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Mein Vater macht meine Familie kaputt. Was kann ich nur tun?

xKitty

Mitglied
Also es ist so dass ich mit 17 aus meinem Elternhaus ausgezogen bin zu meinem Freund, das ist jetzt 3 Jahre her.
Ich bin vorallem ausgezogen weil mein Vater mir jede Beziehung zu einem männlichen Wesen verboten hat. Er ist sehr streng gewesen. Ich durfte mich nicht schminken, kein bisschen und so weiter. Immer wurde mir gesagt du endest als Putzfrau kannst nicht mal kochen oder putzen, obwohl mir kochen nie jemand beigebracht hat. Wie soll ich das denn können?
Bin die einzige Tochter mit 2 kleinen Brüdern die einige Jahre jünger sind.
Dies sind natürlich noch nicht wirklich Gründe um mit 17 auszuziehen.
Es ist so, dass mein Vater meiner Meinung nach zu oft und wenn dann zu viel trinkt. Und er ist halt so jemand dem man lieber nicht zu nahe tritt wenn er getrunken hat. Die Kinder also mich eingeschlossen hat er in Ruhe gelassen aber meine Mutter wurde beleidigt und niedergemacht. Und da ich die Älteste war verstand ich natürlich bereits alles und habe mich immer für meine Mutter eingesetzt. Er soll sie in Ruhe lassen usw. Meine Mutter ist wirklich die beste Mutter die ich mir eigentlich vorstellen kann.
Es kam dazu dass er einmal so wütend war weil er mich daraufhin angeschrien hat als ich mich eingesetzt habe und meine Mutter ist dazwischen gegangen. Er hat sie daraufhin mit der Faust also richtig ins Gesicht geschlagen dass sie gegen die Wand geknallt ist. Ich hatte daraufhin eine Panikattacke. Das war das erste mal dass ich es gesehen habe. Es gab schon davor Schläge aber nicht in meiner Anwesenheit.
Meine Mutter hat das immer wieder verziehen.
Mit 12 fing ich an eine psychische Krankheit zu entwickeln. Ich suchte Hilfe bei meinen Eltern aber sie sagten mir nur ich solle nie wieder über so etwas sprechen. Mit 16 wurde ich dann vom Kinderarzt zum Psychologen überwiesen. Schwere Depression und Angststörung wurden diagnostiziert. Psychologe hat meine Erkrankungen versucht meinen Eltern beizubringen. Meine Mutter hat wenigstens versucht es zu verstehen aber mein Vater hat den Psychologen später vor mir als A******* betitelt und meinte zu ihm sie haben keine Ahnung meine Tochter ist gesund. Er redet seitdem ich ausgezogen bin vor drei Jahren kaum mit mir. Nur Hallo und das wars. Ich bin Schuld an allem wenn es nach ihm ginge auch dass seine Ehe mit meiner Mutter scheiße läuft. Liegt ja nicht an der Gewalt oder so.
Jedenfalls seit Monaten geht es meinem 12 Jährigen Bruder sehr schlecht. Er geht seit den Sommerferien nicht mehr zur Schule. Immer wieder werden neue Erkrankungen vorgeschoben. Kopfschmerzen, Übelkeit usw. Immer was neues. Er schluckt jeden Tag Tabletten gegen die Beschwerden. In der Schule sei alles ok sagt er. Meine Mutter und mein Vater wollen natürlich von der Psyche nichts hören. Es gibt nur Geschrei seitdem Zuhause. Sogar die Ärzte meinten organisch wäre alles gut und dass meine Eltern mal die Psyche untersuchen lassen sollten.
Sie nehmen das wie damals bei mir nichts ernst und ich hab einfach Angst, dass mein Bruder dann auch krank ist und sein Leben lang leiden muss. Ich fühle mich machtlos und mache mir schon um meinen kleinsten Bruder sorgen, dass er der nächste ist.
Ich weiß nicht was ich tun kann. Ich bin für meine Familie da. Versuche Ihnen zu helfen und zu reden. Meine Mutter will sich nicht trennen. Ich kann doch nicht einfach zuschauen wie meine Geschwister auch vor die Hunde gehen.
Kann ich überhaupt irgendwas machen oder liegt das nicht mehr in meinen Händen?
 

