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Meine Familie!

P

Püppi83

Gast
Guten Abend, auch ich habe ein großes Familienproblem, welches ich hier gerne einmal schildern möchte.
Meine Mutter ist über Nacht mit einem Mann abgehauen als ich 12 Jahre alt war. Sie hat damals meinen Vater und uns vier Kinder alleine gelassen. Mein Vater hat um das Sorgerecht gekämpft, hat dieses auch gewonnen. Doch nach und nach sind meine Geschwister zu meiner Mutter gegangen, weil es auch viel Stress zwischen meinem Vater und seine neuen Freundin gab und mein Vater kaum Zeit für uns hatte, wobei er uns alle sehr liebt.

All diese Erfahrungen und viele mehr haben bei jedem von uns Spuren bzw. psychische Schäden hinterlassen.

a) Ich habe all die Jahre unbewusst in anderen Mutter-bzw. Vaterersätze gesucht. b) Mein Vater interessiert sich seit damals für Frauen, die ca. 40 Jahre jünger sind beziehungsweise seine Kinder, wenn nicht sogar Enkel, sein könnten. Zuvor war er in Gleichaltrige verliebt und sogar mit ihnen verheiratet. c) Mein Bruder geht heute zu einem Therapeuten, weil er unter anderem den plötzlichen Tod vom Mann unserer Halbschwester nicht verkraftet. Dieser war anscheinend ein Vaterersatz für meinen Bruder. d) Meine große Schwester meinte mal, dass sie jetzt ihre eigene Familie hat.

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen meine ich zu wissen, was in den anderen vor sich geht beziehungsweise woher diese falschen "Interessen" kommen. Mein Vater hat beispielsweise weder den plötzlichen Weggang seiner geliebten Frau sowie jenen seiner Kinder nicht verkraftet. Daher sucht er in jungen Frauen Ersätze, die aber eine kranke Verbindungen darstellen.

Mein Vater und ich wollen noch im Juli runter fahren. Meine Mutter, mein Bruder und meine beiden Schwestern wohnen ca. 450 km von uns entfernt und ich habe meine kleine Schwester angerufen, weil ich bei ihr schlafen möchte und es abklären wollte. Sie war gerade bei unserer Halbschwester und meinte, sie hat gerade Stress und kann nicht telefonieren. Mich hat ihre Aussage verletzt, denn ich bin der Meinung, dass ich als leibliche Schwester Vorrecht (nenne ich es mal so) habe.

Ich habe das Gefühl, die kümmern sich lieber um alle dort unten als um uns, dabei sind wir die richtige Familie.

Ich denke, dass den anderen nicht bewusst ist, dass sie aufgrund unserer Familiensituation falsche Interessen verfolgen. Wie kann ich meine Familie wieder zusammenführen? Ich spreche dieses Thema immer wieder an, aber dies nutzt nichts.

Meine große Schwester meldet sich beispielsweise nicht bei mir. Sie schreibt viel lieber mit ihren Freunden. Kein Anruf oder die Frage: "Wie geht es dir?", "Was macht unsere Oma." oder Ähnliches.
Ich meinte einmal zu ihr, dass sie uns nicht mehr lieb hat.
Sie meinte dann, dass dies nicht stimmt.
Nun ja...

Meine kleine Schwester war seit einigen Jahren nicht bei uns. Von meinen beiden Neffen habe ich so gut wie nichts.

Man hört immer nur, wir haben Stress. Aber wenn der "Stress" darin besteht, etwas mit der angeheirateten Halbschwester zu machen, anstatt mal die leibliche Schwester zu kontaktieren, dann ist der vermeintliche Stress eine Ausrede.

Ich bin ein Familienmensch, folglich leide ich darunter. Als ich das letzte Mal unten war, bin ich in Tränen ausgebrochen und meinte. "Am liebsten würde ich euch alle wieder mitnehmen".
 
