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Mein Sohn schlägt seine Freundin

Blaumeise

Aktives Mitglied
Hier die TE:

Ich hätte nie,wirklich nie,mitbekommen,dass mein Sohn verhaltensauffällig geworden ist!Wir wurden nie,weder von Lehrern oder anderen Eltern,über irgendwas negatives informiert.Einzig und allein nach der Trennung war er ruhiger (er redet sonst eher viel) und hat sich zurückgezogen,aber er war nie gewalttätig im Umgang mit anderen.
Es war mir schon irgendwie klar, dass du eher nur Gewalttätigkeit gegenüber anderen als verhaltensauffällig hälst. Das ist aber eben nur eine mögliche Form der Verhaltensauffälligkeit bei einem Kind. Das nur mal zur Info.

Was das Gespräch betrifft...mein Sohn war zwar sehr ruhig und gefasst,hat aber trotzdem sehr negativ über seine Ex gesprochen.Er meinte,sie hätte sich die letzten Tage „extrem daneben benommen“ und dass sie die Zeiten verwechselt hat,war nur die Spitze des Eisberges.Ich habe gefragt,was sie denn getan hat.Er meinte,sie wäre wohl in den letzten Tagen patzig zu ihm gewesen und hat öfter mal genervt auf ihn reagiert.Mein Ex und ich waren schockiert.Wir konnten nicht verstehen,wieso man wegen sowas so ausflippt.Mein Ex hat gefragt,warum er denn nicht mit ihr geredet hat.Unser Sohn hat mit den Schultern gezuckt und gemeint,mit ihr „könne man doch über sowas gar nicht reden“.
1. Ich sehe hier leider 0 Reue in dem, was er getan hat.
2. Dein Sohn sieht Gewalt als Lösung für Konflikte und ist nicht mal auf die Idee gekommen, die Konflikte, die er mit seiner Freundin hatte, anders zu lösen. Das finde ich sehr bedenklich. So eine Einstellung ist oft erlernt. Das heißt, das er irgendwo und irgendwann mal in seinem Leben gelernt hat, das Gewalt ein mögliches Mittel ist, um Konflikte zu lösen.

Darf ich fragen, wie er in der Vergangenheit damit umgegangen ist, wenn es mal mit dir oder seinem Vater Konflikte gab?

Nächste Woche werden mein Ex und ich uns mit den Eltern des Mädchens zusammensetzen,ich habe um ein Gespräch gebeten.Bitte nicht falsch verstehen,ich möchte mich lediglich entschuldigen und sie informieren,dass wir dieses Verhalten nicht tolerieren.Außerdem wird sich mein Sohn bei seiner Ex entschuldigen,darauf haben wir bestanden.
Das finde ich gut 🙂 Was jedoch die Entschuldigung betrifft: Die sollte eigentlich von ihm aus kommen. Er sollte nicht dazu genötigt werden, denn dann kann man stark davon ausgehen, dass die Entschuldigung nicht ernst gemeint ist. Mir scheint es, dass er das alles nur euch zu liebe macht (die Therapie und die Entschuldigung), um euch nicht zu verlieren, aber nicht, weil er einsieht, dass er einen Fehler gemacht hat.

Vielen Dank für deine Offenheit!
 

Werwiewas

Aktives Mitglied
Was das Gespräch betrifft...mein Sohn war zwar sehr ruhig und gefasst,hat aber trotzdem sehr negativ über seine Ex gesprochen.Er meinte,sie hätte sich die letzten Tage „extrem daneben benommen“ und dass sie die Zeiten verwechselt hat,war nur die Spitze des Eisberges.Ich habe gefragt,was sie denn getan hat.Er meinte,sie wäre wohl in den letzten Tagen patzig zu ihm gewesen und hat öfter mal genervt auf ihn reagiert.
Wow, harter Tobak. Ich finde, du und der Vater haben gut reagiert, aber euer Sohn klingt wie ein totaler A****. Sorry.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
Kann es eventuell sein, dass er vielleicht - vorsichtig gesagt - lasch erzogen wurde?

