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Mein Weg in die Therapie, erste Erfahrungen

PsychoSeele

Urgestein
Hallo Tuesday,

ich danke Dir für deinen Beitrag.

Genau das ist auch der Sinn, das ich meine Erfahrungen hier poste. Andere Personen sollen einfach mitbekommen, das es zwar ein schwerer Weg ist, aber man nicht alleine da steht.

Sie sollen auch sehen, das es immer ein auf und ab ist (Stimmung, Gefühle) und das es viel Arbeit ist, diesen Weg zu beschreiten. Nicht nur für den Therapeut/innen sondern auch für einen selbst.

Es gibt unzählige Arten und Möglichkeiten eine Depression zu behandeln. Und diese, nein, meine Möglichkeit schreibe ich hier einfach mal nieder.

Es tut mir auch sehr gut über meine psychische Erkrankung zu schreiben.

Und irgentwann wird es mir auch wieder besser gehen. Es wird sicherlich noch lange dauern.
Aber ich bin bereit diesen Weg zu gehen. Selbst wenn meine Psychologin mir auferlegt in eine Klinik zu gehen, ich werde das tun.
Man kann auch sagen, ich habe eine "hohe complience", und das ist wichtig.

Nur wer sich helfen lässt, kann auch wieder gesund werden.


Viele liebe Grüsse
SchwarzeSeele
 

Nohope

Aktives Mitglied
Genau das ist auch der Sinn, das ich meine Erfahrungen hier poste. Andere Personen sollen einfach mitbekommen, das es zwar ein schwerer Weg ist, aber man nicht alleine da steht.

Nur wer sich helfen lässt, kann auch wieder gesund werden.
Auch ich möchte sagen, dass ich es sehr mutig und ganz toll von Dir finde, dass Du über Deine Erfahrungen hier so offen erzählst. Ganz bestimmt wird da der ein oder andere von profitieren.
Das ganze ist eine supergute Idee, und auf der einen Seite tust Du damit was für andere und gleichzeitig auch für Dich selbst, denn sicherlich profitierst Du auch selbst davon, wenn Du - so wie in einem Tagebuch - hier nochmal alles für Dich zusammenfasst.

Du hast es ganz richtig erkannt, nur wer sich helfen lässt, kann auch wieder gesund werden, aber leider erkennen viele nicht, dass sie Hilfe benötigen würden, sie verschließen die Augen davor, und wieder andere mögen auch einfach zu viele Vorurteile vor dem Wort "Therapie" haben.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Erreichung Deiner Therapieziele, aber das wird wirklich ein langer Weg werden. Doch musst Du ihn eben nicht alleine gehen...
 

PsychoSeele

Urgestein
Ich danke Dir Nohope!

Ja leider sehen das viele nicht, das sie Hilfe brauchen. Oder sie haben einfach Angst und Scham davor.
Angst sich zu öffnen und die Hilfe anzunehmen, Angst über seine Gefühle zu reden, Angst vor sich selbst usw.
Das ist immer sehr individuell zu sehen.

Aber ich war ja nicht anders. Bei mir hat es auch über 2 Jahre gedauert bis ich bereit war mir endlich helfen zu lassen.
Einfach deswegen, weil ich mich geschämt habe und ich dachte immer "och, dat wird schon" naja, bis ich wieder in der selben Situation war und mir wieder einmal.. das Leben nehmen wollte und völlig in die Depression, sowie meinen Angstzuständen versunken bin...

Ich bereue es, das ich mir nicht früher Hilfe gesucht habe, es hätte mir einiges Leid erspart, aber das ist Schnee von gestern.
Das ich mir überhaupt Hilfe gesucht habe, das ist das was zählt.

Ja, es wird ein verdammt langer Weg, aber das spielt bei mir keine Rolle. Es ist mir egal wie lange das dauert.


Viele liebe Grüsse
SchwarzeSeele
 

karola

Mitglied
In diesem Thead möchte ich einfach mal berichten, wie es ist eine Psychotherapie zu machen, sowie, wie es ist das Medikament Trimipramin einzunehmen (Wirkung / Nebenwirkung)
aus der Sicht einer depressiven, die einen Suizidversuch begangen hat.

Aber zu erst gibt es eine kleine Vorgeschichte sowie der Weg dorthin von mir, wie ich dazu kam mich behandeln zu lassen.

