G
Gelöscht 129832
Gast
Hallo an Alle,
ich bin mit 30 Jahren weg gezogen aus meinem Heimatdorf, 20.000 Einwohner. Meine Elter, Geschwister leben hier, ich war hier nie wirklich fest verwurzelt, Freunde hatte ich, die sind alle zerstreut inzwischen, ich habe nicht einmal deren Nummern, keine Ahnung was sie machen.
Vor 10 Jahren bin ich nach Hamburg gezogen, habe mich hier sehr schwer getan, Anschluss zu finden, aber ich hatte hier einen guten Job und irgendwann kam ich mit einer Kollegin zusammen. Sie war, wie ich auch, eher Einzelgänger und wir unternahmen viel zusammen, das passte sehr gut. Irgendwann kam die Trennung ihrerseits, weil sie meinte, sie müsse noch mal neu starten und wollte eine Weltreise beginnen, mit einem Bekannten, mit dem sie inzwischen auch zusammen ist. Für mich war das ein ziemlicher schlag, aber ich habe mich damit abgefunden. Die übrigen drei Jahre, die ich im Norden mehr oder weniger auf mich gestellt, verbrachte, waren ok, hier und da hatte man mal ein bisschen Kontakt, eher flüchtig. Die Leute lebten ihr Leben, sehr schwierig, da rein zu kommen.
Jetzt bin ich 46 Jahre alt und da unsere Firma in Konkurs ging, bot sich für mich ein Neubeginn an. Die Jobsuche verlagerte ich in den Umkreis meiner "alten" Heimatstadt, vielmehr Heimatdorf mit knapp 20.000 Einwohnern.
Hier gibt es größtenteils Familien, Singles sind mir noch nicht über den Weg gelaufen. Umgezogen bin ich in eine Wohnung meiner Eltern, die auch in einem benachbarten Ort leben. Allein beim Umzug habe ich schon gemerkt, wie krass das ist, wenn man alles allein organisieren muss und einen Hausstand von fast 10 Jahren auflöst und den Umzug organisiert. Ich habe am Ende natürlich eine Firma beauftragen müssen, allein geht das nicht.
Hier im Ort angekommen, fühlte ich mich richtig fremd, was ich ja auch war. Ich kenne hier niemanden, aber ich kannte im Norden auch niemanden.
Ich habe letztes Jahr im November dann hier einen neuen Job gefunden, die Kollegen wohnen allerdings überall zerstreut, wir haben 90% Home Office, man begegnet sich kaum und meine Kollegen führen auch andere Leben als ich das tue, sind deutlich jünger, es ist schwierig, Draht zu finden, da man sich nahezu nicht begegnet.
Ich bin hier in einen Sportverein eingetreten, bei dem ich aber auch das Gefühl habe, man trifft auf einen festen Kern, der einen zwar notfalls "mit nimmt", aber man kommt nicht wirklich rein. Die Leute kennen sich seit Ewigkeiten und als Fremder hat man immer das Gefühl, man bleibt es auch.
Und so gingen die Monate ins Land, während ich auch ein paar Leute von früher über Facebook ausfindig machen konnte, die hier wohnen, angeschrieben hab, aber es ist so, als wäre man gerade aus einer anderen Welt zurück gekommen, die Zeit hat sich weitergedreht und man selbst ist stehen geblieben.
Von jedem kam die Frage "Waaaas? Du hast keine Familie, du bist nicht verheiratet?" Als ob ich der einzige Single dieser Welt wäre in meinem Alter.
Meine Eltern sind hier ein großer Ankerpunkt für mich und meine Geschwister......so eine örtliche Veränderung wie damals mit 30 würde ich nach Hamburg aus dieser Erfahrung, wie schwer es ist, irgendwo hineinzukommen, heut nicht mehr machen und bin meiner Familie dankbar dafür, dass sie da ist.
Est vor kurzem war ich wegen einer heftigen Erkältung längere Zeit zu hause und habe gemerkt, wie einsam man doch ist, wenns allein mal darum geht, einzukaufen oder Gedanken auch, die man im Alltag weg drücken kann, kommen dann hoch, wenn man Zeit hat.
Hobbys habe ich, ich mache viel Sport, bin jetzt hier auch im Fitness Studio angemeldet, gehe viel joggen, aber es fehlen einem dann doch soziale Kontakte zum Austausch, die sich außerhalb der Familie bewegen, merke ich.