Für mich klingt es so, als sei nie wirklich kritikfähig und hält kein Gegenwind aus.
selbst wenn. das erklärt nicht diese gewaltausbrüche. alles, was du TE hier - danke für deine offenheit!!! - beschreibt, erklärt keinesfalls das verhalten des sohnes, nichtmal im ansatz.

wenn es auch sonst nichts unbekanntes gibt (und da er nie verhaltensauffällig war, bezweifel ich das "unbekannte" als ursache fürs erste), dann bleibt im endeffekt einfach nur eine lösung :

der gute junge ist einfach per se "schlecht" - was hart klingt, ist wissenschaftlich ja (leider) schon lange belegt, dass es gewisse bereiche im hirn gibt, die entscheiden, ob jemand gewaltpotential, keine skrupel, keinerlei hemmschwellen und so weiter kennt.


ich finde es immer befremdlich, wenn in solchen threads für die täter ähnlich viel verständnis aufgebracht wird wie fürs opfer. marke "der arme, wer weiss, was ihm alles widerfahren ist" ...

ja, es mag ausnahmen geben, wo der "werdegang" vieles, wenn nicht gar alles erklärt, aber eben immer noch nicht entschuldigt. es gibt leute, die haben ihr leben lang die arschkarte gezogen, werde von kleinauf verprügelt, missbraucht, misshandelt, gequält - und bleiben trotzdem liebe lämmer, ihr leben lang ...


liebe TE, ich finde es stark wie du und auch dein exmann reagiert, und denke, es ist genau die richtige reaktion.

das einzige problem welches ich sehe ist, dass eine therapie eigentlich nur hilft, wenn der betroffene auch selbst will. und nicht will marke "eltern haben solange genervt bis ich klein beigegeben habe". deshalb hoffe ich sehr, dass von seiten der Ex eine anzeige kommt und der sohn DEUTLICH Stärkere konsequenzen zu tragen halt als eure standpauke, verlust von WG/wohnung und temporär des studiums. das ist viel zu wenig. er muss so sehr leiden, dass er auf knien winselnd zur therapie geht, weil er es WILL, und weil er sich ändern will, weil er kapiert, was für ein mensch er gewesen ist.
 
G

Gelöscht 75427

Gast
Hallo!

Unser Sohn hat mit den Schultern gezuckt und gemeint,mit ihr „könne man doch über sowas gar nicht reden“.Wir haben ihn gesagt,dass er eine Therapie machen muss,das ist für uns fix.Er hat sich anfangs gewehrt,aber im Endeffekt zugestimmt.Er wird auch aus seiner Wohnung ausziehen (die Miete dafür hat mein Ex gezahlt) und bei meinem Ex unterkommen.

Sein Studium (er geht auf eine FH,das zahle ich) wird auf Eis gelegt.Er soll sich auf die Therapie konzentrieren und alles dafür tun,dass so etwas nicht mehr vorkommt.
Dass er einen Therapeuten besuchen wird, ist ja schonmal gut. Doch - wenn ich Euer Bild von Therapien etwas korrigieren dürfte:

Eine Verhaltenstherapie dauert mindestens ein Jahr, wenn sie wirken soll. Außerdem wartet man darauf ein paar Monate und ist erstmal probeweise beim Therapeuten um zu gucken, ob es überhaupt klappt mit dem. Es ist auch nicht so, dass man die Therapie im "Crashkurs" macht (es sei denn, in einer Klinik...), sondern man arbeitet eher konstant seine 2 Stunden pro Woche.

Was aber noch essentieller ist: den Willen und die Bereitschaft dazu muß er selbst aufbringen! Und vor allem das Reflexionsvermögen, das über Erfolg und Mißerfolg entscheidet.

Sein FH-Studium "auf Eis zu legen" halte ich für kontraproduktiv. Denn er ist ja über 18 und entscheidet darüber. (Selbst im Knast wäre das sein Bier...) Du könntest das Geld natürlich für gewissen Zeit auf 1/Xtel runterkürzen. Aber gut.

