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Messiewohnung - wie helfen?

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Komme gerade vom Besuch bei einer langjährigen Freundin zurück, die weit entfernt lebt. Sie war noch nie sehr organisiert und lebte schon lange in einer reichlich zugestellten Wohnung mit Bergen von Dingen, vor allem Bücher und Kleidung.
Diesmal bin ich aber wirklich erschrocken. Die Zweizimmerwohnung ist bis auf 2 m Höhe zugemüllt, nur noch zwei Pfade durch die Räume werden freigehalten. Grausam.
Sie müsste sich von ca, 80 Prozent ihrer Besitztümer trennen, um z.B. wieder auf dem Sofa sitzen zu können. Sie kann sich aber von keinem Stück davon trennen. Ich habe immer wieder angeboten, ihr dabei zu helfen, nein, geht nicht, braucht sie alles.
Sie ist ein sehr lieber, sozialer Mensch und ich würde ihr gerne helfen, aber wie??
 

Eva

Aktives Mitglied
Meiner Meinung nach kann man da nicht helfen, solange die betreffenden Personen es nicht selber wollen. Ich hatte auch mal einen Arbeitskollegen, wo raus kam, dass er Messie ist. Kein Müll im eigentlichen Sinne, sondern stapelweise Papier. War auch ein ganz lieber Mann und auch sonst gepflegt, darum hat das keiner vermutet. Hilfsangebote hat er auch abgelehnt. Mit den selben Argumenten wie deine Freundin.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Da wirst du leider nicht viel helfen können (außer vielleicht durch Gespräche; dabei solltest du Vorwürfe aber tunlichst vermeiden). Ich war selber Messie und wollte mir auch nicht helfen lassen. Meistens liegt es an traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit (bei mir auch) und solche Menschen brauchen eine Therapie. Aber das müssen sie selber wollen. Das kann man ihnen nicht aufzwingen. Und wenn man einfach anfängt, für sie aufzuräumen, kann das richtig schiefgehen. Sie können den Krempel nämlich nicht einfach wegwerfen. Das ist, als ob sie einen Teil von sich, bzw. einen Teil ihrer seelischen Rüstung wegwerfen würden. Sie fühlen sich dann in die Enge gedrängt und angegriffen. Das kann zu Angst und dadurch auch zu Aggressionen gegen die Helfer führen.
 
G

Gelöscht 119550

Gast
Dazu brauchst du Hilfe, denn das schaffst du nicht allein. Wende dich bitte an den Sozialpsychiatrischen Dienst eurer Region, die wissen, was nun wo und wie zu tun ist.
Danke, dass du deine Freundin nicht allein lässt, das zeigt Größe und Fürsorge.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Möglich, aber meist kennen die Fachleute sowas und gehen behutsam vor.
Oder die weisen einen einfach ein und lassen die Wohnung räumen, wie im Fall einer Frau aus dem Nachbardorf. Ende vom Lied war, dass die Frau sich aufgehängt hat, nachdem man sie entlassen hat und sie in ihre aufgeräumte Wohnung zurück durfte. Ich wär also sehr vorsichtig damit, den sozialpsychiatrischen Dienst oder ähnliches einzuschalten.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Mein Tipp wäre das Messieforum.
Dort kann sich deine Freundin mit Gleichgesinnten austauschen. Es gibt Motivationshilfe und Hilfe bei Rückschlägen.
Auch für Angehörige und Freunde ist das Forum empfehlenswert. Man versteht so viel besser was in den Menschen vorgeht und was sie antreibt.
Es gibt sogar extra eine Rubrik dafür, damit sich Angehörige austauschen können.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Danke für eure Meinungen und den Link.
Meine Freundin fühlt sich in diesem Chaos selbst nicht wohl. Ohne professionelle Entrümpelung schafft es aber wohl keiner, da Ordnung rein zu bekommen. Und solange sie sich von nichts trennen will, weiss ich auch nicht weiter. Werde aber keine "Fachleute" informieren, das würde vermutlich in die Katastrophe führen....
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Da wäre ich vorsichtig. In der Verwandtschaft hatten wir das auch Mal und als dann während einem Krankenhausaufenthalt die Leute aus purer "Freundlichkeit" die Wohnung aufgeräumt haben, gab es richtig Ärger. Dabei wurde sogar fein säuberlich sortiert, wirklich nur Müll weggeworfen und alles andere eingelagert. Die betroffene Person war überhaupt nicht begeistert und hat diverse Anzeigen wegen Diebstahl gemacht, obwohl die Dinge sicher schon vorher verschwunden waren oder niemals in ihrem Besitz. Das Ganze ist total ausgeartet und letztendlich bekam sie irgendeine Art von psychotischen Schub mit Verfolgungswahn und allem Möglichen und machte dann noch viel schlimmere Anzeigen wg anderer Delikte, die frei erfunden waren und gar nichts mehr mit der Wohnung zu tun hatten und für die "Helfer" wirklich, wirklich unangenehm wurden. Zum Glück hat die Polizei vestanden, dass da was anderes dahintersteckte, sonst wäre das böse ausgegangen.
Solche Leute haben meist einen Grund, wieso die Wohnung so aussieht. Es steckt immer was dahinter und DAS muss zuerst angegangen werden. Denn räumt man nur die Wohnung auf, beraubt man sie quasi der Kompensationsmechanismen und dann geht die Post ab und da willst du nicht "die Schuldige" sein. Du kannst ihr anbieten mit ihr zusammen zu überlegen, wie sie zum Beispiel einen kleinen Bereich frei halten kann, wo man ihre wertvollen Dinge gut verpacken und lagern könnte und erfragen, wie es dazu gekommen ist, was sie früher so hatte und was jetzt. Aber es muss alles gewollt sein und man darf sie da nicht unter Druck setzen. Man könnte ihr auch was schenken, was beim Organisieren hilft. Einen großen Schrank mit Kisten, wo sie Dinge einordnen kann, die sonst nur rumliegen. So könnte man die Wohnung besser sauber halten, auch wenn sie voll ist. Und vielleicht würde sie sich auch eher trennen, wenn sie wüsste, jemand hat Verwendung. Aber im Zweifelsfall: raushalten,
 

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