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Mit 32 nichts erreicht im Leben, Ziellosigkeit und Selbstaufgabe. Bitte helft mir !!

Phalle

Aktives Mitglied
Ich werde in Kürze 32 Jahre alt und bin als kaufmännicher Mitarbeiter beschäftigt. Seit Jahren das gleiche Gebiet, wenig spektakulär, könnte wahrscheinlich ein Angelernter mit etwas Grips auch machen.

Und ich bin total unzufrieden mit meinem Werdegang, und meine immer ich hätte etwas "Besonderes" werden müssen, hatte aber nie spezielle Ziele im Kopf. Arbeiten war für mich eben immer das Mittel zum Brot. Ich würde gerne irgendwas Neues machen, weiß aber nicht was. Und im Vergleich zu einigen Freunden von mir, die scheinbar alle das machen was ihnen auf den Leib geschneidert wurde und erfolgreich sind, fühle ich mich als Totalversager.

Ist es denn sowieso schon zu spät noch irgendwie das zu finden, was einen erfüllt? Habe ich ohne Studium ohnehin verloren? Ich seniere manchmal vor mich hin, hangle mich von Wochenende zu Wochenende, und bekomme schon einfachste Dinge nicht mehr auf die Reihe, da ich meistens den ganzen Tag nur schlecht drauf bin. Ich traue mich schon gar nicht mehr jemandem zu erzählen was ich machen, da ich meinen Job als absolut billig ansehe.

Neulich traf ich einen gleichaltrigen Schulfreund, der heute Rechtsanwalt ist, mit Daimler daherfährt, und dieses "Ich habs geschafft-Bild" suggeriert. Er wunderte sich warum ich denn "nur" so einen einfachen Job habe.

Bitte helft mir irgendwie, ich bin schon kurz vor der Selbstaufgabe.
 
Das Schlimmste, was einen ins Verderben bringt bei der Sache, ist der ständige Vergleich mit anderen aber man kann sein Leben nicht mit anderen vergleichen. Jeder lebt anders, hat eine andere Vorgeschichte, andere Talente und Interessen. Dem einen fällt mal dies leicht, dem anderen das. Immer wird es jemanden geben, der in mancher Sache besser ist aber du täuschst dich, wenn du meinst, das alle anderen glücklicher, erfolgreicher wären. Schau auf das, was du gut kannst, darin kannst du dich weiter entwickeln. Hast du die Möglichkeit Fortbildungen zu machen? Vielleicht brauchst du einfach wieder einen "Wissens-Kick" zur weiteren Motivation. Und lass nicht zu, dass andere dich nur danach beurteilen, was du arbeitest und welchen Schulabschluss du hast. Das sind Menschen, die dich blenden wollen aber du weißt nicht wie es in derem Inneren aussieht, oft ist das Glück nur zur Schau gestellt und Fassade.
 
Was bedeutet denn "etwas erreicht haben"??

In unserer Gesellschaft bedeutet "etwas erreicht zu haben" eine Luxuskarosse in der Garage zu haben, ein grosses Haus zu besitzen, einen "tollen" Job zu haben, viel Kohle auf einem Bankkonto, irgendwann heiraten und ein paar Kinder in die Welt werfen und das wars dann auch schon. Dann ist man wer, dann hat man etwas erreicht.
Hat man das alles nicht, dann ist man ein Versager. So ist es eben. Einfach nichts auf diese Normen und Werte geben, denn irgendwann sterben wir alle und dann sind die Luxuskarosse und das prallgefüllte Bankkonto auch nichts mehr wert 😉

Lass die andern doch in ihren Daimler rumcruisen wenn sie denken sie hätten damit etwas erreicht.. Für mich sind das die wahren Versager 😀
 
Danke das gibt mir etwas Mut. Sagen wir so, ich bin kein großer Lerntyp oder jemand der mit Ellenbogengewalt nach Erfolg und Anerkennung strebt. Und ich denk auch nicht jeder ist geboren um Unternehmer oder der große Akademiker zu sein. Aber genau die Eigenschaften oder dieses Lebensmodell das Nibiru genannt hat, wird einem immer suggeriert: man ist nur was wenn ...
 
"Ich würde gerne irgendwas Neues machen, weiß aber nicht was."

