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Meine Frau ist weg, bin ich ein schlechter Mensch?

olli1971

Mitglied
Eine einfache Sicht der Dinge aus meiner Perspektive.

Am 11. September lernte ich eine junge Frau, ihre zwei Kinder kennen und lieben.
Schon unsere Anfangszeit war stark von Problemen geprägt, so kam nach ein paar monaten heraus das ihr Ehemann, mit dem sie zu dieser Zeit in Trennung lebte, viele Rechnungen hat auflaufen lassen, die auf Ihren Namen liefen, insgesamt Beträge im fünfstelligen Bereich, ich half Ihr in mühevoller Kleinarbeit über Monate Wege zu finden, wie Sie aus diesem Schlamassel wieder herausgekommen ist.

Kurze Zeit später wurde Sie schwanger, die Probleme rissen jedoch nicht ab, so vergass Sie sich arbeitslos zu melden, als Ihr Vertrag, sie ist Friseurin, auslief, und die Krankekasse bezahlte kein Mutterschaftsgeld, wollte sogar den Krankenhausaufenthalt zur Entbindung nicht bezahlen, auch diese Probleme habe ich unter grossen Schwierigkeiten zu lösen vermocht. Zu dem kam noch, das Sie bei der Geburt einen schweren Unfall hatte, da Plazenta und Uterus miteinander verwachsen waren, und nur durch grosses Glück nach drei Litern Blutverlust überlebte.

Während all dessen suchte ich nach Wegen eine Beistandsschaft für die beiden anderen Kinder einzurichten, ich hatte ja keine Ahnung, hatte nie Kinder und war auch nie Vater. Der Unterhalt wird seitdem nach Zahlungskraft des Vaters gezahlt, der Umgang ist geregelt und verläuft nach etlichen Querelen einvernehmlich.

Beide Kinder haben unter der Trennung sehr gelitten und sind in Ihrer Entwicklung verzögert, so sind Logopädie und Ergotherapie notwendig, erste Besserungen sind deutlich zu sehen. Ich schaffte es sogar durch mehrere Schreiben den Beschluss der Schulärztin den Jungen einzuschulen, ein Jahr zu verzögern.

Im Kindergarten gab es häufig Auffälligkeiten bei ihm, das er sofort anfängt zu weinen wenn er Etwas nicht bekommt, ich schickte Ihn seitdem jedes Mal weg wenn er anfing wegen einer nicht bekommenen Sache zu weinen. Ansonsten war ich oft streng zu den Kindern und habe konsequent wenig durchgehen lassen, da in meinen Augen Mutter und Vater konsequent weggeschaut haben, war aber immer vertrauensvoll und mit viel Eifer bei der Sache, habe sie morgens in den Kindergarten gebracht, und oft nachmittags abgeholt um Ihre Mutter zu entlasten und brachte Sie an den zwei Tagen, die Sie arbeiten war (nach dem Mutterschutz) auch ins Bett und kochte abends etwas Leckeres.

Seit unser gemeinsamer Sohn auf der Welt war, wirkte Sie zunehmend belastet, wir wohnten in einem grossen Reihenhaus, doch nicht nur Sie war belastet, auch mir machte Situation wahnsinnige Probleme, jede Woche 7 Tage Arbeit, Ihre Probleme um die ich mich kümmerte (das letzte war Ihre Scheidung). Ich fing an häufig nachdem die Kinder und Sie im Bett waren zu Trinken, nicht viel, aber genug um zu Schlafen, jedoch verlor ich die Kontrolle, bis es zum Eklat kam. Es gab schon vorher ab und zu ein paar böse Worte, aber die waren nie so schwerwiegend.

