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Gast
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Hallo,
ich möchte nachfolgend einfach mal meine Lebensgeschichte bis Dato schildern,
da ich gern wissen würde, wie Außenstehende darüber denken.
Freunde sind ja doch immer etwas befangen.
Ich schreibe bewusst von Anfang an, da man sich so vermutlich ein besseres Bild machen kann.
Ein ziemlich langer Text, ich erwarte auch nicht viele Leser.
Ich bitte allerdings besagte Leser darum, sich vor einem Post einige Gedanken zu machen.
Das nur allzu typische 'selber schuld', gerade aus den Reihen der älteren Generationen
kenne ich in- und auswendig, sowohl aus meinem, als auch anderen Fällen.
Man profiliert sich heute wirklich zu gern mit den eigenen Leistungen,
dabei sollte 'Kritik' doch konstruktiv und lösungsfördernd wirken, oder?
Generell würde ich mich sehr freuen, wenn sich vielleicht auch einige jüngere Elternteile
äußern würden. (Mit jung meine ich um die 30, nicht 17 oder 18...)
Habt ihr mal Ähnliches erlebt? Wie wurde vorgegangen?
Ich werde versuchen, das Ganze so strukturiert und so leserlich wie möglich zu schreiben.
Sollte mir das nicht durchweg gelingen, bitte ich um etwas Nachsicht.
Also der Reihe nach;
Ich wurde '88 geboren, bin folglich 24, männlich, Einzelkind.
Meine Eltern, heute beide über 60, Sie seit meiner Geburt nicht Berufstätig, Er der damalige Chef seiner Firma,
trennten sich relativ früh.
Wann genau weiß ich nicht. Generell weiß ich vieles aus meiner Kindheit nicht mehr.
Erinnerungen sind bestenfalls Fetzen- bzw. Schemenhaft. Belasten tut mich das nicht sonderlich,
wundern schon.
Die Trennung fand jedenfalls noch vor der Grundschule statt.
Ansonsten war es eine recht, sagen wir mal, 'isolierte' Kindheit.
Es fanden mehrere Reisen, größtenteils in Richtung Kanaren, statt.
Eine nach Disneyland, wo sogar mein Vater dabei war. Wann das war? Keine Ahnung. Wirklich nicht.
Als (Klein)Kind hat man da natürlich unsagbar viel von, allerdings bilde ich mir ein,
dass diese Reisen größtenteils wegen mir bzw. für mich unternommen wurden.
Generell war ich damals typisch 'Mamas Liebling', musste weder im Haushalt helfen,
noch hatte ich sonst irgendwelche Aufgaben, Pflichten oder dergleichen.
Mein Vater hielt sich zu dieser Zeit eher im Hintergrund, abgesehen von Geburtstagen etc.
Die Grundschulzeit verlief relativ normal. In der Wohnsiedlung hatte ich meine paar Freunde,
war eigentlich fast jeden Tag draußen. Zu dieser Zeit hatte ich dann auch wieder mehr Kontakt zu meinem Vater,
den ich jeden Samstag oder Sonntag besuchte. Es gab relativ aufwändige Kindergeburtstage mit 20 Mann und dergleichen.
Für mich war das damals alles irgendwie normal. Gedanken habe ich daran keine verschwendet.
An irgendeinem Weihnachten in diesen 4 Jahren zogen wir dann plötzlich, ohne das mir bis Heute der Grund bekannt wäre,
wieder zusammen. So ziemlich von Heute auf Morgen. Von Freunden und Co habe ich mich nicht verabschiedet bzw verabschieden können.
Für diese bin ich wohl wirklich einfach verschwunden.
Die Schule wechseln musste ich nicht, da mein Vater eh in der Ecke seine Firma hatte.
Ich wurde also jeden morgen entsprechend gefahren und durch meine Mutter auch wieder abgeholt. Wohlgemerkt über eine Distanz von 30 Kilometern. Summiert sich natürlich.
Später ging es auf eine Realschule, diesmal natürlich per Bus zu erreichen.
Auch hier ging bis zur siebten Klasse alles mehr oder weniger glatt, abgesehen natürlich davon
dass man es im schulischen Umfeld als gänzlich unselbstständiges Kind alles andere als leicht hat.
Meine Eltern trennten sich zu dieser Zeit erneut, meine Mutter und ich zogen wieder in eine eigene Wohnung.
Auch hier lief eigentlich alles relativ normal. Wir hatten über die Jahre öfter Streit, meiner Meinung nach
'krasseren' Streit als nötig. Ich schiebe das größtenteils der quasi nicht vorhandenen Erziehung zu.
Zeitweise war ich wohl auch mal bei der Caritas, was oder weshalb genau, weiß ich ebenfalls nicht.
Ich erinnere mich an Gesprächsstunden, daher gehe ich mal von irgendwas psychologischem aus.
Nun, wenn man alles darf, alles bekommt, klar das man da als Kind ziemlich asozial wird, richtig?
Ich würde heute gern vieles zurücknehmen, was ich damals mit Sicherheit gesagt haben mag, aber dazu später mehr.
Wie dem auch sei, alles verlief relativ normal, jedenfalls für unsere Verhältnisse.
Meine Mutter hatte und hat bis heute Ihre Pferde, die damals gut 60 Kilometer entfernt untergebracht waren.
Ich war also relativ oft alleine, was mich aber nicht sonderlich belastet hat. Es gab TV, Legos und dergleichen.
Sie dagegen nahm das wohl etwas mehr mit, gemessen an der Fülle von Entschuldigungen gegenüber mir.
Ich weiß nicht mehr genau, wie es dann dazu kam, allerdings fing dann meine Mutter eine Beziehung mit dem frisch geschiedenen Vater meines ehemals besten Freundes aus der Grundschule an.
Er war öfter bei uns zu Gast, wir verstanden uns auch relativ gut.
Klar, ich war Kind und er wollte/musste Eindruck machen. Einfach.
Es kam dann schlussendlich, wie es kommen musste;
Wir zogen zusammen. Er brachte seinen Sohn, besagten besten Freund, ebenfalls mit.
Hier beginnt der Part des Posts, zu dem ich gern eure Meinung hören würde.
Mein ehemals bester Freund und Ich wuchsen natürlich in komplett verschiedenen Verhältnissen auf.
Er in der Stadt, Vater berufstätig, jeden Tag auf der Straße etc.
Ich größtenteils auf dem Land mit meiner Mutter, isoliert von all den Dingen, die man in einer Stadt in den eher weniger glamourösen Vierteln
eben so vorfindet. Ich habe draußen mit meinen Freunden gespielt. Er zwar auch, aber bei uns gab es keine Zigaretten oder Alkohol, geschweigedenn das wir
gewusst hätten, was Gasen bedeutet. (Das Inhalieren des Treibgases von bspw. Deo)
Da wir ein oder zwei Monate in einem Zimmer verbringen mussten, war Stress natürlich irgendwo vorprogrammiert, auch weil ich
eher ein Mensch bin, der ab und an seine Ruhe braucht.