Das ist der Kern des Problems.

Du weißt nicht was. Wenn Du kein Ziel vor Augen hast kannst Du auch keinen Weg suchen der von der jetzigen Situation weg führt.

Es muß doch Dinge geben die Du gerne machst. Ich konstruiere mal ein Beispiel und nehme an Du fotografierst gerne. Kannst Du Dir dann vorstellen Fotograf zu werden?
 
Ich werde in Kürze 32 Jahre alt und bin als kaufmännicher Mitarbeiter beschäftigt. Seit Jahren das gleiche Gebiet, wenig spektakulär, könnte wahrscheinlich ein Angelernter mit etwas Grips auch machen.

Und ich bin total unzufrieden mit meinem Werdegang, und meine immer ich hätte etwas "Besonderes" werden müssen, hatte aber nie spezielle Ziele im Kopf. Arbeiten war für mich eben immer das Mittel zum Brot. Ich würde gerne irgendwas Neues machen, weiß aber nicht was. Und im Vergleich zu einigen Freunden von mir, die scheinbar alle das machen was ihnen auf den Leib geschneidert wurde und erfolgreich sind, fühle ich mich als Totalversager.

Ist es denn sowieso schon zu spät noch irgendwie das zu finden, was einen erfüllt? Habe ich ohne Studium ohnehin verloren? Ich seniere manchmal vor mich hin, hangle mich von Wochenende zu Wochenende, und bekomme schon einfachste Dinge nicht mehr auf die Reihe, da ich meistens den ganzen Tag nur schlecht drauf bin. Ich traue mich schon gar nicht mehr jemandem zu erzählen was ich machen, da ich meinen Job als absolut billig ansehe.

Hallo,

ich befinde mich derzeit in einer ähnlichen Situation. Man sieht wie die anderen in ihrem Leben einen Schritt nach dem anderen machen und einem selbst nur auf der gleichen Stelle treten. Ich frage mich auch immer wieder was mich dazu bringen würde meine Antriebslosigkeit los zu werden, die Motivation ist im Keller und die Lebenslust gesellt sich daneben. Momentan versuche ich mich beruflich um zu orientieren und werde nächste Woche ein kleines Beratungsgespräch über ein neues Berufsfeld führen, mal schauen was dabei rum kommt.
Falls es dir weiterhilft, ich bin nur durch Zufall auf einen anderen Beruf gestossen und zwar durch meinen Freundeskreis. Versuche einfach über deine Freunde heraus zu finden wo deine Stärken liegen, die können sowas objektiver beurteilen und vielleicht bringt dich das weiter.
 
Naja es soll ja ne Menge suizidgefährdete Millionäre geben ....

und es gibt Leute , die wenig haben , aber glücklich sind und vor allem gesund .


Nach einer gescheiterten Selbstständigkeit mit 65.000 Euro Schulden bin ich nochmal durchgestartet ...hat sich gelohnt , könnte mir ne Karosse kaufen , tu ich aber nicht , fahre lieber Oldtimer Ami ...

und als Daily nen schnöden Japsen Kombi ....

Schulden sind weg und die Kohle auf der Bank mehrt sich, ein gutes Gefühl , es beruhigt.


Mach Dich doch nicht abhängig von einem Job und definiere Dich darüber , definiere Dich über Dein Menschsein und da Du ja ehrlich sagst was los ist

hast Du da vielen was vorraus , die vorderblendig so tun als ob und wenn man hinter die Kulissen schaut

ist der Daimler geleast , das Haus auf Pump , die Abhängigkeit und das Bücklingsverhalten passen dann zur Lebenslügeneinbildung ....

es geht auch anders , bleibe Du selbst !!!
 
Die Problematik kenne ich, geht mir aähnlich wie dem TE.
Bin auch in dessen Alter und bin "nur" ein einfacher Brotkutscher.
Vergleiche mich auchoft mit anderen und bekomme dabei nicht selten Deressionen.

@ Zebaothling du schreibst: "definiere dich über dein Menschsein."
Könntest du bitte etwas genauer erklären, wie du das meinst?
 
Klar , kein Problem ich versuche es Dir zu erklären .

Erstmal sind wir alle nur Menschen und keine Maschinen , wir dürfen Fehler machen und das gute ist , wir können daraus lernen.