Ich hatte die Kinder aus dem Kindergarten geholt, etwas zu Essen gekocht und sie zu Bett gebracht, als plötzlich ein Anruf einer Frau kam, die ich nicht kannte mir auch nicht sagen wollte was sie will, nur das Sie meine Freundin sprechen wollte. Pünktlich, fünf Minuten später, stand ein Bekannter vor meiner Tür, der mir vor Jahren eine Freundin ausgespannt hatte und jetzt, nach meiner Sicht meiner Freundin schöne Augen machte. Ich ging mit Ihm heraus, sagte Ihm das wir unsere Probleme selber klären und er gehen solle, da er mitbekam das ich mit meiner Freundin über den Anruf sprach und Sie nichts sagen wollte. An der frischen Luft ging ich kurz um die Ecke und trank Etwas, zu meinem Bedauern. Ging zurück und fand Ihn mit meiner Freundin im Flur, daraufhin gab es eine kurze verbale und körperliche Auseinandersetzung, woraufhin meine Freundin die Polizei rief, die mich wegschickte, ich trank noch mehr. Am nächsten Tag begab ich mich ins Krankenhaus, eine Aufnahme in der Suchtstation war dann fünf Tage später geplant. Nach einigen Tagen verliess ich das Krankenhaus und begab mich direkt zur Selbsthilfegruppe, wo ich seitdem ein zufriedenes, alkoholfreies Leben führte und auch weiterhin regelmässig (3-4xWoche) anwesend bin.

Ich bekam durch diesen Vorfall eine gewaltige Angst, und bemerkte, auch durch die Gespräche mit anderen Betroffenen, dass ich mich sehr verändert hatte. Die alles, vor allem mein kleiner Sohn bestärkt mich alles richtig zu machen. Ich habe meine Freundin und die Kinder nie geschlagen, war aber doch oft leicht reizbar. Seit der Zeit in der ich erkannte einen Fehler gemacht zu haben, habe ich mich jedoch um 180° gedreht und scheinbar wieder zu meiner kleinen Familie gefunden.

Dies entpuppte sich allerdings als Trugschluss, nach einer letzten gemeinsamen Nacht mit allen Freuden der Liebenden, ging ich zur Arbeit kam zurück und Alle waren weg. Es stellte sich heraus, sie muss ins Frauenhaus gegangen sein, hat Tage vorher Ihren Job gekündigt und ist weg. Sie hat nichts mitgenommen. Nach hunderten SMS und Anrufen bekam ich dann wenigstens die Bestätigung von Ihr sie sei weg, sucht sich eine neue Wohnung, alle Sachen (sie hat nichts mitgenommen) sollen weggeschmissen werden, Sie bekommt alles neu vom Amt. Sie sagte auch ich dürfe meinen Sohn wiedersehen wenn es an der Zeit ist. Ach ja sie sagt: Sie liebt mich, aber Liebe ist nicht alles.

Über Ihre Gründe kann ich nur spekulieren, vielleicht war alles zuviel, vielleicht hatte ich mich so sehr verändert, wer weiss, sie möchte ja auch nicht mit mir reden. Es sind jetzt anderthalb Wochen ohne Familie, und bedeutend das Schwerste, was ich je aushalten musste.
Ich weiss das ich Schuld auf mich geladen habe, liebe jedoch meine Freundin und die Kinder, alle.

Da Sie nicht mehr wiederkommen wird, mache ich mir grosse Sorgen meinen kleinen Sohn nicht wiederzusehen, wir sind nicht verheiratet, und nach der Geburt konnten wir auch kein gemeinsames Sorgerecht vereinbaren, da Sie noch verheiratet war.

Ich bin nun dabei aus unserem Haus auszuziehen (Gemietet) und den Hausstand aufzulösen, verkaufe das Auto und werde, ohne Aufforderung Unterhalt für meinen Sohn überweisen.

Was soll ich noch tun? Ich bin am Ende des Weges, die Liebe brennt in meinem Herzen, für alle. Aber ich will für meinen Sohn da sein, ein gutes Vorbild. Ich war ja sonst auch kein schlechter Mensch habe alles getan, konnte für alle sorgen. Jetzt kann ich es wieder wie am ersten Tag und es ist die Liebe an meinen Sohn und der Glaube an mich selbst die mich leiten.

