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Mein Partner weiß nichts mehr mit sich anzufangen..

Monk

Aktives Mitglied
Hallöchen,
ich bin 42 Jahre alt und bin seit über 20 Jahre mit meinem Partner zusammen.
Seit letztem Jahr bin ich leider wegen Krankheit arbeitsunfähig und verbringe, auch dank Corona, sehr viel Zeit zu Hause. Davor habe ich viele Jahre im Einzelhandel gearbeitet. Bin also ein Mensch, der soziale Kontakte liebt und braucht..:).
Nun habe ich ein Problem, dass erst seit einiger Zeit sehr an meinen Nerven zerrt.
Und zwar geht es um meinen Partner. Er weiß nichts mehr mit sich anzufangen!!!

Er kümmert sich seit vielen Jahren, seit 12 um genau zu sein, um seine kranke Mutter.
Seit dem arbeitet er auch nicht mehr (als Info am Rande). Nun ist es so, dass er in der letzten Zeit immer unzufriedener, gereizter und mürrischer geworden ist.
Er weiß auch nichts mehr mit sich anzufangen. Früher hat er viel am Auto oder Roller geschraubt, war in seinem Bastelkeller zugange oder hat sich anderweitig beschäftigt. Aber er tut jetzt einfach nichts mehr. Ausser sich zu beklagen, dass alles so beschissen geworden ist, einschließlich unserer Beziehung.

Dazu muss ich sagen, dass ich mich sehr gut beschäftigen kann da ich viele Hobbys habe, die ich jetzt in dieser Zeit auch sehr pflege. Ich male, lese, schreibe, bastel und gehe viel mit meinem Partner und Hund spazieren. Ich bin auch gerne an meinem Laptop (weil ich daran meine Texte schreibe). Ausserdem stehe ich im täglichen Kontakt zu Freunden, Familie und Kolleginnen. Und darin sieht er auch ein Problem bzw. macht eines draus. Denn er hat sich jetzt die fixe Idee in den Kopf gesetzt, dass ich mit einem der Freunde, mit dem ich mich sehr gut verstehe, eine Liebelei anbändel. Wie er darauf gekommen ist?

Nun, dass war so:
Dieser Freund ist ein lustiger Mensch, denn ich jetzt schon länger kenne und den ich, natürlich (sonst wären ich ja auch nicht mit ihm befreundet), sehr mag. Wenn er ein Problem hat, dann weiß er, dass er mich anschreiben kann. Denn ich habe jetzt ja viel Zeit und ausserdem brauche ich einfach diese sozialen Kontakte.

Nunja, wir haben an einem Wochenende viel geschrieben und als ich abends zu Bett ging, las mein Partner die Nachrichten, die ich und dieser besagte Freund uns geschrieben haben. Er war "einfach mal neugierig", wie er sagte und ihm war "langweilig".
In diesen Nachrichten ging es lediglich um ein Problem des Freundes. Nichts weiter.
Nachdem er die Nachrichten las, meinte er, darin eine (von mir ausgehende) fremdgängerische Tendenz zu erkennen. Ich bin ein lockerer Mensch und sage was ich denke, aber ich würde meinem Partner nie fremdgehen. Ich weiß nicht wie er auf diese Idee gekommen ist. Jetzt behauptet er auch noch, er hätte von dieser Freundschaft vorher nichts gewusst. Obwohl ich ihm immer wieder davon erzählt habe!!!

Als ich mit ihm redete (im Moment ist das das Tagesthema Nr. 1, weil er immer wieder damit anfängt) meinte er: er wäre neidisch, dass ich Freunde hätte (seit er seine Mutter betreut, sind ihm seine Kumpels, mir denen ich mich auch sehr gut verstand, "abhanden" gekommen.) Dann sagt er wieder: du bist doch in deinen Freund da verliebt...er dreht mir aus meinen Worten (und mitlerweile auch aus dem was ich tue oder nicht tue) ständig einen Strick. Legt mir was in den Mund was ich nie gesagt habe. Kriegt ständig alles in den falschen Hals. Jetzt hat mir der Freund ein Foto von sich geschickt (das ist erst das dritte seit ich ihn kenne) und schon meint mein Partner, dass es jetzt nicht mehr lange dauern kann und ich dann eine Grenze überschreite, bzw. das ich dann keine Tabus mehr kenne!!!! Es war doch einfach nur ein normales Foto!!!!

Letztens schrieb mich ein Schulfreund an. Da reagierte er plötztlich auch total gereizt und bockig!!

