Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Meine Mutter ist ein Opfer von Missbrauch

smileempty

Mitglied
Hallo Marvin,

danke für deine ausführliche Antwort. Den selben Gedanken, dass sie Kinder aufnimmt um ihnen eine bessere Kindheit als ihre eigene zu ermöglichen, hatte ich auch. Nur habe ich meine Zweifel ob sie das tut. Diese Zweifel habe ich schon lange. Sie agiert teilweise völlig unangebracht "auf Augenhöhe" mit den Kindern. Ich habe mir in solchen Situationen immer nur gedacht "bist du dämlich". Gleichzeitig will Sie Regeln aufstellen. Jetzt kann ich mir zwar ungefähr vorstellen warum sie das macht, nur frage ich mich was dieser Unfug mit den Kindern macht. Die Antwort darauf kann ich mir denken. Ein Hinterfragen ihrer Erziehungsmethoden ohne klar ersichtlicher Linie empfindet sie als verletzend. Sie kann überhaupt mit Kritik ÜBERHAUPT nicht umgehen. Da kann man sich auf den Kopf stellen egal wie sie Vorgetragen wird sie kommt nicht an.
Ich halte Sie insgesamt für einen äußerst unreflektierten Menschen. Ich möchte nicht behaupten mich gut mit Kindererziehung auszukennen, allerdings habe ich ein sehr feines Radar dafür was sie falsch macht. Man könnte manchmal meinen sie tauscht die Rollen und wird selbst zum Kind, das meine ich mit "auf Augenhöhe".

Die Opferkette sehe ich genauso wie du sie darstellst, gut das nochmal bestätigt zu bekommen.
Ich habe mich immer als Opfer gefühlt und nie verstanden warum. Es ist als ob ein Teil von mir was gewusst hätte.


Hallo die Queen,

eine Co-Abhängigkeit will ich definitiv nicht, ich denke das wäre Fatal. Diese kranke Familie hat bereits genug in meinem Leben verpfuscht. Dessen bin ich mir absolut bewusst, nur wie ich letztendlich handle weiß ich nicht.

Hallo momo28,

dein Standpunkt ist auch plausibel, ähnlicher Ansatz wie von "die Queen". Ich weiss nur nicht wie sehr ich bereits an die Kinder gebunden bin. Wenn sie sich meldet und sagt die kleinen Fragen werde ich im ersten Moment bestimmt wieder Verantwortung übernehmen wollen obwohl es mich nix angeht.

Es ist eine Zwickmühle.
 

Marvin35

Mitglied
Guten Morgen smileempty,

es ist schwer sich gänzlich in die Psyche von Menschen zu versetzen die sexuelle Gewalt erfahren haben.
Einfach weil die Umgangsformen solcher Menschen mit solch einem Trauma stark variieren.
Die einen reagieren im ersten Moment so als hätte es die Tat gar nicht gegeben und verdrängen radikal, die anderen verlieren sich in Alkohol und Drogen allgemein...usw.

Deine Mutter hat so wie ich dich verstehe zumindest nach außen hin verdrängt.

Wenn du schreibst deine Mutter würde sich mit den Pflegekindern auf Augenhöhe bewegen, daher (so verstehe ich das) sich manchmal wie ein Kind benehmen, ist das für mich sogar eine logische Reaktion.
Ich würde eher stutzig reagieren wenn du schreiben würdest das sie extrem Streng zu ihnen ist.
Deine Mutter nimmt für sich zwei rollen ein, sie will einerseits auch durch die Pflegekinder, ihre eigene Kindheit nachholen die ihr eigener Vater ihr genommen hat, aber andererseits versucht sie sich ihrer Verantwortung als Mutter und Erzieherin bewusst zu werden.

Welche Auswirkungen allgemein eine Erziehung auf ein Kind hat (in deinem Fall die Pflegekinder) hat kann niemand vorher sehen, alleine die Tatsache das sie Pflegekinder sind kann diese Kinder schon traumatisiert haben. Welchen weiteren Einfluss deine Mutter auf das Leben der Kinder hat wird sich erst später zeigen wenn die Kinder es auch reflektieren.

Meine eigene Mutter war in den Augen vieler Menschen auch Verantwortungslos da wir Kinder schon sehr früh uns alleine Überlassen und selbstständig werden mussten.
Mein Bruder hatte sobald er die Chance dazu hatte die Familie komplett verlassen und sich einen "Ersatz" in der Familie seiner Frau gesucht. Ich selbst bin für mich aber überzeugt das ich glaube das mir unter meinen Lebensumständen keine bessere Mutter hätte passieren können.
Es ist also von Kind zu Kind individuell unterschiedlich wie die Erziehung wahr genommen wird.

Unterhalte dich doch mal mit den Pflegekindern über deine Mutter und frage wie sie eure Mutter finden (falls du es noch nicht gethan hast) ich denke du wirst von "Sie ist eine super Mama" bis hin "Sie ist zu Streng" alle Antworten erhalten.

