cityofdreams
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier im Forum und weiß nicht genau, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe, habe aber dennoch das Bedürfnis mein "Problem" mit jemandem zu teilen. Ich weiß das im Folgenden nur meine Perspetive der Situation beschrieben wird, ich versuche aber so neutral wie möglich zu sein.
Und zwar finde ich es unglaublich schwierig, meine Mutter zu mögen/respektieren. Ich bin 23, studiere und lebe seit 3 Jahren nicht mehr bei meiner Mutter (meine Eltern leben getrennt, ich bin ihr einziges Kind). Ich bin ein sehr unabhängniger und selbstständiger Mensch (sowohl emotional als auch finanziell) und da ich von ihren Ratschlägen nichts halte, bitte ich meine Mutter so gut wie nie um Hilfe jeglicher Art. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, bin gerne wochen- oder monatelang auf Reisen, habe einen Job und Freunde - mein Leben würde ich also als erfüllend bezeichnen. Das einzige Problem ist meine Mutter, die mich in den absoluten Wahnsinn treibt.
Sie hat weder Freunde, noch Hobbys, noch einen "richtigen" Job (sie arbeitet 10h die Woche) und somit sehr viel Freizeit, die sie größtenteils am Computer oder mit Lesen verbringt - dabei reichen die Themen von obstrusen Verschwörungstheorien (Politiker sind Reptilien die die Weltherrschaft anstreben, Chemtrails und Impfen sind eine Art der Regierung um Menschen zu kontrollieren, Juden wollen die Weltherrschaft an sich reißen, Reichsbürger usw) über rassistische Blogs bis hin zur Esoterik/Homöopathie (Lichtnahrung, Globulis, Geistheilung usw). Allein das wäre ein Grund für mich, mit jedem anderen Menschen den Kontakt völlig abzubrechen. Hier ist dies leider nicht so einfach möglich, da es sich um meine Mutter handelt. Mein Studium sieht sie im Grunde als "Manipulation des Staats", da meine Professoren vom Staat gezahlt werden und dadurch das, was ich lerne, von der Regierung manipuliert wird - Mainstream für Gutmenschen und Schlafschafe also. Meine Mutter ist ungebildet, und daher sehr anfällig für jeden Schwachsinn den sie online findet. Jegliches Gespräch führt ins nichts, da für sie wissenschaftliche Fakten und rationales Argumentieren "vom Staat so gewollt" sind und sie daher nicht an Statistiken, Wissenschaft o.ä. glaubt. Das habe ich also bereits aufgegeben, Reden hilft überhaupt nicht und macht wenn alles nur noch schlimmer. Meine Mutter hat komplett den Bezug zur Realität verloren, sieht überall eine Verschwörung und belächelt jeden, der nicht ihrer Meinung ist. Alleine beim tippen dieser Worte werde ich ungemein wütend.
Dazu kommt, dass meine Mutter sexistisch, homophob, fremdenfeindlich (Stichwort Asylanten) und auch sonst absolut konservativ und untolerant ist. Wenn sie wählen würde ("das bringt alles nichts"), würde sie die AfD wählen, Pegida fand sie auch super ("weil die endlich mal was machen gegen die ganzen Flüchtlinge die uns die Jobs wegnehmen und unsere Frauen vergewaltigen"), und Trump natürlich auch. Sie hat kaum Freunde, und die die sie hat vergrault sie durch kränkende Bemerkungen und gemeine Beleidigungen, immer unter dem Vorwand "nun ja, ich bin halt ehrlich und nimm kein Blatt vor den Mund weil ich sag was ich denke". So auch mit mir, sie gibt mir ungewollt Ratschläge, kritisiert mich (ungefragt und verletzend, bsp.: sie findet ich sah mit weniger Gewicht besser aus - dabei trage ich Kleidergröße S) und versucht mich mit ihren pseudowissenschaftlichen und alternativmedizinischen "Erkentnissen" zuzulabern, wogegen ich mich vehement wehre. Ihre Reaktion: Ich sei intolerant, nicht offen für Neues und akzeptiere keine andere Meinung außer meine eigene. Es ist zum Verzweifeln.