Meine früheste Erinnerung diesbezüglich ist, dass irgendjemand ein Pornomagazin im Bad entdeckt haben wollte.
Ich dachte mir damals nichts Großartiges dabei, gerade weil das 'Versteck' einfach selten dämlich gewählt war und ich mich eigentlich
mit dem DSF/Vox Nachtprogramm zufrieden gab, dass sich ebenfalls 'eingebürgert' hatte.
Nichtsdestotrotz wurde dann schlagartig behauptet, ich solle es doch zugeben, nicht lügen etc.
Als ich das nicht tat, behauptete der (nunmehr) Freund meiner Mutter, er würde das Heft einfach auf der Arbeit (einem Chemiewerk) überprüfen lassen
und 50 Euro wetten, dass es eh mir gehöre. Ich hatte keine 50 Euro.
Naiv wie ich damals nunmal war (ich wurde ja nie mit sowas konfrontiert), gab ich also zu, was ich nicht getan hatte.
Wir zogen um.
Schon beim Umzug selbst gab es dahingehend Probleme, dass der Freund meiner Mutter der Meinung war, alles selbst machen zu müssen.
Ich, absolut nicht daran gewöhnt, war Ihm da natürlich ein Dorn im Auge. Er empfand es als Faul und war der Meinung, er würde mir so etwas gutes tun.
Sein Sohn, typisch möchtegern halbstark, leistete seinen Anteil.
Ich sackte in der Schule ziemlich ab, musste die achte Klasse das erste mal wiederholen.
Ich gebe an dieser Stelle offen und ehrlich zu, dass dies in erster Linie aus meiner wirklichen Faulheit resultierte.
Für mich war Schule einfach nie sonderlich interessant. Das gelehrte erschien trivial und eher dazu gedacht, die Schüler mit ewiger Wiederholung irgendwe
über die Jahre zu binden, als dass es Ihnen wirklich mal dienlich sein würde.
Ich bekam dann denselben Lehrer, wegen dem Ich wiederholte.
Als Klassenlehrer.
Ein Mann, ähnlich dem Freund meiner Mutter. Ihm war es nicht genug, die Schüler zu unterrichten, er musste sie auch 'erziehen'.
Da ich bereits von Zuhause ähnliches gewohnt war, wies ich schnell diese nur allzu typische null-bock-Einstellung vor,
wie man sie viele von euch sicherlich bestens kennen. Das gab ihm natürlich erst recht Anlass, einzuschreiten.
Es gab dann irgendwann fast täglich Anrufe, dass ich sowie ein Freund, der ebenfalls wiederholen musste uns doch 'negativ'
auf die Klasse auswirken würden. Uns war die Klasse eigentlich herzlich egal, aber er sah das anders.
Ich wurde folglich noch schlechter, es gab mehrere Klassenkonferenzen auf denen mehr oder weniger nichts Sinniges zur Sprache gebracht wurde.
Die neunte Klasse musste ich ebenfalls wiederholen.
Ich machte dicht, kümmerte mich eigentlich nur noch um meinen Kram, meine damalige Freundin u.ä.
Durch das Einwirken Ihres Freundes konnte ich von meiner Mutter, abgesehen von den Klassenkonferenzen, auch keine großartige Hilfe erwarten.
Vermutlich war Sie schlicht überfordert. Einen Vorwurf mache ich ihr nur dahingehend, dass sie sich hat von Ihrem Freund bequatschen lassen,
dahingehend, wie Sie mit mir umgehen sollte. Wie sie ihre 'Erziehung' handhaben sollte.
Ich ging nach der neunten Klasse mit einem Hauptschulabschluss ab, weil ich auf gut Deutsch gesagt einfach die Schnauze voll davon hatte, mir
permanent und von allen Seiten Schuld an zich verschiedenen Dingen zuschieben zu lassen.
Ich sehe heute vollends ein, dass ich mich hätte besser/anders Verhalten können. Kein Thema.
Aber denk da als pubertierendes 14-15J Kind mal dran, gerade vor dem Hintergrund.
So stand ich nun also, Hauptschulabschluss in der Tasche, da.
Zuhause spitzte sich das Ganze logischerweise zu, ich machte noch weiter dicht.
Wozu sollte ich mich irgendwie erklären, dass hatte ich bei Gott oft genug versucht.
Eine zweijährige Berufsschule brachte ich nicht zuende, zum einen wegen der Situation zuhause, zum anderen aber auch deshalb,
weil 90% des Kurses diesen nicht zuende brachten. Der Stoff war lächerlich einfach.
Was uns damals das Genick gebrochen hat, waren die Fehlstunden.
Oft waren nicht einmal 50% der Klasse anwesend, da zieht man natürlich irgendwann mit.
Die folgenden zwei Jahre verbrachte ich zu 90% in meinem Zimmer, vor meinem PC.
Bevor manche nun die Hände über dem Kopf zusammen schlagen;
Aus nur diesem Grund spreche ich heute fließend Englisch, beherrsche mehrere Programmiersprachen, habe viele Menschen kennengelernt, die ich sehr schätze.
Ich habe mich keinesfalls zwei Jahre lang in WoW geflüchtet, so wie man das vielleicht denken mag.
Ferner verdanke ich dieser Zeit quasi meine gesamte 'Persönlichkeit'.
Ich weiß heute, auch ohne das meine Eltern es mir beigebracht oder vorgelebt hätten, wie ich mich in der Gesellschaft zu benehmen habe.
Ich weiß, dass man sein Gegenüber respektieren sollte, ich weiß, wie ich mich bei einem Vorstellungsgespräch zu kleiden habe.
Ich vertrete meine Meinung, habe durchaus unkonventionelle, teils auch etwas 'extreme' Ansichten, die ich nichtsdestotrotz auch belegen kann.
Ich versperre mich keinem Gespräch, wenn jemand ein Problem mit mir hat, spreche selbst Probleme an, wenn sie sich ergeben.
Frequentiv lasse ich mir meine Intelligenz und mein gutes Benehmen nachsagen, wie viel ich doch erreichen könnte.
Kümmern tut mich das nicht sonderlich, da einfach normal.
Ich kenn's nicht anders, zumal man das doch bitte nicht mir, sondern den Personalchefs sagen sollte.