Da ich, wie einige sicher schon gelesen haben, vor über 2 Jahren einen Suizidversuch begangen habe und mich da irgendwie wieder von "erholt" habe, zumindest Körperlich, und ich nun vor 4 Monaten fast wieder mal einen Rückfall hatte, habe ich mich dazu entschlossen, mir ärztliche Hilfe zu holen. Da ich diese Schmerzen und Qualen nicht noch einmal mit machen wollte, die ein Suizidversuch mit sich bringt.

Für alle die meine Geschichte noch nicht kennen und sie lesen möchten, der Link zum nachlesen:
________________________

http://www.hilferuf.de/forum/tod/74...chte-die-mich-bis-heute-nicht-los-laesst.html
________________________

Ich hatte mich dann bei meinem neuen Hausarzt vorgestellt, da ich seit einem Jahr nicht mehr in Norddeutschland lebe.

Habe ihm von meinen Suizidgedanken und von meiner schlechten Stimmung erzählt. Sowie von meinen ständigen Ess -attacken und meiner Schlaflosigkeit/ Unruhe. Und von meinen Panikattacken und noch anderes.

Er hat mich dann direkt zu einem Facharzt für Neurologie/ Psychiatrie überwiesen. Allerdings musste ich dort erst vorher anrufen um mir einen Termin zu besorgen.
Den Anruf hat dann mein Lebensgefährte für mich übernommen, da ich mich nicht traute...

Nach geschlagenen 4 Wochen hatte ich dann den Termin beim Facharzt für Neurologie/ Psychiatrie, und dem habe ich dann auch alles erzählt, wie es mir geht usw... .

Er hat mir dann verschiedene Psychologen vorgeschlagen (Adressen und Telefonnummern mitgegeben) da er es für mehr als angebracht hielt, das ich eine Psychotherapie mache.Zudem hat er mir noch Trimipramin Tropfen verschrieben.
Das Medikament holte ich mir dann natürlich auch sofort aus der nächsten Apotheke. Dazu aber später mehr...

Ich habe mich dann relativ schnell entschieden, bei welcher Psychologin ich als erstes anrufe um zu sehen, ob sie mich noch mit aufnehmen könnte.
Diesen Anruf habe ich dann selber gemeistert. Ich war total nervös und unruhig. Hatte Angst.
Mich erwartete eine total sympathische Stimme am Ende der Leitung.
Sie vereinbarte mit mir einen Termin- 1 Woche Wartezeit.

Als ich dann in die Praxis kam, erwartete die Psychologin mich an der Tür. Ich hatte klatschnasse Hände, mein Herz lief auf 1: 1 Mio.
War total aufgeregt und nervös.
"Mal sehen was mich erwartet" war mein Gedanke.

Sie ging dann mit mir in ihr Besprechungszimmer und liess mich erst mal etwas zur Ruhe kommen.
Dann fragte sie, warum ich zu ihr komme. Ich erzählte wiederum meine Geschichte, und noch ein wenig mehr. Das war das Gute, ich konnte von Anfang an gut mit ihr reden.
Sie hinterfragte dann noch einiges zu meiner Familiengeschichte..

Nach einer dreiviertel Stunde war das Gespräch beendet und sie lud mich ein, nochmals vorbei zu kommen um zu schauen, um den Therapieablauf zu besprechen, und um einen Antrag für eine Therapiebewilligung bei der Krankenkasse aus zu füllen und zu stellen.
Nach 1 Woche hatte ich dann auch die Bewilligung.

>Sie führt mit mir die klassische Gesprächstherapie durch.<

Und dann ging erst die eigentliche Therapie los. Es folgte zunächst ein Rythmus von 14 tagen stündliche Sitzungen, aber nach einer Weile merkte ich, das mir doch ein mal die Woche lieber wäre. Und seit dem bin ich jede Woche bei ihr. Und falls ich es brauche, kann ich auch immer bei ihr anrufen.

Ich empfand es beim ersten mal ziemlich komisch, über meine Ängste, Sorgen und Probleme zu sprechen. Dieses gab sich dann nach 3 Sitzungen. Da wurde ich lockerer und offener. Da hatte ich auch mal Dinge angesprochen, über die ich sonst mit keinem, oder wenn überhaupt, nur mit sehr engen Freunden besprechen würde..

Mittlerweile macht es mir nix mehr aus. Da ich ihr vertraue.