Lieben Gruß

Marvin
 

smileempty

Mitglied
Hallo Marvin

"Deine Mutter nimmt für sich zwei rollen ein, sie will einerseits auch durch die Pflegekinder, ihre eigene Kindheit nachholen die ihr eigener Vater ihr genommen hat, aber andererseits versucht sie sich ihrer Verantwortung als Mutter und Erzieherin bewusst zu werden. " Das denke ich auch und halte es für falsch, dass sie es nicht kann habe ich ja bereits erleben dürfen.
Ich denke ich werde versuchen mich so weit wie es mir möglich ist emotional von diesem Trauerspiel distanzieren. Es unterliegt ganz einfach nicht meiner Verantwortung. Ansehen möchte ich es mir auch nicht mehr. Meine Psychotherapeutin war telefonisch nicht erreichbar, ich habe mich jetzt bei einer anderen Praxis auf die Warteliste setzen lassen.
Der Gedanke (ist ja nur spekulativ) das Kinder indirekt zur Aufarbeitung des Traumas meiner Mutter genutzt werden könnten, und deswegen Nachteile in ihrer Entwicklung haben könnten, widert mich an.
 

Marvin35

Mitglied
Hallo Smileempty,

natürlich darf man nicht aus den Augen verlieren das jedes mal wenn du zu deiner Mutter (bzw. deren Pflegekinder) gehst, du immer wieder getriggert wirst.

Daher finde ich deine Reaktion sehr bedacht und verständlich.

Erziehung an sich ist eine Aufgabe die man nicht im Lehrbuch oder irgendeinem Lösungsbuch findet. Jede Erziehung ist individuell und wirkt sich auch auf jedes beteiligte Kind individuell aus. Für dich selbst mag es daher ein Trauerspiel sein, für ein anderes Kind kann diese Erziehung aber auch perfekt sein.

Dein Umgang mit deiner Erziehung für dich ist daher nachdem wie du die Erziehung wahr genommen hast verständlich. Ich wünsche die daher das du die Hilfe bekommst die du suchst.

Auch deine Mutter wird irgendwann an dem Punkt kommen an dem sie sich selbst fragen muss, ob sie ohne professionelle Hilfe noch weiter machen kann, ich wünsche ihr dann natürlich auch das selbe wie dir.

Lieben Gruß

Marvin
 

smileempty

Mitglied
Hallo,

mittlerweile habe ich den ersten Schock verarbeitet. Um nicht völlig tatenlos sitzen zu müssen und um mein Wissen im Bereich Missbrauch und dessen Folgen zu verbessern, habe ich mir ein Buch über Traumaverarbeitung zugelegt. Das Werk heißt "Das Innere-Kinder-Retten, Sanfte Traumaverarbeitung bei Komplextraumatisierung" Autorin Gabriele Kahn. In dem Werk werden die Folgen eines Missbrauchs erklärt und wie man diese Traumata durch zusammenführen der abgespaltenen ICH-Anteile heilen kann. Betroffenen, Angehörigen und Interessierten empfehle ich dieses Buch an die dieser Stelle.
Das Missbrauch schlimm ist wird durch die Medien und Kampagnen in die Gesellschaft kommuniziert. Die wirkliche Eigendynamik der Schäden am Seelenleben der/des Betroffenen denke ich allerdings bleibt dabei aussenvor. Die Verjährungsfristen und die gesprochenen Urteile bei Tätern sind für mich völlig unverständlich. Der Meinung war ich schon immer, jetzt allerdings könnte ich nur noch im Strahl kotzen.
 

Marvin35

Mitglied
Eine gute Idee von dir :)
Sei aber bitte vorsichtig, sich selbst zu therapieren gelingt nur bis zu einem gewissen Level, ab dann wird es Gefährlich.

Dennoch ein erster guter Schritt in die richtige Richtung.

Lieben Gruß

Marvin
 

smileempty

Mitglied
Hallo,

ich wollte noch einmal Rückmeldung geben wie es mir in letzter Zeit mit meinen Problemen bzw. der mir jetzt bekannten Vergangenheit meiner Mutter ergangen ist. Ich habe sie über Whatsapp in Kenntnis gesetzt das ich Bescheid über ihren Vater weiß (nicht direkt angesprochen aber das sollte ja genügen) und auch andere Themen angesprochen. Eine Antwort habe ich nicht erhalten das deute ich als Bestätigung. Sie möchte in Ihrer "heilen Welt" weiterleben. Von mir aus. Ihre Verdrängungsstrategie hat sie als Mutter nicht ausgezeichnet, meine Jugend war eine Katastrophe. Ich weiß nicht ob jemand hier meine Situation ein Stück weit nachempfinden kann, mir kommt es vor als wären etliche Jahre meines Lebens eine Lüge gewesen, eben weil ich ja auch durch das irrationale Verhalten meiner Mutter in Jungen Jahren bereits Depressiv geworden bin. Besuchen werde ich sie weiterhin nicht, sie hat ja auch nicht danach gefragt. Tut mir zwar leid für die Kinder aber ist dann halt so. Den Schaden den Sie da anrichtet kann ich sowieso nicht abfedern, die Welt ist leider Krank. Klingt pathetisch, ist aber so.
Habe heute bei einem Spaziergang Billanz über die von meiner Mutter getroffenen Entscheidungen gezogen. Diese fiel nicht unbedingt zu ihren Gunsten aus. Am liebsten wäre es mir sie einfach zu vergessen, das hängt wie ein Stein an mir.

Grüße
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben