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Meine Seele hängt am Abgrund

E

eXXtReMfAll

Gast
Tja, und so komme ich zu einem letzten Versuch, einen Ausweg aus einer gegenteiligen Situation zu finden. Ich hoffe, hier kann mir jemand helfen. Ich muss dazusagen, dass ich 20 Jahre alt bin und seit 2 Jahren stolze Mutter von einem niedlichen kleinen Kerl, dessen Vater auch mein Verlobter ist. Ich bin also kein Straßenkind oder sowas, aber was meine Seele betrifft, bin ich nicht weit davon entfernt, den Abgrund von unten zu betrachten.

Ich beschreibe hier (leider gottes) meine Gefühle, die zur Zeit so schwer belastet sind, wegen meiner Mutter. Sie ist jetzt knapp über 40 und hat mich und meinen 4 Jahre älteren Bruder alleine großgezogen. Wenn man das denn so bezeichnen darf. Versteht mich nicht falsch, es hat mir an nichts gemangelt, ich hatte n Dach über dem kopf (bis ich mit 16 dann zu meinem 5 Jahre älteren Verlobten gezogen bin), (also auch dann noch Dach über dem Kopf), ich hatte zu Essen, wurde zur Selbstständigkeit erzogen (was mein frühes n-eine-eigene-Wohnung-ziehen verdeutlicht) und habe, wie man in dem Brief wahrscheinlich schon bemerkt hat, eine halbwegs gute Deutsch-Sprachkenntnis was die Fremdwörter betrifft und die Ausdrucksweise, die als ungewöhnlich gilt, bei leuten in meiner Generation.

Also im Grunde habe ich eigenlich nur Vorwürfe gegenüber meiner Mutter, was die Liebe betrifft, und das Verständnis mir gegenüber, welches sie hätte haben müssen. Immer, nicht nur als Zwerg von 2 oder 3 Jahren (hier ist meine erste Errinnerung), sondern auch als 16 Jährige (welche ich war, als ich mir ansehen durfte, wie ein 1/2 l Becher 2cm neben meinem Kopf an die Hängeschränge fliegt, und Explodiert! Nein ich habe keine Schäden davongetragen, und sie hat mich zu dem Zeitpunkt auch körperlich nicht verletzt.), und auch jetzt, als 20 Jährige, die Ihre einsen und zweien in den verschiedenen Unterrichtsfächern hat, und eigentlich nur anerkennung sucht. Ihr seht, ich habe so einiges auf meinem Herzen. Bitte nehmt es mir nicht übel, wenn ich euch jetzt alles mal genau be-, und aufschreibe.

Naja, ich war nicht immer so gut in der Schule, und natürlich bin auch ich mit dem Kiffen und dem Schwänzen in berührung gekommen, wie so jeder zweite in Deutschland (geschätzter Weise). Ich hatte damals sogar viele Lehrer die mir echt auf den Geist gingen, und an denen ich einige meiner Frustationen ausließ, die eigentlich die "Schuld" meiner Mutter waren, oder auf mein "Außenseiter-dasein" ruhten. Aber diese Phase war bei mir nicht erst in der 9. Klasse, wie bei manch anderen, sondern schon in der 4. (Man sieht, ich habe früh angefangen den Proleten aus mir raushängen zu lassen.) .

Meine Schulsuspension hat auch zu dem Streit geführt (allerdings war ich da schon in der 10.), der wie oben beschrieben zu meinem soganannten "Becher-weit-werfen-und-danebenschießen" geführt hat. Manchmal wünsche ich mir, dass sie doch getroffen hätte. Um meine Leidengeschichte mal kurz zu halten, ich war nicht das einzige Kind meiner Mutter, und mein Bruder ist inzwischen mit Halbseitenlähmung und Hirnschäden von den Nachwirkungen der Schandtaten meiner Mutter gezeichnet. Nicht, dass Sie ihn so Halbtot verprügelt hätte (auch wenn wir öfter von Ihr geschlagen wurden, er sogar mit kochlöffel), nein, sie hatte Ihre Emanzenphase, nachdem der Vater meines Bruders sie verließ, und trieb ihn mit ihren Ton-figuren wo frauen männern den Penis abschnitten in die Drogen, die ihm dabei halfen, einen 10m Sturz auf den Kopf zu erleiden. Deswegen ist er behindert.

