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Mein Sohn verweigert alles was mit Schule zutun hat!

Lila79

Mitglied
Hilfe ich weiß nicht mehr weiter!! Mein Sohn,9, geht in die 3. Klasse.. Schon immer
hatte er Probleme mit der Schule, obwohl er ziemlich clever ist. Er verweigert
jegliche Mitarbeit, ist für die Lehrer und deren Aufforderungen taub... ;-(.
Wir haben schon ALLES versucht.. aber er schafft es einfach nicht.. Selbst die
normalsten Aufgaben, (aufschreiben der Hausaufgaben und einpacken seiner Sachen)
klappen nicht. Leider nicht mehr im Ansatz..

Ständig spricht mich die Lehrerin an, die Situation sein "untragbar".. Er sei durch
ablenkendes Verhalten auch ein Problem für die Klasse. 😕
Ich bin darüber sehr traurig und habe soviele Möglichkeiten ausgeschöpft! Aber egal, was
man versucht, er ist nicht bereit sich mit irgendwas auseinanderzusetzen was mit Schule
zu tun hat.
Offiziell hat er die Diagnose ADHS und trotz Tabletten 🙂wein🙂 tritt keinerlei Besserung ein!?
Mittlerweile glaube ich nicht mehr an ADHS, er KANN es, das weiß ich genau.
Es ist lediglich eine Verweigerung 😕😕😕

eine intensive Therapie in einer Tagesklinik geht frühestens in einem HALBEN JAHR los!!

Es ist zum heulen .. hat einer eine Idee wie ich die Zeit überbrücken kann, oder an welche Einrichtung ich
mich NOCH wenden kann?!

Bin wirklich verzweifelt!!!!!
 
Hallo Lila79,

ich habe leider keine Idee, wie sich die Situation in der Schule verbessern könnte. Aber ich würde dir raten, mal mit einem Arzt wegen den Tabletten zu sprechen. Sag ihm, dass du das Gefühl hast, dass sich trotz Tabletten nichts verändert. Vielleicht braucht er andere Tabletten oder sie sind irgendwie falsch dosiert (sorry, sollte ich damit total falsch liegen, aber ich würde das einfach mal einen Arzt fragen).
Und ansonsten: Geht doch mal zu einer Erziehungsberatungsstelle (für Kinder, Jugendliche, Eltern) und schildert da euer Anliegen. Das könnte bestimmt hilfreich sein.

Alles Gute, LonelySoul
 
Hallo Lila,

du schreibst ihr habt schon viele Möglichkeiten ausgeschöpft. Könntest Du kurz anreißen welche Möglichkeiten es waren?

Was mich noch mehr interessiert ist, wie sich dein Sohn jetzt fühlt. Wie empfindet er die Leute in seinem Umfeld? Wahrscheinlich ist er oberflächlich einfach nur genervt von seinen "genervten" Mitmenschen 🙂. Wie aber wirken für ihn all die Probleme und Meinungen Dritter auf ihn. Was traut er sich selber noch zu? Ich kann mir vorstellen, dass unter seinem Trotz- und Verweigerungsschild so einiges liegt. Wie siehst Du das Lila?


auf alle Fälle ruhig Blut 🙂,
Jun
 
An eine Erziehungsberatungsstelle hab ich auch schon gedacht. Zumindest für den Übergang zur
eigentlichen Therapie wäre das eine Möglichkeit!
Bislang hab ich es mit ärztlicher Betreuung, Psychotherapie, Kinesiologie, Hömopathie, Medikation und vielen
Methoden auch zuhause probiert.. wie z.bsp jede Menge Motivation, mit Unterstützung, ohne Unterstüntzung und
auch Strafmaßnahmen (wie Verbote im Alltag)..

Nichts wirkt auf ihn.

Er sagt ihn würde das auch alles belasten, und er würde es sich anders wünschen.. ansonsten macht er aber immer einen desinteressierten und auch genervten Eindruck.. Wenn es dann mal zu Hausaufgaben kommt, weint er oft und redet sich ein er wäre zu blöd dazu. egal wieviel Mut ich ihm mache.😕
Selbst das abschreiben einer einzelnen Aufgabe wird so zur Mammutaufgabe und dauert ewig lang. Ich selbst schwanke ständig zwischen Mitleid aber poche auch darauf das er seine Sachen erledigt. Schwieriger Eiertanz.