Alanaa

Mitglied
Mensch Kitty...wahrscheinlich wird man nie verstehen, warum viele Eltern ihren Kindern ein solches Leben zumuten. Du und deine Brüder seid in einem Umfeld von Strenge, Erniedrigung und Gewalt aufgewachsen. Psychische Probleme als Resultat darauf sind fast schon zwangsläufig. Du bist in eine Verantwortungsrolle hineingewachsen, die unzumutbar ist. Die fürsorgliche Rolle muss deine Mutter übernehmen und dazu gehört unbedingt, dass sie sich trennt. Spätestens als er deine Mutter mit der Faust ins Gesicht schlug, hätte sie die Reißleine ziehen müssen. Sie ist schwach. Ich fürchte, du kannst nicht viel machen. Dir bleibt nur, dich um dein eigenes Leben zu kümmern und dich soweit zurückzuziehen, wie möglich. Du kannst keine Entscheidungen für deine Mutter treffen. Hast du schon mal über einen Kontaktabbruch nachgedacht? Langfristig wird dir der Stress um deine Familie zu sehr zusetzen und du brauchst als junger Mensch einen freien Kopf für deine eigene Entwicklung, die in dieser Konstellation zwangsläufig immer zu kurz kommen wird. Deine Schuldgefühle werden dich immer bremsen. Ich würde mit deiner Mutter reden und ihr sagen, dass du sie liebst und du weder sie noch deine Brüder im Stich lassen willst, aber dass sie diesen Weg ohne dich gehen muss, wenn sie dabei bleibt. Ich nehme an, dass ihr euch nah seid und möglicherweise würde ihr eine Kontaktpause zu dir einen regen Denkanstoß verpassen. Mit deinem Vater zu reden kannst du natürlich versuchen, aber es ließt sich, als wären diese Bemühungen Perlen vor die Säue. Ein Vater und Ehemann, der Alkoholiker ist, wird immer unberechenbar bleiben, solange er nicht einwilligt, sich therapeuthische Hilfe zu suchen.

Was sagt denn deine Mutter konkret zu der Situation? Warum will sie sich nicht trennen? Findet sie es gerecht, dass ein 12-Jähriges Kind wegen ihrer Unzulänglichkeiten mit Tabletten vollgestopft wird? Deinen Vater werdet ihr nicht ändern können, SIE muss handeln. Mach ihr das klar. Auch, dass sie sonst nicht mehr mit deine Hilfe rechnen kann. Du kannst auch gar nicht helfen. Von deiner Seite muss ein Abnabelungsprozess stattfinden. das ist leichter gesagt als getan, aber es ist deine einzige Chance.

Was rät dir dein Freund, wie schätzt er das Ganze ein? Was ist mit dem erweiterten Familienkreis? Es wäre wichtig, dass du jemanden hast, der dir zuhört, damit du nicht alles mit dir ausmachen musst.

Ganz viel Kraft wünsch ich dir.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Wenn Du es machbar findest und Dein Freund zustimmt, kannst Du dann nicht einfach Nägel mit Köpfen machen und Deinen Bruder zu Euch nehmen? Und dann mit dem Jugendamt sprechen. Alle Fakten auf den Tisch legen und auf die unzumutbare Situation hinweisen. So kann das ja bei Euch nicht weitergehen!

Mach einfach einen Ausdruck dieses Threads für den Bearbeiter im Jugendamt, dann hat er nämlich gleich schwarz auf weiß was Sache ist und Du mußt nicht lange nach den richtigen Worten suchen.
 

Sheltem

Mitglied
Hoi leidgeplagte xKitty!

