgesamt ist meine Geschichte (wie wahrscheinlich die Geschichte vieler Menschen) voller Widersprüche und Uneindeutigkeiten, voll Privilegien und dem Gegenteil davon, finanzieller Armut und gleichzeitig hohen Ansprüchen (und auch Förderung) an meine Bildung.

Naja, egal. Die wichtigste Sache, die mir das Studium mitgegeben hat, ist die Lust Widersprüche aushalten zu lernen und sie anzunehmen. In mir und der Welt. Mega schwer und gleichzeitig doch etwas, das mich sehr... zufrieden und glücklich macht, wenn es gelingt.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich habe gemerkt, dass mein "problem mit frauen" nichts mit sexualität oder sonstwas zu tun hat. es ist eher ein "ideologisches", bzw. im grunde genommen politisches/gesellschaftliches problem für mich.

es hat viel mit meiner erziehung zu tun, mit starken rollenbildern und frauen, die mich großgezigen haben und vor denen ich immer großen respekt hatte.. und mit alice schwarzer. diese frau hatte großen einfluss darauf, wie ich frauen definiert habe. und heute stellt sich raus: so feministisch ist die dame gar nicht, wenn es um queere, muslimische oder andersweitige frauen geht/ging. die hat die rechte von weiß/deutsch/westlich sozialisierten/hetero-frauen gestärkt und aus dieser sicht argumentiert, aber vieles ignoriert. die frau hat großartiges geleistet für die frauenrechte in deutschland und wahrscheinlich auch europa.. und davor habe ich riesigen politischen respekt. aber was diese frau in den letzten jahren von sich gegeben hat ist so armselig, verachtenswert und straight up rassistisch, das geht einfach null klar. diese frau ist rechtspopulistin. eine konservative, autoritäre feministin. es tut weh.. ich hab halt an diese frau geglaubt..

das, plus meine eigenen persönlichen erfahrungen mit frauen.. erzeugt in meinem kopf teilweise so ein hartes gefühlschaos.. da ist SO vieles SO paradox..

aber wenn ich es auseinandernehme und reflektiere und in einem zusammenhang setze, dann merk ich halt.. es ist halt MEINE individuelle sozialisation. ich hab als kind und jugenlicher einfach zu viel politisches zeug gelesen. und ich dachte, das wäre alles wahr.. all diese linken träume von multi-kulti und so.. ich dachte, die deutschen wollten uns oder menschen wie mich wirklich hier haben und unsere bemühungen zur integration irgendwie.. "belohnen". aber natürlich bekommst du keine belohnung.. du machst dir so viel druck, lernst die sprache, liest die bücher.. und die belohnung am nde? du hast doppelt so hart gearbeitet für das gleiche ergebnis, aber am ende trotzdem schlechtere chancen auf dem arbeitsmarkt. das ist deutschland. integration als zwang und psychischer, konstanter druck. ein zustand, den du in deutschland niemals erreichen wirst, weil du es nicht kannst, weil es ihn.. nicht gibt. du bist einfach irgend so ein weiterer scheiß kanake..

es ist enttäuschend, dass das kapitalistische system uns menschen so sehr ausnimmt und ausnutzt und missachtet. ich habe nie erwartet in diesem kapitalistischen system irgendwie groß durchzustarten.. ich dachte mir schon, dass das für nen linken bengel wie mich in nem hardcore-kapitalistischen system nicht allzu lukrativ werden wird, aber das war mir egal, ich wollte nur nen job und mein "normales" geld verdienen.. meine zukunft war immer finanziell abgesichert durch meine eltern und das erbe das auf mich wartet (zumindest dachte ich das bisher, aber daran zweifle ich auch immer mehr).

ich raff halt grad.. ich wollte wahrgenommen werden.. wenigstens von frauen. wenigstens von linken frauen. wegen meiner linken, "feministischen" eigenschaften.. das thema ist mir EXTREM wichtig, wie fast alle themen, die sich rund um "diskriminierung" drehen. auch wenn der kapitalismus mich dadurch nicht sexy findet.. dachte ich wenigstens, das es frauen gibt, die meinen umgang oder denkweise bezüglich frauen schätzen..

und was erleb ich? ich treff zum ersten mal auf "richtige feministinnen", echht tolle, junge frauen.. und werd erstmal hardcore angefeindet. es ging nicht mal um feminismus.. mir wurden einfach random sachen vorgeworfen.. und es hat so weh getan.. wie wenig anderes in meinem leben. ich konnte das lange nicht einordnen und es macht mich bis heute.. fertig.

ich verstehs einfach nicht.. wieso haben mich kapitalistische, teilweise konservative/rechte frauen so oft, so gut behandelt und wieso waren sie so nett zu mir? wieso habe ich von diesen frauen so viele komplimente bekommen und von den linken frauen nicht? ich verstehs nicht..