Nächste Woche werden mein Ex und ich uns mit den Eltern des Mädchens zusammensetzen,ich habe um ein Gespräch gebeten.Bitte nicht falsch verstehen,ich möchte mich lediglich entschuldigen und sie informieren,dass wir dieses Verhalten nicht tolerieren.Außerdem wird sich mein Sohn bei seiner Ex entschuldigen,darauf haben wir bestanden.
Warum? Du brauchst Dich da nicht entschuldigen, Du hast niemandem in den Bauch getreten.

Eine Entschuldigung von ihm sollte auf Reflexion des falschen Verhaltens und Willen zur Wiedergutmachung basieren. Ohne seine Einsicht ist die wertlos. Er ist kein 12jähriger, der eine Fensterscheibe eingeworfen hat. Sondern ein erwachsener Mann, der eine Frau geschlagen und getreten hat. Der sich strafbar gemacht hat.

Über entsprechende Schritte soll er gefälligst selbst nachdenken. Ich würde ihm höchstens Denkanstöße geben.

Sein Verhalten ist de facto auch garnicht zu "entschuldigen". Das könnte nur das Mädchen tun (und müsste es ja auch genauso ehrlich meinen!) Was man auch nicht erzwingen kann.

Mein Ex und ich haben uns Vorwürfe gemacht und uns gefragt,was wir wohl falsch gemacht haben...ich kann es mir wirklich nicht erklären...
Völlig normale Reaktion. Aber diese Zweifel durchlaufen allle Eltern irgendwann und sie führen nie zu "produktiven" Antworten.

Euer Sohn hat hier ein antisoziales, hässlich-brutales Gesicht gezeigt, dass in ihm steckt.
Ich hab auch sowas in mir. Ich hab es auch gezeigt und zeig es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit (leider) wieder, wenn ich nicht aufpasse. Ich allein trage die volle Verantwortung dafür und dafür, etwas dagegen zu tun

Er selbst bleibt dafür verantwortlich, diesen kriminellen Straftäter in sich zu(rückzu)entwickeln. Nicht der Therapeut und auch nicht ihr. Von außen kommen nur Impulse.
Ich würde daher eher wo nötig eher etwas auf Distanz gehen und wenn er mein volles Vertrauen zurückwollte, müsste er es wiederherstellen. So hart das klingt.

Aber wie ihr jetzt genau agiert, ist Eure Entscheidung. Es gibt bekanntlich nicht den einen, richtigen Weg sondern viele Wege in die richtige Richtung. Und am Ende kann man ihm die Sache evtl. sogar verzeihen, wenn er wieder auf dem richtigen Weg ist.

Ich Drücke Euch jedenfalls die Daumen, dass er die Kurve kriegt.

LG
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bergere.S

Aktives Mitglied
deshalb hoffe ich sehr, dass von seiten der Ex eine anzeige kommt und der sohn DEUTLICH Stärkere konsequenzen zu tragen halt als eure standpauke, verlust von WG/wohnung und temporär des studiums. das ist viel zu wenig. er muss so sehr leiden, dass er auf knien winselnd zur therapie geht, weil er es WILL, und weil er sich ändern will, weil er kapiert, was für ein mensch er gewesen ist.
Bist du irgendwie weltfremd? Schau dir mal den Thread "Kuscheljustiz" an. Hier ein Beispiel:

Der tödliche Messerangriff in Chemnitz und die folgenden Krawalle haben Deutschland erschüttert. Nun wird die Tat in einem Prozess aufgearbeitet. FOCUS Online konnte vertrauliche Ermittlungsakten einsehen und zeigt nun in einer Serie bislang unbekannte Details und Hintergründe.
Man könnte Stunden damit zubringen, in seiner Polizeiakte zu lesen. Der 22 Jahre alte Iraker Farhad A., letzte bekannte Meldeadresse „09235 Burkhardtsdorf, Asylunterkunft“ in Sachsen, verfügt über ein dickes Strafregister. Und das, obwohl er nur zweieinhalb Jahre in Deutschland gelebt hat.
Mehr als ein Dutzend Taten sind in dem Ordner verzeichnet: Körperverletzung, Drogenhandel, Diebstahl, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Bedrohung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, um nur einige zu nennen. Auch ein - in der Öffentlichkeit bislang unbekannter - Fall von gefährlicher Körperverletzung findet sich in der Liste: Anfang 2017 soll Farhad A. einen Syrer mit einem Messer angegriffen und verletzt haben.


