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Mein Vater hat mich sexuell misshandelt. Meine Mutter steht zu ihm.

Manessa34

Neues Mitglied
Hallo. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal offenbaren werde und das in einem Forum.. Aber vl gerade hier wird es mir helfen.

Als ich 9 oder 10 war, misshandelte mich mein Vater sexuell. Zudem gab es auch regelmäßig seelische Misshandlungen.

Ich hatte es verdrängt. Ich hab darüber gelesen, dass Kinder dies aus Selbstschutz tun.
Als ich hochschwanger mit meiner ersten Tochter war, kamen alle Erinnerungen hoch.
Ich bin bis heute wie gelähmt. Seit einigen Monaten bin ich in Therapie. Der Weg ist steinig, aber ich schaffe es gut alles zu reflektieren und kann mit Sicherheit sagen, ich bin eine bessere Mutter als meine Eltern es je sein könnten.
Was ist nun mein Problem? Dass ich in Therapie bin, ist meinen Eltern ein Dorn im Auge. Sie reagieren auf mich nun immer aggressiv.
Ich muss sagen, dass meine Mutter immer liebevoll war. Aber sie ist schwach und völlig abhängig von meinem Vater. Nun hat er auch noch Krebs und sie scheint mit ihm Mitleid zu haben.

Mit aller Macht versuchen sie es nun zu erzwingen, dass meine Kinder bei Ihnen übernachten, oder dass ich sie Std weise dahin bringe.

Ich habe Regeln aufgesetzt, dass sie herkommen müssen, wenn sie sie sehen wollen. Dass für mich Absprachen und Regeln nun wichtig sind. Ich möchte meine Kinder schützen, ich möchte sie im Blick haben.

Nun haben meine Eltern heute vor der Tür gewartet, bis mein Mann weg ist und haben in meiner Wohnung rumgeschrien und mir zur Last gelegt, ich würde den Kontakt verwehren. Als ich auf den Balkon ging um mir Luft zu machen, lief mein Vater mir nach. Er schrie auf dem Balkon weiter..

Ich hielt es psychisch nicht mehr aus und lief aus der Wohnung. Ich mit 34, gab auf. Hab immer noch nicht die Situation unter Kontrolle. Ich will so gerne stark sein. Ich will strategisch antworten, ihn ausspielen. Ich versagte jedes Mal.

Mein kam zurück, versuchte sie tel zu erreichen, doch sie sind zu feige um abzuheben.

Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich Hilfe an meiner Seite habe. Sie haben damit nicht gerechnet und haben Angst vor seiner Reaktion. Sie haben Angst, dass es nach außen kommt. Der Ruf und so...

Meine Muteer sagt: Du musst vergeben und vergessen.

Ja, ich kann vergeben. Aber dann zu meinen Bedingungen.

Jedes Mal reden meine Eltern mir ein, ich sei selbstsüchtig und hätte keinen Respekt und sie verlangen es von mir.

Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr verwirrt.. Ich bin gerade selbst so verwirrt..
Ich habe gerade meinen Eltern nochmals die Regeln per WhatsApp geschickt und ihnen damit signalisiert, dass es vl wirklich zu Kontaktsperre kommt, wenn sie sich nicht daran halten.

Ist das zu viel verlangt? Übertreibe ich?

Mein Vater hat mich zutiefst verletzt, erniedrigt und immer wieder runtergemacht.
Ist es denn nicht verständlich, dass ich nun die Zügel meines Lebens endlich in die Hand nehmen möchte?
Ich möchte in Frieden leben, und obwohl mir die Anwesenheit meiner Eltern schmerzt. Meine Kinder lieben ihre Großeltern und ich will nicht diejenige sein, die das kaputt macht.
Was würdet ihr tun?
 

Halma

Neues Mitglied
Hallo Manessa34

Ich habe Deinen Text durchgelesen, und ich finde, dass Du alles richtig machst. Als Aussenstehende muss ich sogar sagen: Hut ab! Du gehst Kompromisse ein. Du denkst an das Wohl Deiner Kinder und sogar an das Wohl Deiner Eltern. Obwohl sie sich nicht sehr nett benehmen! Mehr kann man von Dir nicht verlangen. Deine Eltern müssen sich an Deine Richtlinien halten. Wenn sie es nicht tun, bist nicht Du schuld daran, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und Deinen Kindern nicht stimmt.

Es tut mir übrigens leid für Dich, dass sich Deine Eltern so verhalten.

Ich wünsche Dir für alles weitere, was noch kommt, viel Kraft!

Grüsse, Halma
 

Manessa34

Neues Mitglied
Ich danke dir vielmals für die aufbauenden Worte.
Es ist schwer selbstbestimmt zu leben. Die Stimmen meiner Eltern hallen immer wieder in meinem Kopf.