meine vermutung mittlerweile.. aus deren sicht.. bin ich gar nicht links.. weil ich nicht so "feministisch" oder sonstwie "links denke", wie sie..?

ich treff zum ersten mal im leben auf wirklich linke frauen und die sind so scheiße gemein zu mir und ich versteh einfach gar nichts mehr. GAR NICHTS. und mein gehirn sucht nach gründen, "wie das nur so weit kommen konnte!?"

und dann erwisch ich mich immer dabei, wie ich auf einmal an all diese dummen scheiß thesen denke, die rechte und konservative auf der ganzen welt gegen linke und feministen seit jahren raushauen um sie zu diffarmieren.. thesen die ich mein leben lang bekämpft habe.. und jetzt denke ich ernsthaft drüber nach, das da etwas dran sein könnte. und es macht mir angst und verwirrt nicht. ich weiss ich bin ein loser, aber ich will nicht so ein loser sein. ich will zu keinem gottverdammten incel werden.

mein absoluter albtraum ist es, als "böser mann" gebranntmarkt zu werden.. und dieser traum hat sich vor zwei jahren bewahrheitet..

es war halt irgendwie wie so ein endlich abgeschlossener kreis der verwirrung.. angefangen mit meiner erziehung als kind und spätestens mit 12 jahren, als das mit jenny passiert ist und das mich so krass traumatisiert hat, was nun damit endet, dass ich nun mit 34 jahren von irgendwelchen deutschen feministInnen angegriffen und ausgegrenzt werde und ich einfach keine kraft mehr habe, diese menschen nicht einfach in den "aaaaach-das-sind-alles-bitches"-topf zu werfen..

nein.. das sind individuelle menschen. die wahrscheinlich irgendwelche erfahrungen gemacht haben, die dazu geführt haben, dass sie männliche menschen mit migrationshintergrund ausgrenzen.

aber wieso mich, alter? ernsthaft. so viele scheiß kanaken in berlin, die alle scheiße sind. sag das doch DENEN und nicht dem kurdischen, linken studienkollegen, der als einziger mann in nem raum mit 20 frauen sitzt..

...

seitdem hab ich etwas verloren, was mir immer sehr wichtig war und was mir mein leben lang sehr geholfen hat und fest in meinem leben verankert war: meine linke identität. ich suche sie.. es war eines der wenigen dinge, die ich hatte. meine linke, antirasstische, anti-homophobe, anti-religiöse, pro-demokratische, liberale position. ich bin irgendwie ins abseits gerutscht. spiele aus reinem trotz mit extremistischen gedanken, als ob ich damit irgendnem scheiß feministen damit was auswischen könnte. pseudo-rache. aus reinster verzweiflung.

und irgendwie hat meine ideologie stark mit meiner sexualität zu tun. ich will eigentlich keine rechten weiber F*****. und kapitalistische auch nicht. ist einfach krassester abturn.

da vermischt sich dann irgendwann

sexualität, ideologie, feminismus, politik, erfahrungen zu einem übelsten.. gefühlsknäuel.

Ich finde das mit der linken Erziehung übrigens ne interessante Stelle. Ich hab ein paar Textausschnitte über deine Eltern gelesen. Und ähnlich wie du, analysiere ich mich selbst auch sehr stark in Bezug auf Sozialisation, unterschiedliche Prägung(en), Diskriminierungserfahrungen, etc. Ich bin auch sehr links, und ich wurde auch quasi links von meiner Mutter erzogen. Aber doch ein ganz anderes "links", als das heutige meine.
ja, das muss ich auch noch auf die kette kriegen, zu raffen das es verschiedenste linke strömungen gibt und "altes" links-sein teilweise stark inkompatibel mit "modernem" links-sein ist. aber bei manchen hab ich das gefühl das links-sein bedeutet party zu machen, sich die haare bunt zu färben, beschissene klamotten zu tragen, drogen zu nehm, sich mit allem und jedem zu solidarisieren aber trotzdem keine ahnung haben um was es wirklich geht oder was das problem ist. und die wundern sich, wieso die niemand ernstnimmt oder teilweise als gefahr für die gesellschaft? so viele einzelgruppen, alle stehen für was anderes, alle streiten untereinander.

Die wichtigste Sache, die mir das Studium mitgegeben hat, ist die Lust Widersprüche aushalten zu lernen und sie anzunehmen. In mir und der Welt. Mega schwer und gleichzeitig doch etwas, das mich sehr... zufrieden und glücklich macht, wenn es gelingt.
das klingt super und freut mich sehr für dich. :)

Aber ich finde so ein klein bisschen Schuld darf man auch immer bei den anderen suchen, bei der Gesellschaft, den Strukturen, in denen wir leben.
ja. aber mach ich einfach sowieso schon zu sehr, besonders, weil in den letzten jahren wirklich viel scheiße mithilfe von äußerlichen einwirkungen in mein leben geprasselt ist und es einfach unmöglich ist zu sagen: "das ist alles meine schuld."

danke für deinen beitrag :)
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Oh, ich dachte von Anfang an, als ich den Text gelesen habe: Shit, das ist bestimmt in der Uni passiert.
Ich weiß nicht, ob's dir hilft, aber das ist ja so ne typische Erfahrung in Sozi Seminaren (in Berlin). Ich glaube, ich war da auch schon Teil beider "Seiten".

