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Möchte mich kurz hier vorstellen

O

opfer43

Gast
Hallo Nell!

Danke ... möchte gerne mit Dir schreiben, weil ich spüren kann, dass Du meine Worte verstehst.

Es läuft immer im Hintergrund ab und lässt einen nicht so sein wie man ist und es nimmt einen zu oft die Luft zum Atmen. Kämpfe mit noch so vielen Ängsten und alten, vergilbten Bildern und laufe zu oft mit einem versteinerten Gesicht durch die Welt.

Wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche und eine gute Zeit!

Fände es schön, wenn es mit priv. Nachricht klappen würde.

Danke....
 
N

Nell

Gast
Weisst du was Andy? Mir fällt auf, dass du dich sehr gut erkennen kannst. Dich selber sehen kannst, dich selber fühlen kannst. Sehr viele können das nicht, und sind so irgendwie gefangen. Du hast einen sehr guten Zugang zu dir. Entweder von Natur aus, oder deine Terapie hat wirklich gut gefruchtet.

Sind die Bilder erst seit einiger Zeit verglibt? Ich mein waren sie erst klar, und verändern sich nun, oder sind einfach nur Diese Bilder vorhanden?

Wegen deinem versteinertem Gesicht, brauchst du dir jetzt keine Sorgen zu machen. Es wird sich erst entspannen, wenns wirklich so gefühlt wird. Von Innen nach Außen, gehts seinen Weg.

Aus meiner Erfahrung bei mir heraus, weiss ich, dass ich auch "trozt" Heilung noch manchmal etwas "steif" durch die Straße gehe. Doch das finde ich ist bei mir ganz normal. Was solange da sein musste, um sich zu schützen, kann nicht einfach von heute auf morgen weg sein. Ist ja auch wie antrainiert. Schon fast wie eine Ausdrucksgewohnheit. Darüber zerbreche ich mir gar nicht mehr meinen Kopf.

Ich empfinde es für mich wie "geheilt und geprägt". Und das ist für mich ein sehr annehmbarer Kompromiss. Wenn du bedenkst, dass Opfer von Kindesmissbrauch ja jede kleinste Möglichkeit für eine gesunde Entwicklung genommen wurde, ist Heilung alleine schon fast ein Wunder.

Ich habe mich sogar verändert. Die ganzen Fäden wurden anders verbunden. Das erschreckte mich zuerst, denn ich dachte dann leb ich einfach ein so schönes Leben. Doch auch eine Aufarbeitung hinterlässt Spuren. Es entstehen Verstrebungen, die als Kind niemals aufgebaut werde konnten. Es entsteht auf einmal innerer Halt, der vorher nie so gefühlt werden konnte. Es verändert sogar ganze Familien. Ich bin schon noch ich, aber irgendwie anders. Ist aber auch schwer zu erklären.

Lg.

Nell
 
O

opfer43

Gast
Hallo liebe Nell!



Mir fällt auf, dass du dich sehr gut erkennen kannst.

Vielleicht kann ich mich sehr gut erkennen, es aber leider nicht in Worten und Gesten ausdrücken. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich alles bereits zu oft erleben/ durchleben musste. Mit 10 Jahren in der Kinderklinik, nach Trennung mit der Mutter meiner Tochter, und – nach dem ich nicht weiß, ob meine liebste Freundin wirklich den Weg zu mir finden wird und mich sehen kann wie ich bin und nicht wie Andere über mich reden – scheine ich Alles noch mal doppelt und dreifach zu durchleben. Das Gefühl der Einsamkeit, des Verlassen sein, die Angst vor der wiederkehrenden Einsamkeit und den damit verbundenen Depressionen schlagen wie eine Lawine auf mich ein und lassen mich wieder einmal alles von vorne durchleben. Komme mir nutzlos, wertlos vor und quäle mich seit so langer Zeit wieder mit Selbstmordgedanken. Versuche mich von den immer wiederkehrenden Gedanken abzulenken, aber es gelingt mir nicht mehr wirklich.



Sind die Bilder erst seit einiger Zeit verglibt? Ich mein waren sie erst klar, und verändern sich nun, oder sind einfach nur Diese Bilder vorhanden?