Wie ich schon sagte, meine Mutter hat uns geschlagen. Meist nur irgendwelche "kleinen" schläge auf den hinterkopf, mir hat sie aber in meiner Pupertät auch schon öfter ins gesicht geschlagen. stellenweise so hart, dass man 5 minuten später noch ihre hand auf meiner Wange sehen konnte (ich sahs, weil ich das Badezimmer Putzen musste). Unverzeilich und sowieso kann man das schon als Straftat und Kindesmisshandlung bezeichnen. So sagte meine sehr nette Psychotherapeutin zu mir, bzw. sie stimmte mir zu. Ich suche zur Zeit auch nicht wirklich Rat bei Ihr, sondern mehr oder minder einen Ausweg, meine alten Errinnerungen auszulöschen.

Weiter in der geschichte...

Meine Mutter hatte nach dem sturz meine Bruders beschlossen ihn zu hause wieder aufzunehmen (er zog damals mit 14 aus, hat es also 2 Jahre eher geschafft als ich), und ihn wieder mit Reha zu Hause wieder Aufzubauen. Resultat => Erst jetzt, seid er mit seiner Freundin eine eigene Wohnung hat, hat er gelernt an einem Gehstock zu laufen, und nicht an so nem dummen AOK-shopper wie die alten Omas in der Innenstadt immer bei sich führen.
Auch hat sie Ihn dazu überredet, behindeter zu tun, als er schon ist, damit er einen Rabatt auf Brille (für das halbseitengelähmte Auge) und Höhrgerät bekommt. Ist das zu glauben? Ist das nicht eigentlich Versicherungsbetrug??? (Da müsste ich mich mal erkundigen!) Von da an war ich nicht nur Ihre dumme kleine Tochter (so fühle ich mich seid ich denken kann), sondern auch noch eine billige Putzkraft, die nach ihren 10 stunden in der Schule auch locker noch die DIN A4 Seite auf dem Esszimmertisch abarbeiten kann. Meist war ich bis abends um 8 damit beschäftigt, wenn ich nicht noch essen machen sollte, damit die werte frau dann noch was warmes nach der arbeit essen konnte. Mein Bruder , der sich nach seinem Sturz bei einem Dealer mal wieder was zu Kiffen geholt hatte und dann von seinem Dreirad fiel, und sich die linke Seite seiner Hüfte brach, musste nichts machen, ausser zu seinen merkwürdigen therapien gehen, wo meine Mutter dann doch gegengearbeitet hat.

Sowieso hat sie echt merkwürdige sachen mit mir und meinem Bruder gemacht. Nicht, dass ich nicht verstehe, dass geld zum leben wichtig ist, aber für eine 16 Jährige Raucherin 40 € im Monat, und dann zu weihnachten nicht mal was von Muttern?? Nein, sie sagte, wenn geldgeschenke von Omi kamen immer nur:" ich bewahre das für euch auf!" und schwupps, haben wir es nie wieder gesehen. Und sowieso, als mein Bruder bei uns wohnte, war meine Mutter sozusagen seine Betreuerin, und bezog daher auch sein Kindergeld. Verständlich, denn sie kann niemanden füttern, wenn sie kein geld bekommt. Aber noch ca. 6 Monate nach seinem Auszug und erst nach audrücklicher Aufforderung des Gerichtes mit dem Geld rauszurücken, mit der begründung, sie wollte doch nur das beste für ihn, ist Krass!

