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Mein Vater stresst mich

G

Gast

Gast
Hallo,

mein Vater stresst mich nur noch. Ich muss dazu sagen, dass ich immerhin schon 24!!! bin und studiere. Eigentlich würde ich den Kontakt komplett abbrechen, ich bin aber durch das Studium nicht in der Lage mich finanziell (komplett) selbst zu versorgen.

Er setzt mich extrem unter Druck, fragt mich ständig ob ich schon dies und jenes erledigt habe, obwohl er das schon längst weiß und mir damit nur mit Absicht auf die Nerven gehen will. Ich schaffe mein Studium nicht in der Regelstudienzeit, weil mich einige Kurse überfordern und die Prüfungsordnung für Fehlversuche auch nur eine Wiederholung zulassen. Eigentlich wollte ich schon vor langem abbrechen, da ich gemerkt habe, dass mir das auch nicht liegt (und die Berufsaussichten sich als schlecht herausgestellt haben), aber er hat mich dazu förmlich gezwungen, weil er mir sonst den Geldhahn zudreht und nicht will, dass ich was anderes mache ("Mach das fertig, danach kannst du machen was du willst!" - ach als ob...).

Er hat mich nicht einmal in meinem Leben gelobt oder motiviert. Selbst zu meinem Abizeugnis (bin die erste in der Familie mit Abitur) hat er nur gesagt, dass ich das hätte besser machen können (Durchschnitt von 2,5).

Wenn ich mir das so durchlese, dann klingt das total larifari. Ich leide aber extrem darunter, weil ich keine richtige Bezugsperson im Leben habe. Dazu muss ich aber auch sagen, dass er immer sehr unfreundlich ist und wenn es was zu erzählen gibt, dann meckert er eigentlich nur über irgendwelche Dinge oder Menschen. Ich fühle mich in seiner Gegenwart einfach nur schlecht.

Teilweise habe ich das Gefühl, dass er psychopathische Züge hat.

Es bereitet mir auch extreme Probleme mein Studium zu bewältigen, weil niemand so wirklich hinter mir steht. Ich fühl mich allein gelassen, mit etwas das ich nicht will und das mir nichts nützt. Er sagt dazu nur, dass es vollkommen egal ist, solange ich den Abschluss habe. Danach kann ich alles mögliche arbeiten.

Ich will eigentlich nur noch heulen.

Und ich kann absolut nichts dagegen machen...
 
G

Gast

Gast
Hallo Gast,
wieviel Jahre hättest du denn noch durchzuhalten? Die Situation ist natürlich verzwickt, aber wenn du unbedingt da raus willst, wird's unbequem. Ich weiß ja nicht, ob du dich nebenbei um nen Job (der dich wenigstens übers Wasser halten würde) kümmern kannst? Hast du irgendwo ne Bleibe oder wohnst du noch zu Hause?

Bei vielen Eltern haben die "Kinder" heutzutage nur noch zu funktionieren. Ansonsten Interesse gleich Null. Sicher ist auch Angst dabei, was aus deiner Zukunft wird, ohne Abschluss. Vielleicht definiert er sich aber auch über dich, du sollst was schaffen, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Egal, wie es dir dabei geht. Traurig!
Mit ihm reden, hast du sicher schon versucht?
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Hallo Gast,

so wie ich das verstehe, hast du zwei Baustellen.

Du studierst ein Fach, das dir nicht liegt und in dem du keine Zukunft siehst. Jetzt stellt sich die Frage, ob du eine Alternative hast. Gibt es ein Fach, das dich mehr interessieren würde? Gibt es einen Beruf, der dir Freude machen könnte?

Ich finde es enorm wichtig, dass man einen Beruf hat, der einen ausfüllt. Das bringt große Zufriedenheit.

Dein Vater scheint sehr fordernd und wenig einfühlsam zu sein. Ich glaube jedoch nicht, dass er dich fallen lässt, wenn du dein Studium abbrichst. Er droht dir zwar damit, aber er wird es nicht tun.

Vielleicht muss er lernen, dass sein Kind erwachsen ist und eigene Pläne hat.
Auch Eltern müssen dazulernen und wachsen.

Wenn Eltern nicht loslassen können, brechen die Kinder irgendwann aus - wenn sie stark sind.

Weisst du was ich meine?


Alles Liebe. Rosafee
 
A

annakarina

Gast
Du hättest mit deinen Worten fast meinen Vater beschreiben können....;) Mir gings vor Jahrzehnten im Examen ganz genauso. Ich (damals ähnlich alt) fühlte mich von meinem fordernden, permanent nachhakenden und mich unter Druck setzenden Vater komplett unverstanden und überfordert.
Letztlich war ich das auch, weil ich auch heute noch denke, dass ers nicht aus Überlegung und Hilfestellung heraus so gehandhabt hat, sondern weil ers Leid war, mich immer noch auf der Tasche liegend und daheim zu haben.

Dennoch: Ich weiß heute AUCH, dass ich ohne diesen Druck und die Dogmen meines quasi die "Peitsche" schwingenden Dads das Examen niemals geschafft hätte, weil ich aus Angst davor IMMER einen Grund gefunden hätte, es immer weiter rauszuschieben und dem auszuweichen.

Ich wünsche dir, dass du das eines Tages auch so sehen kannst und es ähnlich positive Auswirkungen hat, auch wenn der Weg der "Motivation" ganz sicher der falsche ist. Aber bei mir hat er gewirkt und ich hab das Examen kurz danach dann in der Tasche gehabt.

Nicht gut ist, dass du offensichtlich auf das falsche Pferd hinsichtlich des Studiengangs gesetzt hast. Doch ich würde auch erstmal versuchen, dieses Studium dennoch abzuschließen. Denn angesichts deines Alters bist du sicherlich fast am Studienende angekommen.

Danach kannst du immer noch sehen, wie es weitergeht und was du machst - und du brauchst dazu nicht das Geld deines Vaters.

Insofern hat mein Vorschreiber recht hinsichtlich der "2 Baustellen" - aber bitte "bau" die eine erst fertig, es zahlt sich immer aus im Lebenslauf, grad in der heutigen Zeit.
 
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