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Merkwürdige Art, mich kennen zu lernen

Pingunin

Mitglied
Guten Morgen/Tag,

mich (m) würde mal interessieren, ob dieses "Phänomen" bekannt ist. Ich bin in einem Alter, in dem ich jetzt mehr oder weniger gleich altrige Frauen (zwischen 30-40) kennenlerne, mal übers Büro, mal über Fitness Studio, mal irgendwie anders, kennenlerne und ich finde das Kennenlernen bzw. die Kommunikation hat sich stark verändert zu früher.

Also während man früher "gefragt" wurde oder eine "normale Kommunikation" hatte, erfahre ich mehr und mehr eine art "Provokation" statt ehrlicher Kommunikation .

Festgestellt habe ich das merkwürdigerweise vermehrt von Frauen, die meiner Erfahrung, die ich für relativ reif eingestuft habe aufgrund ihrer Lebenserfahrung. Meist in unglücklichen Ehen oder bereits geschieden und/oder mit Kindern, aber auch komplett gegenteilig: Solo, getrennt, zu alt für Familienplanung.

Wie läuft das ab?
Man lernt sich über einen Austausch kennen, kommuniziert persönlich oder wie heute irgendwie üblich per Whatsapp etc übereinander und kommt nicht schnell genug das, was offenbar von einem Mann erwartet wird - also nach vorne preschen, offensiv nach Treffen fragen und was weiß ich, erfolgen "Provokationen", die so aussehen, dass alles mögliche im Kommunikationsstrang aufgeschnappt wird und an späterer Stelle verdreht "gegen einen" verwendet wird oder irgendwelche Thesen in den Raum geworfen werden, in der Hoffnung, dass man darauf reagiert.

Beispiel? Gerne. Man kommt so ins Gespräch. Ich (unverheiratet, nie verheiratet gewesen, keine Kids, normaler Job) werde dann von einer (Allein erziehenden, auf finanzielle Hilfe angewiesene, noch in Scheidung steckenden, verschuldeten) Damen gefragt, woran es bei mir denn lag, dass ich im "Leben gescheitert" wäre?! Solche Fragen breche ich wenn möglich gleich ab, also ich lasse mich nicht drauf ein, aber es ist schon irgendwie auffallend.

Noch ein Beispiel. Man kommt eben so ins Gespräch und statt Dinge einfach "hin zu nehmen", z.B. ich hab einen nine-to-tive Job im Büro.....kommen Spitzen "Ja aber du bist doch damit nicht etwa zufrieden, oder?" Ich antworte dann darauf in der Regel ehrlich, der Kommunikationsstrang bricht dann meinerseits irgendwann ab, weil ich irgendwie keine Lust auf diese Art der Kommunikation habe, in der Aussagen von mir immer verdreht werden und ich das Gefühl habe, mich für eine Entscheidung, die ich irgendwann mal getroffen habe und nie bereut, plötzlich zu hinterfragen und zu rechtfertigen.

Das war vor 10 Jahren komplett anders, unbeschwerter, da wurde nicht alles in Frage gestellt - was ich persönlich interessanterweise auch nicht tue.

Vermehrt fällt mir das auf zu Corona, wo sich plötzlich Leute wieder melden, von denen man ewig nichts mehr gehört hat. Man beginnt zu kommunizieren und erntet relativ schnell merkwürdige provokative Gesprächsallüren.

Die einfachste Antwort wäre "Hey, du bist einfach zu empfindlich", interessanterweise aber finde ich das nicht, denn ich erachte es nicht einmal als notwendig, darauf zureagieren, sondern ich breche ab, wenns sich komisch anfühlt, ohne zurück zu blieben "hmm soll ich nicht doch antworten", aber es fällt auf und ich finde es....irgendwie schade.

Woran liegt das, oder ist das eine Wahrnehmung? Oder sind Personen schneller am Austeilen, bevor sie "Zeit verlieren" oder "enttäuscht" werden oder was weiß ich?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht

Gast
Klar war das vor 10 Jahren unbeschwerter.

