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Mein Vater trinkt und trinkt.

Cherry14

Mitglied
Hallo erstmal. Ich habe mich gerade hier angemeldet, kenne mich also noch nicht so recht aus hier. Außerdem weiß ich nicht ob dieses Thema hier ... rein passt. Also. Ich bin 14 Jahre alt und meine Eltern sind geschieden. Ich lebe bei meinem Vater. Früher habe ich mit meiner Schwester (7) bei meiner Mutter gelebt, aber sie und ihr Freund haben uns in eine Pflegefamilie gebracht, wieso weiß ich bis heute nicht. Mein Vater hat meine Schwester und mich da raus geholt und jetzt leben wir bei ihm, zusammen mit meiner Stiefmutter und meinem Stiefbruder. Mein Vater hat eigentlich schon immer Alkohol getrunken. Letztes Jahr war es wieder ziemlich heftig. Eine Woche nur betrunken war er. Ist sogar betrunken Auto gefahren, Gott sei Dank ist nichts passiert. Und als er dann endlich wieder nüchtern war hat er sich bei uns entschuldigt, und uns, vorallem mir, versprochen nie wieder so mit dem Alkohol zu übertreiben. Und jetzt... an Silvester hat er wieder getrunken. Zuerst ein bisschen, dann mehr und mehr. Bis heute ist er betrunken. Heute morgen habe ich meine Stiefmutter und ihn streiten gehört. Ich bin aufgestanden und habe meinen Vater mit angezogenen Schuhen gesehn und gefragt wo er hin will, darauf meine Stiefmutter 'Dein Vater möchte wieder Alkohol kaufen'. Und mein Vater hat gesagt dass er nur spatzieren geht, bzw nur Kartoffeln kaufen geht. Und dann kam er zurück mit einer Wodkaflasche. Ich habe die Flasche von ihm genommen und in meinem Zimmer versteckt, dann ist er gekommen und hat gesagt ich solle ihm die Flasche sofort wiedergeben, sonst geht er nochmal eine neue kaufen. Ich war so traurig, ich habe geweint und ihn beschimpft, habe ihn auf sein Versprechen aufmerksam gemacht, aber er hat nur gelacht und gesagt ich soll ihm jetzt die Flasche zurück geben. Ich hab es nicht gemacht, er ist in die Küche gegangen und gesagt dass er gleich eine neue kaufen geht. Darauf bin ich in die Küche gegangen und habe ihm die flasche gegeben und zu ihm gesagt dass er ein Idiot ist, und dass er unsere ganze Familie kaputt macht. Dann sahs ich in meinem Zimmer und habe geweint, und ich weine immernoch weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Ich hoffe so sehr, dass mir hier einer einen Rat geben kann, was er/sie an meiner Stelle tun würde.. Danke schonmal im Vorraus. Liebe Grüße, Jenny.
 
L

Lumpi

Gast
Hallo Jenny,

bei Deinem Vater liegt offenbar eine Erkrankung vor: "Alkoholsucht". Auch wenn er nicht trinken will, die Sucht zwingt ihn da zu - es ist natürlich schwierig solchen Betroffenen klar zu machen daß sie Hilfe benötigen, diese holen sie sich erst ein wenn es ihnen sehr sehr schlecht geht. Vielleicht schaffst Du zusammen mit Deiner Stiefmutter ihn klar zu machen, daß er sich mit den harten Sachen jämmerlich umbringt - drucke Seiten über Leberzirrhose aus dem Internet aus, geb es ihm zu lesen. Versucht ihn zumindest erst einmal auf "weicheren Alkohol" wie Bier oder Wein zu bekommen, daran trinkt er dann erst einmal länger und schafft vielleicht nicht einen so hohen Alkoholpegel. Schlußendlich jedoch sollte das Ziel sein ihn mittels Reduzierung gänzlich vom Alkohol wegzubekommen. Denn wenn Dein Vater so weiter macht, wird er ohnehin bald keinen Alkohol mehr trinken können, versucht ihm das klar zu machen.