Aber ich will all das meinen Kindern nicht zumuten.

Immer wieder denke ich, ich sei deshalb ein schlechter Mensch.. Diese Unsicherheit in mir ist riesig. Oft spricht auch das wütende verletzte Kind in mir.

Es muss ein Ende haben. Es muss eine Struktur her und meine Eltern müssen endlich kapieren, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich da bin.. Dass es hier um alles geht.

Lange hatte ich die Sehnsucht, mit meiner Mutter darüber reden zu können, dass sie mich versteht, dass vl sogar mein Vater um Verzeihung bittet. Doch dies ist eine Illusion und ich muss weitermachen. Für mich und meine Kinder.

Die Stabilität in meiner eigenen Familie aufbauen und der nicht da gewesenen nicht mehr nachtrauern.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Was ich gerne festhalten wollen würde ist: Ganz unabhängig zu der Thematik mit deinen Kindern hat dein Vater dich sexuell misshandelt und war dir allgemein gewalttätig gegenüber. Und deine Mutter steht trotzdem zu ihm.

Das heißt, dir ist ganz persönlich etwas sehr grausames und schreckliches widerfahren. Und da solltest du für dich selbst ansetzen. Wie du persönlich als Tochter zukünftig mit diesem Wissen umgehen möchtest, was auch den zukünftigen Kontakt zu deinen Eltern miteinbezieht. Diese Entscheidung gehört dir allein. Und du hast jedes Recht, diese Entscheidung für dich selbst zu fällen.

Wenn ich ganz persönlich meine Meinung sagen darf: Ich würde meine Kinder nicht zu einem Mann schicken, der mich misshandelt hat und ebenfalls gewaltvoll versucht, seine vermeintlichen Rechte durchzusetzen. Denn so, wie dein Vater sich verhält, ist das gewaltvoll. Und deine Mutter leistet ihm Beistand. Ich würde auch nicht wollen, dass meine Kinder Kontakt zu so jemanden haben. Es werden ja scheinbar nicht einmal deine Regeln respektiert, die du als Mutter deiner Kinder setzt.

Fakt ist, so jemand hat erstmal keine Rechte auf irgendeinen ansatzweisen Kontakt. Denn es geht hier um Menschen, die nicht nur deine Eltern sind, sondern die dir ganz extrem geschadet haben.

Ich möchte dir dringend ans Herz legen, da auch unabhängig von deinen Kindern an dich zu denken. Deine Geschichte aufzuarbeiten und dir Hilfe zu suchen.
 

Maya111

Aktives Mitglied
Hallo Manessa,

mit den Regeln machst du doch erstmal alles richtig. Ich kann es sehr gut nachempfinden, dass sich alles wie falsch anfühlt. Ist es aber nicht. Ich hoffe sehr, dass du das mit deinem Therapeuten besprichst und hoffe, dass er/sie kompetent genug ist.
Theoretisch wäre ein Kontaktabruch überhaupt nicht verkehrt. Dass das für dich momentan mehr als schwierig erscheint, ist total normal.
Ich an deiner Stelle, würde meine Kinder keine Minute alleine mit meinem Vater lassen. Aber genauso wenig mit meiner Mutter.
Glaub mir, du machst nichts falsch. Dass du aus der Wohnung gerannt bist, ist ebenfalls total nachvollziehbar.
Gib dir Zeit. Du wirst mit der Zeit immer mehr merken was gut für dich ist, was richtig ist und du wirst da einiges in deinem Leben bewegen können.
Ich wünsche Dir dafür ganz viel Kraft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bully005

Mitglied
Hey Manessa34,

so wie das für mich aussieht ist deine Mutter das vermittelnde Glied in eurer Beziehung. Sie verlangt von dir das du vergeben sollst, hat dein Vater dich jemals um Vergebung gebeten oder in irgendeiner Weise versucht das Geschehene aufzuarbeiten.
Ich bin ja ein Befürworter von Vergebung, auch in solchen schwierigen Fällen, aber nicht einfach so wie deine Mutter es fordert, vergeben und vergessen. Dieser Spruch zeigt im Grunde das sie nicht bereit sind die Vergangenheit wirklich aufzuarbeiten, sie wollen alles einfach Dunkel verschwinden lassen, mehr nicht. Weiß deine Mutter überhaupt den vollen Umfang von dem was damals geschehen ist?
Du bist völlig im Recht damit nur zu vergeben nach deinen eigenen Bedingungen, lass dir da nichts anderes einreden.