Die Bilder sind mal klar und deutlich mit den dazugehörenden Gefühlen da, machen mir Angst, lähmen mich innerlich und ich will schreien und kann es nicht. Mein Therapeut hat vor kurzem zu mir gesagt, dass man meinen Vater ausgraben müsste für das was Er getan hat. Ich träume Nachts davon und dennoch Sucht jeder Mensch einen Halt. Habe nie einen familiären Halt gehabt und dennoch alles für meine (Familie) getan. Es hat sich in den Partnerschaften wiederholt, Partnerinnen haben mich betrogen und ich habe mich dennoch für sie aufgeopfert, geglaubt, gehofft dass sie meine Liebe sehen, wenn ich nur genug für Sie tue. Habe Partnerschaften gehabt, welche mich mehr krank als gesund werden lassen und mein Vertrauen wurde immer wieder erneut ausgenutzt und missbraucht.



Wegen deinem versteinertem Gesicht, brauchst du dir jetzt keine Sorgen zu machen. Es wird sich erst entspannen, wenns wirklich so gefühlt wird. Von Innen nach Außen, gehts seinen Weg.


Es gibt nur sehr, sehr wenige Fotos auf welchen ich wirklich entspannt aussehe, weil die Geschichte andauernd und fortwährend in meinem Kopf zu sein scheint und ich nicht weiß, ob ich sie jemals wirklich da heraus bekomme. Möchte kein Selbstmitleid, möchte durch die Hölle um ans wirkliche Licht zu gelangen. Weiß das es das Licht, weil ich es bereits erleben durfte und es mich immer wieder am Leben gehalten hat. Bin manchmal müde vom aufarbeiten, aber will durchstehen, denn schließlich endet ein Marathon auch nicht nach 10 km und ich habe bereits 8 Marathons geschafft:)!



Aus meiner Erfahrung bei mir heraus, weiss ich, dass ich auch "trozt" Heilung noch manchmal etwas "steif" durch die Straße gehe. Doch das finde ich ist bei mir ganz normal. Was solange da sein musste, um sich zu schützen, kann nicht einfach von heute auf morgen weg sein. Ist ja auch wie antrainiert. Schon fast wie eine Ausdrucksgewohnheit. Darüber zerbreche ich mir gar nicht mehr meinen Kopf.

Ich glaube das es geht und Du weißt es bereits :)!



Ich empfinde es für mich wie "geheilt und geprägt". Und das ist für mich ein sehr annehmbarer Kompromiss. Wenn du bedenkst, dass Opfer von Kindesmissbrauch ja jede kleinste Möglichkeit für eine gesunde Entwicklung genommen wurde, ist Heilung alleine schon fast ein Wunder.

Ich glaube jeder Mensch von uns ist ein kleines Wunder und jede Seele sucht einen Weg der Heilung! Schwer ist es für Missbrauchsopfer, all die falschen Gefühle, die Verletzungen abzustreifen und das wahre ich zu erkennen und es zu leben. Ich kenne mein wahres Ich, nur schaffe ich es leider noch nicht es wirklich zu leben.



Ich habe mich sogar verändert. Die ganzen Fäden wurden anders verbunden. Das erschreckte mich zuerst, denn ich dachte dann leb ich einfach ein so schönes Leben. Doch auch eine Aufarbeitung hinterlässt Spuren. Es entstehen Verstrebungen, die als Kind niemals aufgebaut werde konnten. Es entsteht auf einmal innerer Halt, der vorher nie so gefühlt werden konnte. Es verändert sogar ganze Familien. Ich bin schon noch ich, aber irgendwie anders. Ist aber auch schwer zu erklären.

Nell, genieße jeden Tag an dem Du das Gefühl hast wirklich zu sein und zu leben. Es ist Dein Recht der Du bist und es nach außen zu leben. Wünschte ich wäre bereits so weit!


Danke für Deine Zeilen. Jedes einzelne Wort von Dir hat mir Mut gemacht und mir in den letzten Stunden bereits so viel geholfen! Was könnte mir ein Mensch im Moment mehr geben?


Lieben Gruß,


Andy

Lg.

Nell[/quote]
 
N

Nell

Gast
Hallo Andy, ich habe mir erlaubt, deinen Beitrag aufzuteilen.


Vielleicht kann ich mich sehr gut erkennen, es aber leider nicht in Worten und Gesten ausdrücken.(...)scheine ich Alles noch mal doppelt und dreifach zu durchleben. Das Gefühl der Einsamkeit, des Verlassen sein, die Angst vor der wiederkehrenden Einsamkeit und den damit verbundenen Depressionen schlagen wie eine Lawine auf mich ein und lassen mich wieder einmal alles von vorne durchleben. Komme mir nutzlos, wertlos vor und quäle mich seit so langer Zeit wieder mit Selbstmordgedanken. Versuche mich von den immer wiederkehrenden Gedanken abzulenken, aber es gelingt mir nicht mehr wirklich.

