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Minimalismus in Deutschland?

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Pandoralight

Mitglied
Hallo liebe Community,

ich gebe zu mein letztes Thema war vielleicht etwas unglücklich umschrieben, was viel Raum für Fehlinterpretationen usw. geschaffen hat, doch jeder macht mal Fehler ;-). Da ich mich schon seit längerer Zeit mit Psychologie und mehr beschäftige habe ich durch Zufall den Trend des Minimalismus entdeckt. Ich bin über folgende Doku darauf gestoßen: http://m.youtube.com/watch?v=vGUkEZ9JMJU

Das sind natürlich Extrembeispiele dabei, aber das soll zeigen, dass es auch heute geht in unserer Konsumgesellschaft mit weniger Besitz glücklicher und befreiter durchs Leben zu gehen. Wem das schwer fällt, so wie mir, der kann sich auch einen Coach suchen der sich darauf spezialisiert hat den Menschen beizubringen wie sie ihr Leben umstellen können. Ein Blick in das Video solltet ihr schon werfen, dann seht ihr was ich mit dem "Glück" meine. Wenn ich den Minimalismus jetzt auf mein Leben übertrage, dann fällt mir auf, dass mit bestimmt 90% von dem was ich besitze eigentlich nicht brauche oder mich nicht beschäftige. Für mich sind dann diese 10% z.B. ein Teil von meinem Kleiderschrank, mein Fahrrad, meinen Laptop, eine kleine Auswahl an Computerzubehör, meinen Pflegekoffer und ja mehr bräuchte ich erstmal nicht. Bei Frauen die sich gerne schminken oder viele abwechslungsreiche Kleidung haben wird die Auswahl bestimmt noch schwieriger einzudämmen.

Denn ich sehe das so: Je länger wir an einem Ort leben desto mehr füllt sich dieser Raum, bei den meisten völlig unbewusst. Doch braucht man diese Sachen? Nein eigentlich nicht wenn man ehrlich zu sich ist, aber es soll halt schön aussehen, man kann es sich leisten und es muss gemütlich sein. Doch dies ist finde ich ein fehlgeleitetes Denkmuster, dass uns von Geburt an eingeimpft wurde auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Ich bin ja ein lebendes Beispiel dafür, dass ich sehe wie schwer es mir fällt Dinge die ich mein Eigentum nenne zu verkaufen, verschenken oder gar wegzuwerfen. Da wir die unsichtbaren Ketten nun um den Gegenstand legen und diese Verbindung längere Zeit anhält schleicht sich der Gegenstand in den Körper und redet diesem ein, dass er ihn behalten soll. Nun wenn man sich dann überhaupt nur wagen sollte Gedanken über eine Entrümpelung zu machen kommt sofort der Blitzartige Hilfeschrei von dem Gegenstand, dass man ihn ja noch irgendwann brauchen könne er sei doch wichtig, denn man hätte ihn ja schließlich gekauft!

Das Gegenstände ein Eigenleben haben mag für viele eine beängstigende Vorstellung sein, doch damit wollte ich euch zeigen, wie leicht wir zu überlisten sind und das jeder sich an seine eigene Nase fassen sollte, wenn er das nächste mal in den Konsumzentren steht und einen Gegenstand unbedingt haben will.

Es geht hier nicht um die Frage ob man es sich leisten kann oder nicht, sondern ob man dadurch wirklich zufriedener ist und nicht auch mit weniger auskommen würde was einen auf Dauer glücklicher machen würde wenn wir das alte Denkmuster ablegen und uns für neues öffnen.
PS: Mein Schreibtisch sieht aus wie sau und ich habe keine Lust ihn zu entrümpeln bin auch kein Waisenknabe ;-)

Ich denke ihr habt darüber auch einiges zu erzählen, ich freue mich auf eure Antworten.

Mit freundlichen Grüßen
Pandoralight
 

Ostergesetz

Aktives Mitglied
Na ja, jeder bestimmt selbst die Hierarchie seines Besitztums.
Mir zum Beispiel sind meine Bücher super wichtig. Ich kann kein Buch wegschmeißen und wenn es Hanni und Nanni aus Kindertagen ist. Ich möchte später mal ein Bibliothekzimmer haben :D
Das ist aber eine ganz klare Entscheidung. Andere brauchen eben viele neue Klamotten oder gutes Kochzubehör oder was auch immer...jeder macht das schon so, wie er das braucht.
Es geht ja nicht nur darum, was man so zum Überleben braucht, sondern auch womit man sich wohl fühlt. Wir leben nur einmal und dann sollte man schon sehen, dass es einem halbwegs gut geht und man nicht auf Wichtiges oder vielleicht sogar auf ein bisschen Luxus verzichtet. Klar braucht man keinen Fernsehr, kann man schließlich im Internet gucken...ist aber nur halb so schön auf dem Laptop.
Von daher...Minimalismus in Maßen vielleicht. Und ob wirklich alle glücklicher wären mit minimaler Ausstattung?
 
P

Panthi

Gast
Ich habe das mit dem Minimalismus auch so ein bisschen angefangen. Das fällt übrigens auch in den Bereich "Selbstmanagement" mit rein: dass man sich von Dingen trennt, sein Leben entrümpelt...