Allergrößten Respekt, das du schon die Reißleine ziehen und dich befreien konntest!
Narzistische Persönlichkeiten haben so die Eigenschaft, alles um sich herum zu zerstören - auf die Art und Weise des Erniedrigens und Kleinhaltens, und auch mit Gewalt.
Ich empfehle dir erstmal, dir jeden Morgen klar zu machen, das du nicht verantwortlich dafür bist, was dein Vater tut; wie er ist; möglicherweise hat man ihm als Kind auch solche Märchen eingetrichter wie er jetzt dir.
Und leider biste auch nicht verantwortlich dafür, dass deine Mutter nicht glaubt sich von ihm trennen zu können und dein Bruder krank wird. Vorallem deine Mutter steckt da auch tief in einer psychischen Co-Abhängigkeit, die DU kaum lösen kannst.

Es wäre möglich, einem "schwachen" Narzisten die Konsequenzen seines Handelns zu spiegeln - indem du zB etwas besseres als Putzfrau lernst und selber kochen übst. Auch ne Diskussion anfangen über sein Frauenbild könnte ich mir vorstellen - Narzisten reden ja gern von sich aus, wo man dann leicht anknüpfen könnte und dann vielleicht bei ihm selbst Widersprüche aufkeimen. So wird dein Vater wahrscheinlich auch gerade deswegen kaum noch mit dir reden, weil er innerlich erkennt, dass er mit seiner Art eigentlich die Kontrolle über dich verloren hat.
Ich hätte da ne Menge Ideen wie man damit umgehen könnte, aber du fragst besser einen Therapeuten. Ich persönlich habe, denke ich, damals viel damit erreicht lautstarkt Zurückzuschreien und keine Scheu vor Schlägen zu haben (die heilen wieder) - das hat mir Respekt verschafft, das auch weitere Argumente vordringen konnten.
Aber ich weiß nicht wie locker deinem Vater die Hand sitzt, dass du fürchten musst, er bringt jeden Widerspruch gleich zum Schweigen. Aber, wenn dem so wäre würde ich deinen Geschwistern eigentlich empfehlen, schleunigst das Haus zu verlassen.

Also, es ist sicher keine leichte Aufgabe, deine Brüder zu "retten". Du solltest erstmal möglichst schnell selber Distanz davon gewinnen (sind zwar schon 3 Jahre, aber dein Post hier spricht für sich). Es besteht auch die Möglichkeit, sehr distanziert Tipps und einen sicheren Hafen anzubieten. Was ein kleiner Schritt ist, der euch alle stärkt, wäre deiner Familie zu sagen, dass es Wege gibt sich mit einem Narzisten zu arrangieren und deine Brüder nach der Schule das Elternhaus schnell verlassen können. An der Stelle find ich die Idee, deinen Bruder zu "adoptieren" sehr interessant. Vllt kannst du auch mit Diakonie, Caritas, Therapeut ein Konzept erarbeiten.

Viel Erfolg!

P.S.: Du solltest auch mit deinem Freund vorsichtig sein. Rede mit ihm darüber, wie er mit der Situation fertig wird - nicht das du dich dort selbst in ein ähnlich gestricktes Abhängigkeitsverhältnis begibst.
 

xKitty

Mitglied
Wenn Du es machbar findest und Dein Freund zustimmt, kannst Du dann nicht einfach Nägel mit Köpfen machen und Deinen Bruder zu Euch nehmen? Und dann mit dem Jugendamt sprechen. Alle Fakten auf den Tisch legen und auf die unzumutbare Situation hinweisen. So kann das ja bei Euch nicht weitergehen!

Mach einfach einen Ausdruck dieses Threads für den Bearbeiter im Jugendamt, dann hat er nämlich gleich schwarz auf weiß was Sache ist und Du mußt nicht lange nach den richtigen Worten suchen.

Klar dachte ich bereits daran meinen Bruder zu mir zu nehmen. Aber das Problem ich habe zwei Brüder. Und dieses Vorhaben hört sich für mich einfach so unglaublich krank an. Meinen Eltern die Kinder nehmen. Das geht doch nicht. Ich stehe im täglichen Kontakt zu meiner Familie abgesehen von meinem Vater. Ich weiß nicht was ich von ihm halten soll. Er redet kaum mit mir nur wenn ich Hallo sage sagt er grimmig Hallo zurück. Oder wenn ich gehe sagt er viel Glück weiterhin ne.
Aber zu Weihnachten und zu meinem Geburstag schenkt er mir immer persönlich Dinge wie Schmuck. Ich verstehe ihn einfach nicht.
 

xKitty

Mitglied
Hoi leidgeplagte xKitty!

