L
Lewellyn
Gast
Hallo alle miteinander!
Ich bin neu hier und würd mich deshalb, bevor ich zu meinem Problem / meiner Frage komme, erstmal kurz vorstellen. =)
Ich bin 23 Jahre alt und studiere in Sachsen Biotechnologie. Meine Eltern sind geschieden und zu meiner Mutter habe ich keinerlei Kontakt mehr. Ebenso ,leider auch nicht mehr zu meiner Schwester, die von ihr und ihrem Freund als Goldesel ausgenommen wird und mittlerweile wohl auch kokst...
Eigentlich sollte sie mit mir zusammen zuhause ausziehen, aber durch Drohungen ist sie schliesslich doch dageblieben und hat sich belabern lassen, dass ich trotz allem die Böse bin. Lange Geschichte...
Mit 19 Jahren bin ich Zuhause weg, nachdem mein damaliger Freund mich mit einem einzigen Nachfragen zum Erinnern und somit einem langen Flashback gebracht hat. Was ich gute 8 Jahre lang verdrängt hatte, war, dass ich seit ich 11 war, von dem neuen Freund meiner Mutter sexuell belästigt und missbraucht wurde. Auch hatte er die ganzen Psychospielchen sehr gut drauf...
Mein damaliger Freund hat mir sehr geholfen und innerhalb von 3 Wochen war der Auszug, der Anwalt und die Anzeige geplant. Als ich dann meiner Mutter davon erzählte und hoffte, sie würde mit uns kommen, hat sie nur gemeint, dass wir das doch in der Familie klären könnten, das garantiert nicht so wäre und hat ihn auf Arbeit angerufen, damit er zurückkommt. Wir haben telefonisch dem Anwalt Bescheid gesagt und die Anzeige ging raus. Meine Mutter hat sich gegen mich entschieden und für ihn. Wobei es mich vlt gar nicht hätte wundern sollen, da sie von der ganzen Sache etwas mitbekommen haben muss, so offensichtlich wie das war und so viele andere sexuelle Sachen, die da liefen...
Als ich 15 war, hatte ich ihr einmal unter Tränen erklärt, dass ich mit ihrem Freund so nicht mehr zusammenleben könnte, einfach auch weil ich Angst hatte, doch sie meinte nur, ich solle mich nicht so anstellen und sie würde wegen mir nicht noch einen Mann verlieren. Das bezog sie dann auf ihre Aussage, sie hätte sich wegen einem Kommentar, den ich als 10-Jährige gemacht habe, von meinem Vater getrennt...
Ich weiss nicht, ob ich sagen kann, dass es mir gut geht, aber mein Leben ist nun ok. Die Anklage wurde zwar fallengelassen, weil meine Mutter und Schwester gegen mich ausgesagt haben und mein Anwalt Mist gebaut hat, aber im Endeffekt war das vlt ganz gut. So wie ich den Freund meiner Mutter kenne, hätte er mich vor Gericht auseinandergenommen und ich wäre ein richtiges seelisches Frack geworden...
Nach meinem Auszug, habe ich mein ABI gemacht, habe ein FÖJ in einem anderen Bundesland absolviert und sogar ein Jahr lang in Bulgarien als Freiwillige gearbeitet. Besonders Letzteres hat mir sehr bei der Verarbeitung geholfen. Mittlerweile kann ich das Geschehene akzeptieren, auch wenn ich meiner Mutter und ihrem Freund raten würde, sich hier nie blicken zu lasen. Aber ich bin mit mir soweit im Reinen, dass ich sagen kann, dass ich jetzt nicht da wäre, wo ich bin, wenn meine Vergangenheit nicht eben jene gewesen wäre. ICh hätte all die tollen Leute nicht kennengelernt und all die tollen Dinge erlebt, wenn mir der sexuelle Missbrauch nicht passiert wäre.
Ich konnte also endlich mein Leben leben und anfangen, meine Träume zu verwirklichen.
Nun studiere ich und falls möglich reise ich auch oft.
Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass meine Beziehungen im Schnitt 5 Monate halten... Ich fang schon früh in der Beziehung an, mir alle möglichen positiven und negativen Situationen vorzustellen und irgendwann... ich weiss nicht, es ist, als ob dann plötzlich dieses Gefühl fehlen würde, dass man für ne Beziehung braucht... Als ob die Liebe weg wäre.. Manchmal halte ich die Gegenwart des anderen sogar kaum noch aus und gehe richtig auf Distanz... Andererseits bin ich nie lange single und versuche es immer wieder neu, nur um dann wieder ein Herz zu brechen...
Ich weiss schon, dass dieser Drang in mir, eine Person zu haben, die mir nahe steht und der ich völlig vertrauen kann, normal ist. Besonders, wenn die Mutter einen quasi verkauft hat... Aber gleichzeitig zerstört etwas in mir das wiederum.. so kommt es mir jedenfalls vor... Ich will eine lange Beziehung führen und endlich jemanden finden, mit dem das möglich ist, aber gleichzeitig scheine ich mir da nen Strich durch die Rechnung zu machen...
