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Mobbing und sexuelle Übergriffe durch Kollegen

Xander90

Neues Mitglied
Hallo vom Neuling...
Auf die Gefahr hin, empfindlich und nicht kritikfähig zu wirken: bitte wenn möglich das nachfolgende nicht mit "tja selbst schuld" oder "du hättest ja direkt was sagen können" kommentieren. Das ist mir so bereits aufs deutlichste bewusst und hilft mir jetzt auch nicht mehr.
Ich werde seit einiger Zeit auf der Arbeit von einem Kollegen massivst gemobbt. Durch Kommentare, Beleidigungen und Machtdemonstrationen, wie absichtliches Anrempelm und Fallenlassen von Unterlagen, die ich brauche. Er macht das selbstverständlich nur, wenn niemand es beobachtet. In der Gegenwart anderer geht er nicht weiter als mehrdeutige Kommentare zu machen oder Sachverhalte so hinzustellen, als wäre ich der schuldige.
Anfangs habe ich mir noch eingeredet, dass ich mich zu solchen Spielchen nicht herablasse und er irgendwann aufhören wird wenn er merkt, dass er von mir keine Reaktion bekommt. Zu sagen, mit dieser Taktik hätte ich keinen Erfolg gehabt, ist untertrieben.
Inzwischen ist er dazu übergangen, mir sexualisierte Kommentare und krude Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Einmal ist er körperlich übergriffig geworden.
Ich halte das nicht mehr aus, auch wenn ich mir immer wieder einzureden versuche, dass ich zurzeit oft tagelang nicht sehe und derartige Übergriffe daher nur sporadisch vorkommen.
Ich will diese Arbeit nicht aufgeben, halte die Situation so aber auch nicht aus. Melden kann ich ihn nicht, da ich keinerlei Beweise für das habe, was er tut. Er ist nicht so dumm, sich erwischen zu lassen und selbst seine Formulierungen sind so zweideutig, dass man ihm nichts nachweisen könnte.
Ich habe wahrscheinlich ein zu naives Menschenbild, aber ich verstehe nicht, wie jemand so sein kann. Und was ich ihm getan habe, dass er mich derart hasst.
Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken, ihm einfach zu geben, was er will und es auszuhalten bis ich ihm zu langweilig werde. (...und sich ein anderes Opfer sucht? Wunderbare Lösung... nicht.)
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
 

Uri

Aktives Mitglied
wie absichtliches Anrempelm und Fallenlassen von Unterlagen, die ich brauche. Er macht das selbstverständlich nur, wenn niemand es beobachtet.
...
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Sich wehren!
Ich nehme hier ein Beispiel zu obiger Szene:
ich würde sagen "das hebst Du jetzt auf und trägst es zu meinem Arbeitsplatz. Sortiert!"
und dann würde ich gehen

Einmal ist er körperlich übergriffig geworden.
Sofort eine Schelle! bzw. noch mehr!
Solange Du in der Firma bist, darf es ruhig mal "laut" werden (im dunklen Park wäre das etwas anderes).
 
G

Gelöscht 98679

Gast
@Xander90 : Gibt es bei euch einen Betriebsrat? Eventuell macht es Sinn, ein vertrauensvolles Gespräch mit dem Vorgesetztem zu suchen und die Angelegenheit erst einmal zu melden. Je nachdem, was bei einem solchen Gespräch passiert und wie man sich vereinbart, muss man weiter gucken.

Gewalt darf keinesfalls ein Mittel sein, das rückt Dich nur ins Fadenkreuz und führt dazu, dass der Mobber sein Ziel erreichen wird.

Ich drücke Dir die Daumen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 86791

Gast
Einmal ist er körperlich übergriffig geworden.
Allerspätestens da ist er zu weit gegangen!
Entweder Du gibst ihm entsprechende Konter und wertest ihn genau so ab, oder Du musst das Verhalten von diesem Stück Sch**ße noch länger ertragen. Nichts tun ist in solchen Fällen selten eine gute Idee, da sich der Täter dadurch immer stärker fühlt.
Wenn er einen dummen Spruch ablässt, dann gib ihm eine gezielte Antwort, die eine Schwäche oder einen Makel bei ihm als Ziel hat.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Die anderen sind ja auch nicht blöd. Häufig wissen Kollegen oder sogar der Chef, wenn ein Kollege übergriffig ist. Sie können aber wenig ausrichten, solange niemand den Mund aufmacht und konkret Beschwerde führt.

Am besten, wenn du ein kleines Protokoll führst, und die Dinge auflistest. Dann gehst du damit zu deinem Vorgesetzten mit einer offiziellen Beschwerde.

Mit dem Protokoll kannst du nachweisen, dass die Attacken tatsächlich nach einem Muster verlaufen und sich der Kollege später nicht mit einem "Missverständnis" herausreden kann.
 

Xander90

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten. Finde ich super, dass hier so schnell und engagiert geantwortet wird!