Und er schawänzelt seit Wochen um mich herum wie ein hungriger Tiger um seine Beute!! Wenn ich etwas schreibe will er mit lesen (selbst wenn ich Tagebuch schreibe ist das so und ich habe mehrere Tage gebraucht um diesen Beitrag zu schreiben, weil er mich einfach nicht in Ruhe lies und ständig mit Fragen bombardierte)...wenn ich mit jemanden schreibe, will er wissen mit wem und was ich schreibe. Wenn ich rausgehe, will er mitgehen...ich habe quasi keine Stunde mehr in der ich wirklich mal für mich alleine bin. Was ich übrigends ganz gerne mal bin und er früher auch. Früher hat jeder oft einfach mal "sein eigenes Ding" gemacht. Und das war nie ein Problem. Jetzt ist es plötzlich eines, weil ich dann ja "von ihm weg will" oder weil" ich ja die Nase von ihm anscheinend voll habe". Was totaler Quatsch ist. Ich liebe ihn ja. Aber dieses neuartige "klammern" macht mich wahnsinnig.
Aber er vertraut mir nicht mehr richtig, weiß nicht zu was ich fähig bin und noch viel mehr kriege ich dann zu hören. Dieser Freund wohnt übrigends 400 Kilometer weit weg!!

Das ganze ist extremer Stress für mich, den ich im Moment nicht brauche. Aber ich weiß langsam auch nicht mehr was ich machen soll. Und ich werde meine Freundschaften auf keinen Fall aufgeben. Und wenn ich ihm fremdgehen wollte, dann hätte ich das schon früher machen können, hätte mir einen Kerl in der Umgebung gesucht, nicht so lange gewartet und doch nicht jetzt, wo ich krank bin...!!!!

Und als ich ihn fragte, ob er erst dann zufrieden wäre, wenn ich meine Freundschaften aufgeben würde....das wollte er dann auch nicht!!!!

Er macht mir mit seinen Vorwürfen das Leben schwer, sagt immer, dass unsere Beziehung beschissen geworden ist und das wir im nächsten Jahr bestimmt nicht mehr zusammen sind..so was alles sagt er. Er macht unserer Beziehung damit nach und nach kaputt.
Und das macht mich verrückt. Ich weiß nicht was ich machen soll, habe schon tausendmal mit ihm geredet. Langsam geht mir die Kraft und auch die Geduld aus.
Und ich traue mich schon bald nicht mehr mit irgendwem zu komunizieren, weil ich Angst vor Stress und Streit habe.

Und vielen Dank fürs lesen dieses laaangen Textes....
Er scheint depressiv zu sein. dann sollte er sich Hilfe holen.
 
Puhhhh, was für eine Geschichte.

Du erinnerst mich an meine Mutter. Sie ist auch eine, die viel ertragen muss und ein hilfsbereiter Mensch ist. So ein Mensch, der alles macht aber das irgendwie allen egal ist bzw. wo keine angemessene Anerkennung kommt.

Mein Vater ist auch ziemlich anstrengend. Ich glaube, wenn Eheleute zu viel aufeinanderhocken und vielleicht auch keine großen Kontakte nach außen, keine Freiräume, keine Gesprächspartner haben, dann fangen sie an, sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Meine Mutter ist eh schon psycho deswegen geworden.

Ich find beide Verhalten, also von dir und von ihm, naja...

Ich würde es auch dumm finden, wenn meine Ehefrau mit einem Mann, der nicht zur Familie gehört, rumchatten würde. Natürlich denkt er, dass sich da was anbahnt, jeder vernünftige Mann würde sowas denken. Da er ja eh schon vorbelastet ist, wird seine Wahrnehmung jetzt dadurch nur noch mehr verzerrt werden.
Dass du trotz dieser Erkenntnis immer noch weiter mit ihm chattest, finde ich nicht gut.

Er ist eben auch anstrengend. Er fängt nichts mit sich an und lässt sich gehen. Ich denke, ihm schwirrt das alles durch den Kopf, er hat Angst, dich zu verlieren und macht sich und die Beziehung schlecht.

