Deine Frau braucht eine Therapie. Und zwar am besten in einer psychosomatischen Klinik. Ich will deine Frau gar nicht als Hypochonder darstellen, ich bin mir sicher, dass sie die Schmerzen als völlig real empfindet.
Aber für mich klingt es etwas danach, als ob sie ihr Leben nicht im Griff hat und unter Aufmerksamkeitsmangel leidet. Nun ist es leider so, dass sich unsere Psyche gerne mal einiger Tricks bedient, um sich selbst zu helfen. Migräneattacken und sonstige Schmerzen helfen da bei beidem. Klingt blöd, ist aber so. Durch die ständigen Schmerzen hat sie eine Ausrede, warum sie nicht aus dem Haus etc. kann und Aufmerksamkeit bekommt sie auch. Das Ganze ist dann ein einziger Teufelskreis. Denn durch die Schmerzen kann sie wirklich nicht mehr, was die Psyche nur noch mehr anspornt, sich mit solchen Tricks zu helfen, zumal es ja funktioniert.
Du kannst ihr leider Gottes nur mit einem helfen: indem du ihr nicht hilfst. Sie soll sich ihre Tabletten gefälligst selber holen. Kochen schön und gut, aber sie soll gefälligst beim Schnippeln helfen. Du darfst den Leidensdruck nicht senken, du musst ihn größer machen. Denn gerade ist es für sie auch zu bequem. Ihre Psyche weiß nämlich auch "wenn ich gesünder werde, muss ich wieder ranklotzen" - und stellt sich noch weiter quer. Erst wenn ihre Psyche merkt, dass sie damit nicht weiter kommt und gleichzeitig der Leidensdruck durch die Schmerzen größer wird, wird sie bereit sein, sich helfen zu lassen.
Wenn es wirklich am psychischen Leid liegt, müsst ihr nämlich die Ursache dafür finden. Man muss schauen, welche Schmerzen eine körperliche Ursache haben und was von der Psyche getriggert wird. Das kannst du nicht leisten. Das muss ein ordentlicher Therapeut machen, der in vielen Gesprächen die Psyche erkundet und ihr auch Hilfestellungen gibt wie sie da wieder raus kommt. Allein wird sie das (auch nicht mit dir an ihrer Seite) nicht schaffen.