In dieser Zeit der Selbstfindung artete natürlich die häusliche Situation noch weiter aus;
Das Verhältnis zwischen mir und dem Freund meiner Mutter kann man bestenfalls als Kleinkrieg bezeichen, was teilweise so weit geführt hat
dass wir kurz vor einer Schlägerei standen. Generell ist er ein Mensch, der sehr schnell ausfallend wird und mit Sprüchen alá 'du fängst dir gleich eine'
um sich wirft. Ich weiß, dass er es an sich nicht so meint und ich weiß auch, dass er macht und tut, wenn man Ihn um Hilfe bittet, aber was nutzt das schon.
Mein Vater, in dieser Zeit natürlich völlig unzureichend und einseitig informiert, schaute ebenfalls ab und zu vorbei und so redeten auf mich eigentlich
permanent mindestens drei Leute ein, welche mir zu verstehen gaben wie asozial, unerwünscht und, amüsanterweise, intelligent ich doch wäre.
Ich wäre nicht normal, würde viel zu viel Zeit mit 'Chatten' verbringen und solle mir doch 'richtige Freunde' suchen, nicht ähnlich 'arbeitsloses Gesocks'.
Warum ich mich so in schwarz kleiden würde, ob ich einer von diesen Gothics wäre. Typisches TV-Halbwissen eben.
Das dieses 'asoziale Gesocks', von denen die allermeisten übrigens sehr wohl eine Arbeit haben, mir damals eine fünf mal bessere Familie waren und es auch teilweise noch sind, wird dabei gänzlich ignoriert.
Das Thema irgendwie anzusprechen war Sinnlos, zumal gegenüber meinem Vater natürlich alles dementiert wurde.
So kann er sich vieles selbst heute 'nicht vorstellen'.
Ich habe in dieser Zeit über mehrere Monate geritzt aber dem soll nicht weiter Beachtung geschenkt werden. (Nicht, dass es überhaupt Beachtung gefunden hätte)
Eine absolut schwachsinnige Idee und ich kann nur jedem von diesem Mist abraten. Es bringt nichts. Wirklich nicht. Man redet sich leider nur allzu gern ein, dass es das tut.
Zweifelsohne haben zumindest meine Mutter und mein Vater sich 'nur Sorgen gemacht'. Der Knackpunkt war einfach, wie man diese 'Sorgen' zum Ausdruck gebracht hat.
Der, meiner Meinung nach, verkehrteste Weg, den man nur wählen konnte.
Irgendwann nach dieser Zeit hat meine Mutter dann entweder aufgegeben oder aber begriffen, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich wurde von da an, größtenteils, in Ruhe gelassen, machte sogar meinen Realschulabschluss völlig ohne Probleme nach und habe mich, meiner Meinung nach, zu
einem halbwegs adequaten Menschen entwickelt.
Ich helfe ihr, wo ich kann, WENN sie mich denn mal um was bittet, was so gut wie nie vorkommt.
Warum weiß ich nicht, irgendwo schwingt scheinbar immernoch die Annahme mit, ich sei faul, hätte eh keine Lust oder dergleichen.
Dabei müsste man nur vernünftig drum bitten und es wäre kein Problem.
Wir sind nun, Weihnachten 2012, erneut umgezogen.
Das Objekt steht, auf gut Deutsch gesagt, mitten im Nirgendwo.
Zur nächsten Tankstelle sind es 8, zur nächsten Autobahn über 20 Kilometer.
Internet über LTE.
Mit alledem kann ich mich irgendwo noch arrangieren, wenn ich bedenke, dass ich eigentlich schon lange eine eigene Wohnung haben sollte.
Dass es die Job- und Ausbildungssuche, obgleich vorhandenem Auto, nicht leichter macht, sollte klar sein.
Jetzt mögen einige sagen, 'Pff, der hat sogar n Auto, was beschwert er sich'.
Ja, mein Vater finanziert mir ein Auto, weil ich hier sonst quasi absolut nicht weg komme.
Er finanziert mir nicht meinen Sprit oder andere Kosten, die ich monatlich zu tragen habe.
Versicherung, Kleidung und ähnliches trage ich selbst, so gut es eben geht.
Keine Sorge, ich bin trotzdem jeden Monat sehr, sehr gut im Minus.
Gegenwart.
Nun, ca. zwei Wochen nach dem Umzug und relativer Ruhe bemerke ich an meinem Bett etwas wirklich wunderbares;
Schimmel, am ganzen Kopfende.
Ich teile dies also meiner Mutter mit.
Für die ist die Antwort klar;
Meine Schuld, da zu wenig gelüftet. Damit hat sich die Sache.
Bis hierhin kann ich das eventuell noch verstehen, da mein altes Zimmer undichte Fenster hatte und somit solche Probleme einfach nie auftraten.
Gut, Bett so gut es eben geht von Schimmel befreit, Lüftungsverhalten geändert.
Zwei Wochen Ruhe, dann erneut Schimmel, sowohl am Bett, als auch an den Fußleisten im Raum.
Ich weigere mich, weiter in diesem Raum zu wohnen, meine Mutter behauptet weiterhin, es sei allein meine Schuld,
waschen würde das Problem ohne weiteres beheben, ich solle mich nicht so anstellen.
Ferner stelle ich an der Matratze kleine, 1/10mm große Tierchen fest. Weis der Geier, was für Tierchen, mir genügt die Tatsache.
Ich ziehe daraufhin für 3 Wochen in das Zimmer des, mitterweile ausgezogenen, ehemaligen besten Freundes, nehme weiter Vorstellungsgespräche etc war
und lebe halt so vor mich hin. Wie üblich eben.
Meine Mutter kommt in dieser Zeit zu dem Schluss, dass meine Tapete nicht wasserdurchlässig ist.
Diese, eine nicht ganz billige Mustertapete, wird daraufhin direkt vollständig entfernt.
Es stellt sich heraus, dass sich dahinter kein Schimmel gebildet hat.
Seit dem hat dieses Zimmer eben nur noch 3 tapezierte Wände.
Gestern wurde ich wieder in besagtes, angeblich nun sauberes Zimmer verwiesen.
Die Matratze wurde entfernt, das Zimmer gesaugt und eine Luftmatratze bereitgestellt.
Dafür bin ich, in aller Ehrlichkeit, auch dankbar. Hätte ich selbst erledigen können, aber was solls.
Eine weitere Kleinigkeit die mich daran glauben lässt, dass meiner Mum mein befinden doch irgendwo am Herzen liegt.
Nach genauerer Überprüfung allerdings stelle ich fest, dass auch Schrank und diverse Textilien nun Schimmel angesetzt haben,
OBWOHL ich eben 3 Wochen den Raum nicht betreten und das Lüften aus eben diesem Grund meiner Mutter überlassen habe.
Ich habe glücklicherweise anfangs direkt alles Wichtige in mein Badezimmer verfrachtet, sonst hätte ich jetzt, wortwörtlich,
nicht mal mehr ein Hemd zum anziehen.