Und so einer läuft frei und unbehelligt rum, kassiert Anzeige um Anzeige und macht einfach weiter - bis er jemanden umbringt, dann sind alle entsetzt und fragen sich: wie konnte das nur passieren?!
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Hätte ich einen Sohn gehabt, der als Erwachsener meint auf Schwächere einzuprügeln, würde ich mir als erstes Gedanken an welcher Stelle der Erziehung ich zu nächlässig war, weswegen er so massiv die Grenzen überschreitet. Dann hätte ich als Konsequenz ihn mit aller Deutlichkeit, dass er sämtliche Unterstützung von meiner Seite verloren und mich zum Feind hat bis er mich überzeugen, dass er von dieser Barbarei abgekommen ist mittels Therapie und er sich wie ein echter Mann benimmt, der die Schwachen beschützt und nicht missbraucht.

Klar genetisch wäre er immer noch mein Sohn, aber was wäre es schon für eine Mutterliebe, wenn ich feige zu ihn wäre?
Aber es liegt nicht immer an der Erziehung, wenn jemand sich so entwickelt. Was nützt es, wenn ich mich als Mutter mit Selbstvorwürfen zerfleische? Die Hauptsache ist doch, dass ich ihm deutlich zeige, dass ich sein Verhalten zutiefst missbillige und von ihm erwarte, dass er 1. die strafrechtlichen Konsequenzen dafür übernimmt und 2. sich unverzüglich in eine geeignete Therapie begibt, damit so etwas künftig nie wider vorkommt. Und das haben sowohl die Mutter als auch der Vater getan. Ich würde auch weder das Mädchen noch die Eltern des Mädchens davon abhalten, Strafanzeige zu erstatten.

Was ich für falsch halte, ist, dem Sohn eine Wohnung zu finanzieren. Das war in meinen Augen eine völlig unnötige Verwöhnung. Aber das wird ja jetzt auch gestoppt. Mangelnde Impulskontrolle sollte nicht noch damit belohnt werden, dass man alles nachgeschmissen bekommt, wofür man normalerweise selber arbeiten muss. Und er soll gefälligst neben der Therapie an der FH weiterstudieren. Wie viele Menschen studieren oder arbeiten in ihrem Beruf und machen nebenher die Therapie! Ich würde ihm nicht zum Dank für seine Unbeherrschtheit auch noch einen bequemen Schonraum bereiten, in dem er nicht mal mehr sein Gehirn anzustrengen braucht. Am Ende behauptet er dann womöglich noch, er könne nur auf Gewalt verzichten, solange er keinen "Stress" habe.... kennt man ja. Das FH-Studium würde ich allenfalls dann ruhen lassen, wenn der Therapeut dazu rät, sonst nicht. Vielleicht ist der Sohn mit dem FH-Studium auch intellektuell überfordert und rastet deswegen bei jeder Kleinigkeit aus. Dann muss er es eben abbrechen und sich beruflich anderweitig orientieren. Aber monate- oder jahrelang gammeln und sich in Watte packen lassen, nur weil er gewalttätig geworden ist und eine Therapie benötigt, das halte ich für völlig kontraproduktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Dachte ich mir auch gerade, das FH-Studium soll er weitermachen, dann ist er geistig beschäftigt und kann nicht den ganzen Tag zuhause herumlungern. Wenn er sich da überlastet fühlt - dann soll er das gefälligst sagen! Und nicht den angesammelten Frust in Gewalt gegen die (erfolgreichere) Freundin auslassen. Würde mich nicht wundern, wenn sie sich jetzt trennt. Endlich, muß man sagen, denn bei einer Frau, die nicht vor lauter Verliebtheit verblödet ist, wäre nach dem ersten Übergriff der Ofen schon aus gewesen.
 

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