Irgendwie ist ja eigentlich klar, dass sich die Kommunikation mit dem Alter ändert. Mit Anfang 20 wirst du sicher nicht gefragt worden, warum du im Leben gescheitert bist, da warst du doch höchstens ganz frisch im Berufsleben. Und es ist halt mit Mitte 30/Anfang 40 irgendwie schon klar, dass man spätestens jetzt auch langsam an Ehe und Familienplanung ran geht.

Und wenn du einen 9-5-Job hast in deinem Alter, dann bist du eventuell auch jetzt schon so drin, dass du da auch nicht mehr unbedingt wechseln wirst, vor allem, wenn du einen festen Job hast.

Die Themen sind halt einfach anders, erwachsener.

Du solltest damit souveräner umgehen. Dann sagst du halt, du hast dich auf deine Karriere konzentriert und hattest keine Zeit für Familie, oder es hat sich nicht ergeben. Oder du sagst du bist zufrieden mit deinem Job und gut ist. Diese Fragen kannst du dir übrigens ab einem bestimmten Alter auch als single-Frau anhören.

Du lernst doch die Damen nicht zur Anbahnung von irgendwas kennen, oder? Ist das euer normaler smalltalk?
 

Pingunin

Mitglied
Das sind meist die typischen "Flur" Gespräche oder Gespräche, die man so führt, wenn man neu irgendwo ist, manchmal erinnert es an das klassische "Scannen" oder "Ausfragen". Ich habe vor kurzem meinen Job gewechselt. Dann ist man natürlich bei Kolleginnen erstmal Frischfleisch, das abgeklopft wird.

Aber da ich nicht auf der Suche bin, vielmehr sogar derzeit die Nase recht voll habe, da ich beruflich und privat viel zu eingespannt bin, als dass ich Zeit für jemanden anderen hätte - sind meine Gespräche nie scannend oder ausfragen, vielmehr interessieren mich private Verhältnisse nicht direkt, kommen allenfalls im Gespräch indirekt raus.

Nochmal ein Beispiel, wir haben Gleitzeit. 6-9 kann man kommen. Klar ich bin manchmal um 6 da und manchmal um 9. Letztens war ich um 9 da und eine Kollegin auch, mit der ich ab und zu mal etwas quatsche. "Na, so spät heute? Gerade Du müsstest doch früher aus dem Bett kommen, wo du weder Kinder noch Familie hast". Ähh nicht alles im Leben dreht sich darum, kann wohl auch aus anderen Gründen mal etwas später werden. Mich interessiert es überhaupt nicht, selbst wenn Kollegen um 3 Uhr nachts kämen wäre mir das relativ egal.

Vermutlich ist es eben so - schwarz-weiß denkweise, entweder man "muss" Familie gegründet haben oder das komplette Paket und Programm schon hinter sich, also Haus, geschieden, Haus verkauft oder alleine dort wohnend und so weiter. Diese Schablonen lassen sich wohl nie lösen.
 
G

Gelöscht

Gast
Dann ist das das typische oberflächliche Gequatsche. Das haben wir hier auch. Ich ignoriere das zum großen Teil, weil es mich einfach langweilt. Ich habe auch keinen Bock, jedes mal zu erklären, dass ich nachmittags mit dem gleichen Bus fahre, wenn ich immer um die gleiche Zeit angesprochen werde "du bist ja noch da!".

Das andere ist eine schwarz-weiß-Denke, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube bei Fragen wie "woran es bei mir denn lag, dass ich im Leben gescheitert bin" wäre ich auch angep****.

Es ist sicherlich normal, dass man mit steigender Lebensspanne öfter nach dem Lebensweg fragt. Einen 18 Jährigen fragt man wohl kaum nach seinem Lebenslauf. Der geht wie jeder zur Schule und hat dann vielleicht einen ersten Ausbildungsjob gefunden.

Mit 40 kann man dann schon viel mehr erzählen und wird entsprechend mehr nach seinem Lebenslauf beurteilt. Hier kommen imho Werte ins Spiel. Wer Familie als oberstes Lebensziel ansieht, für den ist jemand mit 40 ohne Familie ein Versager. Für jemanden, der Geld und Status will, für den ist ein arbeitsloser 40Jähriger ein Versager.