Nach ein paar Sitzungen habe ich Ihr dann mal meinen damaligen Abschiedsbrief gegeben. Da ich der Meinung war, das es vielleicht gut ist, wenn sie sieht wie ich mich damals gefühlt habe.

Sie sagte mir, das sie es gut findet, das ich ihr Vertrauen entgegen bringe. Diesen Brief nahm sie dann mit nach Hause, da sie dort in Ruhe lesen konnte.

Bei der nächsten Sitzung haben wir uns dann intensiv drüber unterhalten. Über meine Motive die mich zum Suizidversuch gebracht haben, usw. Mein Hauptmotiv war Rache. Rache meiner Familie gegenüber, Rache mir selbst gegenüber (mehr werde ich hierzu aber nicht schreiben...)

Die Psychotherapie wird sicher noch was länger dauern, je nach dem wie ich drauf "anschlage".

So, das wars erstmal von der Psychotherapie- kommen wir zum Trimipramin


Trimipramin, was ist das?

Trimipramin ist ein Dibenzazepin, welches als Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva verwendet wird. Seine Wirkung ist vor allem stark dämpfend und angstlösend.

Wird auch als Stangyl® bezeichnet.

Indikation:

Trimipramin ist zugelassen zur Therapie von Depressionen, vornehmlich wenn Angst und Schlafstörungen als Symptome im Vordergrund stehen.
Es kann in niedriger Dosis auch adjuvant zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden.
Die Anwendung als Hypnotikum ist im psychiatrischen Bereich ausgesprochen populär. Da aber auch nach jahrelangem Off- Label-Use keine verwertbaren Wirksamkeitsnachweise vorliegen und die behaupteten Verträglichkeitsvorteile gegenüber Doxepin u. a. nie belegt werden konnten, existiert weiterhin keine Zulassung als schlafförderndes Mittel.


Gegenanzeigen:

Trimipramin darf nicht eingenommen werden:

  • bei akuter Alkohol-, Hypnotika-, Analgetika- und Psychopharmakaintoxikation,
  • bei akuten Delirien,
  • bei unbehandeltem Engwinkelglaukom,
  • bei Harnentleerungsstörungen, wie Harnverhalt oder Prostatahyperplasie mit Restharnbildung,
  • bei Pylorusstenose,
  • bei paralytischem Ileus,
  • bei gleichzeitiger Einnahme von irreversiblen MAO-Hemmern,
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Nebenwirkungen:

Trimipramin hat vor allem vegetative Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Hypotonie, Tachycardie, Mydriasis und Akkomodationsstörungen, Magen-Darm-Probleme, Miktionsstörungen, usw.).
Außerdem treten manchmal Blutbildveränderungen (Leukopenie, Agranulozytose) auf, ferner Gewichtszunahme (vorwiegend durch Wassereinlagerung) sowie Stimmungsschwankungen.

Achtung sehr wichtig!

Trimipramin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


So, das waren die Fakten vom Trimipramin.


Als ich das erste mal Trimipramin eingenommen hatte, hats mich im wahrsten Sinne umgehauen. ich fing mit 10 Tropfen an.


Ich war nach 10 Minuten totmüde und habe dann erst mal satte 8 Stunden geschlafen. Vorher nur um die 4 Stunden, und manchmal auch gar nicht und das mehrere Tage...
Nach der Einnahme wurde mein Mund schrecklich trocken, und als ich wieder wach wurde, hatte ich nen riesen Durst :eek:

Am Anfang hatte ich mit grossen Stimmungsschwankungen zu kämpfen. In einem Moment fühlte ich mich super gut, könnte Bäume ausreissen, und dann fast von einem auf den anderen Moment, das Gegenteil. Da hätte ich mich am liebsten umgebracht..

Das war hart sag ich Euch....

____________________________________

Habe auch Nebenwirkungen bemerkt wie Gewichtszunahme :mad::mad:,
Stimmungsschwankungen, Mundtrockenheit (jedesmal nach Einnahme), öfter mal Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Tachycardie (Herzrasen).


Aber eines stört mich am Trimipramin. es schmeckt scheusslich :mad::D
Ich schüttel mich jedes mal nach der Einnahme. Pfui, aber wie war das nochmal?

Medizin die schmeckt wirkt nicht :D:D


Ausserdem gehört das vielleicht auch zur Suizidprävention..
_____________________________________

Ich nehme das Trimipramin nun schon eine ganze Weile, seit dem ich mich beim Neurologen vorgestellt hatte.