Nun weiss ich nicht, ob sich das auf den sexuellen Missbrauch zurückführen lässt oder einfach ein „normales“ Problem ist... Auch hab ich ab und zu mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Mal bin ich richtig gesellig, manchmal kann ich mich für Wochen abkapseln, um nur zur Uni zu gehen, zu lernen und mich dann in mein Zimmer zu verkriechen.
Dieses Frühjahr (natürlich passenderweise in der Prüfungszeit) war es da wieder ganz schlimm. Ich habe einen guten Freund, der ziemlich gut in psychoanalyse ist und der meinte, das würde besonders jetzt kommen, dass ich eine Mutterfigur vermisse, da ich durch den Missbrauch mit 11 und dem Auszug mit 19 die letzten Jahre quasi 2 Entwicklungen durchgemacht hätte. Einmal die von der 19jährigen zur 23jährigen und innerlich auch die der 11jährigen zur 15jährigen. Ich somit innerlich grad in der Phase bin, wo ein Kind sich normalerweise von der Urvertrauensperson (meist Mutter) abnabelt. Da bei mir diese Urvertrauensperson aber nicht mehr existiert, läuft der Prozess bei mir schief oder gar nicht wirklich ab...
Na ja, das blöde ist, dass ich dann was mit ihm angefangen hab.. Ich hab ihn echt sehr gemocht und wir haben beide von Anfang an gesagt, dass wir einfach mal schauen, wo das hinführt... Nur hab ich halt gemerkt, dass er nicht mein Typ für ne Beziehung ist und er hat sich nun völlig in mich verliebt... Seine Aussage ist, dass ich einfach Angst habe, das mir jemand zu nahe kommt und ich ihn deshalb von mir stosse, obwohl ich ihn eigentlich lieben würde...
Wie das mit dem Angsthaben aussieht, kann ich nicht wirklich beurteilen, da der Typ, mit dem ich gerne mein Leben verbracht hätte, damals auch alles von mir wusste und wir über wirklich alles reden konnten. Nur war ich halt leider nicht für ihn, was er für mich war... Deshalb weiss ich nicht, wie sehr mich diese „Angst“ wirklich beeinflusst.. Allerdings kann ich sagen, dass es nicht stimmt, dass ich ihn lieben würde, sondern dass dieses tiefe Gefühl wirklich einfach so wieder verschwunden ist...
Wisst ihr, was das ist und was ich dagegen machen kann??? Ich würd einfach mal gerne ne lange Beziehung führen und mir nicht selbst im Weg stehen...
Ich bin neu hier und würd mich deshalb, bevor ich zu meinem Problem / meiner Frage komme, erstmal kurz vorstellen. =)
Ich bin 23 Jahre alt und studiere in Sachsen Biotechnologie. Meine Eltern sind geschieden und zu meiner Mutter habe ich keinerlei Kontakt mehr. Ebenso ,leider auch nicht mehr zu meiner Schwester, die von ihr und ihrem Freund als Goldesel ausgenommen wird und mittlerweile wohl auch kokst...
Eigentlich sollte sie mit mir zusammen zuhause ausziehen, aber durch Drohungen ist sie schliesslich doch dageblieben und hat sich belabern lassen, dass ich trotz allem die Böse bin. Lange Geschichte...
Mit 19 Jahren bin ich Zuhause weg, nachdem mein damaliger Freund mich mit einem einzigen Nachfragen zum Erinnern und somit einem langen Flashback gebracht hat. Was ich gute 8 Jahre lang verdrängt hatte, war, dass ich seit ich 11 war, von dem neuen Freund meiner Mutter sexuell belästigt und missbraucht wurde. Auch hatte er die ganzen Psychospielchen sehr gut drauf...
Mein damaliger Freund hat mir sehr geholfen und innerhalb von 3 Wochen war der Auszug, der Anwalt und die Anzeige geplant. Als ich dann meiner Mutter davon erzählte und hoffte, sie würde mit uns kommen, hat sie nur gemeint, dass wir das doch in der Familie klären könnten, das garantiert nicht so wäre und hat ihn auf Arbeit angerufen, damit er zurückkommt. Wir haben telefonisch dem Anwalt Bescheid gesagt und die Anzeige ging raus. Meine Mutter hat sich gegen mich entschieden und für ihn. Wobei es mich vlt gar nicht hätte wundern sollen, da sie von der ganzen Sache etwas mitbekommen haben muss, so offensichtlich wie das war und so viele andere sexuelle Sachen, die da liefen...
Als ich 15 war, hatte ich ihr einmal unter Tränen erklärt, dass ich mit ihrem Freund so nicht mehr zusammenleben könnte, einfach auch weil ich Angst hatte, doch sie meinte nur, ich solle mich nicht so anstellen und sie würde wegen mir nicht noch einen Mann verlieren. Das bezog sie dann auf ihre Aussage, sie hätte sich wegen einem Kommentar, den ich als 10-Jährige gemacht habe, von meinem Vater getrennt...