Tue ich das Richtige?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

olli1971

Mitglied
So jetzt ist es amtlich, sie ist nach Frankfurt/Main gezogen 800Km. Finanziell und zeitlich bekomme ich das gar nicht hin. Alles weg... Was nun? Sie sagte so hätte ich keinen Zugriff sagte sie hätte Angst vor mir, ist das alles? Die anderen beiden Kinder haben das gleiche Problem Ihren Vater nicht mehr sehen zu dürfen.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Es hört sich sehr edel an was du alles für deine Freundin und ihre Kinder getan hast. Wollte sie das überhaupt? Nach so kurzer Zeit hast du die komplette Kindererziehung übernommen und scheinst recht streng gewesen zu sein. Ich habe das Gefühl, du schreibst hier nicht alles.
Ohne Grund wird deine Freundin nicht in Frauenhaus geflüchtet sein.
Wie kann dein Sohn von dir sein, wenn ihr euch im September erst kennengelernt habt? Ich finde es richtig, dass deine Freundin sich mit den Kindern eine eigene Wohnung sucht und auf ABstand geht, auch das sie ihre Angelegenheiten selbst erledigt. Sie braucht keinen Vormund und ist erwachsen. Es liegt an dir zu zeigen, dass du mit dem Alkohol abgeschlossen und deine Aggressionen in den Griff bekommen hast.
Vielleicht habt ihr dann noch mal eine Chance.
 

olli1971

Mitglied
ja es ist schlimm, ich habe mit dem alkohol abgeschlossen,ich habe mir auch nicht ausgesucht alkoholiker zu sein, das kann ich mir aber aussuchen, abstand ist auch ok, aber warum so weit? wir haben heute telefoniert, lange, ihre familie lebt hier, der vater der anderen kinder, und, nein es ist nichts anderes vorgefallen, d.h doch ich habe sie zweimal festgehalten (eigentlich auch nicht zu entschuldigen). Sie hat einfach angst, ich bin kampfsportler, tätowiert, aber aus einer akademikerfamilie und sehr "bepackt". Eigentlich will ich nichts anderes als für mein kind da sein, anscheinend liebt sie mich noch, sagt sie. Ich habe ihr vorgeschlagen es erst einmal wieder in berlin zu versuchen, ich ihr exmann und ihre familie würden sie unterstützen, mit einer eigenen wohnung. Ich liebe sie auch, aber jetzt muss wirklich abstand her. Sie muss ihr leben gestalten, ich meins. Ich bin der meinung das viel schuld bei mir liegt, ob ich das wieder gutmachen kann ist eine frage. Ich kann jedoch helfen, wenigstens der kinder wegen und wenn es betreeut ist. Ich bin kein schlechter mensch. Zu guter letzt habe ich erfahren, das ihre exchefin viele probleme mit alkoholkranken gehabt hat und schön auf andere projeziert hat. Ist halt so, mein problem. Vielleicht kommt sie wieder und ihre und unsere familien können unterstützen und helfen. Der rest ist die zeit, und die entscheidet...
 

olli1971

Mitglied
nochmal, bevor ich schlafen gehe, ich habe sie so sehr geliebt, das ich sie jetzt eher gehen lasse, bevor ich auch nur ein schlechtes wort sagen würde. Wir haben beide gelitten, wichtig ist nur das wohl der kinder. Ihres auch, hier kann sie fragen wenn sie hilfe braucht. Ich für mich bin jetzt ersteinmal komplett fertig, brauche auch lange um mich zu sammeln. Baue meine neue wohnung aus und hoffe der dinge die dort kommen. Ich hatte nie kinder jedoch lerne ich jeden tag dazu. Das soll auch positiv so weitergehen, bitte. und ohne angst. es ist besser getrennt zu leben und zu versuchen jeder für sich zu sein als alles aufzugeben. kinder sind unser leben.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Gewaltpotential gibt es überall, unabhängig von Bildung und Beruf.
Es gibt prügelnde Akademiker ebenso wie lammfromme, muskelbepackte Bauarbeiter. Deine Freundin hat richtig gehandelt, sich und die Kinder aus deiner Gefahrenzone zu bringen. Du bist freiwillig zum Alkoholiker geworden, niemand hat dich dazu gezwungen. Das "feste Anpacken" ist schon Gewalteinwirkung und es ist verständlich, dass sie Angst vor dir hat.
Nutze die Trennung um an dir zu arbeiten. Mach evtl eine Therapie um deine Aggressionen in den Griff zu bekommen und werde nicht wieder rückfällig indem du in den Alkohol flüchtest. Wenn sie merkt, dass es dir ernst ist, wird sicher auch die Besuchsregelung mit deinem Sohn klappen. Deine Freundin muss auch ihr Leben in den Griff bekommen und lernen, sich nicht auf andere zu verlassen.
 