Derzeit bin ich nun auf 70 Tropfen eingestellt (Einzeldosis für die Nacht) :eek::eek:
Habe manchmal das Gefühl, das die gar nicht richtig wirken, ausser das sie mich zum schlafen bringen..
Kann natürlich auch eine verkerhrte Wahrnehmnung von mir sein.

Muss ich mal beim nächsten Besuch beim Neurologen/ Psychiater ansprechen..

So das war erst mal ein schön langer Bericht von mir, hoffe es hat etwas geholfen, die Angst vorm Psychiater/ Psychologen etwas zu lindern.

Ist doch gar nicht so "schlimm" wie ich dachte..

-Wenn Ihr Fragen habt, dann fragt.


Liebe Grüsse
SchwarzeSeele

Hallo schwarze Seele. Ich find es gut das du eine Therapie machst.Ich bin neu im Forum. Man hat vor 15 Jahren bei mir Borderline Symdrom festgestellt. Ich war in xig ambulanten Therapien und Kliniken nix hat as gebracht.Seit einem halben Jahr bin ich bei einem Therapeuten der auch EMDR macht. Die Trimipramin hab ich auch genommen, komm damit nicht klar. Gruß Karola
 

karola

Mitglied
In diesem Thead möchte ich einfach mal berichten, wie es ist eine Psychotherapie zu machen, sowie, wie es ist das Medikament Trimipramin einzunehmen (Wirkung / Nebenwirkung)
aus der Sicht einer depressiven, die einen Suizidversuch begangen hat.

Aber zu erst gibt es eine kleine Vorgeschichte sowie der Weg dorthin von mir, wie ich dazu kam mich behandeln zu lassen.

Da ich, wie einige sicher schon gelesen haben, vor über 2 Jahren einen Suizidversuch begangen habe und mich da irgendwie wieder von "erholt" habe, zumindest Körperlich, und ich nun vor 4 Monaten fast wieder mal einen Rückfall hatte, habe ich mich dazu entschlossen, mir ärztliche Hilfe zu holen. Da ich diese Schmerzen und Qualen nicht noch einmal mit machen wollte, die ein Suizidversuch mit sich bringt.

Für alle die meine Geschichte noch nicht kennen und sie lesen möchten, der Link zum nachlesen:
________________________

http://www.hilferuf.de/forum/tod/74...chte-die-mich-bis-heute-nicht-los-laesst.html
________________________

Ich hatte mich dann bei meinem neuen Hausarzt vorgestellt, da ich seit einem Jahr nicht mehr in Norddeutschland lebe.

Habe ihm von meinen Suizidgedanken und von meiner schlechten Stimmung erzählt. Sowie von meinen ständigen Ess -attacken und meiner Schlaflosigkeit/ Unruhe. Und von meinen Panikattacken und noch anderes.

Er hat mich dann direkt zu einem Facharzt für Neurologie/ Psychiatrie überwiesen. Allerdings musste ich dort erst vorher anrufen um mir einen Termin zu besorgen.
Den Anruf hat dann mein Lebensgefährte für mich übernommen, da ich mich nicht traute...

Nach geschlagenen 4 Wochen hatte ich dann den Termin beim Facharzt für Neurologie/ Psychiatrie, und dem habe ich dann auch alles erzählt, wie es mir geht usw... .

Er hat mir dann verschiedene Psychologen vorgeschlagen (Adressen und Telefonnummern mitgegeben) da er es für mehr als angebracht hielt, das ich eine Psychotherapie mache.Zudem hat er mir noch Trimipramin Tropfen verschrieben.
Das Medikament holte ich mir dann natürlich auch sofort aus der nächsten Apotheke. Dazu aber später mehr...

Ich habe mich dann relativ schnell entschieden, bei welcher Psychologin ich als erstes anrufe um zu sehen, ob sie mich noch mit aufnehmen könnte.
Diesen Anruf habe ich dann selber gemeistert. Ich war total nervös und unruhig. Hatte Angst.
Mich erwartete eine total sympathische Stimme am Ende der Leitung.
Sie vereinbarte mit mir einen Termin- 1 Woche Wartezeit.

Als ich dann in die Praxis kam, erwartete die Psychologin mich an der Tür. Ich hatte klatschnasse Hände, mein Herz lief auf 1: 1 Mio.
War total aufgeregt und nervös.
"Mal sehen was mich erwartet" war mein Gedanke.