Viele Grüße

Lumpi
 

Cherry14

Mitglied
Hallo, ich bins nochmal.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass mein Vater eine Arbeit hat, und somit nicht immer trinkt, nur wenn er anfängt, dann hört er lange Zeit nicht auf. Am Freitag hat er keinen Urlaub mehr, ich hoffe, dass er dann aufhört und nüchtern zur arbeit geht, denn es hat vielleicht 3 oder 4 Jahre gedauert bis mein Vater endlich wieder eine Arbeit gefunden hat. Und wenn er betrunken zur arbeit geht oder garnicht, dann verliert er seinen Job wieder und wir müssen wieder von HartIV leben :wein:
 
G

Gast

Gast
Hallo Jenny,

erstmal weinen ist eine gesunde Form um seine Gefühle loszuwerden. Den eigenen Vater als Trunkbold zu sehen ist nicht schön und es schmerzt.

Alkoholismus ist eine Suchtkrankheit. Dein Vater ist krank!!!

Du kannst Flaschen verstecken, ihn anbetteln nicht zu trinken, betrunken Autofahren sein lassen..... er wird es nicht unterlassen.
Je mehr er deine Bitten nicht anerkennt und nicht umsetzt, umsomehr bist du verletzt!

Einen Trunkbold kann man nicht ändern, er hat für sich selbst entschieden zu Trinken. Er muss die Einsicht selber erleben in Form von tiefen Schmerz im Herzen, damit er die Einsicht bekommt....ja ich bin krank, ich brauche Hilfe! Die beste Medizin ist im Stich lassen. Keine Versuche ihn zu ändern, keine Hilfe leisten..... er muss selbst in sein Loch fallen!

Angehörige leiden mit dem Trunkbold mit in Form von Co-Abhängigkeit...ist auch eine Krankheit.

Wichtig ist, dass deine Stiefmutter auch die Einsicht trägt, er ist krank ihm kann man nicht helfen...ich muss ihn im Stich lassen. Solange deine Stiefmutter ihn weiter in der Beziehung unterstützt umso mehr verstärkt sich die Krankheit.....
Es ist hart...doch das ist die beste Medizin um einen Süchtigen zur eigenen Einsicht zu bringen.

Was wichtig ist für dich, Hilfe von außen annehmen...Falls du nicht mit deiner Stiefmutter darüber sprechen kannst, eine Beistand finden der dich darin unterstützt und bestärkt für dich ein Weg zu finden wie du mit der ganzen Situation umgehen kannst. Der auch deiner Stiefmutter ins Gewissen redet.....

Gerade jetzt wo du von deinem Vater nicht die volle Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommst, ist wichtig Personen außerhalb dem häuslichen Bereich zu finden, die dir das geben. Auch Selbstfürsorge betreiben z.B. durch angenehme Aktivitäten oder um Aggressionen abzubauen Kampfsport betreiben.....dir ein Leben für dich aufzubauen, außerhalb des Trunkboldes....

Er ist zur Zeit nicht dein authentischer Vater, wie er sein sollte....er ist ein Scheinmensch in einem Rauschzustand!

Liebe Grüsse.
 
S

Sangmo1980

Gast
Hallo!

Ich kann das, was Gast schreibt, zumindest zu großen Teilen auch unterschreiben.
Dein Vater muss sehr wahrscheinlich erst einmal selbst in ein tiefes Loch fallen, damit er aufwacht und merkt, dass die Sucht ihn und sein Leben kaputt macht.
Und so schwer es dir wahrscheinlich auch fällt- ihr werdet ihn fallen lassen müssen, damit er etwas lernt.
Auch wäre es gut, wenn ihr euch eine Selbsthilfegruppe suchen würdet für Angehörige von Menschen mit Suchterkrankungen. Finden könnt ihr solche Gruppen übers Internet, Diakonie, Krankenhaus und Ähnliches. Auch da können die Leute euch Tipps geben, wie ihr mit deinem Vater umgehen müsst.

LG
Sangmo
 

Marie1966

Mitglied
Hallo Cherry,

bitte such dir Hilfe!!!!
Kannst du dich an Personen deines Vertrauens wenden?
Du Bist noch so jung, und du mußt nicht die Verantwortung für deinen Vater übernehmen, er sollte doch verantwortlich für dich sein.

