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Missbrauch Schutzbefohlener im KH?

M

Miro

Gast
Hallo zusammen,

das Leben ist bisweilen besch..., das wissen die meisten hier ja, und vieles davon geht nicht spurlos an einem vorbei.

Ich weiß auch nicht, wie ich das nun erklären soll, aber ich versuchs zumindest:

Eine Bekannte von mir war im Frühjahr im Krankenhaus und stand dort unter schweren Medikamenten, genauer gesagt machte sie eine Entgiftung und fiel dadurch einige Tage ins Delirium. Ein Krankenpfleger kümmerte sich währenddessen rührend um sie, massierte ihren Rücken (muss sie sich natürlich frei machen), kümmerte sich um Wasch- und Toilettengänge usw. Die Patientin fiel wie gesagt ins Delirium und geisterte nachts in den Gängen des KH umher und wühlte dabei auch schon mal in fremden Schränken rum und all solche Dinge, die man sich bei klarem Verstand eigentlich nicht vorstellen kann. Anschließend wusste sie von nichts, der erwähnte Pfleger brachte sie dann meistens zurück, nachdem er sie irgendwo aufgegabelt hatte.
Realität war aber, dass bei einem ihrer nächtlichen Rundgänge, bei denen o.e. Pfleger Nachtdienst hatte, plötzlich ihre Schuhe verschwunden waren, die einige Tage später in einem Zimmer aufgefunden wurden, das lediglich für Krankenhauspersonal betretbar bzw. verschlossen war. Jedenfalls fühlte sich die Patientin generell sexuell belästigt von dem Pfleger, unzählige Gesten sprechen eigentlich dafür, dass es nicht harmlos gewesen sein kann, außerdem sprach die Patientin, die sich allerdings im Delirium befand, dauernd von lautem Gestöhne nachts und sah "nackte Männer".
Hört sich vielleicht lustig an, isses aber nicht.
Na ja, der Freund der Betroffenen holte sie natürlich aufgrund der Vorfälle schleunigst dort raus und beschwerte sich bei der Krankenhausverwaltung, deren Manager sofort die besten Anwälte einschaltete und den Pfleger als unbescholten darstellte. Unterschwellig wurde dabei deutlich gemacht, dass man sich im Falle einer Strafanzeige einer Gegenanzeige wegen Verleumdung usw. gegenüber sehen würde.

Was meint ihr, ist da eventuell was dran? Und wenn ja, wie könnte man den Täter doch noch überführen?

Danke fürs Lesen.

Schöne Grüße
 

maximilian

Aktives Mitglied
Würde ich ehrlich gesagt nicht für voll nehmen.

Weil der Nachtdienst auf Station oft alleine arbeitet und eben nicht die Zeit für sowas hat. Und wenn muss man auch jederzeit damit rechnen, dass der für die Nacht zuständige Dienstarzt mal reinschaut.

Nein, den Täter wirste, falls was dran wäre, nie überführen können, weils keine Beweise gibt. Und insofern finde ich das Drohen mit Gegenanzeige auch nicht wirklich verwerflich. Es kommt immer wieder vor, dass Patienten die sich schlecht behandelt fühlen, einzelnen Pflegekräften was anhängen wollen. Da erwarte ich von meinem Arbeitgeber dass er genauso reagiert! Der Arbeitgeber kann ohne Beweise nicht wissen, ob es real oder ein solches Anhängen ist, insofern muss er immer erstmal von der Unschuld seines Mitarbeiters ausgehen.

Und mal ehrlich, jemand der so verwirrt ist, kann man nicht glauben. Ich arbeite grad auf der Neurologie, was glaubste wie häufig da irgendwelche Damen nachts Männer in ihrem Bett liegen hatten, die sich dann manchmal morgens im Kleiderschrank verstecken ;). Wirklich, das kommt extrem häufig vor, vermutlich weil Frauen solche Angst vor sowas haben, und wenn sie verwirrt sind, und deshalb eh schon Angst haben, kommt sowas dann hervor.
 