Edit: Aber ich halte mich mal etwas zurück, um den Fluss nicht so zu unterbrechen. Wenn du noch Fragen oder so hast zu dem, was ich geschrieben habe, kannst du mir ja ne Nachricht schreiben. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ja, denke ich werde nochmal deshalb evtl. auf dich zurück kommen. danke für die rückmeldung auf jeden fall!

...

an dieser stelle nochmal ganz allgemein: danke.

ich hab gestern realisiert, das mir dieses tagebuch eine therapie ersetzt. oder mir zumindest auf therapeutischer ebene sehr hilft. alleine gestern, der text.. ich dachte immer ich schieb hass auf frauen. und wusste nicht wie ich damit umgehen soll.. hab mich teils geschämt, teils einfach diese hasserfüllten gedanken über mich ergehen lassen, weil ich nicht mehr wusste, wie ich mich dagegen wehren soll..

aber es liegt nicht an frauen. nicht an männern. es liegt an meinen beschissenen erfahrungen mit beschissenen menschen. meistens: mit sehr jungen menschen..

egal.. was ich sagen wollte: es hat mir sehr geholfen. meine gedanken und gefühle zu strukturieren, zu reflektieren, zu hinterfragen.. vor einem so krass großen "publikum"..

so viel aufmerksamkeit habe ich, meine gefühle, meine gedanken noch nie bekommen. von niemandem.

das tut gut. es befriedigt mein geltungsbedürfnis, stärkt meinen selbstwert, men bedürfnis nach aufmerksamkeit, nach dem ich mich so sehr sehne.. aufmerksamkeit für meine gefühle und meine gedanken. und zuspruch.

das, was ich mir von meiner familie wünsche und so unereichbar erscheint.. gebt ihr mir.

ich teile mit euch meine gedanken, meine gefühle, meine träume.. ich kenne euch nicht. ihr mich eigentlich auch nicht. und trotzdem herrscht da diese.. magische, menschliche verbindung.. kommunikation, scheinbar einseitig..

ich danke dir, mein leser. ich danke dir, das du dir das durchließt.

ich werde mir in zukunft mehr mühe geben, positive, fröhliche, optimistische texte zu schreiben. für euch. weil ich eure gehirne nicht mit scheiße zumüllen will. nicht mit negativität. die wird hier zwar weiterhin zwangsweise teil meines contents sein. aber: in maßen.

denn ey, sein wa doch ehrlich: die welt ist kakke! :D

aber was gibt es besseres, als dieser ganze kakke mit einem grinsen entgegen zu setzen, sich mit einem lauten "WOOOOOHOO" reinzuschmeißen und durchzuwühlen.. und menschen zu finden, die.. naja.. halt nicht allzu kakke sind. der eine diamant in diesem meer von scheiße.

du, mein leser, bist für mich dieser diamant. ich werde mich weiter durch den schlamm graben, durch diese kloake der kollektiven menschlichen seele schwimmen und nach kleinen perlen fischen. wir stärken uns gegenseitig. ich dich mit meinen texten und du mich mit deinen klicks und likes. und wenn mal ne nachricht kommt, freu ich mich extra doll. und bei hatern dreifach! :D

wir kriegen das schon irgendwie hin! :D

ihr seid die besten. der beweis, das es sich lohnt, weiter zu machen. zu kämpfen. zu lieben und zu lachen.

...

ach scheiße, geht's mir heute gut. so einen guten tag, den wünsch' ich euch allen auch!
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
aaaaalder.

mein gehirn explodiert. vor gefühlen. und erinnerungen.

...

let's go.

...

14 uhr. ich treff mich mit einem guten freund. ein deutscher. der letzte.

die geschichte "wie ich alle meine deutschen freunde verlor" liegt hier schon irgendwo so halb fertig geschrieben als textdatei. hab da KRASSESTEN redebedarf. huge spoiler: wegen der afd. und weil die welt beschissen ist. und weil ich beschissen bin. egal. weiter.

also 14 uhr pünktlich zum gesundbrunnen gefahren und mit ihm 'ne ganz runde durch den humboldthain bis zur reinickendorfer, den fluss entlang gelatscht, und am "ufer" aka harter beton 'nen burger gegessen.. echt schöne gegend. viel hartes ghetto. aber dafür schöne graffitis. außerdem wirds in ufer-nähe auf einmal so schick und ruhig. und deutsch. :D hatte echt p-berg feeling. kleine cafes und kneipen in den einzelnen straßen verteilt. wetter war auch halb bombe, halb geht so, aber im endeffekt ganz nice.

also im endeffekt: richtig nice. isolation endlich mal ein wenig durchbrochen. und: den ganzen tag nichts gekifft.

auf dem nach hause weg hab ich gemerkt, wie glücklich ich war. also so voll unterbewusst. hab musik gehört, die musik nachgepfiffen und den weg getanzt. hab ich glaub ich seit zwei monaten nicht mehr gemacht.