"Sich wehren" ist leicht gesagt, aber fast ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man es nie gelernt hat. So als Beispiel: er lässt die Unterlagen fallen und ich sage ihm, er soll sie wieder aufheben. Der lacht mich doch aus. Ich würde mich da selbst nicht ernst nehmen.

Ein Teil von mir will sich gar nicht wehren, aus einem verdrehten Verständnis von Kontrolle heraus. Ich versuche das zu erklären: solange ich mich nicht wehre, gebe ich ihm im Grunde genommen die Erlaubnis, mich so zu behandeln. Damit liegt die Kontrolle noch bei mir. Würde ich mich wehren und er würde trotzdem weitermachen, dann wäre es eindeutig gegen meinen Willen, gegen meine Kontrolle und ich wäre in der Opferrolle.

Deshalb habe ich auch Angst, dass man mir nicht glauben würde. Wenn man etwas nicht will, wehrt man sich normalerweise. Mein Unwille, mich gegen ihn zur Wehr zu setzen, ist auch irgendwie ein Schuldeingeständnis.

Ich sehe auch ein, dass es ein Widerspruch und wenig zielführend ist, dass ich um Hilfe bitte, gleichzeitig aber sage, ich kann mich nicht wehren, weil [unendliche Liste an Gründen].
 

hoppinsponge

Mitglied
Ganz wichtig: Ruhe bewahren.

beim nächsten Angriff reagiere so ruhig Du eben nur kannst. ich vermute Du bist eine Frau? Sag ihm in ganz ruhigem Ton bspw „Du hebst das auf und bringst es an meinen Tisch. Wenn nicht muss ich das dem Chef erzählen und wir wollen doch nicht, dass ich alles was passiert ist noch ein bisschen ausschmücke, oder? Bei sexuellen Übergriffen werden doch alle hellhörig“

das sollte reichen.

ja, ist ne arschige Nummer. Aber ehrlich gesagt sehe ich wenig Mittel, ihn anderweitig einzubremsen.

alternativ versteck Dein Handy in irgendeiner Ecke und film das Ganze mal. Ein paar Mal. Das zeigst Du dann dem Chef.

wichtig: du bist kein wehrloses Opfer. Und nein, Du gjbst ihm selbstverständlich NICHT was er will.
Kopf hoch. Wie Stromberg sagte: Büro ist Krieg ;-)
 

Uri

Aktives Mitglied
"Sich wehren" ist leicht gesagt, aber fast ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man es nie gelernt hat. So als Beispiel: er lässt die Unterlagen fallen und ich sage ihm, er soll sie wieder aufheben. Der lacht mich doch aus. Ich würde mich da selbst nicht ernst nehmen.
Ja, das ist leicht gesagt. Aber man muss es sagen, weil es keinen anderen Weg gibt.
Z.B. Ignorieren fällt im Falle der direkten körperlichen Konfontation weg.
Bei den Unterlagen könntest Du noch wortlos weggehen (ignorieren).

Wenn Du "sich wehren" nicht gut beherrschst, dann würde ich an Deiner Stelle vor dem Spiegel üben.

Bereite Dich vor dem Spiegel auf solche Situationen vor.
"Halt, Stop." und schau Dir Deine Mimik an, verändere sie, teste verschiedene Szenen.
Vor dem Spiegel bist Du allein. Da gibt es keine peinliche Situation.

Keiner muss jemanden näher als 1m an sich heranlassen (durch Corona sowieso nicht).
Du kannst auch schon üben ihn erst gar nicht so nah an Dich heranzulassen.


Ein Teil von mir will sich gar nicht wehren, aus einem verdrehten Verständnis von Kontrolle heraus.
Vielleicht wäre es an der Zeit, die Gründe dieser Einstellung zu erforschen....

Deshalb habe ich auch Angst, dass man mir nicht glauben würde. Wenn man etwas nicht will, wehrt man sich normalerweise. Mein Unwille, mich gegen ihn zur Wehr zu setzen, ist auch irgendwie ein Schuldeingeständnis.

Ich sehe auch ein, dass es ein Widerspruch und wenig zielführend ist, dass ich um Hilfe bitte, gleichzeitig aber sage, ich kann mich nicht wehren, weil [unendliche Liste an Gründen].
Du hast es doch erkannt. Eine Attacke (die nebenbei auch niemand gesehen hat) wird schnell an der Heftigkeit der Gegenreaktion bewertet.
Viele, die jemanden körperlich belästigen, spielen deshalb sogar die Gegenreaktion gerne herunter. Das ist geschickt, weil sie damit ihre eigene Tat verharmlosen.
 
G

Gelöscht 70579

Gast
Mal eine Frage am Rande, bist du männlich oder weiblich?
Du schreibst so als ob du männlich bist und dein Kollege auch, wäre wichtig zu wissen wegen der "sexuellen übergriffe"
 

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