Geld ist das einzigste was zählt, denkt sie. Und sie erträgt es nicht, dass ich jetzt mit meiner eigenen Familie mein eigenes Zuhause habe, und glücklich bin, nein! Sie hat vor einiger Zeit angefangen Ihre Selbstständigkeit aufzubauen (sie war ja damals schon ihre 13 bis 14std. am tag arbeiten, warum sollte sie gerade jetzt, wo sie weichteilrheuma hat, aufhören??), und bat mich, bei den Renovierungen und Handwerker arbeiten mitzuhelfen. Naja, ist ja meine Mutter, klar helfe ich dir Mutti! 3 Wochen habe ich nach der schule (6 Schulstd. jeden tag) noch 5 Arbeiterstunden in der komischen hütte am rande der Welt geholfen und meinen Knirps vernachlässigt, meinen Verlobten nicht gesehen, meinen rücken nicht gefühlt. Und mein Nachbar, der netteste nachbar auf ganz Eurasien, der für diese 3 Wochen 500€ kassierte, zeigte mir diese Summe stolz, während ich mit 100€ abgespeißt wurde und nichtmal in der Zeitungsannonze erwähnt wurde.

Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine. Keine Anerkennung all die Jahre, und ein Ich-Hab-Dich-Lieb mit ernstgemeintem ton und einer Umarmung kam garnicht von Ihr. Unser letzter körperkontakt der annähernd was mit zuneigung zu tun hatte, war, als sie mir half meine Narben, die durch Blinddarm Not-OP und Darmverschluss-Not-OP entstanden sind, zu versorgen. Es tut mir weh, wenn jemand mich nach guten Zeiten mit meiner Mutter fragt, weil ich da wenige Errinnerungen besitze. Aber ich weiß, dass diese schlimme Zeit anfing, als meine Mutter Ihre Oma verlor, und da war ich 10. Also vor ziemlich genau 10 Jahren. An die Zeit vorher, wie oben beschrieben, habe ich kaum eine Errinnerung.

Jetzt habe ich Meiner Mutter vor ca. ein oder zwei Wochen Briefe geschrieben, Zitate gebe ich gerne wieder:


-Jetzt überleg einmal:
Wenn ich schon zwei Seiten handschriftlich schreiben kann, ohne in den Fakten in das Jahr 2007 zu rutschen, wieviel verletzendes hast du mir die letzten 20 Jahre angetan??


-Verstehst du überhaupt, was ich dir hier schreibe??
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber sehr intelligent kannst du nicht sein, wenn du sogar deinen eigenen Sohn um sein eigenes Kindergeld betrügst, bis zum allerhöchsten, dem Gericht...


-Du bist mit deiner gesamten Erziehung schuld daran, dass ich mit 20 Jahren in meiner Freizeit nichts anderes zu tun habe,als dass ich in eine Therapie gehen muss, weil ich Angst habe so zu sein wie Du.


und so weiter, (falls ihr interesse an den gsamten 2 2seitigen Briefen habt, schreibt mich doch an unter [Bitte veröffentlichen Sie keine E-Mail-Adressen, sondern registrieren Sie sich im Forum und nehmen Sie per Privater Nachricht Kontakt auf. Danke, Admin.]) ich habe jetzt hier nur die deutlichsten Beispiele gegeben um einfach mal zu fragen:

Wenn ich meiner Mutter solche Briefe schreibe, und meinen Kontakt nur auf E-Mails beschränkt habe, und sie mich trozdem nicht versteht, sollte ich einfach wegziehen und sie vergessen? Sollte ich mich schon wieder auf ein gespräch mit ihr einlassen und hoffen, dass sie endlich und verdammte scheiße versteht, dass ich ein mensch bin und kein Computer? Ich bin echt Ratlos, was ich DIESER FRAU noch entgegenbringen soll, nachdem sie so viel Scheiße gebaut hat und immernoch nicht kapiert hat, dass ich vollen verstandes und ohne jeglichen Verständnisses IHR gegenüber bin!!!!

Kann mir irgendjemand helfen bitte? Sie ist doch meine Mutter. Bei irgendwelchen Freunden wäre mir ein Kontaktabbruch längst nicht so schwer gefallen.


Dies ist meiner meinung nach ein Hilferuf, bevor ich ganz aufgebe, denn diese Seite ist das einzige, was mir noch einfällt. Die öffentlichkeit und neutrale meinungen dieser Situation gegenüber. Bitte helft mir.