...

wenn ihr nen typen in der u8 oder sonstwo seht, mit in-ear kopfhörern, schulterlangen, schwarzen haaren, super-nicem style und jesus-vibe, der da hinten zu irgendeinem imaginären beat mit dem A**** wackelt und rumhibbellt.. das bin ich.

ich weiss.. ich finds selbst peinlich. aber ich raff halt auch nicht, wie man gute musik hören und gleichzeitig dabei still bleiben kann. ist mir physisch einfach nicht möglich.

...

egal. was ich sagen will und was ich mir merken muss: der thomas.. das ist ein richtig guter kerl. zumindest zu mir. freundschaft zu deutschen menschen war für mich früher selbstverständlich. das ist es aber heute nicht mehr. eher im gegenteil.. ich kann es mir kaum noch vorstellen. bzw.. ich konnte es mir nicht mehr vorstellen. ich wusste nicht mehr, wie ich emotional damit umgehen soll..

selbst jetzt glüht meine amygdala in allen regenbogenfarben, ohne scheiß. ich fühls. da wird grad was blockiert.. die gefühle kommen da nicht durch. ich kann sie nicht verarbeiten. zumindest nicht positiv.

doch dieser zehn jahre jüngere (!) gibt mir..

...

ich wag's gar nicht zu sagen. aus angst das dieses gefühl wieder kaputt geht, so schnell es auch gekommen ist.

...

ach scheiß drauf, dann soll es halt kaputt gehen.

...

der typ gibt mir hoffnung. und freundschaft. und liebe.

is offiziell und bekanntermaßen mehr wert, als alles geld der welt.

für diese hoffnung bin ich diesem jungen sehr dankbar.

...

und jetzt zum zweiten part.. der weitaus komplexer wird.

weil: ich komm grad von ner feier. wo nur almans waren. alte almans. christliche almans. fundamental christliche almans.. almans.. die wahrscheinlich ein bischen rechts sind. oder zumindest vieleicht rechts sind? okok, let's settle on "somehow rechts, but i seriously dont know how rechts because we live in very, very crazy times, ok?" ok!

und leude? ohne scheiß?

ick hatte 'ne mordsgaudi.

das zu erklären wird.. schwierig.

...

oh mann. jetzt hab ich so viel geschrieben. und muss noch so viel schreiben. habe jetzt aber mehr als ne stunde lang durchgehend in die tastengehauen und sogar auf der fahrt nach hause bischen in mein handy getippt...

also: harter cliffhanger.

...

leude. ick hab euch alle lieb. allet wird gut. irgendwie. oder auch nicht.

whatever. gute nacht.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
jetzt ist schon wieder so viel passiert. so viel gutes.

ich schreib viel darüber, möchte nichts vergessen.. aber sehr unzusammenhängend. wirrer als sonst.

gleichzeitig muss ich noch den letzten eintrag zu ende schreiben, will das aber nicht überhasten.

nur so viel, weil das wenigstens kurz raus muss:

1. prag ist eine wunderschöne stadt. und ganz neu: coffee shops an jeder ecke. es hat sich noch nie so legal und "normal" angefühlt, zu kiffen. issn absoluter gamechanger. hab das so ´noch nie erlebt.

2. eine truppe von neun jungs, darunter vier polizisten und fünf kanaken, die gemeinsam auf nen junggesellenabschied nach prag fahr'n? ab. so. lu. te. toxische. männlichkeit. galore. hab noch nie so viel gelacht über so viele perverse witze und mich dabei gleichzeitig geschämt, mann zu sein. es war halt witzig. aber menschenverachtend. und hyper-sexistisch. aber whatever man. "boys will be boy, right?"

ich will das mit einem text verarbeiten, gleichzeitig aber auch nicht zu viel erzählen, weil er mich und die jungs echt in 'nem maximal problematischen licht beleuchten könnte beleuchtet und das echt problematisch sein könnte, falls hier jemand mitließt und mich oder die jungs kennen sollte. die haben halt freundinnen oder frau und kinder.

ES IST NATÜRLICH NICHTS PASSIERT! sie waren wirklich brav. *husthust* wir haben ganz brav im club im kreis getanzt und jede frau, die sich in uns aufdrängen wollte erfolgreich weggescheucht!

und letztendlich, wie wir ja alle wissen: what happens in prag, stays in prag.