Die Lehrerin zeigt sich nur noch genervt .. mehrmals hab ich sie gebeten seine Sachen abzuzeichnen.. weil ich das Geschehen in der Schule ja nicht kontrollieren kann.. aber sie macht es nur sehr sporadisch
 
Vielleicht hat er einfach die Sinnlosigkeit unseres Schulsystems erkannt? Aber Spaß beiseite, möglicherweise ist er hoffnungslos unterfordert, möglicherweise braucht er auch eine ganz andere Art zu lernen? Schon mal an alternative Schulsysteme wie Waldorf oder Montessori gedacht?

Leider ist in unserem "normalen" System kein Platz für Kinder die es wagen sich nicht exakt nach der Norm zu verhalten. Leider werden solche Kinder immer noch viel zu schnell mit Tabletten abgefüllt, unsere Ärzte wollen ja auch leben ...
 
Hallo Lila,
ich habe ein paar (viele 😉 ) Fragen.

a) Im außerschulischen Umfeld/Rahmen treten keine besonderen Probleme/Auffälligkeiten auf?

- doch, man muß ihm alles sehr häufig sagen (bei normalen Dingen des Alltags, waschen etc.. ),
Er ist Halbwaise, es gibt Probleme zwischen mir und der Oma väterlicherseits, die zu ihm eine
enge Bindung hat, er klaut und lügt viel, und das obwohl es nicht "nötig" ist!

b) Wann genau traten die ersten Probleme in der Schule auf? (Anfang 1. Klasse, 1. Tag/Woche, Monat??)

- schon in der 1. Klasse. aber eher organisatorischer Art.. Aufschreiben bzw. einpacken der Hausaufgaben.
- Die Leistungen waren Anfangs gut.

c) Welche Probleme haben sich chronologisch (also der Reihenfolge nach) entwickelt?

- og organisatorische Probleme zuerst (tägl. ohne Ausahmen)
- soziale Probleme durch das klammern an "auffälligen" Kindern (Mitlaufen)
- Hausaufgaben machen an sich ("ich mach das nicht" und fertig)r
- extremes Stören anderer Kinder
- tägliches verlegen ?! von Utensilien
- völliges einstellen jeglicher Mitarbeit, er kommt keinen aufforderungen der Lehrern nach
- Er hat auch schon einmal in der Schule gezündelt


d) Wodurch zeigt er ablenkendes Verhalten - was genau meint die Lehrerin?

- ablenken der Kinder bei der Arbeit (dadurch neue soziale Probleme)
- ständiges herumschmieren mit Tinte, zerstören seiner Utensilien, herausreißen von Blättern,
verschwindenlassen von Arbeitsblättern usw.

e) Wann wurde die Diagnose ADHS gestellt?

- Am Anfang der zweiten Klasse


f) Wer hat die Diagnose ADHS gestellt?

- Ein Kinderarzt in der Nähe der auf ADHS spezialisiert ist


g) Wie genau wurde diese Diagnose erstellt?

- es wurden eine Reihe von Tests durchgeführt, auch körperliche Tests. Zudem bin ich ausfürhlich
zu seinem Verhalten befragt worden.


h) Wurde bereits ein Schulpsychologe in den Vorgang involviert?

´ - Ja, aber sie hat nicht wirklich geholfen. sie ist auch nicht mehr an der Schule


i) Hat Dein Kind gleichaltrige Freunde, in der Schule, außerhalb der Schule?

- ja, hat er... aber keine Freundschaft hat sich bis jetzt "gefestigt".. also er ist da recht sprunghaft.


j) "Mittlerweile glaube ich nicht mehr an ADHS, er KANN es, das weiß ich genau." Was muss ich mir unter "kann" vorstellen?

- DAS ist der interessante Punkt! Es gibt Situationen in der er völlig "normal" ist.. auch ganz normal und
konzentriert arbeiten kann. Oder ganz selbstständig (sogar ohne das ich ihn darum bitte) sein kann.
Leider hab ich den Charakter der Situationen noch nicht erkannt... also was dann jeweils "anders" war als
"sonst"...
Ein aussenstehender Mensch hat auch immer erstmal ein sehr kontreres Bild von ihm.. Er zeigt sich nach
aussen hin immer sehr höflich, zuvorkommend und Hilfsbereit.. so ist er zuhause oft auch, aber das
ist völlig tagesform- abhängig.. Das Blatt kann sich auch von einer Minute auf die andere wenden.
(ich mache mir schon Gedanken ob mit dem ADHS wenn eine weiter Persöndlichkeitsstörung einergehen
kann?!)

k) Hat Dein Sohn in der ersten Klasse auch von positiven Erfahrungen berichtet?