M

Miro

Gast
Hallo,

danke für die Antwort.

Na ja, so einfach isses ja nun auch wieder nicht. Immerhin gibt es doch unzählige Fälle, in denen hilflose Patientinnen in Krankenhäusern oder Therapiezentren missbraucht worden sind.

Und dass sie sich im Prinzip an nichts mehr erinnern kann, spricht doch eher für eine Minderung der Hemmschwelle, so was zu tun, denke ich.

Aber danke für die Antwort, Herr Krankenpfleger, klar dass du deinen Berufsstand verteidigst.;)
 

maximilian

Aktives Mitglied
Aber danke für die Antwort, Herr Krankenpfleger, klar dass du deinen Berufsstand verteidigst.;)
Ich hoffe dass du durch die andere Sichtweise zu ner besseren Einschätzung kommst.

Ich denke halt die Anzahl der ungerechtfertigten Vorwürfe, übersteigt die Anzahl der gerechtfertigten Vorwürfe um Größenordnungen.

Im übrigen kommt es viel häufiger vor, dass Patienten die Pflegekräfte sexuell belästigen, sicher hundertemal häufiger als andersrum. Da wird der Schwester die einem aus dem Bett zieht mal unauffällig an den Po oder an den Busen gegrabscht, da gibts anzügliche Kommentare, etc.pp.

Ich hatte das auch schon paarmal! Also bestimmt 1-2mal pro Jahr.
Das sieht dann so aus, dass du nur Blutdruck messen willst, und das junge Mädel macht sich erstmal komplett Oberkörperfrei, oder du kommst zur Tür rein, und sie setzt sich breitbeinig mit kurzen Boxershorts ins Bett, du bekommst anzügliche Sprüche. Ich könnte da einiges erzählen. Zum Glück hab ich damit weniger ein Problem belästigt zu werden, wie meine Kolleginnen wenn es von den alten Säcken kommt ;).

Da haste als Pflegepersonal sehr oft auch keine Beweise oder Handhabe, und im Zweifel nutzen die Patienten auch ihren verwirrten Zustand aus: wer will mir nachweisen wie verwirrt ich war.

Wie gesagt, soll dir nur mal ne andere Sichtweise geben.
 
M

Miro

Gast
Hallo,
Im übrigen kommt es viel häufiger vor, dass Patienten die Pflegekräfte sexuell belästigen, sicher hundertemal häufiger als andersrum. Da wird der Schwester die einem aus dem Bett zieht mal unauffällig an den Po oder an den Busen gegrabscht, da gibts anzügliche Kommentare, etc.pp.

Ich hatte das auch schon paarmal! Also bestimmt 1-2mal pro Jahr.
Das sieht dann so aus, dass du nur Blutdruck messen willst, und das junge Mädel macht sich erstmal komplett Oberkörperfrei, oder du kommst zur Tür rein, und sie setzt sich breitbeinig mit kurzen Boxershorts ins Bett, du bekommst anzügliche Sprüche. Ich könnte da einiges erzählen. Zum Glück hab ich damit weniger ein Problem belästigt zu werden, wie meine Kolleginnen wenn es von den alten Säcken kommt ;).
Ihr werdet das sicher überleben - könnt euch ja noch wehren bzw. ihr seid in dem Sinne ja nicht die Schutzbefohlenen.;)

In angesprochenem Fall jedenfalls war der Pfleger nicht so jung und die Patientin nicht so alt, und er behandelte die älteren Patientinnen auch nicht so bevorzugt, d.h. sie sie mussten sich nicht frei machen und hatten weibliches Personal zum Duschen gehen usw.

Und sicher kannst du das dann auch erklären, weshalb die Schuhe der Patientin in einem Zimmer aufgefunden wurden, dass eigentlich nur für KH-Personal zugänglich ist.

Danke für die Sichtweise, hätte ich wirklich nicht gedacht.