olli1971

Mitglied
Natürlich lasse ich ihr zeit, ich bin doch schon in einer therapie, seit zwei monaten. ich fürchte nur, da wir beide gelitten haben, verschlimmert sich alles ohne ein normales umfeld von familie und freunden. ich bin der letzte, der unaufgefordert zu ihr gehen würde. aber der vater der anderen beiden kindern leidet auch, sowie die grosseltern, tanten und neffen und nichten. warum muss es so weit sein? ich trinke nicht, gehe zur therapie und bin nicht gewalttätig. ich weiss das sind nur worte. aber nicht nur sie wird leiden mit drei kleinen kindern in einer fremden stadt, ohne unterstützung. drei jahre haben wir verbracht, und ich denke sie weiss wie ich bin, natürlich lassi ich ihr alle zeit. alkoholiker zu sein sucht man sich übrigens nicht aus, es ist eine krankheit. eine krankheit die sich zwar nicht heilen lässt, aber aufhalten, da zählt nur der eigene wille. als wir uns kennenlernten war ich ein ganz anderer, der ich jetzt wieder bin. angst und hoffnung liegen nah beieinander. das eine beziehung nicht funktioniert ist klar, aber ein vater und eine mutter zu sein funktioniert. und sie weiss wie sehr ich meinen sohn liebe, und ich weiss wie sehr sie ihn liebt, deswegen habe ich die hoffnung für ihn dasein zu dürfen.
 

olli1971

Mitglied
es ist einfach schief gelaufen, ich denke nicht jeder mann ist ein schwein und macht seine frau kaputt. denkst du ich tat das mit absicht? menschen machen nun mal fehler, sie können aber auch lernen. lernen durch schmerz ist zwar sehr effektiv, müssen wir denn immer grausam sein um zu lehren? ich möchte über einen langen zeitraum das vertrauen wieder aufbauen, aber so werfen wir uns beide knüppel in den weg und schauen wer höher springen kann. und sie sagte mir sie will das auch. ein normaler umgang mit unserem sohn ist das ziel.
 

olli1971

Mitglied
Sie wird sich immer auf andere verlassen müssen, wie jeder andere mensch auch. gerade mit 3 kleinen kindern in einer fremden stadt. ersteinmal muss sie auf eigenen füssen stehen, aber gerade sie braucht entlastung und ruhe, die hat sie hier. hier hat sie wochenenden ohne kinder und menschen auf die sie sich wirklich verlassen kann. das weiss sie. viele menschen reden immer alles schlecht, weil fehler passiert sind, das sind jene die immer alles richtig machen, aber nie in wirklich extremen situationen steckten. manchmal ist guter rat teuer und auch ein ratschlag ist nunmal ein schlag. man sollte sein leben, das man sich mühsam aufgebaut hat, nicht einfach wegwerfen, nur die dinge die zerbrochen sind, sonst zerbricht einfach alles. die seele eines kindes heilt nicht so schnell wie die eines erwachsenen, meine ist auf dem pfad der reuigen sünder, da wird sie auch lange bleiben, aber sie wird nie heilen, denn ich habe angst die kostbarste seele der welt fallen zu lassen.
 

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