Ich wäre euch schon dankbar, wenn ihr diesen Text auch nur zur hälfte lesen würdet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
J

Jun

Gast
Hi,

es wird dir nicht gefallen. Deine Mutter ist praktisch blind. Sie kann nicht nachvollziehen, was sie euch antut und angetan hat.

Ich habe vor einiger Zeit sinngemäß folgenden Text gelesen: "Sie suchen bei ihren Eltern nach Liebe, wo sie sie nicht finden werden." Natürlich tut loslassen und zurückziehen in diesem Fall weh und ist sicher nicht einfach.

Doch macht es Sinn, in einer Wüste, in der es seit 20 Jahren kaum geregnet hat, nach Wasser zu suchen? Solltest du nicht lieber dort nach Wasser (Respekt, Anerkennung, Gemeinsamkeit, Liebe) suchen, wo du sie auch finden wirst :) ...

Jun
 
G

grossesfragezeichen

Gast
es tut mir sehr weh, Deine Zeilen zu lesen. Ich kann Dich gut nachvollziehen, obwohl ich keine Gewalt von meinen Eltern zu spüren bekommen habe. Ich bin schon 44 Jahre alt und fühle mich trotzdem oft noch wie ein ängstliches kleines Kind, weil meine Eltern zwar für mich da waren, aber sie mit sich selbst so viele Probleme hatten, dass sie es eben doch nicht waren.

Meine Mutter hat mich geliebt und sie hätte alles für ihre Kinder getan. Sie ist allerdings sehr früh gestorben, ich war 20 und meine Brüder bis zu 10 Jahre jünger. Mein Vater hat sich zurückgezogen, getrunken usw. Für meine Brüder war ich der Mutterersatz und brauchte doch selbst noch jemanden.
Danach habe ich jemanden geheiratet, wo ich dachte, ich fühle mich geborgen. Mit ihm habe ich zwei, mittlerweile erwachsene Kinder. Meine Brüder können mir irgendwie nicht verzeihen, dass ich damals mein eigenes Leben gesucht habe. Es steht immer irgendwas zwischen uns.
Von meinem Ehemann bin ich längst geschieden.....richtige Freunde habe ich nicht. Meine Kinder habe mich leider viel zu oft depressiv gesehen.

Jetzt habe ich einen Lebensgefährten, der versucht mich zu verstehen. Er ist sehr humorvoll und nimmt mir oft meine Traurigkeit.

Aber das allerbeste, was ich seit Jahren tun konnte, war meine Therapie. Vor sechs Jahren ging es mir so schlecht, dass ich keinen Sinn mehr im Leben sah. Ich hätte aufgegeben, wenn ich gewusst hätte, wo meine damals 12 jährige Tochter hätte bleiben sollen. Ihr Vater kümmert sich nämlich nicht um sie und wie gesagt, sonst war keiner für uns da.
Da bin ich zu einer Beratungsstelle und diese haben mich zu einer Therapeutin geschickt. Dort bin ich heute noch regelmässig jede Woche.

Und ich habe eines verstanden: Man kann im Nachhinein nichts mehr ändern, was war. Das Einzige, was man für sich tun kann, ist nach vorne schauen. Das Alte loslassen. Man kann heulen, man kann sich auch mal nen Tag hängen lassen.....aber dann muss es wieder vorwärtsgehen. Für all diejenigen, die DICH lieben. Auch wenn es nur einer oder zwei sind. Und für DICH selbst.

Vielleicht kann man, wenn genügend Abstand da ist (nach Monaten, Jahren) den Versuch starten, eine Aussprache zu versuchen. Aber das MUSS nicht sein.