Ich finde es gut und richtig das du Druck aufbaust. Ein Kontaktverbot kann für sie der richtige Druck sein. Vielleicht kannst du es ja mal wirklich machen, wenn sie nicht auf deine Bedingungen eingehen wollen, so 1-2 Monate und dann wenn sie Bereitschaft signalisieren auf deine Bedingungen eingehen zu wollen wieder einen zaghaften Versuch wagen. Auch wenn es vielleicht schwerfällt und sich lieblos und hart anfühlt, es geht hier in erster Linie um dich und deine Familie, deinen Eltern haben sich deinen Bedingungen unterzuordnen!
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Wow, du hast meinen größten Respekt.
Obwohl du das alles weißt, was dir widerfahren ist und auch deine Eltern wissen es.
Trotz allem hast du deinen guten Willen gezeigt und deinen Eltern fairerweise Zugang
zu deinem Leben gelassen.

Das hättest du nicht tun müssen, die meisten brechen den Kontakt zu Täter und Mitwisser ab.

Ich habe mal gelesen das Täter die ihre Kinder missbrauchen, das mit der Zeit selbst verdrängen und auch runterspielen, die Tragweite ihrer Tat gar nicht erkennen, aus Scham und aus Angst um den guten Ruf wird alles totgeschwiegen.

Ich wünsche dir viel Kraft das alles durchzustehen. Du machst das schon richtig....

LG Yado
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo Manessa.

So insgesamt habe ich den Eindruck, dass es in der Vergangenheit eine Menge ungelöster Konflikte gab und beide Eltern damit überfordert waren.
Deine Mutter aus Schwäche, Dein Vater mangels besseren Wissens. Dazu gelernt haben wohl beide nicht, sonst gäbe es heute eine weit größere Akzeptanz Deiner Privatsphäre.
Du selbst – als ewiges Kind der Eltern – hast Dich auch nicht durchzusetzen vermocht. Übrigens: ich kann Dich verstehen, wenn Du den „Respekt“ den Eltern gegenüber auch als Mutter aufrecht erhältst und dich nur zaghaft wehrst!
Nun ist es halt so, dass Du seit der Schwangerschaft echte Bedenken hast, dass es Deinen Kindern ebenso geht. Du drückst es mit „hochgekommen“ aus.
Eigentlich richtig ist, dass Du die Kindererziehung als Erziehungsberechtigte genau so durchführst, wie es Deinem besten Wissen entspricht. Ob andere deine Eltern sind dort hinein funken wollen oder ob es Unbekannte sind, darf für dich keine Rolle spielen: Du musst sie als „entscheidungsbefugt“ ausschließen und dies durchsetzen.
In Bezug auf Deine Eltern als großeltern der Kinder setzt Du natürlich(!) den Umgang fest. Alles andere brauchst man – glaube ich – gar nicht erst zu diskutieren, da an erster Stelle das Wohl der Kinder zu stehen hat und Andere daneben zurück stehen.
Sicher ist es nun auch für die Kinder wichtig, dass sie sich dessen bewusst werden, woher sie kommen. Dass sie das Gefühl einer Heimat kennen lernen.
Insofern denke, ich, dass Dein erlaubter Umgang mit den Großeltern zu Deinen Konditionen ein lieb gemeinter Kompromiss ist, der gerne besprochen – aber nicht in Frage gestellt werden kann.
 
Hallo!
Das Verhalten deiner Eltern macht mich extrem wütend! Durch ihr verhalten, ihre Taten haben sie jegliche "rechte" auf euch verloren!
Schütze deine Kinder und dich, es gibt für deine Kinder nichts wichtigeres als eine gesunde, glückliche Mama.
Ich wurde auch missbraucht und habe keinerlei Kontakt mehr zu Täter, bzw. Mitwisser. Mir geht es so besser, meine "Familie" kann das nicht akzeptieren, aber ich habe große Unterstützung von meinem Mann, meinen Freunden und meiner Therapeutin.
Und meinen Kindern geht es ohne Oma und Opa auch sehr gut, wahrscheinlich sogar besser als mit, weil es mir dann schlecht gehen würde.
Bitte sei egoistisch und denk an dich, deine Eltern haben etwas Schreckliches getan.
Liebe grüße
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Liebe Manessa,

ich bin sprachlos wie du souverän du mit diesem Trauma umgehst. Hut ab!

Ich könnte das nicht. Für mich wäre es unvorstellbar, dass ein Vater sein Kind sexuell missbraucht.
Der hätte bei mir verschissen bis ins Grab.
Hätte meine Mutter mir nicht beigestanden, wäre sie für mich genauso gestorben.
(falls sie das mitbekommen haben könnte und weggeschaut hätte)

Keine Sekunde würde ich mein Kind bei diesen Großeltern lassen, ich würde keine ruhige Minute haben.
Aber ich hätte sicher auch kein Bedürfnis diese Menschen an meinem Leben teilhaben zu lassen.
Was sind das für Eltern? Die haben doch das Wort nicht verdient....
Deshalb bewundere ich dich aufrichtig, wie du mit dieser Tragödie umgehst und verzeihen kannst.
 

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