Hallo,
der Titel fasst das Grundproblem eigentlich schon ganz gut zusammen. Das mag jetzt wahrscheinlich ziemlich banal und unwichtig wirken, aber ich habe selbst schon genug Probleme mit meinem Selbstbewusstsein und dem Würdigen meiner Erfolge, weshalb die Situation mich manchmal ziemlich belastet.
Zu mir: Ich bin 17 Jahre alt und mache in ein paar Monaten mein Abitur auf einem bayrischen Gymnasium. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, bin also die erste aus dem näheren Familienkreis, die diese Laufbahn einschlägt und habe auch recht gute Noten (aktueller Schnitt von 1,3), ohne übermäßig dafür lernen zu müssen. Darauf bin ich stolz, bzw. zumindest damit zufrieden.
Meine Familie sieht das, spätestens seit den durch Corona veränderten Umständen, anders. Sie nehmen mein „Corona-Abitur“ überhaupt nicht mehr ernst.
Ständig bekomme ich von ihnen zu hören, wie leicht man es uns gerade machen würde. Dass unser Abitur gar nichts mehr wert sei. Wir würden das Studium geschenkt bekommen und uns maßlos über unsere Situation beschweren. Sie selbst hätten in meinem Alter ja schon 16 Stunden am Tag arbeiten müssen, und nicht wie ich den ganzen Tag zuhause gesessen und darauf gewartet, dass das Kultusministerium eine weitere Prüfung entfallen lässt. Wir hätten keine Ahnung vom echten Leben. Wir würden im Studium und der Arbeitswelt später kläglich versagen.
Plötzlich ist niemand mehr stolz auf meine Leistung, sondern ich ein fauler Sack, der von den Umständen profitiert.
Das ganze macht meine eigenen Zweifel und das Gefühl, dass ich nicht das gleiche habe leisten müssen wie die vorherigen Jahrgänge viel schlimmer. Ich bin einerseits wütend darauf, plötzlich alle Unterstützung aufgrund von Umständen verloren zu haben, für die niemand, am allerwenigsten ich, etwas kann. Andererseits fange ich an, ihnen zu glauben. Dass die Umstände mich und meine Arbeit wertlos werden lassen. Dass ich 12 Jahre zur Schule gegangen bin für einen geschenkten Abschluss.
Es tut einfach weh, das von der eigenen Familie erzählt zu bekommen. Ich fühle mich für diese Leistung (die wohlgemerkt keines meiner Elternteile je selbst erbracht hat) nicht mehr wertgeschätzt.
Ich weiß gar nicht genau, wie ihr mir helfen könnt. Habt ihr Tipps? Aufmunternde Worte? Irgendetwas anderes?
der Titel fasst das Grundproblem eigentlich schon ganz gut zusammen. Das mag jetzt wahrscheinlich ziemlich banal und unwichtig wirken, aber ich habe selbst schon genug Probleme mit meinem Selbstbewusstsein und dem Würdigen meiner Erfolge, weshalb die Situation mich manchmal ziemlich belastet.
Zu mir: Ich bin 17 Jahre alt und mache in ein paar Monaten mein Abitur auf einem bayrischen Gymnasium. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, bin also die erste aus dem näheren Familienkreis, die diese Laufbahn einschlägt und habe auch recht gute Noten (aktueller Schnitt von 1,3), ohne übermäßig dafür lernen zu müssen. Darauf bin ich stolz, bzw. zumindest damit zufrieden.
Meine Familie sieht das, spätestens seit den durch Corona veränderten Umständen, anders. Sie nehmen mein „Corona-Abitur“ überhaupt nicht mehr ernst.
Ständig bekomme ich von ihnen zu hören, wie leicht man es uns gerade machen würde. Dass unser Abitur gar nichts mehr wert sei. Wir würden das Studium geschenkt bekommen und uns maßlos über unsere Situation beschweren. Sie selbst hätten in meinem Alter ja schon 16 Stunden am Tag arbeiten müssen, und nicht wie ich den ganzen Tag zuhause gesessen und darauf gewartet, dass das Kultusministerium eine weitere Prüfung entfallen lässt. Wir hätten keine Ahnung vom echten Leben. Wir würden im Studium und der Arbeitswelt später kläglich versagen.
Plötzlich ist niemand mehr stolz auf meine Leistung, sondern ich ein fauler Sack, der von den Umständen profitiert.
Das ganze macht meine eigenen Zweifel und das Gefühl, dass ich nicht das gleiche habe leisten müssen wie die vorherigen Jahrgänge viel schlimmer. Ich bin einerseits wütend darauf, plötzlich alle Unterstützung aufgrund von Umständen verloren zu haben, für die niemand, am allerwenigsten ich, etwas kann. Andererseits fange ich an, ihnen zu glauben. Dass die Umstände mich und meine Arbeit wertlos werden lassen. Dass ich 12 Jahre zur Schule gegangen bin für einen geschenkten Abschluss.
Es tut einfach weh, das von der eigenen Familie erzählt zu bekommen. Ich fühle mich für diese Leistung (die wohlgemerkt keines meiner Elternteile je selbst erbracht hat) nicht mehr wertgeschätzt.
Ich weiß gar nicht genau, wie ihr mir helfen könnt. Habt ihr Tipps? Aufmunternde Worte? Irgendetwas anderes?