G

Gast

Gast
Du betreibst Psychoterror vom feinsten mit deinen Geschwistern.
Wenn du nicht damit aufhörst, sind sie ganz weg.
Und zusammenführen lässt sich da gar nichts.
Deine Ma wird schon nicht ohne Grund abgehauen sein damals.
Lass deine Geschwister auf ihre Weise glücklich werden und lebe ein eigenes Leben.
Es ist nicht von Bedeutung, ob du ihre Interessen "falsch" findest.
SIE leben ihr Leben.
 
P

Püppi83

Gast
Du betreibst Psychoterror vom feinsten mit deinen Geschwistern.
Wenn du nicht damit aufhörst, sind sie ganz weg.
Und zusammenführen lässt sich da gar nichts.
Deine Ma wird schon nicht ohne Grund abgehauen sein damals.
Lass deine Geschwister auf ihre Weise glücklich werden und lebe ein eigenes Leben.
Es ist nicht von Bedeutung, ob du ihre Interessen "falsch" findest.
SIE leben ihr Leben.

Ich betreibe "Psychoterror", weil ich der Meinung bin, dass sich meine Geschwister mal bei mir und meinem Vater melden könnten?

Das ist Normalste auf der Welt!

Und zu meinem "eigenen Leben leben", gehört eine halbwegs intakte Familie.
 

Metallworker

Aktives Mitglied
Ich würde es nicht Psychoterror nennen, aber du klammerst dich enorm an deine leibliche Familie und zwingst sie in Rollen, die sie nicht willens sind auszufüllen. Oder aufgrund euer Vorgeschichte nicht ausfüllen können.

Es ist leicht zu sagen, sie sollen und müssen sich bei dir melden. Die Realität sieht anders aus. Deine Geschwister müssen nämlich gar nichts.

In deinem Text kommt es für mich so rüber, dass sie auch von dir kaum etwas erwarten.

So hart es klingt, lass deine Familie ziehen und schenke deinem Leben und Freunden wieder mehr Beachtung. Du bist es dir wert.
 
G

Gast

Gast
Ich sehe da auch eine unheimliche Erwartungshaltung. Du stellst auch Deine eigene Person ziemlich hoch.

Deine Geschwister können mit jedem so viel Kontakt oder so wenig haben, wie sie möchten. Da gibt es doch keine Vorrechte und ehrlich und drastisch gesagt: Wenn ich meine leibliche Schwester einfach doof finde, brauche ich den Kontakt auch nicht.

Hast Du Dich mal gefragt, warum niemand richtig Kontakt zu Dir und Deinem Vater möchte?

Du sprichst von intakter Familie, die es so aber nie gegeben hat. Deine Mutter ist schon frühzeitig gegangen, danach Deine Geschwister. Da war nie etwas intakt. Ein Familienverbund muss zusammenwachsen. Das scheint bei euch nicht geschehen zu sein und wird jetzt auch nicht mehr geschehen, weil sich ein neuer Familienverbund gebildet hat.

Ich kann verstehen, dass es Dein Wunsch ist, aber Du hängst mit diesem Wunsch in der Vergangenheit Deiner Kindheit.
Lebe im hier und jetzt und sieh in die Zukunft.

Blut ist eben nicht immer dicker als Wasser....
 
C

chrismas

Gast
Hallo Püppi83,

Irgendwie kann ich dein Denken nachvollziehen, denn ich habe mich auch mal innerhalb meiner Familie dazu berufen gefühlt alle an einen Tisch zu bekommen und ähnliches. Es wurde allerdings immer nur ausgenutzt und ich habe mich selbst damit auch fertig gemacht und daher habe ich irgendwann gesagt:

Wenn ihr miteinander reden wollt, dann geht selbst aufeinander zu und benutzt nicht mehr mich dafür, um irgendetwas vom anderen zu erfahren.

Mit persönlich half diese Ansage, denn so konnte ich mich auf meine eigenen Probleme konzentrieren und habe auch nichts mehr, was mich diesbezüglich wirklich ablenken kann. Es war damals eine sehr gute Möglichkeit für mich selbst, meine eigene Probleme zu relativieren, aber das ist keine wirkliche Lösung, wenigstens nicht auf Dauer und führte nur dazu, dass ich mich immer mehr hilflos geführt hatte, weswegen ich dann auch irgendwann auf den Tisch hauen musste, auch zu meinem eigenen Schutz.