Zu all dem kommt dazu, dass sie ständigen Kontakt zu mir fordert, sie möchte immer wissen was ich mache und erwartet, dass ich ihr Zuneingung schenke (was mir immer schwerer fällt, mittlerweile hasse ich sie manchmal richtig). Wenn ich sie länger nicht besuche, macht sie mir schwere Vorwürfe (beleidigt mich unter der Gürtellinie und terrorisiert mich regelrecht). Ich habe keine Lust, mich regelmäßig mit ihr auszutauschen, melde ich mich mal ein paar Tage nciht stellt sie mich aber als die Böse hin und sieht sich als Opfer des undankbaren Kindes "weil ich alles für dich tun würde und getan habe". Ich komme nicht umhin, dann immer zu denken dass ich alles, was ich in meinem Leben unabhängig (oder sogar trotz ihr!) von ihr erreicht habe: mein Studium, den Luxus meiner vielen Reisen, meine Bildung. Es gab so viele Momente, wo sie so ausfallend wurde dass ich noch Stunden später völlig aufgelöst und hasserfüllt war, sie sieht sich als den Mittelpunkt der Welt ("ich bin deine Mutter!! ich habe ein RECHT darauf zu wissen was du tust") und merkt natürlich, dass ich mich immer mehr vor ihr verschließe und abgrenze und sieht sich - wie sollte es auch anders sein - natürlich als Opfer des bösen, unnahbaren und eiskalten Kindes.
Ich halte es keine 3 Tage bei ihr aus, geschweige dem eine Woche und werde aber voraussichtlich bald als Übergangssituation mind. 2 Wochen bei ihr leben (was sie nach einer langen Reise auch erwartet, ich weiß jetzt schon dass sie völlig ausrasten würde wenn ich stattdessen bei Freunden unterkommen würde) und habe jetzt schon Panik davor, bzw so einen Widerwillen dass ich teilweise mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Verachtung und voller Hass auf sie mitten in der Nacht aufwache. Ich weiß mir echt keinen Rat mehr, bin mir aber bewusst dass ich kein anhänglicher Mensch bin (auch bei Freunden nicht) und sehr unabhängig und freiheitsliebend bin, was unsere Beziehung natürlich noch schwieriger macht.
Vielen Dank fürs Lesen, ich weiß wirklich nicht was ich nach diesem furchtbar langen Text erwarte aber ich bin wirklich verzweifelt und würde mich um andere Perspektiven freuen.
LG
ich bin neu hier im Forum und weiß nicht genau, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe, habe aber dennoch das Bedürfnis mein "Problem" mit jemandem zu teilen. Ich weiß das im Folgenden nur meine Perspetive der Situation beschrieben wird, ich versuche aber so neutral wie möglich zu sein.
Und zwar finde ich es unglaublich schwierig, meine Mutter zu mögen/respektieren. Ich bin 23, studiere und lebe seit 3 Jahren nicht mehr bei meiner Mutter (meine Eltern leben getrennt, ich bin ihr einziges Kind). Ich bin ein sehr unabhängniger und selbstständiger Mensch (sowohl emotional als auch finanziell) und da ich von ihren Ratschlägen nichts halte, bitte ich meine Mutter so gut wie nie um Hilfe jeglicher Art. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, bin gerne wochen- oder monatelang auf Reisen, habe einen Job und Freunde - mein Leben würde ich also als erfüllend bezeichnen. Das einzige Problem ist meine Mutter, die mich in den absoluten Wahnsinn treibt.
Sie hat weder Freunde, noch Hobbys, noch einen "richtigen" Job (sie arbeitet 10h die Woche) und somit sehr viel Freizeit, die sie größtenteils am Computer oder mit Lesen verbringt - dabei reichen die Themen von obstrusen Verschwörungstheorien (Politiker sind Reptilien die die Weltherrschaft anstreben, Chemtrails und Impfen sind eine Art der Regierung um Menschen zu kontrollieren, Juden wollen die Weltherrschaft an sich reißen, Reichsbürger usw) über rassistische Blogs bis hin zur Esoterik/Homöopathie (Lichtnahrung, Globulis, Geistheilung usw). Allein das wäre ein Grund für mich, mit jedem anderen Menschen den Kontakt völlig abzubrechen. Hier ist dies leider nicht so einfach möglich, da es sich um meine Mutter handelt. Mein Studium sieht sie im Grunde als "Manipulation des Staats", da meine Professoren vom Staat gezahlt werden und dadurch das, was ich lerne, von der Regierung manipuliert wird - Mainstream für Gutmenschen und Schlafschafe also. Meine Mutter ist ungebildet, und daher sehr anfällig für jeden Schwachsinn den sie online findet. Jegliches Gespräch führt ins nichts, da für sie wissenschaftliche Fakten und rationales Argumentieren "vom Staat so gewollt" sind und sie daher nicht an Statistiken, Wissenschaft o.ä. glaubt. Das habe ich also bereits aufgegeben, Reden hilft überhaupt nicht und macht wenn alles nur noch schlimmer. Meine Mutter hat komplett den Bezug zur Realität verloren, sieht überall eine Verschwörung und belächelt jeden, der nicht ihrer Meinung ist. Alleine beim tippen dieser Worte werde ich ungemein wütend.