Auf meine Mitteilung, es schimmle erneut, bekomme ich zwei Stunden überhaupt keine Reaktion.
Auf eine weitere SMS, ob sie die vorige vielleicht einfach nur nicht gelesen hätte oder es ihr wirklich gänzlich egal wäre,
bekomme ich die folgende Antwort;
Ich solle mich mit den Gegebenheiten abfinden, dass müssten Sie (Meine Mutter und Ihr Freund) ja genauso.
Bei Ihnen im Schlafzimmer würde es ja schließlich auch nicht schimmeln und man würde ja die Außenwand teilen. Damit sei das Thema beendet,
da man keine Lust auf weitere Diskussionen habe.
Scharf finde ich allem voran dieses 'Wir müssen uns auch mit dem Schimmel in deiner Bude abfinden, bei uns Schimmelt es ja nicht'.
Verstehe, fällt sicher schwer.
So ist also der momentane Stand.
Mir ist natürlich klar, dass ich hier raus muss, schon alleine weil das Verhältnis zu meiner Mutter andernfalls wirklich komplett in die Brüche geht.
Auch ist mir klar, dass ich eine Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle benötige. Auch daran arbeite ich aktiv, und sei es nur um hier raus zu kommen.
Ferner hat sich mein Vater bereit erklärt, mir bei diesem Thema so gut er kann zur Seite zu stehen und mir mit einer neuen Wohnung etc zu helfen.
Es geht mir also nicht allzusehr um ein 'Hilfe, was soll ich blos machen'.
Ich weiß in etwa, was ich tun kann, nämlich eine Ausbildungsstelle und, bestenfalls, zur überbrückung einen Job finden.
Falls natürlich jemand noch weitere Tipps hat, speziell bezüglich Ämtern oder ähnlichem, bin ich dafür natürlich sehr dankbar.
Ich möchte keinesfalls auf der Tasche vom Staat liegen, allerdings kann ich mich eben nur um eine Stelle bemühen und gerade mit meinem Lebenslauf
ist das eben alles andere als einfach.
Zudem, so blöd das vielleicht für manchen hier klingen mag, meine Gesundheit liegt mir am Herzen.
Ich habe wirklich so garkeine Lust auf Asthma oder ähnliches.
Viel mehr geht es mir nun aber um eure Meinung.
Klar, würde ich mich heute selbst als Kind treffen, ich würde mir vermutlich für vielerlei Dinge selber eine runterhauen.
Ich bereue einiges, keine Frage.
Aber wie soll man bitte als Kind wissen, wie man sich zu verhalten hat, wenn man eben genau das nie lernen durfte?
Ich versuche mir, so gut es geht, weiterhin einzureden DASS meine Mutter sich ihre Gedanken macht.
Mein Vater sagt es mir ebenfalls des öfteren.
Sie kauft diversen Süßkram oder ähnliches, wäscht, putzt, wofür ich auch wirklich dankbar bin.
Kleinigkeiten eben.
Aber was hilft's, wenn alles andere vor die Hunde geht?
Was nutzt mir diverser Süßkram, wenn mein Zimmer stinkt vor Schimmel und ich mittlerweile nur noch Nachts mein Zimmer verlasse, damit
ich nicht PERMANENT ihrem Freund über den Weg laufen muss. Klar könnte ich, aber dann gäbe es hier jeden Tag Stress und damit tu ich ihr auch keinen
Gefallen.
Ich lese hier teilweise Posts von Müttern, die händeringend um Hilfe bitten, weil sie sich um die ritzende Tochter sorgen oder weil der Sohn seinen A****
nicht hochbekommt. Weil man den Dialog sucht und wieder und wieder abgewiesen wird.
Und da stellt sich mir einfach die Frage nach dem Wieso.
Wieso findet hier kein vernünftiger Dialog statt?
Wieso muss ich, egal bei welchem Problem, einen Dialog quasi erzwingen, damit er überhaupt mal zu stande kommt?
Soll ich da jetzt irgendwie alleine dran schuld sein?
Zweifelsohne hat meine Mutter sich mal sehr, sehr viel Mühe gegeben.
Was hat dazu geführt, dass ihr heute die simpelste mentale Anstrengung, die kleinste Diskussion schon zu viel ist?
Was hat dazu geführt, dass sie solche Probleme einfach ignoriert?
Wir hatten wir zwei Wochen einen wirklich massiven Streit, in dem ich ihr, meiner Meinung nach, klar und deutlich zu verstehen gegeben habe,
dass ich mich ihr gegenüber absolut unwichtig fühle.
Eine wirkliche Antwort o.ä habe ich nicht bekommen, genauso wie wir seitdem, abgesehen von einer Geburtstags-SMS meinerseits, auch quasi kein Wort mehr gewechselt haben.
Klar, es gibt noch eine ganze Menge Kleinigkeiten, die ich nicht erwähnt habe, andernfalls wäre der Text gut doppelt so lang.
Aber diese Kleinigkeiten sind eben genau das. Kleinigkeiten. Sie rechtfertigen, für mich jedenfalls, nicht die Situation.
Es bleibt eigentlich nur ein gewisses Gefühl der Machtlosigkeit.
Ich kann Menschen aus dem Weg gehen, so gut es eben geht, aber sowas wie Schimmel?
Mal ganz abgesehen von meiner finanziellen Situation habe ich leider nicht mal eben eine Wohnung parat, sorry.
Wie gesagt, Job suchen, aber die Zeit bis man einen gefunden hat geht mir gerade etwas an die Substanz.
Für den Freund meiner Mutter habe ich allenfalls noch Hass über.
Wie gesagt, er ist bei Gott kein schlechter Mensch, aber seinem initialen Wirken habe ich große Teile meiner heutigen Situation zu verdanken.
Schön, sie hat es mittlerweile begriffen, aber wie man so schön sagt;
The damage is done.
Das er Wechselschichtler ist und irgendwie mehr Urlaub hat als er eigentlich arbeiten geht, tut sein übriges.
Ja, er wohnt hier, ja er zahlt die hälfte der Miete. Ist mir durchaus bewusst, ändert aber nichts daran, dass ich den Kerl nicht mehr sehen kann.
Wie dem auch sei, 270 Zeilen sollten genügen.
Jedem, der diesen Text wirklich komplett gelesen hat, einen herzlichen Dank.
Auch bedanke ich mich im voraus für jede eurer Antworten.
Das erscheint mir doch etwas sinniger, als es ständig erneut zu posten.
Typos sind sicherlich genug vorhanden.
Ich habe den Text zwar mehrfach gegengelesen aber konzentration is momentan eh nicht gerade meine Stärke.