...

also ja. war teilweise sehr zwiegespalten.. wegen.. verschiedenster dinge.. bei denen ich mir noch stark überlegen muss, wie ich das formuliere. es wird wahrscheinlich eine extrem abgeschwächte, "anonymisierte" version. oder vieleicht behalte ich den endgültigen, dafür aber extrem realen bericht.. einfach für mich..

oh mann.. ich glaub so wirds enden. hab nämlich kein bock mir jetzt extra zwei versionen zu überlegen.

vieleicht zensiere ich den text dann online einfach mit schwarzen balken. könnte auch krass lustig werden, haha.

...

aber erstmal muss ich den text über die christliche silberhochzeit zu ende schreiben.. wo ich auch konstant überlegen muss, wie ich das alles formuliere, weil ich mich in meinem aktuellen text, glaub ich, bischen sehr über diese familie lustig mache.. und das will ich eigentlich gar nicht. weil die mich so mögen. und ich die auch, spätestens seit der hochzeit.. das teil war so romantisch und süß. alder, wie die almans getanzt haben. einfach zu süß. und wie süß die tanzen.

und außerdem hab ich auf dieser hochzeit zwei menschen getroffen, die ich seit locker zehn jahren nicht mehr gesehen habe...

oh mann..

jetzt schreib ich schon wieder viel zu viel. das muss alles nacheinander und in reihenfolge erzählt werden, maaaaaaaan....

...

poah ok noch eine sache zu den jungs.. wir hatten auch gespräche.. besonders am zweiten tag.. also gestern.. da waren wir abends wieder sehr betrunken.. und ich hab mit verschiedenen jungs über verschiedenste sahen geredet.. über.. gefühle zeigen. und mann sein. ud depression. und druck.. und es war so gut.. so, so gut. diese jungs haben sich mir geöffnet. und ich mich ihnen. wir haben uns respekt und uns mut zugesprochen. uns auf die schultern geklopft und uns umarmt. und uns näher kennengelernt. in kurzer zeit. und party gemacht. so krass viel getanzt.. alder.. ohne scheiß.. die fotos und videos müsstet ihr sehen.

es war glorios. episch. unglaublich. schön.

aber auch: bischen verwirrend. und bischen angsteinflößend. teilweise.

soziale ängste waren stark. introversion auch. trotzdem: konstant sozialer kontakt. gegen abends wurde es immer etwas schwer.. am ersten abend bin ich schon fast n nen nervenzusammenbruch gerschliddert, konnte ihn aber mit einer heißen dusche erfolgreich abwenden.. am zweiten abend wurde es dann kurz etwas brenzliger. wieder: dusche.. aber diesmal bischen geheult. aber trotzdem: am ende doch mit den jungs auf der piste gewesen und bis 5 uhr morgens durchgetanzt.

und wer war vier (in zahlen: 4) stunden (!!!!) später wieder topfit und wach und zu jeder schandtat bereit? DER ÖTZE! MUAHAHAHA! immernoch: mit einem metabolismus eines übermenschen, dem stoffwechsel eines jugendlichen, griechischen gottes MUAHGAHAHAHAHA

die jungs haben alle noch geschlafen und ich hab einfach geduscht, mich angezogen, hab mir den schlüssel gekrallt und die stadt erkundet. draußen allein gefrühstückt. croissants für die jungs gekauft. wieder ins appartment gesteppt. und ALLE schliefen noch. hab mich dann comics lesend auf die riesige dachterasse gefläzt.

achso: das appartment hatte einfach mal einen FUCKING JAKUZZI! DAS HAB ICH JA NOCH GAR NICHT ERWÄHNT! DA KONNTEN SICH ZWEI LEUTE GLEICHZEITIG REINLEGEN! VERSTEHT IHR!? da waren zwei liegen eingebaut. in den jakuzzi! GOD-fucking-DAMN-GOODness, BABY!

ich schwörs euch, ich werde weinen, wenn ich das nächste mal zu hause unter meiner engen stehdusche steh. wieso hat sowas nicht JEDER haushalt!?!? leude, ick sach's euch, ick gründ die "jakuzzis in alle haushalten" bewegung. das muss politisch in deutschland einfach auf die agenda.

...

oder ich gründ einfach den "club der wierdness und schlechten witze". da bin ich sowieso schon präsident. wär ein absoluter selbstläufer.

...

so. schluss jetzt. muss erstmal reichen. silberhochzeit zu ende schreiben. dann prag, obwohl ich wirklich viel hier jetzt schon abgearbeitet hab..

ach kein plan.