Unser Programm wird nicht gestoppt , sondern läuft weiter und an unserer Laune definieren wir, wie wir uns fühlen , denn wir schauen in uns hinein .

Schlechte Laune zu haben bedeutet für uns wir erfahren , das etwas in unseren Dimensionen nicht stimmt ( diese Dimensionen legen wir selbst fest )

Gute Laune zu haben bedeutet für uns , das wir Glück empfinden .

Fahre ich als Mensch nun die eindimensionale Schiene und definiere mich nur über diese eine Sache , kümmere mich aber im grunde nicht darum , weil das Leben an sich besteht nicht nur aus einer Sache , sondern aus vielen , ist bunt , dann laufe ich Gefahr , das , wenn die eine Sache nicht funktioniert , meine Laune schlecht wird .



Habe ich gemerkt , ich war ein Mensch der sich darüber definierte das seine Selbstständigkeit funktioniert und blauaugig wie ich war dachte ich , das alle anderen menschen in meinem Umfeld grundlegend mir helfen wollen mein Ziel zu erreichen .

Da war die Lebensgefährtin , die sich um die geschäftliche Buchhaltungstechnische Seite kümmern wollte , wohlgemerkt nicht sollte , da waren die " Freunde " die mir zuarbeiteten ....und in meiner Blindheit habe ich die Verantwortung dem Geschäft gegenüber nicht wahrgenommen, sondern dachte das alles gut läuft , so wie es ist .

Ich erteilte meiner damaligen Lebensgefährtin eine Kontovollmacht für mein Geschäftskonto , die Renovierung des Ladenlokals zog sich in die Länge , doch immer wenn ich nachfragte , wurde mir gesagt , dass alles seine Richtigkeit habe , ich wurde sozusagen in meinem Weihnachtsgansstatus bestätigt , hätte man das nicht getan ,hätte man mich nicht weiter ausnehmen können ( das ist mir heute klar ) , also ich wurde sozusagen ausgenommen , es wurden Arbeiten an Freunde verteilt und fürstlich entlohnt , etc . etc . etc

irgendwann wurde dann noch das Konto leergeräumt , nicht von mir ....und ich stand vor einem Schuldenberg , alle Versuche einen Betrug zu beweisen verliefen Im Sande , weil ich in meiner Verantwortung als Geschäftsinhaber ja die Unterschriften geleistet hatte und meine Lebensgefährtin nicht bei mir angestellt war , ich ihr aber die Kompetenzen einräumte , letztendlich brach das Kartenhaus zusammen

und ich stand da mit 65.000 Euro Schulden , obwohl ich mit 45.000 Eigenkapital begonnen hatte , ich war wirklich blind .

In mir wuchs aber die ganze Zeit der gedanke - hurra - meine Definitionsstrategie geht auf ich bin selbstständig , ich hatte meine Autos , meine Motorräder , habe das eine Jahr lang jeden Monat noch ca 3000 Euro dazuverdient , die aber fürs Familienleben draufgingen , also ich habe meine Rechnungen bezahlt , lebte den Status und hatte ihn im Grunde nicht weil hintenrum alles zusammenbrach ohne das ich es merkte .

Dann stand ich vor dem Aus - die Welt brach zusammen - Punkt . Ich mußte lernen umzudenken .....

als ich nun begann meine Schukden abzuzahlen wurde mir eines klar , der Fehler lag bei mir, weil ich mich auf die eine Sache versteift hatte ...nicht aber darauf mich wohl zu fühlen , auf das komische Gefühl im Bauch habe ich nicht gehört

mir war nicht mehr wichtig , das ich was erlebe , habe mich verbogen und gute Miene zum gesellschaftlichen Schauspiel gemacht , alles für den Status .....

mir war nicht mehr wichtig was ich erfahre , was ich empfinde , sondern ich habe mir eingebildet die Rechnung geht auf .


das änderte sich dann schlagartig , die Freunde blieben weg, es war ja nichts mehr zu holen , die Frau sonnt sich in der Sonne ....und sucht sich wahrscheinlich die nächste Gans ....

ich hatte das Gefühl nichts mehr wert zu sein, bekam psychosomatische Probleme , mir kochte sozusagen die Galle über .....