Doofe Situation, gerade jetzt nach 20 Jahren kann man auch nicht einfach den anderen verlassen... ich weiß nicht.
Es ist alles nicht einfach...und es geht hier nicht nur um diesen einen Freund...aber was ich nicht so recht verstehe...warum denken immer alle gleich, wenn eine Frau und ein Mann sehr gut befreundet sind, das da was läuft..? Warum soll den da immer gleich was im Busch sein...Auch Mann und Frau können ohne Hintergedanken gute Freunde sein....und das Verhalten meines Partners, sein unbegründetes Mißtrauen, lässt mich fast glauben, dass ich mich in all den Jahren wohl in ihm getäuscht habe...denn jetzt, wo ich mich mal mehr um mich kümmere, meine Kontakte und meine Hobbys mehr pflege und mich nicht immer nur um ihn drehe...seit dem reagiert er so.
 
Das hört sich für mich nach einer aussichtslosen Situation an.
Er ist eifersüchtig und möchte dich nicht verlieren. Dabei engt er dein Leben immer mehr ein, bis zur totalen Überwachung.
Dabei bräuchtest du genau das Gegenteil davon. Mehr Freiheit und Zeit für dich.
Am besten mal ein ganzes Wochenende alleine.
So richtig schön durchatmen und zur Ruhe kommen.
Daraus wird natürlich nichts, weil er sich dann darin bestätigt sieht, dass du dich mit einem anderen Mann triffst.
Die einzige Lösung wäre wohl eine Paartherapie.
Vielleicht rüttelt das deinen Partner wach. Sein Verhalten wird dich ansonsten langfristig zur Trennung drängen, da man so nicht vernünftig gemeinsam leben kann.
Ich habe mich einfach zu viel nach ihm ausgerichtet...es ging immer nur um ihn und um seine Mutter. Ich habe alles gemacht um ihm so viel wie möglich abzunehmen....Haushalt, Papierkram und alles mit dem er sich nicht gerne beschäftigt oder beschäftigen wollte...dabei habe ich alles ander was mich betraf und betrifft immer nach hinten geschoben...ich habe jetzt eingesehen, dass ich das nie hätte machen dürfen. Ich hätte von Anfang an klare Grenzen ziehen sollen...ich habe so viel hingenommen, jede seiner Entscheidungen ohne zu murren oder Einwände zu haben.
Jetzt kümmere ich mich mehr um mich...und er fühlt sich gleich verraten und verkauft....und ich habe ein extrem schlechtes Gewissen.
 
Warum schießt du ihn nicht in den Wind und genießt den Rest deines Lebens?
Wenn DU nicht handelst, hast du bis zum Grab einen destruktiven, faulen Nörgler am Hals.
Willst du das?
Er wird sich nicht ändern.
Ich habe die Hoffnung das er sich doch noch ändert....Wir haben auch viel zusammen durchgemacht.
Wenn ich meine Aufmerksamkeit nur auf ihn ausrichte, dann ist er wieder so wie er damals war...aber ein falsches Wort und es ist wieder nur alles Stress
 
G

Gelöscht 88259

Gast
Es ist alles nicht einfach...und es geht hier nicht nur um diesen einen Freund...aber was ich nicht so recht verstehe...warum denken immer alle gleich, wenn eine Frau und ein Mann sehr gut befreundet sind, das da was läuft..? Warum soll den da immer gleich was im Busch sein...
Ja, warum wohl?

Natürlich denkt er das. Und gerade auch deshalb, weil er schon negative Erfahrungen damit gemacht hat.

Es muss ja so nicht sein, aber die Gefahr besteht nun mal. Frustrierte Frau, anstrengender Ehemann, der nette Freund... er ist halt misstrauisch.

Ich weiß nicht, wie euer Privatleben in Wirklichkeit aussieht, aber es ist normal, dass er sich Sorgen macht. Es ist aber auch verständlich, dass du dafür einfach keine Kraft mehr hast. Wie gesagt, schwierige Situation.

Du musst vielleicht deinem Mann schon klarmachen, dass ihr zwar zusammengehört, er dich aber nicht so behandeln kann, wie er will. Er ist ja auch ein stückweit von dir abhängig.
 
M

Manu1992_

Gast
Die Sache sollte in zweierlei Maß gemessen sein...
Wenn sich sein Leben so ins Miese verändert hat, bist du sein letzter Hoffnungsfunke. Aus den vielen, langen Veränderungen scheint sich bei ihm massive Verlustangst breit gemacht zu haben. Ich kann das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, denn ich bin nicht anders...
 
M

Manu1992_

Gast
Mag sein, aber mehr als darüber zu reden wird ihr nicht übrig bleiben. Ob, wann und in welcher Form sie dann Konsequenz zieht, das ist etwas, was ich ihr nicht anraten kann. Das steht mir auch gar nicht zu,
 

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