Auch wenn es dir schwer fallen mag, ich kenne ja im Ansatz auch deine übrigen Probleme, konzentriere dich auf dich selbst und versuche nicht Vermittlerin oder ähnliches zu spielen. Du steht alleine da und kannst dir nicht sämtliche Probleme innerhalb deiner Familie zu eigen machen, denn so machst du dich am Ende einfach nur noch mehr selbst fertig.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Püpppi83,

Deine Einstellung kann ich ganz gut nachvollziehen. Menschen, vor allem Mitglieder der Familie, zusammenführen, ist eine gute Absicht. Nur können wir dies nicht erzwingen. Mir scheint, dass Du das Schlechte der Vergangenheit, was in Euch Kindern zu erheblichen Wunden führte, durch liebevolles Zusammenführen und Zusammensein wieder verbinden und ein bißchen heilen möchtest.
Jedoch wenn der Andere dem nicht zustimmt, wenn er/sie nicht mitmacht, dann sind Deine Hände gebunden.
Es kann ja auch durchaus sein, dass der/die andere eben eine größere Nähe gerade nicht möchte, weil eben dadurch schmerzhafte Erinnerungen (oder Schuldgefühle bei Deiner Mutter) zum Vorschein kommen.

Was kann man dann in solchen Situationen Sinnvolles machen?
Mir fallen dazu folgende Lösungsvorschläge ein:

a) Sich selbst nicht unter Druck setzen.
b) das Denken auf die Realität einstellen. Das könnte so aussehen: "Es wäre sehr schön, wenn.... aber wenn es von der anderen Seite her nicht auch gewollt ist, dann versuche ich es auch nicht zu erzwingen oder beim Anderen Schuldgefühle zu bewirken, dem Anderen mit Vorwürfen begegnen." (Tipp: Vorwürfe schrecken ab. Und Vorwürfe, die ich nur denke, machen mich selbst nur traurig.)
c) Aber was ich immer machen kann, ist für den Anderen und seinen Weg (auch ohne mich) zu beten, damit es dem anderen - auch ohne mich - gut geht.

Hinter der Lösung c) steht für mich der Gedanke: Das Wichtige ist mir nicht, ob der andere macht, was ich möchte, sondern dass es ihm gut geht. Und wenn ich durch fehlende Nähe nicht zu seinem Wohl beitragen kann, dann soll Gott es tun. Ich wünsche dem anderen einfach nur alles Gute.

LG, Nordrheiner
 
P

Püppi83

Gast
Guten Morgen, ich danke euch für eure Antworten. Noch im Juli fahre ich gemeinsam mit meinem Vater runter. Dann werde ich das Gespräch mit jedem einzelnen versuchen. Für ist die Familie das Wichtigste im Leben, auch wenn in Deutschland die Familie (anscheinend) keinen hohen Stellenwert mehr hat.
 
G

Gast

Gast
"Dann werde ich das Gespräch mit jedem einzelnen versuchen. Für ist die Familie das Wichtigste im Leben, auch wenn in Deutschland die Familie (anscheinend) keinen hohen Stellenwert mehr hat."

Kündigst du deinen Besuch an, damit sie wenigstens die Chance haben, wegzulaufen?
Oder MUSS jeder einzelne sich von dir aufschlauen lassen in Sachen "Familienglück"?
Willst du erzwingen, dass die ticken wie du?
Vielleicht bist du auch einfach sauer, weil alle Geschwister zur Mutter gegangen sind. Und du beim Vater geblieben bist.
Und die kommen jetzt anscheinend klar.
Und du nicht.
Sinnvoller wäre es doch, DA anzusetzen. Paar professionelle Gespräche. Loslassen lernen.
 
P

Püppi83

Gast
Lieber Gast, vielen Dank für deine Beiträge, aber auch ICH habe das Recht, auf eine halbwegs intakte Familie.
 

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