Grüße
P.S
Sorry für die unglaublich bescheuerte Formatierung, das Forum wirft das etwas arg durcheinander.
ich möchte nachfolgend einfach mal meine Lebensgeschichte bis Dato schildern,
da ich gern wissen würde, wie Außenstehende darüber denken.
Freunde sind ja doch immer etwas befangen.
Ich schreibe bewusst von Anfang an, da man sich so vermutlich ein besseres Bild machen kann.
Ein ziemlich langer Text, ich erwarte auch nicht viele Leser.
Ich bitte allerdings besagte Leser darum, sich vor einem Post einige Gedanken zu machen.
Das nur allzu typische 'selber schuld', gerade aus den Reihen der älteren Generationen
kenne ich in- und auswendig, sowohl aus meinem, als auch anderen Fällen.
Man profiliert sich heute wirklich zu gern mit den eigenen Leistungen,
dabei sollte 'Kritik' doch konstruktiv und lösungsfördernd wirken, oder?
Generell würde ich mich sehr freuen, wenn sich vielleicht auch einige jüngere Elternteile
äußern würden. (Mit jung meine ich um die 30, nicht 17 oder 18...)
Habt ihr mal Ähnliches erlebt? Wie wurde vorgegangen?
Ich werde versuchen, das Ganze so strukturiert und so leserlich wie möglich zu schreiben.
Sollte mir das nicht durchweg gelingen, bitte ich um etwas Nachsicht.
Also der Reihe nach;
Ich wurde '88 geboren, bin folglich 24, männlich, Einzelkind.
Meine Eltern, heute beide über 60, Sie seit meiner Geburt nicht Berufstätig, Er der damalige Chef seiner Firma,
trennten sich relativ früh.
Wann genau weiß ich nicht. Generell weiß ich vieles aus meiner Kindheit nicht mehr.
Erinnerungen sind bestenfalls Fetzen- bzw. Schemenhaft. Belasten tut mich das nicht sonderlich,
wundern schon.
Die Trennung fand jedenfalls noch vor der Grundschule statt.
Ansonsten war es eine recht, sagen wir mal, 'isolierte' Kindheit.
Es fanden mehrere Reisen, größtenteils in Richtung Kanaren, statt.
Eine nach Disneyland, wo sogar mein Vater dabei war. Wann das war? Keine Ahnung. Wirklich nicht.
Als (Klein)Kind hat man da natürlich unsagbar viel von, allerdings bilde ich mir ein,
dass diese Reisen größtenteils wegen mir bzw. für mich unternommen wurden.
Generell war ich damals typisch 'Mamas Liebling', musste weder im Haushalt helfen,
noch hatte ich sonst irgendwelche Aufgaben, Pflichten oder dergleichen.
Mein Vater hielt sich zu dieser Zeit eher im Hintergrund, abgesehen von Geburtstagen etc.
Die Grundschulzeit verlief relativ normal. In der Wohnsiedlung hatte ich meine paar Freunde,
war eigentlich fast jeden Tag draußen. Zu dieser Zeit hatte ich dann auch wieder mehr Kontakt zu meinem Vater,
den ich jeden Samstag oder Sonntag besuchte. Es gab relativ aufwändige Kindergeburtstage mit 20 Mann und dergleichen.
Für mich war das damals alles irgendwie normal. Gedanken habe ich daran keine verschwendet.
An irgendeinem Weihnachten in diesen 4 Jahren zogen wir dann plötzlich, ohne das mir bis Heute der Grund bekannt wäre,
wieder zusammen. So ziemlich von Heute auf Morgen. Von Freunden und Co habe ich mich nicht verabschiedet bzw verabschieden können.
Für diese bin ich wohl wirklich einfach verschwunden.
Die Schule wechseln musste ich nicht, da mein Vater eh in der Ecke seine Firma hatte.
Ich wurde also jeden morgen entsprechend gefahren und durch meine Mutter auch wieder abgeholt. Wohlgemerkt über eine Distanz von 30 Kilometern. Summiert sich natürlich.
Später ging es auf eine Realschule, diesmal natürlich per Bus zu erreichen.
Auch hier ging bis zur siebten Klasse alles mehr oder weniger glatt, abgesehen natürlich davon
dass man es im schulischen Umfeld als gänzlich unselbstständiges Kind alles andere als leicht hat.
Meine Eltern trennten sich zu dieser Zeit erneut, meine Mutter und ich zogen wieder in eine eigene Wohnung.
Auch hier lief eigentlich alles relativ normal. Wir hatten über die Jahre öfter Streit, meiner Meinung nach
'krasseren' Streit als nötig. Ich schiebe das größtenteils der quasi nicht vorhandenen Erziehung zu.
Zeitweise war ich wohl auch mal bei der Caritas, was oder weshalb genau, weiß ich ebenfalls nicht.
Ich erinnere mich an Gesprächsstunden, daher gehe ich mal von irgendwas psychologischem aus.
Nun, wenn man alles darf, alles bekommt, klar das man da als Kind ziemlich asozial wird, richtig?
Ich würde heute gern vieles zurücknehmen, was ich damals mit Sicherheit gesagt haben mag, aber dazu später mehr.
Wie dem auch sei, alles verlief relativ normal, jedenfalls für unsere Verhältnisse.
Meine Mutter hatte und hat bis heute Ihre Pferde, die damals gut 60 Kilometer entfernt untergebracht waren.
Ich war also relativ oft alleine, was mich aber nicht sonderlich belastet hat. Es gab TV, Legos und dergleichen.
Sie dagegen nahm das wohl etwas mehr mit, gemessen an der Fülle von Entschuldigungen gegenüber mir.
Ich weiß nicht mehr genau, wie es dann dazu kam, allerdings fing dann meine Mutter eine Beziehung mit dem frisch geschiedenen Vater meines ehemals besten Freundes aus der Grundschule an.
Er war öfter bei uns zu Gast, wir verstanden uns auch relativ gut.
Klar, ich war Kind und er wollte/musste Eindruck machen. Einfach.
Es kam dann schlussendlich, wie es kommen musste;
Wir zogen zusammen. Er brachte seinen Sohn, besagten besten Freund, ebenfalls mit.
Hier beginnt der Part des Posts, zu dem ich gern eure Meinung hören würde.
Mein ehemals bester Freund und Ich wuchsen natürlich in komplett verschiedenen Verhältnissen auf.
Er in der Stadt, Vater berufstätig, jeden Tag auf der Straße etc.
Ich größtenteils auf dem Land mit meiner Mutter, isoliert von all den Dingen, die man in einer Stadt in den eher weniger glamourösen Vierteln
eben so vorfindet. Ich habe draußen mit meinen Freunden gespielt. Er zwar auch, aber bei uns gab es keine Zigaretten oder Alkohol, geschweigedenn das wir
gewusst hätten, was Gasen bedeutet. (Das Inhalieren des Treibgases von bspw. Deo)
Da wir ein oder zwei Monate in einem Zimmer verbringen mussten, war Stress natürlich irgendwo vorprogrammiert, auch weil ich
eher ein Mensch bin, der ab und an seine Ruhe braucht.