Glaub mir, ich weiss, wovon ich rede. Mein jetzt 22jähriger Sohn und ich hatten nach der Trennung von seinem Vater und mir ein sehr schlechtes Verhältnis. Er nahm Drogen, bedrohte mich wegen Geld. Ich hatte regelrecht Angst vor ihm. Irgendwann habe ich - mit Hilfe der Therapie - ihn nicht mehr kontaktiert. Vorher dachte ich immer, ich müsse mit ihm reden, immer für ihn da sein usw. Das habe ich eingestellt. Nach einer Zeit kam er von ganz alleine an.

Mittlerweile lebt er mit seiner Freundin 400 km weit weg, ist weg von den Drogen, hat sein Abitur gemacht. Er hat es alleine geschafft, ich bin stolz auf ihn. Und unser Verhältnis ist so wunderschön - wir haben beide unsere Fehler eingesehen.

Was ich Dir mit diesen vielen Zeilen sagen will, ist: Geh auf Abstand zu Deiner Mutter. Zerbrich Dir nicht ihren Kopf. Du hast DEIN Leben, DEIN Kind, DEINEN Freund.
Deine Mutter muss mit sich selbst klarkommen - auch wenn es für Dich sehr schwer ist. Und nimm Deine Therapie ernst und nimm sie solange wahr, solange Du sie genehmigt bekommst.

Ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft. Wenn Du Fragen hast, kannst Du mir gerne eine PN schicken.

DU schaffst es auch !!!
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich denke es wäre wichtig für dich eine Verhaltenstherapie zu machen, damit du unter fachkundiger Anleitung die Kindheitserlebnisse ausreichend verarbeitest und dich aus genügend lösen kannst von deiner Mutter, die dir ja immer noch viel zu sehr im Kopf herum zu spuken scheint.

Ich hatte auch eine schlagende Mutter ("nur Ohrfeigen + Kochlöffel auf Arm) und dazu noch einen schlagenden Vater..aber mit 13 Jahren habe ich mich erfolgreich widersetzt und die beiden räsoniert...sie haben mich und meine Schwestern nie mehr geschlagen..das war ein wichtiger Wendepunkt in meinem Leben..so konnte ich mich auch innerlich recht leicht lösen, denn ich hatte geschnallt, das ich auf meine Eltern, die mir nicht ausreichend wohlgesonnen waren verzichten konnte und bei Freunden, einem guten Partner besser aufgehoben bin.
Leider kann man sich seine Eltern und Mütter nicht aussuchen und wenn man an eine schlechte Mutter geraten ist, verläßt man sie, sieht nicht zurück und macht es einfach besser als sie...was oft schwer genug ist, wenn man nicht genug verarbeitet und sich gelöst hat! Daher auch mein Rat zur Therapie...das beschleunigt diesen Ablösungsprozeß und schützt dich ein wenig davor die Fehler deiner Mutter unbewußt an deinen Kindern zu wiederholen...es ist wichtig hier genau zu analysieren....um sich abgrenzen und es anders machen zu können.
Mit Ablösung meine ich v.a. innerlich auf genügend Distanz gehen...und zwar so weit, dass sie einen nie mehr verletzen kann und man auch weiss wie man sich angemessen zur Wehr setzen kann, (irgendwann einmal, in ein paar Jahren) ihr vermitteln kann welche Fehler sie gemacht hat ohne dabei hysterisch oder zu emotional drauf zu sein.