Schöne Grüße
 

Sisandra

Moderator
Hallo Miro,

das mit den Schuhen lässt sich aber auch anders erklären:

die verwirrte Patientin irrt auf der Station umher und zieht irgendwo ihre Schuhe aus. Dann irrt sie weiter und wird irgendwann vom Pfleger gefunden und auf ihr Zimmer zurückgeführt, barfuß natürlich. Der Pfleger oder aber eine Krankenschwester findet die Schuhe, kann sie im Moment niemandem zuordnen und sichert sie erst einmal in einem abschließbaren Raum. Schließlich ist es Nacht und man möchte niemanden unnötig stören.

So könnte es doch auch gewesen sein.

Das schreibt dir übrigens eine Person, die nicht im Krankenhaus beschäftigt ist und auch sonst mit Krankenpflege nichts zu tun hat. ;)

Gruß
Sisandra
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich hab nicht gesagt dass es nicht so gewesen ist. Bloß dass ich es nicht für als besonders glaubwürdig einschätze.
Und sicher kannst du das dann auch erklären, weshalb die Schuhe der Patientin in einem Zimmer aufgefunden wurden, dass eigentlich nur für KH-Personal zugänglich ist.
Da gibts auch mögliche Erklärungen. z.B. der Raum war doch mal offen zugänglich und sie hat sie da vergessen, oder die Schuhe wurden von jemanden wo gefunden, mitgenommen, und dann da aus Versehen liegen gelassen.

Und Fakt ist nunmal: ohne Beweise gilt die Unschuldsvermutung.

Und nein, solche 17-20jährigen Mädels können sich oft nicht wirklich wehren, wenn sie begrabscht werden, weil ihnen das Selbstbewusstsein fehlt. Und die Grabscher merken das und werdens immr wieder bei der Pflegerin machen.
 
M

Miro

Gast
Hallo,

niemand will einem Unschuldigen etwas anhängen, wollte ich mal anmerken. Nur spricht dennoch einiges dafür, sonst hätte ich ja nicht hier nachgefragt, um weitere Einschätzungen zu hören, wofür ich übrigens die Erlaubnis der Betroffenen eingeholt habe.;)

Was die alten Säcke anbelangt, die 17-jährige Krankenschwestern begrabschen: die sollte man vielleicht auch mal zur Rechenschaft ziehen.

Dankeschön für die Beiträge. Bis dann. Herzliche Grüße
 

maximilian

Aktives Mitglied
Was spricht denn noch dafür, ausser die Sache mit den Schuhen und die Schilderungen einer eindeutig verwirrten Person? Vllt. kannste mich ja auch von eurem Verdacht überzeugen.
 
M

Miro

Gast
Was spricht denn noch dafür, ausser die Sache mit den Schuhen und die Schilderungen einer eindeutig verwirrten Person? Vllt. kannste mich ja auch von eurem Verdacht überzeugen.
Glaub ich kaum.;) Na ja, du hättest halt selbst dort einen Besuch abstatten sollen, dann hättest du das schon gerochen, die Atmosphäre.
Ansonsten geh' ich davon aus, dass sich in einem Delirium die Realität mit irrealen Vorstellungen mischt, soll heißen, dass nicht alles Wahnvorstellungen sind, was man da erlebt, von daher sind die Aussagen der Betroffenen, sich dort von einer Person belästigt gefühlt zu haben, nicht völlig irrelevant, außerdem ist mir ein Rätsel, weshalb ein Delirium nicht medikamentös verhindert werden kann, deshalb geht man doch in eine Entgiftung, damit das nicht passiert? Also muss man sich auch Gedanken um die Dosierung machen.

Viel isses nicht, muss ich dir Recht geben, nur so ein Gefühl: die Schuhe, die Belästigungen, der Eindruck des Pflegers, nachts Besuch im Krankenzimmer ohne Grund, Aussagen der Betroffenen, vom Freund...

Na ja immerhin, mal schauen, so ganz kann ich es noch nicht fressen:D

Liebe Grüße
 

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