Wie geht es deinen Geschwistern damit? Kannst du mit deiner Stiefmutter reden? Wird dein Vater aggressiv? Ist euer Alltag noch normal? Wie geht es für dich in der Schule? Hast du noch Kontakt zu deiner Pflegefamilie? Hälst du es zu Hause noch aus?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, schau nach deinem Papa, aber bedenke dass er so nicht der Vater sein kann, den du brauchst. Er muß selber erkennen dass es so nicht weitergeht.
Schau auch nach dir, oder bitte andere darum.

Ganz liebe Grüße von Marie 1966
 

Cherry14

Mitglied
Ersteinmal danke für eure Ratschläge.
Ich weiß nicht ob es eine gute Idee wäre, mit der Suchtklinik... mein Vater trinkt ja nicht ununterbrochen aber wenn, dann richtig.
Meinen Geschwistern weiß ich nicht wie es damit geht, mein Stiefbruder ist den ganzen Tag in seinem Zimmer und redet nicht mit meinem Vater, wenn er betrunken ist, meine kleine Schwester... ich glaube sie versteht das nicht einmal richtig. Sie denkt mein Vater ist extra so 'lustig' drauf.. Sie hat damit nicht so große Probleme, aber mich macht es fertig. Gestern konnte ich einfach nicht mehr zu hause, ich bin zu meiner Freundin gegangen und habe bei ihr übernachtet. Mit meiner Stiefmutter kann ich auch nicht reden, ich meine, was soll ich schon mit ihr reden, sie hasst meinen Vater ja auch wenn er so betrunken ist. Und ich weiß, dass wenn ich mit ihr rede, sagt sie "Lass ihn machen was er will, er hört sowieso nicht auf mich." Mein Vater ist nicht aggressiv, zumindest nicht nüchtern und betrunken nur wenn man in "nervt". Unser Alltag ist, wenn er nüchtern ist, normal. Aber wenn er eben betrunken ist, dann schläft er, trinkt und geht aufs Klo, sonst nichts. Zu meiner Pflegefamilie habe ich schon lange keinen Kontakt mehr, seitdem mein Vater uns da raus geholt hat. Zu Hause halte ich es wirklich nur dann aus, wenn mein Vater schläft, bzw. nüchtern ist. Wenn er betrunken ist flüchte ich meist zu meiner Freundin, aber auf dauer geht das ja nicht.
Gerade eben bin ich in die Küche gegangen und er sahs schonwieder betrunken auf dem Stuhl, halber schlafend. Neben ihm eine Flasche Wodka. Ich habe ihn gesehen und mir wurde schlecht und fast wären meine Tränen wieder gekommen.
Er muss doch am Freitag wieder arbeiten.. :(
 

Marie1966

Mitglied
ach schätzle, am liebsten würde ich dich da raus holen.....

es tut mir so leid was du da mitmachst. ber deine stifmutter sollte "nägel mit köpfen " machen und von ihm verlangen dass er in therapie geht oder zu den aa ansonsten müsst ihr euch eigentlich loslösen von ihm, damit er sieht ob seine kraft reicht für euch auf den alkohol zu verzichten, und dann in behandlung zu gehen...

ich drück dich!!

marie
 
L

Lumpi

Gast
Marie 1966,
das funktioniert bei einem Alkoholabhängigen so nicht. Diese Menschen leben in anderen Welten, die es gilt verstehen zu lernen. Der Alkoholrausch verschafft Scheinwelten, wer sich in eine solche flüchtet hat oftmals ein anderes Problem welches sich in der Realität befindet. Gerade in dem Fall was Cherry hier beschreibt, sollte die Familie eher helfend einschreiten, und nicht drohend oder erpressend. Es ist ja zum Beispiel schon ein Kompromiß wenn man ihm entgegen kommt und sagt daß man ihm den Alkohol keieswegs verbieten will, nur daß es in letzter Zeit vielleicht etwas viel ist, und man sich Sorgen um die Gesundheit macht. Eine kompromißfreundliche Formel würde schon mal lauten "kein Bier vor 4". Auf jeden Fall erst einmal von den "harten Sachen" abbringen. Der Vater gefährdet sich selbst sein Leben, und das muß ihm jemand klar machen, wenn er weiter so trinkt, wird er nicht mehr lange Alkohol trinken können weil er es dann einfach nicht mehr ohne arge Beschwerden verträgt, bzw. es sofort wieder auskotzt.

Viele Grüße

Lumpi
 

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