Leider durchlebst du Wiederholungen. Da kann ich dir sagen, dass ich das nicht in dem Maße kenne. Mich hat es zwei Mal eingeholt, wobei beide Male irgendwie zusammen gehören. Einmal vor 23 Jahren, und dann vor so 2 Jahren. Das vor 23 Jahren, war ein Auslöser, der alles in Gang setzte. Das heißt aber nicht, dass ich 21 Jahre lang bewusst gelitten habe.

Ich wollte mal vor vielen Jahren das alles vorbei ist. Also keine wie "ich will nicht mehr" sondern "wenn ich da jetzt gegenlenke, dann ist es auf einmal so ruhig" (Autobahn Brücke) Gedanken. Ich wusste da nicht mal was "aufhören" sollte. Ich wusste schon um meinen Missbrauch. Doch nicht darum, dass er mein Leben so beinhaltete. Dies weiss ich erst heute. Mehr kann ich da leider nicht schreiben, weil es bei mir da anders war.


Die Bilder sind mal klar und deutlich mit den dazugehörenden Gefühlen da, machen mir Angst, lähmen mich innerlich und ich will schreien und kann es nicht. Mein Therapeut hat vor kurzem zu mir gesagt, dass man meinen Vater ausgraben müsste für das was Er getan hat. Ich träume Nachts davon und dennoch Sucht jeder Mensch einen Halt.
Das wiederum kann ich voll und ganz nachfühlen. Ich würds bei mir beschreiben, ich habe innerlich geschrieen, jedoch ohne mein Gesicht zu verziehen. Ohne irgendeine Regung zu zeigen. Ich konnte nicht mal weinen. So verstarrt war ich.

Ich denke das da dein Therapeut zeigen will "Das was du erleben musstest, soll endlich wo ankommen" Mit dem ausgraben. Das du endlich deinen Frieden erlangen kannst. So hast du ja nicht mal jemandem zum verzeihen. Versteh mich bitte nicht falsch. Erst kommst du, und wieder du, und immer noch du, solange du das brauchst. Und irgendwann ist ein Punkt, wo das verzeihen unabdingbar wird, um loslassen zu können. Es geht auch mit verstorbenen. Doch ist das viel schwerer, stell ich mir vor. Da keine Reatkionen zu vernehmen sind.

Mir half, dass Menschen sich miteinfühlten, um ersatzweise zu sagen "was für ein Verbrechen". Da geht es um keinste Weise um Mitleid. Da geht es um Wiedergutmachung in bestimmtem Grade. "Menschen heilen Menschen"

Es gibt nur sehr, sehr wenige Fotos auf welchen ich wirklich entspannt aussehe, weil die Geschichte andauernd und fortwährend in meinem Kopf zu sein scheint und ich nicht weiß, ob ich sie jemals wirklich da heraus bekomme. Möchte kein Selbstmitleid, möchte durch die Hölle um ans wirkliche Licht zu gelangen. Weiß das es das Licht, weil ich es bereits erleben durfte und es mich immer wieder am Leben gehalten hat. Bin manchmal müde vom aufarbeiten, aber will durchstehen, denn schließlich endet ein Marathon auch nicht nach 10 km und ich habe bereits 8 Marathons geschafft:)!
Das mit deinen Marathons liest sich schon so kräfteraubend. Ich kann mir warscheinlich nicht vorstellen, wie sehr das an dir gezehrt hat, und immer noch zehrt. Du solltest schon so lange glücklich sein. Das ist einfach ungerecht. Ich mag heute noch keine Fotos. Das hat aber andere Gründe. Doch auch dies hat sich schon etwas gebessert.

Es freut mich sehr, dass du schon einmal Licht erleben durftest. Du weist jetzt was dich am kämpfen hält. Und es lohnt sich wirklich, Andy.

Ich glaube das es geht und Du weißt es bereits :)!
im Zusammenhang zu versteinertes Gesicht

Das verwirrt mich jetzt etwas. Kennen wir uns real, oder wie meinst du das. Ich weiß das schon, doch ist es auch eine Gratwanderung. Da jeder anders für sich empfindet, und ich auch nicht vermitteln möchte bei jedem wird alles wieder wirklich gut. Denn ich machte auch schon andere Erfahrungen. Ich bin etwas vorsichtiger geworden. Und auch wenn das geht, sind da trotzdem manche Momente, die einfach anders sind. Doch da ist dann aber nichts mehr zu fühlen, man ist einfach kurz mal anders. Und das ist wirklich nicht schlimm.