Eine Haltung ala: klar helfe ich Mutti und lasse mich dafür noch demütigen und bewusst unterbezahlen und die eigenen Interessen darüber hin zu vernachlässigen od.ä. halte ich für Blödsinn und ein Zeichen für Sklavinnenhaltung/Unterwerfung, ein zu geringes Selbstwertgefühl. Wem du hilft und zu welchen Bedingungen, welchem Preis bestimmst allein du!! Das solltest du auch bei Hilfeleistungen oder Jobs für deine Mutter vorher klären...und nicht hinterher für das was ohnehin von ihr zu erwarten war (= dich zu benachteiligen) beleidigt sein.
Hilf in erster Linie dir selber, lebe dein Leben und lass Mutti Mutti sein...geh auf Abstand.
Dieses Dings, christlicher Spruch: man soll Mutter und Vater ehren....ist schön und gut, aber ich ergänze: man sollte Mutter und Vater in dem Maße achten und ehren indem sie umgekehrt dich selber ehren und achten..tit for tat...wie du mir so ich dir....Grundhaltung freundlich, aber wenn die Mutter einem nicht wohlgesonnen ist kann man ruhig mal: tschüss sagen, anstatt ihr hinterherzurennen oder hopp zu machen, wenn sie "hopp" sagt. Jemanden zu achten oder zu ehren hat eh nix mit blindem Gehorsam zu tun. Wenn Eltern Gewalt ausüben, zeigen sie wenig Achtung vor sich selbst und auch ihren Kindern ggü, zielen auf Herrschaft und Gehorsam ab...das ist ohnehin schräg und illegitim und versaut einem den Charakter...es sei denn man erkennt und elimiert diese Haltung. Du scheinst das noch nicht erkannt zu haben..diese Renovierungsgeschichte und das, wenn Mutti um Hilfe ruft du alles stehen und liegen läßt um ihr zu dienen zeigt ja recht deutlich, dass ihre Pädagogik dich knapp (an Anerkennung, Liebe, Geld etc.) zu halten bei dir echt zu wirken scheint...ich rate dringend zu mehr Selbstachtung und Anarchie ggü der Mutter. Immer schön drauf achten, dass das was du willst Vorrang hat vor dem was Mutti will....du bist gleichwertig, dein Wille ist gleichwertig, auch wenn ihre Pädagogik mit Schlägen darauf abzielte was anders zu vermitteln..nämlich, dass sie höherwertig ist (=Herrin) und das Recht hatte euch (= ihre Untergebenen) zu schlagen, damit ihr immer schön tut und macht was sie will...normales Herrschaftsgebaren...aus anthropologischer, verhaltensbiologischer Sicht keine große Sache oder Bosartigkeit, sondern ein weitverbreitetes Verhalten um Vorteile zu haben, normaler menschlicher Egoismus und hier ist halt von deiner Seite her Abgrenzung angesagt, Widerspruch, Auflehnung, Revolution! Scheinst du irgendwie verpasst zu haben, an sich ist die Pubertät die richtige Zeit dazu, aber du kannst das ja noch ggf. mithilfe einer Verhaltenstherapie nachholen.
Damit du die alte Rolle als Kind/Untergebene mal ablegst und selber zur erwachsenen Herrin wirst, die ihrer herrischen Mutti irgend wann mal gleichgestellt entgegentreten kann....oder direkt auf weiteren oder zu häufigen Kontakt verzichtet.

Mutti-time und Kindheit ist gelaufen...das ist ggf. nicht mehr viel zu holen...du brauchst sie nicht um Anerkennung zu kriegen...wenn du dir selber deines Wertes bewusst bist, dich selber anerkennst und auch andere Menschen hast, die dir Anerkennung haben.

Viel Erfolg!
Tyra
 
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E

eXXtReMfAll

Gast
Hi,

es wird dir nicht gefallen. Deine Mutter ist praktisch blind. Sie kann nicht nachvollziehen, was sie euch antut und angetan hat.

Ich habe vor einiger Zeit sinngemäß folgenden Text gelesen: "Sie suchen bei ihren Eltern nach Liebe, wo sie sie nicht finden werden." Natürlich tut loslassen und zurückziehen in diesem Fall weh und ist sicher nicht einfach.

Doch macht es Sinn, in einer Wüste, in der es seit 20 Jahren kaum geregnet hat, nach Wasser zu suchen? Solltest du nicht lieber dort nach Wasser (Respekt, Anerkennung, Gemeinsamkeit, Liebe) suchen, wo du sie auch finden wirst :) ...