Ich frage mich manchmal, ob ich allein mit diesem Problem bin?
ich bin mit 30 Jahren weg gezogen aus meinem Heimatdorf, 20.000 Einwohner. Meine Elter, Geschwister leben hier, ich war hier nie wirklich fest verwurzelt, Freunde hatte ich, die sind alle zerstreut inzwischen, ich habe nicht einmal deren Nummern, keine Ahnung was sie machen.
Vor 10 Jahren bin ich nach Hamburg gezogen, habe mich hier sehr schwer getan, Anschluss zu finden, aber ich hatte hier einen guten Job und irgendwann kam ich mit einer Kollegin zusammen. Sie war, wie ich auch, eher Einzelgänger und wir unternahmen viel zusammen, das passte sehr gut. Irgendwann kam die Trennung ihrerseits, weil sie meinte, sie müsse noch mal neu starten und wollte eine Weltreise beginnen, mit einem Bekannten, mit dem sie inzwischen auch zusammen ist. Für mich war das ein ziemlicher schlag, aber ich habe mich damit abgefunden. Die übrigen drei Jahre, die ich im Norden mehr oder weniger auf mich gestellt, verbrachte, waren ok, hier und da hatte man mal ein bisschen Kontakt, eher flüchtig. Die Leute lebten ihr Leben, sehr schwierig, da rein zu kommen.
Jetzt bin ich 46 Jahre alt und da unsere Firma in Konkurs ging, bot sich für mich ein Neubeginn an. Die Jobsuche verlagerte ich in den Umkreis meiner "alten" Heimatstadt, vielmehr Heimatdorf mit knapp 20.000 Einwohnern.
Hier gibt es größtenteils Familien, Singles sind mir noch nicht über den Weg gelaufen. Umgezogen bin ich in eine Wohnung meiner Eltern, die auch in einem benachbarten Ort leben. Allein beim Umzug habe ich schon gemerkt, wie krass das ist, wenn man alles allein organisieren muss und einen Hausstand von fast 10 Jahren auflöst und den Umzug organisiert. Ich habe am Ende natürlich eine Firma beauftragen müssen, allein geht das nicht.
Hier im Ort angekommen, fühlte ich mich richtig fremd, was ich ja auch war. Ich kenne hier niemanden, aber ich kannte im Norden auch niemanden.
Ich habe letztes Jahr im November dann hier einen neuen Job gefunden, die Kollegen wohnen allerdings überall zerstreut, wir haben 90% Home Office, man begegnet sich kaum und meine Kollegen führen auch andere Leben als ich das tue, sind deutlich jünger, es ist schwierig, Draht zu finden, da man sich nahezu nicht begegnet.
Ich bin hier in einen Sportverein eingetreten, bei dem ich aber auch das Gefühl habe, man trifft auf einen festen Kern, der einen zwar notfalls "mit nimmt", aber man kommt nicht wirklich rein. Die Leute kennen sich seit Ewigkeiten und als Fremder hat man immer das Gefühl, man bleibt es auch.
Und so gingen die Monate ins Land, während ich auch ein paar Leute von früher über Facebook ausfindig machen konnte, die hier wohnen, angeschrieben hab, aber es ist so, als wäre man gerade aus einer anderen Welt zurück gekommen, die Zeit hat sich weitergedreht und man selbst ist stehen geblieben.
Von jedem kam die Frage "Waaaas? Du hast keine Familie, du bist nicht verheiratet?" Als ob ich der einzige Single dieser Welt wäre in meinem Alter.
Meine Eltern sind hier ein großer Ankerpunkt für mich und meine Geschwister......so eine örtliche Veränderung wie damals mit 30 würde ich nach Hamburg aus dieser Erfahrung, wie schwer es ist, irgendwo hineinzukommen, heut nicht mehr machen und bin meiner Familie dankbar dafür, dass sie da ist.
Est vor kurzem war ich wegen einer heftigen Erkältung längere Zeit zu hause und habe gemerkt, wie einsam man doch ist, wenns allein mal darum geht, einzukaufen oder Gedanken auch, die man im Alltag weg drücken kann, kommen dann hoch, wenn man Zeit hat.
Hobbys habe ich, ich mache viel Sport, bin jetzt hier auch im Fitness Studio angemeldet, gehe viel joggen, aber es fehlen einem dann doch soziale Kontakte zum Austausch, die sich außerhalb der Familie bewegen, merke ich.
Ich frage mich manchmal, ob ich allein mit diesem Problem bin?