es kam die Antriebslosigkeit , die Lustlosigkeit , die Verzweiflung , die Schuldenlast und damit verbundene Einschränkungen .......

aber ich reflektierte mich selbst ...das war sehr wichtig ... die Wahrheit ,sich die Fehler einzugestehen , die Situation zu erkennen in der man ist .....zu verstehen wie man ist und dann zu überlegen ob man so sein will , sich damit anfreunden kann , also mit sich selbst war ein langer Prozeß .....

heute ist mir klar , es ist egal auf welcher Gitarre Du spielst und was diese kostet , wichtig ist , wie Du spielst ob Du selbst mit dem Spiel zufrieden bist ....

heute ist mir klar es ist nicht wichtig wie teuer Dein Auto ist , sondern wichtig ist , ob Du Dich gut fühlen kannst , wenn Du drinsitzt ....

es ist nicht wichtig , welches Bild Du für die anderen abgibst , sondern wenn Du abends mit guter Laune zu Bett gehst , stehst Du auch mit guter Laune morgens wieder auf .......

egal ob Du unter ner Brücke pennst oder in einem eigenen Haus oder einem Luxusanwesen .......

Das Menschsein besteht für mich aus weit mehreren Dingen , so wie das Leben auch , nicht mehr nur aus einem .

Ich tu nichts mehr für das Schauspiel für andere , verbiege mich nicht mehr , sondern habe zu mir selbst gefunden und die Resoanz ist durchaus positiv .

Manchmal ist sie auch schlecht , besonders von denen vermeindlichen Freunden , die dazu neigen ihre Gier nicht zügeln zu können und hoffen , daß vom Kuchen für sie was abfällt .....

aber das kümmert mich nicht , auf solche Menschen kann ich im Leben verzichten .


Meine Laune war dann wieder besser , ich fand die Kraft meine Schulden abzuzahlen und Vergleiche zu schließen bis ich wieder schuldenfrei war ....suchte mir dann nachdem ich ca 150 Bewerbungen geschrieben hatte, wieder einen Job , nein ich habe keine Berufsausbildung , verdiene mitlerweile nicht mehr 400 € wie am Anfang , sondern 3000 , weil ich mich ständig fortgebildet habe und es diesmal richtig anfange , denn ich gebe meine Verantwortung nicht mehr ab , sondern nehme sie wahr und reflektiere mein Dasein nicht mehr über ein Ziel , das ich zu erreichen suche , sondern über mein Menschsein ....


So lebt es sich bedeutend besser , die Laune ist abends gut und morgens auch wieder und entgegen aller Meinung habe ich wieder eine Familie gefunden , habe eine liebe 20 Jahre jüngere Frau und eine Stieftochter , die mein Menschsein schätzen , sie bastelt an ihrer Ausbildung und lebt von ihrem Geld , ich von meinem , tut der Liebe aber keinen Abbruch , weil wir da auf einer Wellenlänge liegen .....


Hättest Du mich aber damals gefragt , ob ich jemals wieder Glück empfinden würde , hätte ich Dir gesagt , ne das kann ich mir nicht vorstellen .....wie denn mit 65.000 Schulden am A**** ......im wirtschaftlichen Aus ......ohne Auto .....ohne Frau .....ohne Freunde ......


Ich hab mir ein T-Shirt gekauft - Da steht drauf

Ich habe keine Freunde - und suche auch keine !!!


und jeder der mich kennt und an meinem Menschsein interessiert ist , begreift die tiefschwarze Satire ......


die paar ehrlichen Menschen , die ich nun in meinem Leben als Freunde bezeichne , aus meiner damaligen Schulzeit ist übrigens keiner darunter , sind mir allerdings lieber , als 150 Telefonnummern von sich verbiegenden Statusaufrechterhaltern und Lügenmodellbefürwortern , weil es wirkliche Freunde sind , die sich und mich über unser Menschsein definieren und die gibt es alt , wie jung ........

Du bist also nicht was Du hast

sondern Du bist was Du bist und daran kannst Du vieles ändern , weil Du ein Mensch bist.


Deshalb , die Entscheidungen , die Du triffst , bestimmen das Leben das Du führst .

Ich hoffe Du konntest das jetzt verstehen .
 

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