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Mit Fachhochschulreife/Fachabi auf Universität?

Thymos

Mitglied
Hallo alle miteinander!

Bevor ich zum Entscheidenden komme, kurze Vorgeschichte zum besseren Verständnis: Dadurch, dass ich durch diverse Mobbing- und Ausgrenzungsgeschichten es leider nicht mehr geschafft hatte, den Schulstoff aufzuholen, wechselte ich während der Schulzeit zuerst auf eine andere Schule und besuchte dort den Gymnasialzweig. Trotz besseren Umfelds schaffte ich aber wie gesagt die Kehrtwende nicht mehr, was mich letztendlich dazu veranlasste, mehr oder weniger freiwillig auf den Realschulzweig an der gleichen Schule zu wechseln. Dort war ich größtenteils deutlich unterfordert (abgesehen von Mathe, wo der Anspruch in diesem Fall genau richtig für mich war) und schloss sie mit Leichtigkeit ab. Meine Lehrer flehten mich teilweise regelrecht an, es doch noch mit dem Abi zu versuchen, aber, verunsichert, wie ich damals war, lehnte ich dies ab, aus Angst, wieder zu versagen (insbesondere in Mathe und den Naturwissenschaften).
Außerdem glaubte ich damals, einen Plan zu haben. Ich wollte Erzieher oder gar Heilpädagoge werden, der leisen Stimmen zum Trotz, die mir im Wechsel mit Phasen der Entschlossenheit in schwachen Momenten zuraunten, dass dies vielleicht doch nicht der richtige Weg sei.
Long story short, ich bellte jahrelang den falschen Baum hoch. Nächstes Jahr bin ich mit meinem Anerkennungsjahr fertig und staatlich anerkannter Erzieher und nicht sonderlich glücklich...Es ist...ganz nett. Aber mehr eben auch nicht. Es ist nicht meine Berufung, nicht einmal etwas, was ich super gerne mache. Es gibt schöne Momente, aber insgesamt finde ich einfach nicht den richtigen Zugang dazu. Es fühlt sich nicht richtig an. Ich bringe das jetzt auch noch zu Ende, aus dreierlei Gründen: Um etwas in der Hand zu haben (abgesehen von der Ausbildung zum Sozialassistenten), weil ich ungern Dinge einfach mittendrin abbreche oder aufgebe und damit ich meine Fachholschulreife, die ich parallel erworben habe, sicher in der Hand habe.
Nun kommen wir zum eigentlichen Punkt: Besser spät als nie bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich doch studieren möchte. Wäre ich mir bereits vorher so sicher gewesen, hätte ich die Ausbildung wohl doch abgebrochen, aber leider kam diese Sicherheit erst vor Kurzem.
Am liebsten würde ich etwas in Richtung Kulturwissenschaften oder Bibliothekswesen sudieren (tendiere zu Letzterem, bin mir aber noch nicht sicher). Nun frage ich mich, und hier kommt meine eigentliche Frage, ob das mit meiner Fachhochschulreife überhaupt ginge. Die Recherche im Internet brachte mir verschiedenste Ergebnisse ein und auch ansonsten sind die Dinge, die ich gehört habe, widersprüchlich. Da heißt es einmal, dass ich nur mit Allgemeiner Hochschulreife an eine Uni kann, dann wieder heißt es, dass ich zwar an eine Uni könnte, aber eben nur - logischerweise - fachbezogen, also in meinem Fall wohl eher im sozialen Bereich, was ja nicht mein Ziel ist, zumindest nicht in der Form...Dann wiederum habe ich aber oft gehört, dass das Spektrum, das einem mit einem Fachabi zur Verfügung steht, breiter gefächert ist, als man anfangs denkt und dass ich damit durchaus meine Wunschstudiengänge belegen könnte, unter Umständen mit vorangehenden Eignungstest, je nach Uni
Ich weiß, dass ich wohl auf alle Fälle an eine Fachhochschule könnte, aber ich würde schon lieber auf eine Universität, aufgrund der späteren Aufstiegsmöglichkeiten und so weiter und weil mir dies nach Abwägen beider Möglichkeiten einfach mehr zusagt.
Kennt sich da einer aus und weiß, ob das möglich ist? Oder ist es vom Bundesland abhängig? Ich habe von manchen Universitäten gehört, an denen man wohl seine Hochschulreife und damit das Zugang zum gewünschten Studium an dieser Uni durch vorangehende Kurse und drei oder vier Prüfungen erwerben kann, habe aber aktuell noch nicht rausgefunden, ob das dann auch rein zufällig Unis sind, die meine gewünschten Studiengänge anbieten (oder vielleicht sehe ich auch nur den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr).
Ich werde damit ohnehin nochmal zur Berufsberatung gehen, aber ich wäre wirklich dankbar, wenn da vielleicht schon mal jemand etwas mehr Klarheit schaffen würde...Ich bin mir so sicher wie nie zuvor, dass ich eines dieser beiden Dinge - Kulturwissenschaften oder Bibliothekswesen studieren - wirklich will und der Gedanke, dass es daran scheitern könnte, dass ich damals zu feige fürs Abi war (und rückblickend weiß ich mit Sicherheit, dass ich es gepackt hätte), macht mich doch ziemlich fertig...Ich könnte zwar mein Abi nachholen, aber das wären dann auch wieder drei weitere Jahre, die ins Land gehen und ich werde ja auch nicht jünger. :p (Ich werde in ein paar Tagen 22. Drei Jahre Abitur und dann sagen wir mal pauschal vier Jahre Studium, dann wäre ich, wenn ich gut durchkomme, fast dreißig, bevor ich richtig mit arbeiten anfangen kann...)
Ich bin für jede Hilfe dankbar! :)
 