Meine früheste Erinnerung diesbezüglich ist, dass irgendjemand ein Pornomagazin im Bad entdeckt haben wollte.
Ich dachte mir damals nichts Großartiges dabei, gerade weil das 'Versteck' einfach selten dämlich gewählt war und ich mich eigentlich
mit dem DSF/Vox Nachtprogramm zufrieden gab, dass sich ebenfalls 'eingebürgert' hatte.
Nichtsdestotrotz wurde dann schlagartig behauptet, ich solle es doch zugeben, nicht lügen etc.
Als ich das nicht tat, behauptete der (nunmehr) Freund meiner Mutter, er würde das Heft einfach auf der Arbeit (einem Chemiewerk) überprüfen lassen
und 50 Euro wetten, dass es eh mir gehöre. Ich hatte keine 50 Euro.
Naiv wie ich damals nunmal war (ich wurde ja nie mit sowas konfrontiert), gab ich also zu, was ich nicht getan hatte.
Wir zogen um.
Schon beim Umzug selbst gab es dahingehend Probleme, dass der Freund meiner Mutter der Meinung war, alles selbst machen zu müssen.
Ich, absolut nicht daran gewöhnt, war Ihm da natürlich ein Dorn im Auge. Er empfand es als Faul und war der Meinung, er würde mir so etwas gutes tun.
Sein Sohn, typisch möchtegern halbstark, leistete seinen Anteil.
Ich sackte in der Schule ziemlich ab, musste die achte Klasse das erste mal wiederholen.
Ich gebe an dieser Stelle offen und ehrlich zu, dass dies in erster Linie aus meiner wirklichen Faulheit resultierte.
Für mich war Schule einfach nie sonderlich interessant. Das gelehrte erschien trivial und eher dazu gedacht, die Schüler mit ewiger Wiederholung irgendwe
über die Jahre zu binden, als dass es Ihnen wirklich mal dienlich sein würde.
Ich bekam dann denselben Lehrer, wegen dem Ich wiederholte.
Als Klassenlehrer.
Ein Mann, ähnlich dem Freund meiner Mutter. Ihm war es nicht genug, die Schüler zu unterrichten, er musste sie auch 'erziehen'.
Da ich bereits von Zuhause ähnliches gewohnt war, wies ich schnell diese nur allzu typische null-bock-Einstellung vor,
wie man sie viele von euch sicherlich bestens kennen. Das gab ihm natürlich erst recht Anlass, einzuschreiten.
Es gab dann irgendwann fast täglich Anrufe, dass ich sowie ein Freund, der ebenfalls wiederholen musste uns doch 'negativ'
auf die Klasse auswirken würden. Uns war die Klasse eigentlich herzlich egal, aber er sah das anders.
Ich wurde folglich noch schlechter, es gab mehrere Klassenkonferenzen auf denen mehr oder weniger nichts Sinniges zur Sprache gebracht wurde.
Die neunte Klasse musste ich ebenfalls wiederholen.
Ich machte dicht, kümmerte mich eigentlich nur noch um meinen Kram, meine damalige Freundin u.ä.
Durch das Einwirken Ihres Freundes konnte ich von meiner Mutter, abgesehen von den Klassenkonferenzen, auch keine großartige Hilfe erwarten.
Vermutlich war Sie schlicht überfordert. Einen Vorwurf mache ich ihr nur dahingehend, dass sie sich hat von Ihrem Freund bequatschen lassen,
dahingehend, wie Sie mit mir umgehen sollte. Wie sie ihre 'Erziehung' handhaben sollte.
Ich ging nach der neunten Klasse mit einem Hauptschulabschluss ab, weil ich auf gut Deutsch gesagt einfach die Schnauze voll davon hatte, mir
permanent und von allen Seiten Schuld an zich verschiedenen Dingen zuschieben zu lassen.
Ich sehe heute vollends ein, dass ich mich hätte besser/anders Verhalten können. Kein Thema.
Aber denk da als pubertierendes 14-15J Kind mal dran, gerade vor dem Hintergrund.
So stand ich nun also, Hauptschulabschluss in der Tasche, da.
Zuhause spitzte sich das Ganze logischerweise zu, ich machte noch weiter dicht.
Wozu sollte ich mich irgendwie erklären, dass hatte ich bei Gott oft genug versucht.
Eine zweijährige Berufsschule brachte ich nicht zuende, zum einen wegen der Situation zuhause, zum anderen aber auch deshalb,
weil 90% des Kurses diesen nicht zuende brachten. Der Stoff war lächerlich einfach.
Was uns damals das Genick gebrochen hat, waren die Fehlstunden.
Oft waren nicht einmal 50% der Klasse anwesend, da zieht man natürlich irgendwann mit.
Die folgenden zwei Jahre verbrachte ich zu 90% in meinem Zimmer, vor meinem PC.
Bevor manche nun die Hände über dem Kopf zusammen schlagen;
Aus nur diesem Grund spreche ich heute fließend Englisch, beherrsche mehrere Programmiersprachen, habe viele Menschen kennengelernt, die ich sehr schätze.
Ich habe mich keinesfalls zwei Jahre lang in WoW geflüchtet, so wie man das vielleicht denken mag.
Ferner verdanke ich dieser Zeit quasi meine gesamte 'Persönlichkeit'.
Ich weiß heute, auch ohne das meine Eltern es mir beigebracht oder vorgelebt hätten, wie ich mich in der Gesellschaft zu benehmen habe.
Ich weiß, dass man sein Gegenüber respektieren sollte, ich weiß, wie ich mich bei einem Vorstellungsgespräch zu kleiden habe.
Ich vertrete meine Meinung, habe durchaus unkonventionelle, teils auch etwas 'extreme' Ansichten, die ich nichtsdestotrotz auch belegen kann.
Ich versperre mich keinem Gespräch, wenn jemand ein Problem mit mir hat, spreche selbst Probleme an, wenn sie sich ergeben.
Frequentiv lasse ich mir meine Intelligenz und mein gutes Benehmen nachsagen, wie viel ich doch erreichen könnte.
Kümmern tut mich das nicht sonderlich, da einfach normal.
Ich kenn's nicht anders, zumal man das doch bitte nicht mir, sondern den Personalchefs sagen sollte.