Sie ging dann mit mir in ihr Besprechungszimmer und liess mich erst mal etwas zur Ruhe kommen.
Dann fragte sie, warum ich zu ihr komme. Ich erzählte wiederum meine Geschichte, und noch ein wenig mehr. Das war das Gute, ich konnte von Anfang an gut mit ihr reden.
Sie hinterfragte dann noch einiges zu meiner Familiengeschichte..

Nach einer dreiviertel Stunde war das Gespräch beendet und sie lud mich ein, nochmals vorbei zu kommen um zu schauen, um den Therapieablauf zu besprechen, und um einen Antrag für eine Therapiebewilligung bei der Krankenkasse aus zu füllen und zu stellen.
Nach 1 Woche hatte ich dann auch die Bewilligung.

>Sie führt mit mir die klassische Gesprächstherapie durch.<

Und dann ging erst die eigentliche Therapie los. Es folgte zunächst ein Rythmus von 14 tagen stündliche Sitzungen, aber nach einer Weile merkte ich, das mir doch ein mal die Woche lieber wäre. Und seit dem bin ich jede Woche bei ihr. Und falls ich es brauche, kann ich auch immer bei ihr anrufen.

Ich empfand es beim ersten mal ziemlich komisch, über meine Ängste, Sorgen und Probleme zu sprechen. Dieses gab sich dann nach 3 Sitzungen. Da wurde ich lockerer und offener. Da hatte ich auch mal Dinge angesprochen, über die ich sonst mit keinem, oder wenn überhaupt, nur mit sehr engen Freunden besprechen würde..

Mittlerweile macht es mir nix mehr aus. Da ich ihr vertraue.

Nach ein paar Sitzungen habe ich Ihr dann mal meinen damaligen Abschiedsbrief gegeben. Da ich der Meinung war, das es vielleicht gut ist, wenn sie sieht wie ich mich damals gefühlt habe.

Sie sagte mir, das sie es gut findet, das ich ihr Vertrauen entgegen bringe. Diesen Brief nahm sie dann mit nach Hause, da sie dort in Ruhe lesen konnte.

Bei der nächsten Sitzung haben wir uns dann intensiv drüber unterhalten. Über meine Motive die mich zum Suizidversuch gebracht haben, usw. Mein Hauptmotiv war Rache. Rache meiner Familie gegenüber, Rache mir selbst gegenüber (mehr werde ich hierzu aber nicht schreiben...)

Die Psychotherapie wird sicher noch was länger dauern, je nach dem wie ich drauf "anschlage".

So, das wars erstmal von der Psychotherapie- kommen wir zum Trimipramin


Trimipramin, was ist das?

Trimipramin ist ein Dibenzazepin, welches als Arzneistoff aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva verwendet wird. Seine Wirkung ist vor allem stark dämpfend und angstlösend.

Wird auch als Stangyl® bezeichnet.

Indikation:

Trimipramin ist zugelassen zur Therapie von Depressionen, vornehmlich wenn Angst und Schlafstörungen als Symptome im Vordergrund stehen.
Es kann in niedriger Dosis auch adjuvant zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt werden.
Die Anwendung als Hypnotikum ist im psychiatrischen Bereich ausgesprochen populär. Da aber auch nach jahrelangem Off- Label-Use keine verwertbaren Wirksamkeitsnachweise vorliegen und die behaupteten Verträglichkeitsvorteile gegenüber Doxepin u. a. nie belegt werden konnten, existiert weiterhin keine Zulassung als schlafförderndes Mittel.


Gegenanzeigen:

Trimipramin darf nicht eingenommen werden:

  • bei akuter Alkohol-, Hypnotika-, Analgetika- und Psychopharmakaintoxikation,
  • bei akuten Delirien,
  • bei unbehandeltem Engwinkelglaukom,
  • bei Harnentleerungsstörungen, wie Harnverhalt oder Prostatahyperplasie mit Restharnbildung,
  • bei Pylorusstenose,
  • bei paralytischem Ileus,
  • bei gleichzeitiger Einnahme von irreversiblen MAO-Hemmern,
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Nebenwirkungen:

Trimipramin hat vor allem vegetative Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Hypotonie, Tachycardie, Mydriasis und Akkomodationsstörungen, Magen-Darm-Probleme, Miktionsstörungen, usw.).
Außerdem treten manchmal Blutbildveränderungen (Leukopenie, Agranulozytose) auf, ferner Gewichtszunahme (vorwiegend durch Wassereinlagerung) sowie Stimmungsschwankungen.