...

leude. ick bin so glücklich. und auch bischen sehr verwirrt, durch dieses glück.

aber dankbar. für all diese krassen erlebnisse. dankbar für die erlebnisse mit den kindern in der klasse (die ich mitlerweile schrecklich vermisse..). dankbar für die aufmerksamkeit, die ich hier bekomme.. weil ich auch über diese themen auf der reise nachgedacht habe.. und das so stärkend war, als ich geschwankt habe..

also ja: immernoch depressiv (und auch ein bischen bipolar?).. aber dankbar.

und irgendwie auch ein bischen.. glücklich. endlich.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich krieg grad keinen text gebacken. hab grad schon drei neue dokumente aufgemacht und zugetextet.. locker drei seiten lang.. aber ich komm einfach zu keinem ende. und find keinen roten faden.

bin halt auch bischen betrunken und straff. und hart glücklich.

irgendwie will ich dieses ganze glück rauslassen. einfangen. begreifen. sezieren, wenn nötig. in kleine teile.

damit ich nichts vergesse.

und weil die welt das einfach erfahren muss..

dieses glück, das ich erfahre. die erkenntnisse, die ich denke zu haben.

wie schön das leben sein kann.

ich schwör's euch, ich hätte es fast vergessen.

...

nur ganz, ganz kurz.

mein cousin hat geheiratet. eine deutsche. wir haben literally zu fucking helene fischer getanzt. und danach 'nen kurdischen halay auf die bretter gelegt. es war, literally, die BESTE hochzeit, auf der ich jemals war. egal ob deutsch oder türkisch.

die jungs vom junggesellenabschied waren da. obwohl wir uns teilweise ganz neu kennengelernt haben.. haben mich diese jungs einfach vollkommen random SO hart ins herz geschlossen. und das sind bullen, alder.. richtig coole jungs. die mich lappen einfach mal wie einen.. richtig krassen menschen behandeln.. und mir übelste komplimente geben. ich raff das noch nicht so ganz..

ich hab den ganzen abend getanzt..

...

und jetzt werd ich wieder richtig unruhig und wirr.. weil ich nicht weiss wie ich das alles ausdrücken soll und gleichzeitig einen roten faden beibehalten soll.. weil so viele verschiedene gedanken und erlebnisse durch meinen kopf gehen..

die alle so gut sind.

aber auch irgendwie einfach nur übelst verwirrend.

...

oh mein gott ich bin SO GLÜCKLICH UND ICH RAFF DAS ALLES EINFACH NICHT.

ich fordere hiermit alle menschen dazu auf, sich an diesem glück zu bedienen. is mir grad alles einfach viel zu viel.

...

ich schreib grad ernsthaft seit zwei stunden DURCHGEHEND. und dieser text ist das ergebnis.

...

hade bye und gute nacht
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
wie gesagt. ich krieg die aktuellen beiträge nicht hin. hab auch gerafft, wieso.

wenn's mir kakke geht und ich einfach so meine gedanken ins internet kotze ist das leicht. wenn es mir gut geht fällt es mir einfach schwerer, über aktuelle dinge zu schreiben, als über vergangene. besonders, wenn diese aktuellen entwicklungen positiv sind. es fällt mir schwerer, damit umzugehen, sie einzuordnen, sie zu akzeptieren. außerdem möchte ich "würdiger" und positiv darüber berichten und mich über nichts und niemanden lustig machen.

...

sonst? geht's mir gut. endlich etwas ruhe. sicherheit. glücksgefühle. jetzt noch ein paar erfolgserlebnisse und es kann endgültig mit positiven blick in die zukunft weitergehen.

mein rücken schmerzt. ich mache kaum fitness oder yoga mehr. vieleicht fang ich damit an und kassiere mal wieder ein paar physische erfolgserlebnisse in form von mehr spürbarer mobilität und weniger schmerzen.

...

mit dem amt, das meinen einen verbliebenen klienten betreut, ist auch alles geritzt. fängt nächsten monat an.

zum ersten mal selbstständig.. wird spannend und aufregend. ein abenteuer. vollkommen gegen meine natur.. ich brauche hierarchie. jemand der mir sagt, was ich machen soll/muss. jemand der bescheid weiss. jemand, der mir mit gutem beispiel vorangeht. jetzt muss ich das wohl selbst machen.

außerdem habe ich ein bewerbungsgespräch für einen weiteren honorarjob in einem jugendclub. das klingt auch spaßig. und ich hab mega-bock. hab auch noch nie in friedrichshain gearbeitet. sollte auch spannend werden.

...

warum ich jetzt eigentlich schreibe? ich hab 'nen artikel gelesen.. der mich aufgeregt hat. und traurig gemacht hat. der mich und ein gewisses gefühl bestätigt hat.. gedanken, die ich mittlerweile seit ein paar jahren immer stärker in mir trage.. ein artikel, der mir angst macht..

dieser heise online-artikel, in dem behauptet wird, dass es neue erkenntnisse in der depression-forschung gibt, die darauf hinweisen, dass dieses ganze gelaber über eine gefickte biochemie innerhalb deines kopfes, einfach nur bullshit ist. oder zumindest: nicht bewiesen..

versteht ihr..? niemand konnte bis heute beweisen, dass der grund und die ursache für depression auf ein biochemiches ungleichgewicht zurückzuführen ist. UND TROTZDEM PUMPEN SIE KINDER, JUGENDLICHE UND ERWACHSENE SEIT JAHRZEHNTEN MIT VOLLKOMMEN INDIVIDUELLEN CHEMIE-BOMBEN ZU!