Tröste dich, so wirst du zumindest schnell die Menschen los, die eh nicht auf deiner Wellenlänge liegen.

Ich würde aber ganz direkt fragen, was die Damen damit meinen. Wer dich so aggressiv fragt, muss auch die Gegenfrage einstecken können.
Frage: "Ja aber du bist doch mit einem 9 to 5 Job nicht etwa zufrieden, oder?"
Gegenfrage: "Warum fragst du das?"

Wenn die Dame selber einen Konzern mit 100 Mitarbeitern leitet und 14 Stunden 6 Tage die Woche schuftet, kann man die Frage verstehen. I.d.R. ist die Motivation hinter der Frage aber eher das Austesten deiner Grenzen oder eine untergeschobene Kritik.
 

Pingunin

Mitglied
Ich glaube bei Fragen wie "woran es bei mir denn lag, dass ich im Leben gescheitert bin" wäre ich auch angep****.

Es ist sicherlich normal, dass man mit steigender Lebensspanne öfter nach dem Lebensweg fragt. Einen 18 Jährigen fragt man wohl kaum nach seinem Lebenslauf. Der geht wie jeder zur Schule und hat dann vielleicht einen ersten Ausbildungsjob gefunden.

Mit 40 kann man dann schon viel mehr erzählen und wird entsprechend mehr nach seinem Lebenslauf beurteilt. Hier kommen imho Werte ins Spiel. Wer Familie als oberstes Lebensziel ansieht, für den ist jemand mit 40 ohne Familie ein Versager. Für jemanden, der Geld und Status will, für den ist ein arbeitsloser 40Jähriger ein Versager.

Tröste dich, so wirst du zumindest schnell die Menschen los, die eh nicht auf deiner Wellenlänge liegen.

Ich würde aber ganz direkt fragen, was die Damen damit meinen. Wer dich so aggressiv fragt, muss auch die Gegenfrage einstecken können.
Frage: "Ja aber du bist doch mit einem 9 to 5 Job nicht etwa zufrieden, oder?"
Gegenfrage: "Warum fragst du das?"

Wenn die Dame selber einen Konzern mit 100 Mitarbeitern leitet und 14 Stunden 6 Tage die Woche schuftet, kann man die Frage verstehen. I.d.R. ist die Motivation hinter der Frage aber eher das Austesten deiner Grenzen oder eine untergeschobene Kritik.

Danke für den Austausch.

Insgesamt glaube ich schon, dass sich die Damenwelt da etwas mehr meint heraus nehmen zu können, was direkte Fragestellung betrifft. Frag mal eine 50 Jährige, die ggf. wegen fehlender passender Partnerschaft den Kinderwunsch nicht realisieren konnte nach 10 Minuten Kontaktaufnahme "Na, bei dir hats wohl auch nicht geklappt" und mach das mal umgekehrt, da kannst du vermutlich fünf Finger auf der Backe ablesen hinterher.

Meine "Methode" ist da eher deeskalierend - einfach nicht drauf reagieren oder es abtun, aber meinen Teil denke ich mir schon, sonst hätte ich hier nicht geschrieben. Und ich denke mir: Wo ist Dein Problem - so wirst du mich sicher weder als Mann noch Mensch kennenlernen, da ich gleich blockiere. Fehlendes Fingerspitzengefühl führt aber oft dazu, dass das nicht hinterfragt wird.

Kommt sicher die Woche nochmal vor, dann kontere ich mal mit "Warum fragst du das" und schau mal.

Aber im Kern ist es schon so, dass mir meine Zeit für dieses provokative Ping Pong Spiel zu schade ist.
 
G

Gelöscht

Gast
Warum bleibst du nicht einfach souverän? Warum steht der Thread eigentlich bei "Liebe" und nicht bei "Beruf" oder "Ich"? Es geht doch nicht um eine Beziehungsanbahnung, sondern um Kommunikation und wie man damit umgeht.

Also ein 50jährige alleinestehende Frau zu fragen, warum sie wegen Kinderlosigkeit zum Beispiel ihr Leben verschwendet hat oder so ähnlich ist schon sehr unhöflich bis tendenziell unverschämt. Eine 50jährige hat jetzt nicht mehr die Möglichkeit, Kinder zu kriegen, du kannst noch zeugen, theoretisch. Das ist schon ein kleiner Unterschied.