alabaster

Mitglied
Du kannst mit der FH Reife nicht auf eine Universität. Du kannst damit nur wenn du schon einen Bachelor an einer FH gemacht hast an einer Uni den Master machen. Da musst du dann aber auf die Credit Points achten. Dir fehlt mit der FH Reife die zweite Fremdsprache zur Allgemeinen Hochschulreife.
Bei vielen Fächern ist es aber wurscht ob FH oder Uni. BWL, Architektur, die Naturwissenschaften kannst du auch auf der FH studieren ohne, dass du im späteren Berufsleben größere Nachteile hast. Besonders wenn du mal fünf Berufsjahre hinter dir hast kräht kein Hahn mehr nach FH oder Uni. Nur einige Fächer wie Jura, Medizin und das Gynasiallehramt gibt es nur auf der Uni.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mirila

Aktives Mitglied
Ich schätze das kommt auch auf das Bundesland an. Ich war auch auf einer Fachoberschule und zwei Klassenkameraden sind nach dem Fachabi an eine Uni gegangen um zu studieren. Vielleicht bringt es etwas, wenn du dir mal deinen Wunschstudiengang an deiner Wunschuni suchst und dir die Zulassungsvoraussetzungen durchliest.

Ansonsten kann ich dir Fachhochschulen schon empfehlen, da nicht zu groß und sehr praxisbezogen. Von größeren Aufstiegsmöglichkeiten durch den Besuch einer Uni hab ich noch nie was gehört. Was meinst du damit?
 
L

LinusVanPelt

Gast
Es kommt auf den Einzelfall an, genau genommen auf das Bundesland und auf die jeweilige Hochschule. Man kann deine Frage leider nicht einheitlich beantworten. Soweit ich weiß (so war es zumindest vor einiger Zeit, ist aber schon eine Weile her...), sind gerade die hessischen Unis - mit Ausnahme der Uni Frankfurt - sehr wohlwollend bei der Hochschulberechtigung. Ausnahme: Alle Studiengänge mit Abschluss Staatsexamen bleiben verwehrt. Ich habe mal auf die Schnelle die hessischen Unis (außer Frankfurt eben) und die entsprechenden Informationen gegoogelt, es scheint immer noch so zu sein:

https://www.uni-giessen.de/studium/bewerbung/voraussetzungen/hzb/fachhochschulreife
https://www.uni-kassel.de/uni/studium/bewerbung/hochschulzugang/fhr.html
https://www.uni-marburg.de/studium/bewerbung/fachhochschulreife
https://www.tu-darmstadt.de/studier...chtigung/hochschulreife/hochschulreife.de.jsp

Da du erst nächstes Jahr fertig bist, hast Du ja genügend Vorbereitungszeit. Mein Ratschlag: Mach' dir erstmal eine Liste von allen Hochschulen (Unis wie FHs), an denen man die von dir favorisierten Fächer studieren kann. Dann streiche die Städte, in denen Du auf gar keinen Fall studieren würdest, sofern es solche Städte überhaupt gibt. Und dann wende dich mit deinem konkreten Anliegen (im Grunde brauchst Du nur eine Mail vorschreiben und dann jeweils nur minimal modifizieren, so viel Arbeit ist das nicht) an die Studierendensekretariate der jeweiligen Hochschulen. Selbst wenn diese hochschulintern nicht zuständig sein sollten, werden die dir entweder sagen, wer zuständig ist, oder die Mail direkt weiterleiten. Und dann hast Du am Ende eine Liste von Hochschulen, bei denen Du dich dann in einem 3/4 Jahr bewerben könntest/solltest. ;)
 
L

Linae478

Gast
Das kann man so pauschal nicht sagen.
In Kassel kannst du gleich an die Uni. Alternativ bewirbst du dich an FHs.