Jun

Natürlich weiß ich wo ich nach Wasser suchen muss. Ich habe meine Oase in meinem Haus, in meiner Wohnung, in meinem Kind und meinem Verlobten. Diese beiden stärken mich in meinem Vorhaben diesem ganzen Grausam von früher ein Ende zu bereiten und mich vergessend zu machen. Allerdings ist vergessen nicht verzeihen, und dass scheint meine Mutter trotz meiner E-Mails nicht zu verstehen... Warum auch immer!
:(
 
J

Jun

Gast
Hallo eXXtReMfAll,

ich stimme Tyra zu, lass dir von außen auch professionell helfen. Deine Oasen sind ein guter Rückhalt doch und das muss ich dir nicht schreiben, keine Therapeuten.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du es einmal erleben, dass deine Mutter deinen Standpunkt versteht. Das sie versteht, was sie da macht und welche Konsequenzen das für dich un deinen Bruder hat/hatte. Und wenn sie nur 10% davon begreift, wäre es dir schon genug.

Wenn ich da richtig liege, dann wird sie es nicht verstehen können/wollen. Sie kennt ihr ganzes Leben ja wahrscheinlich nichts anderes. - Das entschuldigt sie jetzt nicht!

Ich empfinde dieses nicht sehen können / wollen. Das vorschieben anderer Gründe und Ausflüchte als Dunkelheit, in der solche Menschen leben. Was für sie im Leben eine Sonne ist, ist für andere nicht mal die Spiegelung derselben in einer dreckigen Pfütze. Würde sie dich verstehen und dass nur zu 10%, dann hätte sie für sich selbst eine Chance.

Wie gesagt, ist meine manchmal verworren anmutende Sicht der Dinge.

Ziehe von dir aus einen Schlussstrich. Das muss ,wie du ja schon schreibst, nicht im verzeihen enden. Nur für dich muss es so stark sein, dass du diesen Teil deines Lebens einfach ruhen lassen kannst. Ich finde Tyras Vorschlag gut ... .

Jun
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
die, die dich nicht verstehen wollen sind keine Mühen wert dich ihnen verständlich zu machen!
Lass ab von Emails und geh erstmal auf Abstand...vorläufig zumindest und für längere Zeit, damit mal Ruhe in deine Seele kehrt und du dich selber finden (ggf. ein wenig neu erfinden) kannst und zwar ohne mütterliche Wertsysteme und Eingriffe....

Also ich habe es damals so gemacht, dass ich erst einmal so gut wie gar keinen Kontakt zu meinen ebenfalls bockig-unverständnisvollen Eltern hatte und danach bei Schwersterkrankung meines Vaters (herzinfarkt) wieder aufgenommen, aber zuvor mit meiner Mutter (später als es meinem Vater besser ging auch mit ihm) ein klärendes Gespräch geführt habe in dem ich die Vergangenheit aus meiner Sicht resümmiert und bewertet habe und einige Grundregeln im Umgang mit mir festgelegt habe. Nach der längeren Zeit des Abstandes viel mir das recht leicht zu formulieren...vorher hätte ich das glaube ich nicht so gut hinbekommen, weil der Ärger über meine Eltern zu akut und groß war und das alles nix gebracht hätte. Die richtigen Worte finden sich oft erst, wenn man sich mit der Zeit so einiger Dinge bewusst geworden ist und auch ne zeitlang Abstand da gewesen ist sodass man mit anderen Augen auf vergangene Ereignisse blicken kann.
Ein kleiner Entwicklungsbeschleuniger in Sachen Abnabelung oder Reflexion ist Verhaltenstherapie...oder Gesprächstherapie...das hilft oft dabei sich eindeutiger und treffsicherer ausformulieren zu können..insbesondere seine Gefühle ausformulieren zu können, was nicht immer ganz leicht ist.
Gegenseitiges Verstehen kostet oft halt Zeit und oft auch genügend Abstand zu sich und auch ggü demjenigen, dem man sich verständlich machen will.
Du solltest davon ablassen zu versuchen deine Mutter zur Einsicht zu bringen oder erziehen zu wollen...das geht nicht und wäre nicht richtig...du brauchst deine Energie dafür deine Partnerschaft zu pflegen, dich um deinen Mann/Freund und dein Kind zu kümmern und die beiden genügend zu erziehen ;)
Eines Tages wird deine Mutter dich ggf. verstehen...oder aber auch nicht..na und? Ist an sich nicht lebenswichtig oder? Es gibt noch andere und wichtigere Dinge im Leben denke ich. Also etwas mehr Gelassenheit und Geduld....und bis dahin viel Spass haben! Nicht immer so darauf fokussiert sein was du nicht hast (die mütterliche Anerkennung oder ihr Verständnis) sondern auf das gucken was du hast (dich selber, deine kleine Familie auf die du stolz sein kannst).