Ich weiss nicht, ob ich sagen kann, dass es mir gut geht, aber mein Leben ist nun ok. Die Anklage wurde zwar fallengelassen, weil meine Mutter und Schwester gegen mich ausgesagt haben und mein Anwalt Mist gebaut hat, aber im Endeffekt war das vlt ganz gut. So wie ich den Freund meiner Mutter kenne, hätte er mich vor Gericht auseinandergenommen und ich wäre ein richtiges seelisches Frack geworden...
Nach meinem Auszug, habe ich mein ABI gemacht, habe ein FÖJ in einem anderen Bundesland absolviert und sogar ein Jahr lang in Bulgarien als Freiwillige gearbeitet. Besonders Letzteres hat mir sehr bei der Verarbeitung geholfen. Mittlerweile kann ich das Geschehene akzeptieren, auch wenn ich meiner Mutter und ihrem Freund raten würde, sich hier nie blicken zu lasen. Aber ich bin mit mir soweit im Reinen, dass ich sagen kann, dass ich jetzt nicht da wäre, wo ich bin, wenn meine Vergangenheit nicht eben jene gewesen wäre. ICh hätte all die tollen Leute nicht kennengelernt und all die tollen Dinge erlebt, wenn mir der sexuelle Missbrauch nicht passiert wäre.
Ich konnte also endlich mein Leben leben und anfangen, meine Träume zu verwirklichen.
Nun studiere ich und falls möglich reise ich auch oft.
Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass meine Beziehungen im Schnitt 5 Monate halten... Ich fang schon früh in der Beziehung an, mir alle möglichen positiven und negativen Situationen vorzustellen und irgendwann... ich weiss nicht, es ist, als ob dann plötzlich dieses Gefühl fehlen würde, dass man für ne Beziehung braucht... Als ob die Liebe weg wäre.. Manchmal halte ich die Gegenwart des anderen sogar kaum noch aus und gehe richtig auf Distanz... Andererseits bin ich nie lange single und versuche es immer wieder neu, nur um dann wieder ein Herz zu brechen...
Ich weiss schon, dass dieser Drang in mir, eine Person zu haben, die mir nahe steht und der ich völlig vertrauen kann, normal ist. Besonders, wenn die Mutter einen quasi verkauft hat... Aber gleichzeitig zerstört etwas in mir das wiederum.. so kommt es mir jedenfalls vor... Ich will eine lange Beziehung führen und endlich jemanden finden, mit dem das möglich ist, aber gleichzeitig scheine ich mir da nen Strich durch die Rechnung zu machen...
Nun weiss ich nicht, ob sich das auf den sexuellen Missbrauch zurückführen lässt oder einfach ein „normales“ Problem ist... Auch hab ich ab und zu mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Mal bin ich richtig gesellig, manchmal kann ich mich für Wochen abkapseln, um nur zur Uni zu gehen, zu lernen und mich dann in mein Zimmer zu verkriechen.
Dieses Frühjahr (natürlich passenderweise in der Prüfungszeit) war es da wieder ganz schlimm. Ich habe einen guten Freund, der ziemlich gut in psychoanalyse ist und der meinte, das würde besonders jetzt kommen, dass ich eine Mutterfigur vermisse, da ich durch den Missbrauch mit 11 und dem Auszug mit 19 die letzten Jahre quasi 2 Entwicklungen durchgemacht hätte. Einmal die von der 19jährigen zur 23jährigen und innerlich auch die der 11jährigen zur 15jährigen. Ich somit innerlich grad in der Phase bin, wo ein Kind sich normalerweise von der Urvertrauensperson (meist Mutter) abnabelt. Da bei mir diese Urvertrauensperson aber nicht mehr existiert, läuft der Prozess bei mir schief oder gar nicht wirklich ab...
Na ja, das blöde ist, dass ich dann was mit ihm angefangen hab.. Ich hab ihn echt sehr gemocht und wir haben beide von Anfang an gesagt, dass wir einfach mal schauen, wo das hinführt... Nur hab ich halt gemerkt, dass er nicht mein Typ für ne Beziehung ist und er hat sich nun völlig in mich verliebt... Seine Aussage ist, dass ich einfach Angst habe, das mir jemand zu nahe kommt und ich ihn deshalb von mir stosse, obwohl ich ihn eigentlich lieben würde...
Wie das mit dem Angsthaben aussieht, kann ich nicht wirklich beurteilen, da der Typ, mit dem ich gerne mein Leben verbracht hätte, damals auch alles von mir wusste und wir über wirklich alles reden konnten. Nur war ich halt leider nicht für ihn, was er für mich war... Deshalb weiss ich nicht, wie sehr mich diese „Angst“ wirklich beeinflusst.. Allerdings kann ich sagen, dass es nicht stimmt, dass ich ihn lieben würde, sondern dass dieses tiefe Gefühl wirklich einfach so wieder verschwunden ist...
Wisst ihr, was das ist und was ich dagegen machen kann??? Ich würd einfach mal gerne ne lange Beziehung führen und mir nicht selbst im Weg stehen...