- in der ersten Klasse hat er viel von der Schule gesprochen, im positiven Sinne.. Er war noch relativ motiviert.
obwohl es ja schon Probleme gab.

l) Erzählt Dein Sohn auch jetzt noch positive Dinge aus der Schule?

- Jetzt kaum noch. Da er leider viel lügt, weiß ich auch oft nicht, was wahr ist und was nicht. Es ist mir
fast unmöglich das zu beurteilen. Oft jedenfalls


m) Welche negativen Dinge erzählt Dein Sohn von der Schule (auch möglichst chronologisch)?

- über Kinder die ihn ärgern.. teilweise sogar hauen. Auch hier weiß ich das er nicht immer unbeteiligt ist.
Er sagt er hätte meinen Ratschlag die anderen Kinder zu ignorieren befolgt - und trotzdem würden sie
weitermachen. Die Lehrerin hab ich öfters darauf angesprochen.. die hält sich leider in der Regel raus.😕

n) Wie reagieren seine Mitschüler/Freunde auf ihn?


- Wohl laut der Lehrerin mitlerweile ziemlich genervt.. Weil er sie immer stört beim arbeiten

Gruß Tobi



Ich hof
 
Hallo,

ich hoffe sehr sehr sehr, dass hier noch jemand ist!!! Ich bin gerade zufällig auf den Thread gestoßen und erkenne meinenden zu fast 100% hier wieder. Er ist jetzt Ende erste Klasse und hat genau bzw. wir haben genau die gleichen Probleme. Er ist bei der Schulsoz. Päd. seit zwei Wochen, ich zusätzlich in einer Erziehungsberatung. Wir kommen nicht weiter. Bitte, bitte wenn jemand Rat weiß helft uns!! Er ist sehr intelligent, in Teilbereichen deutlich über dem Durchschnitt in zwei anderen drunter.
Bitte schreibt mich mir, habe mich gerade als mamavsp angemeldet, bin aber noch nicht freigeschalten.
DANKE
 
Hallo,
mein Sohn war genauso und noch keiner hat was von ADHS gesagt. Versuch´s mal mit äußeren Anreizen. Was macht Dein Sohn gern? Hat er eine Lieblingssendung oder ein Lieblings-Computer-Spiel? Darf er Abends, wenn alle Hausaufgaben aufgeschrieben und gemacht worden sind. Keine Strafe, sondern eine Erinnerungshilfe. Auch nichts nehmen, was ihn bitter trifft, sondern etwas, was er gern und oft macht und wo es schade ist, wenn es wegfällt, aber keine Tragödie.

Arbeiten immer gemeinsam durchgucken und Fehler absuchen. Oft liegt es nicht am Können, sondern es war so langweilig, dass die Konzentration weg war. Oder das eine oder andere muss nochmal geübt werden. Besondere Belohnungen für´s Wochenende in Aussicht stellen, wenn es gute Zensuren gibt.

Mit dem Sohn darüber sprechen, wie er wirkt und rüberkommt. Jungen in dem Alter merken das noch gar nicht, haben keine Ahnung, wie sie ankommen und sind noch ganz unbedarft. Und dann gibt es immer Themen, die Mädchen wohl eher gut finden (Tiere, Pflanzen, etc...), aber selten gute Jungs-Themen. Ich hab meinem Sohn gesagt: Schau dir mal die Guten in der Klasse an! Hängen die so wie du in ihrem Sitz? Wie wirken die? Oder gucken sie die Lehrerin an? Schau deine Lehrerin so lange es geht, direkt an, guck ihr oft in die Augen - damit sie merkt, dass du da bist und teilnimmst. Denn sie bereitet den Unterricht für Euch vor und ist vielleicht traurig, wenn du dich gar nicht dafür interessierst. Wie würdest du es denn finden, wenn du an ihrer Stelle wärst... Häppchenweise, immer mal wieder drüber gesprochen, nachgefragt, wie war es heute, hast du es geschafft, dich in jeder Stunde mindestens dreimal zu melden? Hast du die Lehrerin angeguckt? etc... immer ein Stückchen weiter.

Mittlerweile hat er eine ganz gute Beziehung zu seiner Lehrerin und schreibt auch gute Noten. Aber ich musste ihn schieben. Am Lernstoff lag es nie! Aber er hat nicht so richtig verstanden, was er da soll und hat auch nicht verstanden, dass es wichtig ist, wie er sich in der Schule gibt. Seit er das kapiert hat, läuft es sehr gut.
 

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