Tyra

ach und noch was: dein thread-Titel besagt, dass deine Seele am Abgrund hängt...es ist wichtig dass du lernst dich abzugrenzen und auch genügend selbstständig zu sein...keinem Menschen (auch deinem derzeitigen Partner nicht) so viel Macht über dich zu geben, dass sie dich derart runterziehen bzw seelisch an den Rand der Klippe bringen können. Hier ist ein gesunder Selbstschutz wichtig und der besteht aus einem soliden Selbstbewusstsein, also Bewusstsein, dass du alleine deinen Wert bestimmst und sich dein Wert nicht ausschließlich aus dem was dir andere an Zuneigung und Anerkennung geben bemisst. Wer sich zu abhängig von den Wertmaßstäben anderer macht der kann oft ausgenutzt werden...oder wie in deinem Fall in dem die Mutter dir durch ungerechte und z.T auch recht brutale Art und Weise vermittelt hat, dass du ihr wenig wert erscheinst dich das emotional an den Rand eines Abgrunds bringt. Der Trick an der Sache ist Widerstand im Kopf, Abnabelung von ihrem Wertesystem um ein eigenes besseres Wertesystem für dich aufzubauen, dass dich unabhängiger und stabiler macht....bildlich auf deine Metapher von dem Abgrund bezogen sozusagen ein integriertes Auffangnetz, dass Abstürze verhindert.

Meine mittlere Schwester hatte sich im Gegensatz zu mir und meiner jüngeren Schwester nicht ausreichend von unseren Eltern abgenabelt, war für längere Zeit (zu lange Zeit) eine "Abhängige" wie ich das so nenne...abhängig von dem elterlichen Zuspruch, auf ein Zeichen darauf dass sie geliebt wurde und sie hat auf die elterliche Anerkennung gewartet und gewartet und gewartet und ist darüberhin psychisch erkrankt...denn und das habe ich ihr klargemacht, es bringt nix von Menschen mit zu geringer Emphatie und wenig sozialer Bildung, eingeschränktem Gerechtigkeitsempfinden, und überblähtem EGO emotionalen Analphabeten (= unsere Eltern) zu erwarten dass sie einen als Gleichgestellte wahrnehmen oder Anerkennung entgegenbringen...das ist ungefähr so aussichtslos wie von einem Baum zu erwarten, dass er einen Tango tanzt.
Es ist natürlich hart einzusehen und sich oder auch ggü anderen einzugestehen, dass die eigenen Eltern blöd drauf sind und es nicht gebracht haben,...da wenig zu erwarten ist...aber härter ist es an sich auf Dauer es nicht zu tun und sich einem unrealistischen Bild zu verschwören, dass nicht mit der Realität übereinstimmt und zu viel Spannung/Dauerstress in der Seele erzeugt..

Was ich damit sagen will: zu lange Zeit Frust aufgrund unrealistischer Erwartungshaltungen kann die Seele krank machen (Depressionen etc. auslösen), daher gehört es zu einem gesunden Selbstschutz von Projekten mit geringer Aussicht auf Erfolg (hier: das Verständnis deiner Mutter zu erringen...was u.a. auch deshalb aussichtslos ist, weil in dem Moment wo sie dir ggü Fehler zugibt und sich dessen bewusst wird was sie dir angetan hat ggf. zusammenbrechen würde oder zumindest unschöne/ungemütliche Schuldgefühle hätte...es arbeitet da auch sone Art Selbstschutzsystem in ihr....capice?? so funktionieren Psychen oft...)
abzulassen und Abstand zu nehmen.
 
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