In dieser Zeit der Selbstfindung artete natürlich die häusliche Situation noch weiter aus;
Das Verhältnis zwischen mir und dem Freund meiner Mutter kann man bestenfalls als Kleinkrieg bezeichen, was teilweise so weit geführt hat
dass wir kurz vor einer Schlägerei standen. Generell ist er ein Mensch, der sehr schnell ausfallend wird und mit Sprüchen alá 'du fängst dir gleich eine'
um sich wirft. Ich weiß, dass er es an sich nicht so meint und ich weiß auch, dass er macht und tut, wenn man Ihn um Hilfe bittet, aber was nutzt das schon.
Mein Vater, in dieser Zeit natürlich völlig unzureichend und einseitig informiert, schaute ebenfalls ab und zu vorbei und so redeten auf mich eigentlich
permanent mindestens drei Leute ein, welche mir zu verstehen gaben wie asozial, unerwünscht und, amüsanterweise, intelligent ich doch wäre.
Ich wäre nicht normal, würde viel zu viel Zeit mit 'Chatten' verbringen und solle mir doch 'richtige Freunde' suchen, nicht ähnlich 'arbeitsloses Gesocks'.
Warum ich mich so in schwarz kleiden würde, ob ich einer von diesen Gothics wäre. Typisches TV-Halbwissen eben.
Das dieses 'asoziale Gesocks', von denen die allermeisten übrigens sehr wohl eine Arbeit haben, mir damals eine fünf mal bessere Familie waren und es auch teilweise noch sind, wird dabei gänzlich ignoriert.
Das Thema irgendwie anzusprechen war Sinnlos, zumal gegenüber meinem Vater natürlich alles dementiert wurde.
So kann er sich vieles selbst heute 'nicht vorstellen'.
Ich habe in dieser Zeit über mehrere Monate geritzt aber dem soll nicht weiter Beachtung geschenkt werden. (Nicht, dass es überhaupt Beachtung gefunden hätte)
Eine absolut schwachsinnige Idee und ich kann nur jedem von diesem Mist abraten. Es bringt nichts. Wirklich nicht. Man redet sich leider nur allzu gern ein, dass es das tut.
Zweifelsohne haben zumindest meine Mutter und mein Vater sich 'nur Sorgen gemacht'. Der Knackpunkt war einfach, wie man diese 'Sorgen' zum Ausdruck gebracht hat.
Der, meiner Meinung nach, verkehrteste Weg, den man nur wählen konnte.
Irgendwann nach dieser Zeit hat meine Mutter dann entweder aufgegeben oder aber begriffen, dass es so nicht weitergehen kann.
Ich wurde von da an, größtenteils, in Ruhe gelassen, machte sogar meinen Realschulabschluss völlig ohne Probleme nach und habe mich, meiner Meinung nach, zu
einem halbwegs adequaten Menschen entwickelt.
Ich helfe ihr, wo ich kann, WENN sie mich denn mal um was bittet, was so gut wie nie vorkommt.
Warum weiß ich nicht, irgendwo schwingt scheinbar immernoch die Annahme mit, ich sei faul, hätte eh keine Lust oder dergleichen.
Dabei müsste man nur vernünftig drum bitten und es wäre kein Problem.
Wir sind nun, Weihnachten 2012, erneut umgezogen.
Das Objekt steht, auf gut Deutsch gesagt, mitten im Nirgendwo.
Zur nächsten Tankstelle sind es 8, zur nächsten Autobahn über 20 Kilometer.
Internet über LTE.
Mit alledem kann ich mich irgendwo noch arrangieren, wenn ich bedenke, dass ich eigentlich schon lange eine eigene Wohnung haben sollte.
Dass es die Job- und Ausbildungssuche, obgleich vorhandenem Auto, nicht leichter macht, sollte klar sein.
Jetzt mögen einige sagen, 'Pff, der hat sogar n Auto, was beschwert er sich'.
Ja, mein Vater finanziert mir ein Auto, weil ich hier sonst quasi absolut nicht weg komme.
Er finanziert mir nicht meinen Sprit oder andere Kosten, die ich monatlich zu tragen habe.
Versicherung, Kleidung und ähnliches trage ich selbst, so gut es eben geht.
Keine Sorge, ich bin trotzdem jeden Monat sehr, sehr gut im Minus.
Gegenwart.
Nun, ca. zwei Wochen nach dem Umzug und relativer Ruhe bemerke ich an meinem Bett etwas wirklich wunderbares;
Schimmel, am ganzen Kopfende.
Ich teile dies also meiner Mutter mit.
Für die ist die Antwort klar;
Meine Schuld, da zu wenig gelüftet. Damit hat sich die Sache.
Bis hierhin kann ich das eventuell noch verstehen, da mein altes Zimmer undichte Fenster hatte und somit solche Probleme einfach nie auftraten.
Gut, Bett so gut es eben geht von Schimmel befreit, Lüftungsverhalten geändert.
Zwei Wochen Ruhe, dann erneut Schimmel, sowohl am Bett, als auch an den Fußleisten im Raum.
Ich weigere mich, weiter in diesem Raum zu wohnen, meine Mutter behauptet weiterhin, es sei allein meine Schuld,
waschen würde das Problem ohne weiteres beheben, ich solle mich nicht so anstellen.
Ferner stelle ich an der Matratze kleine, 1/10mm große Tierchen fest. Weis der Geier, was für Tierchen, mir genügt die Tatsache.
Ich ziehe daraufhin für 3 Wochen in das Zimmer des, mitterweile ausgezogenen, ehemaligen besten Freundes, nehme weiter Vorstellungsgespräche etc war
und lebe halt so vor mich hin. Wie üblich eben.
Meine Mutter kommt in dieser Zeit zu dem Schluss, dass meine Tapete nicht wasserdurchlässig ist.
Diese, eine nicht ganz billige Mustertapete, wird daraufhin direkt vollständig entfernt.
Es stellt sich heraus, dass sich dahinter kein Schimmel gebildet hat.
Seit dem hat dieses Zimmer eben nur noch 3 tapezierte Wände.
Gestern wurde ich wieder in besagtes, angeblich nun sauberes Zimmer verwiesen.
Die Matratze wurde entfernt, das Zimmer gesaugt und eine Luftmatratze bereitgestellt.
Dafür bin ich, in aller Ehrlichkeit, auch dankbar. Hätte ich selbst erledigen können, aber was solls.
Eine weitere Kleinigkeit die mich daran glauben lässt, dass meiner Mum mein befinden doch irgendwo am Herzen liegt.
Nach genauerer Überprüfung allerdings stelle ich fest, dass auch Schrank und diverse Textilien nun Schimmel angesetzt haben,
OBWOHL ich eben 3 Wochen den Raum nicht betreten und das Lüften aus eben diesem Grund meiner Mutter überlassen habe.
Ich habe glücklicherweise anfangs direkt alles Wichtige in mein Badezimmer verfrachtet, sonst hätte ich jetzt, wortwörtlich,
nicht mal mehr ein Hemd zum anziehen.