Das interessante ist aber, dass du nach dem FH Bachelor automatisch auf jede Uni kannst.
Kommt aber aufs Bundesland an.
 

Thymos

Mitglied
So, ich bin etwas spät mit den Antworten dran, da ich augrund privater Dinge, Arbeit und Co. in letzter Zeit nicht oft on war...aber nun mache ich mich mal dran, auf die Antworten einzugehen.:)

@alabaster
Danke für deine Antwort!
Das ist schon mal gut zu wissen. Ich habe mittlerweile rausgefunden, dass es innerhalb von Hessen zwar möglich ist, aber ob ich was Passendes finde, mal sehen...Allerdings habe ich nach deinem Ratschlag auch schon mal gezielt nach Fachhochschulen geguckt und die von dir genannten Dinge will ich ja ohnehin nicht studieren, also ist es vielleicht wirklich nicht weiter tragisch. Vielen Dank jedenfalls! :) Was die zweite Fremdsprache betrifft, habe ich herausgefunden, dass ich die eventuell auch anderweitig nachweisen könnte (Sprachzertifikate usw.). Wäre natürlich etwas umständlich.
Ich werde mich auf alle Fälle bei der Berufsberatung auch weiter bezüglich der Fachhochschulen beraten lassen, vielleicht kann man mir dort ja bereits eine bestimmte FHS empfehlen.

@Mirila
Danke für deinen Ratschlag! Habe mir schon diverse Websites von verschiedenen Unis angesehen. Es scheint wirklich darauf hinauszulaufen, dass ich, wenn ich partout auf eine Uni möchte, das nur in Hessen kann. Die anderen wollen sehen, dass ich ein 'richtiges Abi' habe. Zumindest die, die ich mir bisher angesehen habe.

Dann klingt ja FHS gar nicht so schlecht...Gerade das mit dem Praxisbezug...alabaster meinte ja auch schon, dass es letztendlich nicht so den Unterschied machen wird, wenn ich erstmal etwas Berufserfahrung habe...Mich wurmt es halt nur vom Prinzip her, dass man mich nicht auf eine Uni lassen würde (außer eben in Hessen), nur, weil mir ein Papier fehlt, auf dem steht, dass ich Abi habe, obwohl ich weiß, dass ich meinen Wunschstudiengang sicher genauso gut hinbekommen würde, wie Menschen mit Abitur. :/
Na ja, und bezüglich der Aufstiegsmöglichkeiten hatte ich dazu halt was bei manchen Berufen (beispielsweise im Bereich der Kulturwissenschaften) gelesen, dass das Gehalt etwas besser wäre bzw. auf lange Sicht gesehen man mehr verdienen würde und dass man eben promovieren kann...Was nicht so einfach ist, wenn man 'nur' auf der FHS war...Es geht zwar auch (offiziell sind die Abschlüsse ja gleichgestellt, was das betrifft) allerdings müssen dafür zusätzlich Prüfungen nachgeholt werden und man muss überhaupt erstmal einen Professor finden, der einen betreut. Das, so habe ich gehört, ist auch nicht immer ganz einfach, da die Professoren im Zweifelsfall natürlich eher jemanden, der direkt von der Uni kommt, betreuen.
Ich bin zwar nicht übermäßig ehrgeizig und es steht noch in den Sternen, ob ich überhaupt jemals promovieren möchte, aber ich würde mir die Möglichkeit eben gerne offen halten.

@LinusVanPelt
Danke für deine ausführliche Antwort! :)
Das werde ich auf alle Fälle mal machen. Einige habe ich mir ja schon angesehen, aber bei dem schieren Überfluss an FHS und Universitäten verliert man schnell den Überblick und ich wollte mich ja auch nochmal richtig beraten lassen. Deinen Ratschlag werde ich aber - sobald mich Privat- und Berufsleben nicht mehr so stark einspannen wie momentan - auf alle Fälle befolgen. Ist wahrscheinlich auch eine ganz gute 'Vorarbeit', bevor ich mich beraten lassen, denn zumindest einen ungefähren Plan sollte ich dann ja auch schon mal haben. :p

@Linae478
Danke für deine Antwort!
Ja, in Kassel hatte ich auch schon geguckt, da könnte ich was in Richtung Kulturwirt machen, was jetzt aber nicht ganz das ist, was ich mir vorstelle (leider, da ich sehr nah an Kassel wohne...).

Das ist gut zu wissen, ich werde mich da auch auf alle Fälle nochmal umsehen/informieren. Derzeit sieht es ja danach aus, dass es vielleicht doch eher in Richtung FHS gehen könnte...aber mal schauen. Vielen Dank jedenfalls!
 

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