Schwer ist es für Missbrauchsopfer, all die falschen Gefühle, die Verletzungen abzustreifen und das wahre ich zu erkennen und es zu leben. Ich kenne mein wahres Ich, nur schaffe ich es leider noch nicht es wirklich zu leben.
Nell, genieße jeden Tag an dem Du das Gefühl hast wirklich zu sein und zu leben. Es ist Dein Recht der Du bist und es nach außen zu leben. Wünschte ich wäre bereits so weit!
Danke, ja das tue ich. Ich hab das mittlerweile als Dauerzustand. Wie geschrieben ist mal kurz was anders, doch das sind nur ein paar Sekunden. Nachrichten, die mich erschüttern usw...

Gefühle sind immer richtig. Sie sind halt manchmal falsch eingepflanzt. Wir verlernen als Kinder ihre Bedeutung. Wir müssen sie ignorieren, um zu überleben. Nur indem ich meinen Gefühlen voll und ganz vertraut hab, bin ich heute da, wo ich bin. Wenn ich zb in meiner Aufarbeitung fühlte "Ich brauche es fest umarmt zu werden" aber daraus schließe "finger weg" brauche ich es trotzdem. Ich konnte nach und nach meine falsche Verdrahtung korrigieren. Aber erst indem ich die falsche annahm.

Liebe Grüße, und danke für dein Vertrauen. Es freut mich, dass meine Worte dir Mut geben können.

Nell
 
Zuletzt bearbeitet:
B

binkurzwasessen

Gast
hey ich hab dein text gelesen das was dir passiert ist tut mir sehr leid.ich kann dich verstehen wenn es dir schwer fällt leuten zu vertrauen aber du solltest an dich glauben und zu schätzen wissen das du ein mensch bist wie jeder andere.ich glaub ganz fest daran das du freunde findest die dich so nehmen wie du bist.liebe grüsse
 
O

opfer43

Gast
hey ich hab dein text gelesen das was dir passiert ist tut mir sehr leid.ich kann dich verstehen wenn es dir schwer fällt leuten zu vertrauen aber du solltest an dich glauben und zu schätzen wissen das du ein mensch bist wie jeder andere.ich glaub ganz fest daran das du freunde findest die dich so nehmen wie du bist.liebe grüsse

Hallo!

Vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte! Gott sei Dank ist es ja nicht so, dass ich nur depressiv bin und alleine in der Ecke sitze! Unternehme schon recht viel und bin auch mit verschiedenen Leuten unterwegs, nur leider wurde ich was wirkliches Vertrauen anbelangt immer wieder enttäuscht und betrogen. Die Erfahrung lässt einen vorsichtig werden und vielleicht manchmal zu vorsichtig! Wenn meine Depressionen mich einholen - meist am Wochenende wenn die Ruhe und das Gefühl des alleine seins einkehren - ist es vielleicht ganz gut alleine zu sein, da ohnehin keiner meine Verstimmung verstehen könnte. Habe das leider zu oft in meinen Partnerschaften durchlebt und Partnerinnen gehabt, welche mein Vertrauen nachher gegen mich verwendet haben. Vielleicht lebe ich nun auch bereits zu lange alleine, obwohl ich anderseits auch denke, dass es gut gewesen ist, die Zeit für mich zu haben um den wahren Verlauf meiner Kindheit/ Jugend aufarbeiten zu können. Bin froh darüber mich vor 4 Jahren - trotz aller Einwendungen von Menschen welche angeblich Freunde waren - für eine Therapie entschieden zu haben. Hatte das Glück dank einer lieben Freundin in die Hände eines wirklich guten Therapeuten zu gelangen. Jeder Mensch der Missbrauch erfahren musste, egal auf welche Ebene, weiß und kann nachempfinden welche Höhen und Tiefen man innerlich durchlebt.

Danke ..... :)
 
C

celeste

Gast
hallo opfer 43
hoffentlich lernst du bald nicht mehr opfer zu sein !!
es tut mir unendlich leid + ich kann es nachvollziehen ,ich habe ähnliches erlebt + bin überrascht ,das ich noch lebe .die thrapeuten ,waren das auch + darauf hin habe ich sie nicht mehr besucht ,ich konnte das mitleid nicht ertragen ,+ helfen konnten sie mir auch nicht ,
du hast aber den mut jetzt gefunden darüber zu reden + das ist wichtig ,neue fertigkeiten zu erlernen wenn die gefühle einen überwältigen .+ das wichtigste eine vertrauens person die deine verhaltensweisen kommentarlos toleriert + dich versteht .
ich wünsche dir ganz viel kraft + mut für dein leben .
 

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