Auf meine Mitteilung, es schimmle erneut, bekomme ich zwei Stunden überhaupt keine Reaktion.
Auf eine weitere SMS, ob sie die vorige vielleicht einfach nur nicht gelesen hätte oder es ihr wirklich gänzlich egal wäre,
bekomme ich die folgende Antwort;
Ich solle mich mit den Gegebenheiten abfinden, dass müssten Sie (Meine Mutter und Ihr Freund) ja genauso.
Bei Ihnen im Schlafzimmer würde es ja schließlich auch nicht schimmeln und man würde ja die Außenwand teilen. Damit sei das Thema beendet,
da man keine Lust auf weitere Diskussionen habe.
Scharf finde ich allem voran dieses 'Wir müssen uns auch mit dem Schimmel in deiner Bude abfinden, bei uns Schimmelt es ja nicht'.
Verstehe, fällt sicher schwer.
So ist also der momentane Stand.
Mir ist natürlich klar, dass ich hier raus muss, schon alleine weil das Verhältnis zu meiner Mutter andernfalls wirklich komplett in die Brüche geht.
Auch ist mir klar, dass ich eine Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle benötige. Auch daran arbeite ich aktiv, und sei es nur um hier raus zu kommen.
Ferner hat sich mein Vater bereit erklärt, mir bei diesem Thema so gut er kann zur Seite zu stehen und mir mit einer neuen Wohnung etc zu helfen.
Es geht mir also nicht allzusehr um ein 'Hilfe, was soll ich blos machen'.
Ich weiß in etwa, was ich tun kann, nämlich eine Ausbildungsstelle und, bestenfalls, zur überbrückung einen Job finden.
Falls natürlich jemand noch weitere Tipps hat, speziell bezüglich Ämtern oder ähnlichem, bin ich dafür natürlich sehr dankbar.
Ich möchte keinesfalls auf der Tasche vom Staat liegen, allerdings kann ich mich eben nur um eine Stelle bemühen und gerade mit meinem Lebenslauf
ist das eben alles andere als einfach.
Zudem, so blöd das vielleicht für manchen hier klingen mag, meine Gesundheit liegt mir am Herzen.
Ich habe wirklich so garkeine Lust auf Asthma oder ähnliches.
Viel mehr geht es mir nun aber um eure Meinung.
Klar, würde ich mich heute selbst als Kind treffen, ich würde mir vermutlich für vielerlei Dinge selber eine runterhauen.
Ich bereue einiges, keine Frage.
Aber wie soll man bitte als Kind wissen, wie man sich zu verhalten hat, wenn man eben genau das nie lernen durfte?
Ich versuche mir, so gut es geht, weiterhin einzureden DASS meine Mutter sich ihre Gedanken macht.
Mein Vater sagt es mir ebenfalls des öfteren.
Sie kauft diversen Süßkram oder ähnliches, wäscht, putzt, wofür ich auch wirklich dankbar bin.
Kleinigkeiten eben.
Aber was hilft's, wenn alles andere vor die Hunde geht?
Was nutzt mir diverser Süßkram, wenn mein Zimmer stinkt vor Schimmel und ich mittlerweile nur noch Nachts mein Zimmer verlasse, damit
ich nicht PERMANENT ihrem Freund über den Weg laufen muss. Klar könnte ich, aber dann gäbe es hier jeden Tag Stress und damit tu ich ihr auch keinen
Gefallen.
Ich lese hier teilweise Posts von Müttern, die händeringend um Hilfe bitten, weil sie sich um die ritzende Tochter sorgen oder weil der Sohn seinen A****
nicht hochbekommt. Weil man den Dialog sucht und wieder und wieder abgewiesen wird.
Und da stellt sich mir einfach die Frage nach dem Wieso.
Wieso findet hier kein vernünftiger Dialog statt?
Wieso muss ich, egal bei welchem Problem, einen Dialog quasi erzwingen, damit er überhaupt mal zu stande kommt?
Soll ich da jetzt irgendwie alleine dran schuld sein?
Zweifelsohne hat meine Mutter sich mal sehr, sehr viel Mühe gegeben.
Was hat dazu geführt, dass ihr heute die simpelste mentale Anstrengung, die kleinste Diskussion schon zu viel ist?
Was hat dazu geführt, dass sie solche Probleme einfach ignoriert?
Wir hatten wir zwei Wochen einen wirklich massiven Streit, in dem ich ihr, meiner Meinung nach, klar und deutlich zu verstehen gegeben habe,
dass ich mich ihr gegenüber absolut unwichtig fühle.
Eine wirkliche Antwort o.ä habe ich nicht bekommen, genauso wie wir seitdem, abgesehen von einer Geburtstags-SMS meinerseits, auch quasi kein Wort mehr gewechselt haben.
Klar, es gibt noch eine ganze Menge Kleinigkeiten, die ich nicht erwähnt habe, andernfalls wäre der Text gut doppelt so lang.
Aber diese Kleinigkeiten sind eben genau das. Kleinigkeiten. Sie rechtfertigen, für mich jedenfalls, nicht die Situation.
Es bleibt eigentlich nur ein gewisses Gefühl der Machtlosigkeit.
Ich kann Menschen aus dem Weg gehen, so gut es eben geht, aber sowas wie Schimmel?
Mal ganz abgesehen von meiner finanziellen Situation habe ich leider nicht mal eben eine Wohnung parat, sorry.
Wie gesagt, Job suchen, aber die Zeit bis man einen gefunden hat geht mir gerade etwas an die Substanz.
Für den Freund meiner Mutter habe ich allenfalls noch Hass über.
Wie gesagt, er ist bei Gott kein schlechter Mensch, aber seinem initialen Wirken habe ich große Teile meiner heutigen Situation zu verdanken.
Schön, sie hat es mittlerweile begriffen, aber wie man so schön sagt;
The damage is done.
Das er Wechselschichtler ist und irgendwie mehr Urlaub hat als er eigentlich arbeiten geht, tut sein übriges.
Ja, er wohnt hier, ja er zahlt die hälfte der Miete. Ist mir durchaus bewusst, ändert aber nichts daran, dass ich den Kerl nicht mehr sehen kann.
Wie dem auch sei, 270 Zeilen sollten genügen.
Jedem, der diesen Text wirklich komplett gelesen hat, einen herzlichen Dank.
Auch bedanke ich mich im voraus für jede eurer Antworten.
Das erscheint mir doch etwas sinniger, als es ständig erneut zu posten.
Typos sind sicherlich genug vorhanden.
Ich habe den Text zwar mehrfach gegengelesen aber konzentration is momentan eh nicht gerade meine Stärke.
Grüße
P.S
Sorry für die unglaublich bescheuerte Formatierung, das Forum wirft das etwas arg durcheinander.