...

ich lese den artikel und mir wird übel. zugleich bin ich aufgeregt. ich will in die luft springen. einer ganzen branche, ach was, dutzende branchen und berufen kollektiv eine baba-schelle geben, ach was, ZUHÄLTER-SCHELLEN wären angebracht.. für alle ärzte, psychologen, pädagogen, therapeuten, all diese studierte menschen, die dafür gesorgt haben, dass menschen ihre körpereigene, natürliche biochemie nicht akzeptieren, ihnen das gefühl gaben, FALSCH zu sein, so wie sie sind.

...

ein schritt zurück. ruhig bleiben.

für mich ist das so krass.. weil ich die vergabe von medikamenten zwecks verminderung "psychischer probleme" MAXIMAL problematisch, kritisch und im grunde genommen menschenverachtend, unwissenschaftlich und straight-up DUMM finde.

vieleicht beschreibe ich mal alle meine kritischen gedankenspiele, die ich seit ein paar jahren habe und die dieser artikel so schmerzlich beantwortet und bestätigt.

...

depressiven menschen wird "vorgeworfen" eine "fehlerhafte", bzw. "nicht richtig funktionierende" gehirnchemie zu besitzen. ich fand diesen vorwurf immer sehr abstrakt, da es verschiedene fakten gibt, die dieser theorie direkt widersprechen, bzw sie ad absurdum führen:
  • jeder mensch hat eine eigene biochemie, die teilweise bis vollkommen anders reagiert und funktioniert als bei anderen menschen. einerseits, ist das biologisch bedingt, wegen unserer dna, die festlegt das zb manche kinder oder menschen prinzipiell "unruhiger" sind als andere menschen. was aber noch viel größeren faktor darauf hat, ob du ein geduldiger mensch bist/wirst oder nicht ist klar und deutlich DEINE SOZIALISATION. menschen, die mit ihrer ungeduld gelernt haben besser umzugehen, scheinen nach außen hin geduldiger zu sein, als menschen, die es nie gelernt haben. ich zum beispiel bin ein prinzipiell sehr ungeduldiger mensch, merke aber immer wieder, wie ich geduld an stellen beweise, an denen andere menschen vollkommen ungeduldig sind. aber generell merke ich: an tagen an denen ich druck und stress verspüre bin ich von natur aus viel ungeduldiger, als an entspannten tagen. an entspannten tagen erwisch ich mich oft dabei, wie ich statt mit ner kippe im maul unruhig von einer bahnhofhälfte zur anderen laufe, mich einfach mal hinsetze, die kippe vergesse und einfach nur löcher in die luft starrend auf die bahn warte. passiert auch oft wenn ich viel gearbeitet habe und körperlich fertig bin. dann ist mein geist halt nicht mehr so sensibel und will einfach nur noch was essen und nach hause. was ich sagen will: es sind die äußeren umstände, die das beeinflussen. viel mehr, als die biochemie und die dna. dafür gibt es klar nachweisbare soziologische beweise. für all die ganze biochemie-theorie: keine.

  • das gehirn des menschen wurde grad mal zu 5-10 prozent erforscht. diese angaben variieren stark. ich persönlich gehe von nicht mal 1 prozent aus, da ich das menschliche gehirn und das daraus folgende bewusstsein als "fast unendlich" definiere. zumindest kommt es mir oft so vor, als wäre dort in meinem kopf, zwischen meinen ohren, ein endloser (leerer? höhö) raum. wie das universum, unendlich expandierend. und gleichzeitig schrumpfend. manche teile des bewusstseins, des gehirns schlafen ein oder funktionieren nicht mehr so gut, dafür arbeiten andere um so mehr. wenn wir also so wenig vom gehirn erforscht haben, wie können wir uns einbilden, dieses durch KÜNSTLICHE CHEMIKALIEN, die wir uns pillenartig einwerfen, zu verbessern? chemikalien, von denen wir OFFZIELL keinerlei ahnung haben, wie sie auf die individuelle biochemie einzelner individuen wirkt, sondern von denen wir nur eine theoretische, nicht beweisbare THEORIE haben, wie sie wirken KÖNNTE! jedes mal, wenn ich mir die geschichten von medikamentierten leuten anhöre, sind das absolute horrorstorys. die nebenwirkungen, die dauer der experimente mit den medikamenten, wiehoch dosiert werden muss, in welcher kombination. es gibt blocker und hemmer und man muss sie oft in kombination mit weiteren medikementen nehmen, nur um die nebenweirkungen zu hemmen. ich kenne auch genug geschichten, in denen medikament A verschrieben und lange eingenommen wurde, aber medikament B einfach vergessen wurde. wodurch die medikament A wirkungslos wurde, bzw sogar rein negative effekte hatte, die teilweise sogar langfristig negative psychische, teilweise sogar physisch auswirkungen haben.

