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Migrationshintergrund - in DE aufgewachsen, Probleme mit Eltern

querido

Mitglied
Guten Tag liebe Mitglieder,

ist Jemand hier mit Migrationshintergrund hier? Ich würde mich gerne diesbezüglich mit Jemanden austauschen..

Meine Eltern sind in den 90ern von Russland nach Deutschland ausgesiedelt. Damals war ich 2 Jahre alt.

Für meine Familie war es nicht einfach, ein neues Leben in Deutschland aufzubauen.
In meiner Kindheit waren sie mit anderen Dingen als mit mir beschäftigt, ich war ein Kleinkind.

Doch haben sie es geschafft.. alle führen ein bodenständiges Leben, die Kinder sind fast erwachsen, sie haben ein Haus und leben gut.

Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, so war es immer schwierig mit meinen Eltern.

Meine Eltern, aufgewachsen in Russland, mit der russichen Kultur. Ich - in Deutschland aufgewachsen.

Ich bin die einzige Tochter und das älteste Kind.

Meine Eltern behandeln mich anders als meine Brüder.. auch wenn wir inzwischen erwachsen sind..

Junge Frauen sollen heiraten und Kinder bekommen, gut kochen können. Männer sollen arbeiten, gut handwerken können.

Männer sollen selbstbewusst in die Welt gehen, Frauen sollen ruhig sein und sich anpassen.

Auch der harte Erziehungsstil von meinen Vater. Wir wurden hart und streng erzogen.

Wenn ich mit Bekannten mit ähnlichen Hintergrund rede, so haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht..
"Harte Erziehung", "Dominante Männer".
Ich war letztes Jahr sogar in Russland und da bestätigten dies einige Frauen..

Meine Mutter setzt mich unter Druck, eine Familie zu gründen. Was soll ich aber machen, ich habe derzeit keinen Freund ^^.

Dann noch Vorwürfe von meiner Mutter, als ich meinen Freund verlassen hatte. Wieso ich das gemacht habe - nein - ich sollte mich ihm anpassen.



Auch als Erwachsene leide ich immer noch unter meinen dominaten Vater.. der mir am Essenstisch den Mund verbieten will, wenn ich etwas sagen will, wenn ihm etwas nicht passt.

Liebe Leute, bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin ja selber das Kind Russlanddeutscher, es gehört zu meiner Identität.. ich will mich diesbezüglich austauschen.. und einen Weg finden, damit zurecht zu kommen..
 

Baffy

Aktives Mitglied
Hi
Als ich deine Post las war mein erster Gedanke: sei froh, das du nicht noch Zwangsverheiratet wirst.

Ich habe mich immer gefragt wie Kinder von Eingebürgerten, die nichts anderes kennen als Deutschland, mit dem freien Leben und der Selbstbestimmung eines jeden Menschen hier im Land zurechtkommen. Es muß sehr schlimm sein, jeden Tag zu sehen wie deutsche Mädels leben können und man selber ist von den Mentalitäten der Eltern gefangen.

Du wirst und kannst das Denken deiner Eltern nicht ändern. Die sind geprägt von ihrem, in der Kindheit, erworbenen Weltbild. Was du tun kannst wenn du auf eigenen Beinen stehst ist, dich von ihnen zu lösen und DEIN Leben so zu leben, wie du es möchtest.
Trenne dich von allem, was deiner Seele nicht gut tut, sonst wirst du nie ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen können.
 
G

Gelöscht 114241

Gast
Ist bei Russlanddeutschen normal. Wir sind anders erzogen, als die Deutschen. Ansonsten lebe dein Leben und mache was Du willst, zwingen kann Dich keiner zu etwas. Außer paar Kommentaren wird da nicht viel kommen.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich glaube, dass Orte Menschen prägen, die sich mit den Orten arrangieren und sich daraus eine Kultur entwickelt.
Also sind die Menschen untrennbar mit ihrem Lebensumfeld verbunden.
Wechselt man später den Ort, so passt die bislang gelebte Kultur nicht mehr zum neuen Umfeld. Da man sich aber schwerlich ändern kann, führt dies zu Problemen.

Nehmen wir mal Eskimos.
Sie jagen, vertragen viel Fisch und Kälte, fahren gerne Schlitten und kennen keine Fichtenwälder.
Würde einer von ihnen hier Büroarbeit suchen, so müsste er auch lernen Kartoffeln zu verdauen, mit warmen Sommern aus zu kommen, müsste Auto fahren und einen Tannenbaum zu Weihnachten aufstellen.
Das passt schon mal gar nicht.
Um also irgendwie dazu zu gehören, kauft er sich eine Kühlkammer, baut die mit Eisblöcken zu einem Iglu um, Trockeneistüten als Bettzeug und dekoriert sie mit Eisblumen. Dazu futtert es Sushi und nutzt Inliner, die sich zumindest etwas wie Ski anfühlen.
Grob gesehen hat er sich also integriert, wirkt aber auf Besucher etwas "sonderlich".

Seine Kinder kriegen das mit, ziehen also lieber T shirts statt Robbenfelle an, benutzen Nivea anstatt Walfett zum Einschmieren und bekommen zum Geburtstag einen Blumenstrauss.

Dass der Eskimovater mit derart neumodischem Firlefanz nichts anfangen kann dürfte klar sein.
Da werden Robben geschützt , die es hier überhaupt nicht gibt und nun muss er die alten Klamotten flicken lassen.
Seine Eisblumen halten ewig aber die Kinder kriegen Blumen, die nach 2 Tagen verwelkt sind.
Und das noch an einem Tag, der genau soundsoviel Jahre vorbei ist. Als wenn jemand nicht wüsste, dass er geboren wurde und eine Erinnerung braucht ?!

Und überhaupt ist ja hier alles schlechter. Zuhause ist man vielleicht mal aus Versehen in einen See -Igel getreten - kann passieren. Hier fliegen die Dinger durch die Luft, sind winzig, können eingeatmet werden. Und deswegen gibt's kein Sushi mehr. Und keine Klopapier.
Ohne Sushi verträgt man aber den Schnaps nicht - und sowieso ist es doch dasselbe, ob man selber schwankt oder das Boot im Wasser! Autos dürfen das nicht?

Irgendwann kommt es zu Konflikt und das Kind sagt, der Eskimovater kann ja zurück nach hause fahren, wenn es ihm hier nicht gefällt.

So einfach geht das aber nicht, denn die Zeiten haben sich geändert.

Da ist keiner mehr, der auf ihn wartet.
Ausserdem sorgt der Klimawandel dafür, dass ihm die Hütte weg schmilzt.
Also müsste er auf seiner Scholle einen Kühlschrank aufstellen - und würde sich dann endgültig in seiner Heimat ausgrenzen.

Also wir weiter gemeckert - zu ändern ist es nicht mehr.
 
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