Ich finde die Frage, wen es interessiert, wenn man sich kennen lernt, ziemlich normal, ob man in einer Beziehung ist oder Kinder hat. Und du bist halt in dem Alter, wo man das schon hat.

Und man sollte schon etwas souveräner mit solchen Fragen umgehen lernen. Du hast flexible Arbeitszeiten. Dann sag halt auf das doofe smalltalk, ja, du wolltest dann halt heute erst um 9:00 anfangen. Punkt, fertig, keine Erklärung nötig.

Sowas ist im Grunde total harmlos und Dampfplauderer und Dummschwätzer sollte man einfach ignorieren.
 

Pingunin

Mitglied
Ich hab den Titel bewusst hier hinein gestellt, da es zwar "auch" berufliche Kontakte trifft, aber natürlich nicht nur. Neulich hat mich eine sehr flüchtige Bekanntschaft von vor 3 Jahren angeschrieben, wie es mir so geht und was ich so mache. Kam relativ schnell die Frage auf "Wie, du hast noch immer niemanden gefunden, woran liegt es" Meine Antwort, dass es daran liegt, dass ich garnicht suche, wurde dann ignoriert mit dem "da stimmt doch was mit dir nicht". Äh ok ja - Gespräch war dann recht schnell meinerseits beendet.

Souveräner als Ignorieren kann ich glaube nicht, weil es sonst in einer Endlosschleife an sinnfreien Diskussionen endet.

Hab ich nie mit Männern, immer mit Frauen, interessanterweise.

Auch im Fitness Studio - als es diese noch gab - immer mal Austausch, der aber relativ schnell in merkwürdig provokanter Frage Rhetorik endete "Wieso machst du das nicht so und nicht so und nicht anders". Einfach mal Sachen hinnehmen, ich glaube das haben viele verlernt, zu akzeptieren, dass nicht jeder ständig einen Ratschlag braucht.

Möglicherweise ist das aber auch für viele eine (erfolglose zumindest bei mir) Strategie, Kontakt aufzunehmen, wenn man sonst nichts zu sagen hat, worüber man sich unterhalten kann. Ich finde es zB viel spannender, sich über ein Thema zu unterhalten, als nach kürzester Zeit oberflächliche Eigenschaften meines Gegenübers durchzukneten wie einen Hefezopf.
 
G

Gelöscht

Gast
Mich langweilt smalltalk und bei oberfächlichen Bekanntschaften, auch im Job, hast du dann häufig auch Meinungen am Hals, die dir nicht passen. Man geht halt nicht tiefer, wenn man sich nicht gut kennt. Aber ich hatte mich mit zwei Kollegen, dich ich nicht nicht gut kenne, mal über einen Supermarkt unterhalten, den wir alle nutzen. Ich weniger, weil der mir zu voll ist, vor allem in den Stoßzeiten, die anderen gehen nicht mehr rein "zu viele Ausländer".

Ich hatte auch nach Jahren mal wieder Kontakt mit Mitschülern. Da kommt doch gleich: verheiratet? Kinder? Und wenn mir das Gelaber zu doof ist, dann breche ich das freundlich ab.
 

Vitali

Aktives Mitglied
der Ton ist rahuer geworden, da ist was dran. mit Sicherheit haben die Kommunikationsmedien neuester Zeit (Facebook, Twiter, Tinder &Co) ihren Beitrag geleistet. Tugenden wie Respekt vor Alter oder Höfflichkeit, ja sogar die Eitelkeit haben Wertigkeit verloren. finde ich persönlich sehr schade, dafür gibt es Leute die es genau so mögen.

Sticheln, Sarkasmus, Hinterfragung und Abwertung sind zum Normalton geworden. aber zum Glück können es noch manche Menschen sich höfflich zu artikulieren und auf diese Menschen habe ich Freude. die Anderen kriegen eine kurze Abfuhr (kein Ping-Pong, aber auch kein Schweigen) und basta. mit Allen konnte noch keiner
 

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