Dazu kommt, dass meine Mutter sexistisch, homophob, fremdenfeindlich (Stichwort Asylanten) und auch sonst absolut konservativ und untolerant ist. Wenn sie wählen würde ("das bringt alles nichts"), würde sie die AfD wählen, Pegida fand sie auch super ("weil die endlich mal was machen gegen die ganzen Flüchtlinge die uns die Jobs wegnehmen und unsere Frauen vergewaltigen"), und Trump natürlich auch. Sie hat kaum Freunde, und die die sie hat vergrault sie durch kränkende Bemerkungen und gemeine Beleidigungen, immer unter dem Vorwand "nun ja, ich bin halt ehrlich und nimm kein Blatt vor den Mund weil ich sag was ich denke". So auch mit mir, sie gibt mir ungewollt Ratschläge, kritisiert mich (ungefragt und verletzend, bsp.: sie findet ich sah mit weniger Gewicht besser aus - dabei trage ich Kleidergröße S) und versucht mich mit ihren pseudowissenschaftlichen und alternativmedizinischen "Erkentnissen" zuzulabern, wogegen ich mich vehement wehre. Ihre Reaktion: Ich sei intolerant, nicht offen für Neues und akzeptiere keine andere Meinung außer meine eigene. Es ist zum Verzweifeln.
Zu all dem kommt dazu, dass sie ständigen Kontakt zu mir fordert, sie möchte immer wissen was ich mache und erwartet, dass ich ihr Zuneingung schenke (was mir immer schwerer fällt, mittlerweile hasse ich sie manchmal richtig). Wenn ich sie länger nicht besuche, macht sie mir schwere Vorwürfe (beleidigt mich unter der Gürtellinie und terrorisiert mich regelrecht). Ich habe keine Lust, mich regelmäßig mit ihr auszutauschen, melde ich mich mal ein paar Tage nciht stellt sie mich aber als die Böse hin und sieht sich als Opfer des undankbaren Kindes "weil ich alles für dich tun würde und getan habe". Ich komme nicht umhin, dann immer zu denken dass ich alles, was ich in meinem Leben unabhängig (oder sogar trotz ihr!) von ihr erreicht habe: mein Studium, den Luxus meiner vielen Reisen, meine Bildung. Es gab so viele Momente, wo sie so ausfallend wurde dass ich noch Stunden später völlig aufgelöst und hasserfüllt war, sie sieht sich als den Mittelpunkt der Welt ("ich bin deine Mutter!! ich habe ein RECHT darauf zu wissen was du tust") und merkt natürlich, dass ich mich immer mehr vor ihr verschließe und abgrenze und sieht sich - wie sollte es auch anders sein - natürlich als Opfer des bösen, unnahbaren und eiskalten Kindes.
Ich halte es keine 3 Tage bei ihr aus, geschweige dem eine Woche und werde aber voraussichtlich bald als Übergangssituation mind. 2 Wochen bei ihr leben (was sie nach einer langen Reise auch erwartet, ich weiß jetzt schon dass sie völlig ausrasten würde wenn ich stattdessen bei Freunden unterkommen würde) und habe jetzt schon Panik davor, bzw so einen Widerwillen dass ich teilweise mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Verachtung und voller Hass auf sie mitten in der Nacht aufwache. Ich weiß mir echt keinen Rat mehr, bin mir aber bewusst dass ich kein anhänglicher Mensch bin (auch bei Freunden nicht) und sehr unabhängig und freiheitsliebend bin, was unsere Beziehung natürlich noch schwieriger macht.
Vielen Dank fürs Lesen, ich weiß wirklich nicht was ich nach diesem furchtbar langen Text erwarte aber ich bin wirklich verzweifelt und würde mich um andere Perspektiven freuen.
LG