    ein system an dem fachleute, apotheken, ganze industrien massiv viel geld verdienen. der einzige verlierer in dieser situation: der behandelte. der "kranke"

    und alle zeigen mit dem finger auf ihn: die medikamente haben nicht gewirkt! seine biochemie! SIE IST ZU STARK! SIE WIRD DIE GANZE WELT ÜBERNEHMEN! SCHÜTTET IHN ZU MIT MEHR MEDIKAMENTEN!

    die wahrheit ist: sie kommen nicht damit klar. mit der individualität der menschen. sie wollen so sehr, das der mensch einem einheitlichen muster entspricht, sodass sie sogar unsere biochemie normen. sie versuchen die chemie in unserem körper zu brechen. sie zu kontrollieren. obwohl sie keinerlei ahnung haben. es wirkt halt wie placebos. solange alle dran glauben macht es sinn. alle machen weiter. niemand hinterfragt nichts.

  • es gibt noch so viel mehr philosophische, logische, ratonale gedankengänge, die allein aus diesen beiden wissenshappen entstehen.. gedanken wie: ist es, wie immer, nur wegen der wirtschaft? weil sich menschen 'ne goldene nase daran verdienen? weil es "unwirtschaftlich" ist, sich mit einem schwierigen, komplizierten menschen über lange zeit zusammenzusetzen, der nach außen hin vielleicht einfach ein wenig "anders" ist, ein wenig individueller als die grobe masse.. und sich einfach mal mit ihm hinzusetzen? sich mit ihm zu solidarisieren? ihn zu bestärken? ihm das gefühl zu geben, "ey! du bist ein mensch! und vollkommen in ordnung! alles hat einen sinn, was du tust, was du denkst.. ja selbst deine biochemie!"

    was wäre, wenn alle menschen auf einmal finanziell abgesichert wären? würde dann auf einmal, auf magische weise, all die fehlerhafte gehirnchemie im kopf wie auf "normal" schalten? so ganz ohne medikamente? wenn man enem menschen selbstwert gibt? eine identität? identifikation mit anderen menschen? wenn wir sie zur abwechslung mal nicht dämonisieren? kein "othering" betreiben?
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
...

ich glaub ich hatte noch mehr gedanken zu dem thema.. aber sonst wird das hier wieder zu lang.

ich bin einfach nur glücklich, niemals auf diesen medikamenten trip gekommen zu sein. und ja, ganz ehrlich: dafür hab ich das weed. dafür war es immer da. ohne weed bin ich mir ziemlich sicher, dass ichs zumindest mal über längere zeit versucht hätte und die wahrsheinlichkeit zumindest sehr hoch gewesen wäre, medikamentenabhängig zu werden. ohne alternatives suchtmittel, auf das ich mich konzentrierte, also das weed? definitiv. genau so, wie ich mich damals und heute an das weed als "letzte hoffung", als "allheilmittel" geklammert habe, hätte ich mich an die medikamente geklammert.. es gab ja keinen anderen ausweg.. das weed war mein medikament. "das einzige, was hilft", wenn eltern, therapeuten, drogenberater, das ganze system, die ganze gesellschaft unisono in hilflosigkeit versank.

das soll jetzt keine drogenverherrlichung sein. don't do drugs. they are bad for your health. aber wenn dich ein joint davon abhält, vollkommen durchzudrehen, wenn nichts anderes hilft und die ganze welt verrückt spielt.. sorry, aber ich KONNTE einfach nicht anders. ich KANN einfach nicht anders.

...

ich werde warten. ich werde mein studium beenden. ich werde einen job finden, der mich erfüllt. und dann werde ich den konsum vermindern. der konsum sinkt ja sowieso, mit mehr beschäftigung und.. glück.. und sicherheit.

und irgendwann wird dieser magische moment kommen.. an dem es mir auf den sack gehen wird. das kiffen. weil alles andere einfach so gut läuft. vieleicht rauch ich noch meinen einen joint am abend, vorm schlafen gehen.. man soll sich ja keine illusionen machen..

aber Fu** it, ja ganz ehrlich.. irgendwann werd ich einfach aufhören. dann hab ich halt illusionen. ich weiss, es ist maximal unwahrscheinlich.. dafür kiffe ich zu lang.

...

und jetzt? jetzt hab ich bock zu schreiben. über meinen ersten joint.

also? let's GOOOOOOOO!
 

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