Achtung sehr wichtig!

Trimipramin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


So, das waren die Fakten vom Trimipramin.


Als ich das erste mal Trimipramin eingenommen hatte, hats mich im wahrsten Sinne umgehauen. ich fing mit 10 Tropfen an.


Ich war nach 10 Minuten totmüde und habe dann erst mal satte 8 Stunden geschlafen. Vorher nur um die 4 Stunden, und manchmal auch gar nicht und das mehrere Tage...
Nach der Einnahme wurde mein Mund schrecklich trocken, und als ich wieder wach wurde, hatte ich nen riesen Durst :eek:

Am Anfang hatte ich mit grossen Stimmungsschwankungen zu kämpfen. In einem Moment fühlte ich mich super gut, könnte Bäume ausreissen, und dann fast von einem auf den anderen Moment, das Gegenteil. Da hätte ich mich am liebsten umgebracht..

Das war hart sag ich Euch....

____________________________________

Habe auch Nebenwirkungen bemerkt wie Gewichtszunahme :mad::mad:,
Stimmungsschwankungen, Mundtrockenheit (jedesmal nach Einnahme), öfter mal Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Tachycardie (Herzrasen).


Aber eines stört mich am Trimipramin. es schmeckt scheusslich :mad::D
Ich schüttel mich jedes mal nach der Einnahme. Pfui, aber wie war das nochmal?

Medizin die schmeckt wirkt nicht :D:D


Ausserdem gehört das vielleicht auch zur Suizidprävention..
_____________________________________

Ich nehme das Trimipramin nun schon eine ganze Weile, seit dem ich mich beim Neurologen vorgestellt hatte.

Derzeit bin ich nun auf 70 Tropfen eingestellt (Einzeldosis für die Nacht) :eek::eek:
Habe manchmal das Gefühl, das die gar nicht richtig wirken, ausser das sie mich zum schlafen bringen..
Kann natürlich auch eine verkerhrte Wahrnehmnung von mir sein.

Muss ich mal beim nächsten Besuch beim Neurologen/ Psychiater ansprechen..

So das war erst mal ein schön langer Bericht von mir, hoffe es hat etwas geholfen, die Angst vorm Psychiater/ Psychologen etwas zu lindern.

Ist doch gar nicht so "schlimm" wie ich dachte..

-Wenn Ihr Fragen habt, dann fragt.


Liebe Grüsse
SchwarzeSeele

Hallo schwarze Seele. Ich find es gut das du eine Therapie machst.Ich bin neu im Forum. Man hat vor 15 Jahren bei mir Borderline Symdrom festgestellt. Ich war in xig ambulanten Therapien und Kliniken nix hat as gebracht.Seit einem halben Jahr bin ich bei einem Therapeuten der auch EMDR macht. Die Trimipramin hab ich auch genommen, komm damit nicht klar. Gruß Karola
 
U

uftg07

Gast
Hallo ihr "Leidensgenossen"
hab mich erst heute hier angemeldet und wollte mich nun bei Euch miteinklinken.
Ich hatte 1999 und 2000 zwei mal einen suicidversuch. Ich kam in die psychiatrische Klinik. Bin seit dem ambulant in Behandlung. Muss viele Medikamente nehmen. Aber es stimmt. Die Krankheit ist schlimm, nicht die Psychiatrie. Die wollen einem helfen und wo wäre ich ohne dieser Hilfe?
 

karola

Mitglied
Hallo schwarze Seele. Ich find es gut das du Therapie machst. Ich mache zur Zeit auch mal wieder eine. Mein jetziger Therapeut will bei mir EMDR machen. Kennst du das? Ich hab auch mal Trimipramin genommen, kam damit aber nicht klar.
 

karola

Mitglied
Hallo ihr "Leidensgenossen"
hab mich erst heute hier angemeldet und wollte mich nun bei Euch miteinklinken.
Ich hatte 1999 und 2000 zwei mal einen suicidversuch. Ich kam in die psychiatrische Klinik. Bin seit dem ambulant in Behandlung. Muss viele Medikamente nehmen. Aber es stimmt. Die Krankheit ist schlimm, nicht die Psychiatrie. Die wollen einem helfen und wo wäre ich ohne dieser Hilfe?
Hallo . In welcher Klinik warst du? Vor allem finde ich es total blöd das unser einer in der Gesellschaft nicht verstanden werden.
 

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