Allergrößten Respekt, das du schon die Reißleine ziehen und dich befreien konntest!
Narzistische Persönlichkeiten haben so die Eigenschaft, alles um sich herum zu zerstören - auf die Art und Weise des Erniedrigens und Kleinhaltens, und auch mit Gewalt.
Ich empfehle dir erstmal, dir jeden Morgen klar zu machen, das du nicht verantwortlich dafür bist, was dein Vater tut; wie er ist; möglicherweise hat man ihm als Kind auch solche Märchen eingetrichter wie er jetzt dir.
Und leider biste auch nicht verantwortlich dafür, dass deine Mutter nicht glaubt sich von ihm trennen zu können und dein Bruder krank wird. Vorallem deine Mutter steckt da auch tief in einer psychischen Co-Abhängigkeit, die DU kaum lösen kannst.

Es wäre möglich, einem "schwachen" Narzisten die Konsequenzen seines Handelns zu spiegeln - indem du zB etwas besseres als Putzfrau lernst und selber kochen übst. Auch ne Diskussion anfangen über sein Frauenbild könnte ich mir vorstellen - Narzisten reden ja gern von sich aus, wo man dann leicht anknüpfen könnte und dann vielleicht bei ihm selbst Widersprüche aufkeimen. So wird dein Vater wahrscheinlich auch gerade deswegen kaum noch mit dir reden, weil er innerlich erkennt, dass er mit seiner Art eigentlich die Kontrolle über dich verloren hat.
Ich hätte da ne Menge Ideen wie man damit umgehen könnte, aber du fragst besser einen Therapeuten. Ich persönlich habe, denke ich, damals viel damit erreicht lautstarkt Zurückzuschreien und keine Scheu vor Schlägen zu haben (die heilen wieder) - das hat mir Respekt verschafft, das auch weitere Argumente vordringen konnten.
Aber ich weiß nicht wie locker deinem Vater die Hand sitzt, dass du fürchten musst, er bringt jeden Widerspruch gleich zum Schweigen. Aber, wenn dem so wäre würde ich deinen Geschwistern eigentlich empfehlen, schleunigst das Haus zu verlassen.

Also, es ist sicher keine leichte Aufgabe, deine Brüder zu "retten". Du solltest erstmal möglichst schnell selber Distanz davon gewinnen (sind zwar schon 3 Jahre, aber dein Post hier spricht für sich). Es besteht auch die Möglichkeit, sehr distanziert Tipps und einen sicheren Hafen anzubieten. Was ein kleiner Schritt ist, der euch alle stärkt, wäre deiner Familie zu sagen, dass es Wege gibt sich mit einem Narzisten zu arrangieren und deine Brüder nach der Schule das Elternhaus schnell verlassen können. An der Stelle find ich die Idee, deinen Bruder zu "adoptieren" sehr interessant. Vllt kannst du auch mit Diakonie, Caritas, Therapeut ein Konzept erarbeiten.

Viel Erfolg!

P.S.: Du solltest auch mit deinem Freund vorsichtig sein. Rede mit ihm darüber, wie er mit der Situation fertig wird - nicht das du dich dort selbst in ein ähnlich gestricktes Abhängigkeitsverhältnis begibst.

Du vergleichst meinen Vater mit einem Narzissten. Dieser Begriff ist neu für mich also nicht generell aber im Bezug zu meinem Vater. Ich wusste schon immer dass etwas mit ihm nicht stimmt aber ich dachte es wäre der Alkohol, aber das würde ja nicht seinen Charakter im nüchternen Zustand erklären.
Ich bin genau der Mensch den du beschrieben hast. Ich war die einzige in der Familie, die immer zurückgeschrien hat und keine Angst hatte auch wenn seine Hand schon am Zittern war. Komischerweise hat er auch jeden aus meiner Familie schon geschlagen außer mich.
Das fand ich sonst immer sehr seltsam, da ich mich nun als schwarzes Schaf und ungeliebt von ihm empfinde.
 

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