Da ich viel umgezogen bin, habe ich irgendwann angefangen, ein wenig umzudenken. Momentan bin ich bspw. auch am Überlegen, meinen großen Wohnzimmerschrank rauszuschmeißen und einfach durch "relativ leichte Regale" zu ersetzen.
Genauso wie ich das Bücherlesen nur noch über E-Book praktiziere und mir das Kindle Unlimited besorgt habe. Termine synchronisiere ich nur noch mit Google. Ich kaufe ansonsten, außer vllt bzgl. Angeboten bei Lebensmitteln (wobei die ja schnell aufgebraucht werden letzten Endes...) auch nicht mehr so viel Zeug auf Vorrat. Wenn was kaputt, entleert (Kosmetik) ist, dann wird's halt mal neu gekauft. Ich habe sonst immer aaaaaallleeeees mehrfach auf Vorrat gehabt. Von Schminke hin zu Duschgel hin zu irgendwelchen Medikamenten. Wozu?
Bei Kleidung habe ich das jetzt auch so gemacht, dass ich alles, was ich nicht wirklich trage, rausgeschmissen habe: Ebayverkauf, Container, sonst wie verschenkt, ans Sozialkaufhaus gespendet.
Mein Kleiderschrank bietet schon noch genügend Auswahl, aber es ist nichts mehr drin, was ich nicht trage, quasi.
Ich habe jetzt für jede Gelegenheit was drin, auch Bewerbungskleidung... aber ich will nicht alles in 20-facher Ausgabe haben oder Klamotten in den Fächern liegend wissen, die mir entweder nicht richtig passen oder die ich aus stylishen Gründen nicht mehr tragen würde.

Mit einigen meiner Bücher mache ich das auch noch so. Die werde ich ans Sozialkaufhaus geben, weil ich die so nicht los bekomme.
Ich bin überhaupt kein Fan mehr davon, so alte Oma mäßig die ganze Bude mit Krimskrams voll stehen zu haben.

Was bei mir überhaupt noch rumsteht, sind Erinnerungsstücke an meine Oma und meine Mama. Aber auch davon habe ich schon Sachen auch weggegeben, weil mir meine Erinnerungen, die ich in mir trage, niemand nehmen kann. Die sind nicht an Materielles gekoppelt.

Wenn das Geschirr, was mir überwiegend geschenkt wurde, kaputt geht, erneuere ich das momentan auch nicht... mir sind da schon mehrere Gläser von kaputt gegangen. Sooooo viele Gäste bewirte ich daheim nicht, und als Einzelperson ? lol...
Wenn ich noch mal wieder umziehe, will ich nicht 100 Umzugskartons haben. Wahrscheinlich käme ich momentan auf weit unter 30. Das sah auch mal anders bei mir aus...
 
P

Panthi

Gast
Na ja, jeder bestimmt selbst die Hierarchie seines Besitztums.
Mir zum Beispiel sind meine Bücher super wichtig. Ich kann kein Buch wegschmeißen und wenn es Hanni und Nanni aus Kindertagen ist. Ich möchte später mal ein Bibliothekzimmer haben :D
Das ist aber eine ganz klare Entscheidung. Andere brauchen eben viele neue Klamotten oder gutes Kochzubehör oder was auch immer...jeder macht das schon so, wie er das braucht.
Es geht ja nicht nur darum, was man so zum Überleben braucht, sondern auch womit man sich wohl fühlt. Wir leben nur einmal und dann sollte man schon sehen, dass es einem halbwegs gut geht und man nicht auf Wichtiges oder vielleicht sogar auf ein bisschen Luxus verzichtet. Klar braucht man keinen Fernsehr, kann man schließlich im Internet gucken...ist aber nur halb so schön auf dem Laptop.
Von daher...Minimalismus in Maßen vielleicht. Und ob wirklich alle glücklicher wären mit minimaler Ausstattung?
Das mit den Büchern hätte ich vor 2-3 Jahren mal genauso gesagt wie du; aber das verändert sich im Laufe der Zeit auch. Man setzt die Prioritäten anders.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ich kann auch keine Bücher wegwerfen und in den Müll schon zweimal nicht, aber die Idee mit dem Sozialkaufhaus finde ich wirklich Spitze. :blume:
 
Zuletzt bearbeitet:

Landkaffee

Urgestein
Alles mögliche an Dingen kann ich abgeben, aber bei Büchern, da habe ich ein Problem.

Ein Kindl ist für mich auch keine Alternative. Ich brauche das Papier zwischen den Fingern und so richtig Buch in den Händen.


Minimalistisch Leben... . Ich denke, nur wer es freiwillig macht, kann dabei Glück empfinden.


LG
Landkaffee
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Mit direkt wegwerfen habe ich auch ein Problem, deshalb werden wir ja auch von unseren Büchern aufgefressen, so viel Platz haben wir gar nicht, ich muss mich von sehr vielen trennen u. da finde ich das Sozialkaufhaus wirklich eine gute Idee.
Obwohl ich auch lieber das Buch im Urzustand habe, wäre das E-Book für uns die Bessere Alternative.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Das Sammeln von Büchern oder hübschen Gegenständen, die ein schönes Andenken darstellen oder evt. mal gebraucht werden, finde ich nicht kritikwürdig. Warum nicht? Solange genug Platz da ist... und es niemanden wirklich stört? ..und vor allem, wenn sich der Sammler damit wohl fühlt und daran erfreut?

Schlecht finde ich, wenn das Herz daran hängt, wenn "ich" nicht abgeben kann, eine erforderliche Trennung von Gegenständen "mir" nahe geht.

Umgekehrt finde ich gut, wenn Menschen bewusst einem an Konsum orientierten Lebensstil eine Absage erteilen.

Aber egal ob Sammler oder Minimalist: Der Lebensstil sollte nie wichtiger sein, als die Menschen, die mit diesem Lebensstil konfrontiert werden.
 
P

Panthi

Gast
ich habe ja mit den Büchern nicht gemeint, dass man das generell so machen soll. :eek:

Bei mir weiß ich einfach, dass ich in der jetzigen Wohnung nicht die nächsten 20-30 Jahre zubringen werde... that's it. Da will ich einfach nicht so viel Kram wegen Umziehen haben.
 
Status
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