Guten Abend,
ich habe dieses Forum vor ein paar Tagen entdeckt, als ich wieder mal nicht schlafen konnte und möchte mich erst mal vorstellen. Ich bin 35 Jahre alt, mein Mann ist zehn Jahre älter als ich und wir sind jetzt seit 12 Jahren zusammen, drei davon verheiratet. Wir haben einen Sohn, der 8 Jahre alt ist und eine Tochter, die 6 Jahre alt ist.
Mein Mann hat vor zwei Jahren durch schwere Krankheit sein rechtes Bein verloren. Er hat das alles erstaunlich gut weggesteckt oder zumindest kam es mir immer so vor und konnte nach seiner Reha auch wieder voll in seinen alten Beruf einsteigen. Leider kann er keine Prothese tragen und ist auf Krücken angewiesen, aber er kommt im Alltag sehr gut zurecht und wir leben ein ganz normales Leben.
Nach einigen Monaten hat sich bei ihm trotzdem eine Wesenveränderung gezeigt und dieses Jahr hat sich das weiter verstärkt. Er hatte nach der Reha eine depressive Phase, in der er sich ziemlich zurück gezogen hat und am liebsten seine Ruhe haben wollte. Auch die Kinder waren ihm einfach zu viel. Ich hatte Verständnis dafür und habe ihn so gut es ging entlastet. Ich habe auch immer versucht, offen mit ihm über alles zu reden und ihm gesagt, dass er sich vielleicht psychotherapeutische Hilfe nehmen sollte. Das hat er abgelehnt, schon früher war er nie sonderlich von Psychologen angetan.
Wie auch immer, mit der Zeit normalisierte sich das alles dann doch und er nimmt wieder voll am Sozialleben Teil. Nur mir gegenüber bzw. Zuhause hat er sich immer mehr verändert.
Manchmal sitze ich abends allein da, denke zurück an vergangene Zeiten und dann bemerke ich, dass er kaum noch etwas mit dem Mann gemeinsam hat, den ich so viele Jahre kenne und liebe. Er ist generell sehr kühl geworden. Es geht ihm fast immer nur um Sex. Er war immer sehr liebevoll und einfühlsam, aber sogar die Art wie er redet, ist ganz anders geworden, alles sehr sachlich und anteilnahmslos.
Eine Freundin von mir, mit der ich ein wenig darüber geredet habe, meinte lapidar, er sei halt verbittert. Aber das sehe ich so auch nicht, denn wenn wir unterwegs sind, ist er anderen gegenüber immer noch ziemlich offen, witzig und charmant gegenüber. Als wir neulich beim Arzt waren, hat er mit der Sprechstundenhilfe regelrecht geflirtet - mein Mann war immer schon so ein Typ, er ist sehr gutaussehend, kommt bei Frauen einfach gut an, war aber dennoch immer treu. Früher hätte mich das kaum irritiert, aber diesmal habe ich dabei gemerkt, wie weh mir das tat und wie es mich auch wütend machte, weil er mit mir schon ewig nicht mehr so geredet hat.
Manchmal habe ich fast das Gefühl, als wäre ich an irgendetwas Schuld. Wenn ich das alles versuche anzusprechen, weicht er immer nur aus, dass ich mir das einbilden würde, dass er mich natürlich liebt und doch alles okay sei.
Den Kindern gegenüber ist er auch irgendwie distanziert geworden, besonders unserem Sohn gegenüber. Das geht inzwischen so weit, dass die Kinder ihn schon gar nicht mehr groß miteinbeziehen oder ihn fragen, ob er dieses oder jenes mit ihnen spielen will.
Er hat dieses Jahr vom Home Office gearbeitet und das viele Zusammensein hat mir irgendwie noch mehr gezeigt, wie sehr wir uns entfremdet haben.
Vor jetzt 3 Wochen kam er abends nach Hause und erzählte mir, dass er sich mit einer Frau getroffen habe, die er von der Arbeit her kennt. Sie waren einen Kaffee trinken und er sagte mir, wie sehr er das genossen habe, weil er mit ihr so gut reden könne. Da ist irgendetwas in mir durchgedreht (vermutlich, weil sich das alles jetzt schon seit Monaten/fast Jahren so entwickelt) und ich habe ihn "beglückwünscht" und ihm ironisch vorgeschlagen, dass er ja eine Affäre mit ihr anfangen könne, weil er dann zum Sex endlich auch wieder eine Frau hätte, mit der reden kann. Er hielt mir daraufhin vor, dass ich mich einfach nicht für ihn freuen könnte, dass er endlich mal jemanden zum Reden habe? Das hat mich total verwirrt, denn natürlich gönne ich ihm das, aber er redet mit mir im Grunde nur noch über belanglose Oberflächlichkeiten, Gefühle finden irgendwie so gut wie gar nicht mehr statt.
Ich weiß einfach mehr wirklich weiter. Es macht mich einfach nur noch traurig überwiegend und ich würde ihn gern verstehen, aber ich habe das Gefühl, dass er mir nicht vertraut - nur kann ich mir nicht erklären, warum nicht, wir kennen uns so lange und sind wirklich immer zusammen durch dick und dünn gegangen.
ich habe dieses Forum vor ein paar Tagen entdeckt, als ich wieder mal nicht schlafen konnte und möchte mich erst mal vorstellen. Ich bin 35 Jahre alt, mein Mann ist zehn Jahre älter als ich und wir sind jetzt seit 12 Jahren zusammen, drei davon verheiratet. Wir haben einen Sohn, der 8 Jahre alt ist und eine Tochter, die 6 Jahre alt ist.
Mein Mann hat vor zwei Jahren durch schwere Krankheit sein rechtes Bein verloren. Er hat das alles erstaunlich gut weggesteckt oder zumindest kam es mir immer so vor und konnte nach seiner Reha auch wieder voll in seinen alten Beruf einsteigen. Leider kann er keine Prothese tragen und ist auf Krücken angewiesen, aber er kommt im Alltag sehr gut zurecht und wir leben ein ganz normales Leben.
Nach einigen Monaten hat sich bei ihm trotzdem eine Wesenveränderung gezeigt und dieses Jahr hat sich das weiter verstärkt. Er hatte nach der Reha eine depressive Phase, in der er sich ziemlich zurück gezogen hat und am liebsten seine Ruhe haben wollte. Auch die Kinder waren ihm einfach zu viel. Ich hatte Verständnis dafür und habe ihn so gut es ging entlastet. Ich habe auch immer versucht, offen mit ihm über alles zu reden und ihm gesagt, dass er sich vielleicht psychotherapeutische Hilfe nehmen sollte. Das hat er abgelehnt, schon früher war er nie sonderlich von Psychologen angetan.
Wie auch immer, mit der Zeit normalisierte sich das alles dann doch und er nimmt wieder voll am Sozialleben Teil. Nur mir gegenüber bzw. Zuhause hat er sich immer mehr verändert.
Manchmal sitze ich abends allein da, denke zurück an vergangene Zeiten und dann bemerke ich, dass er kaum noch etwas mit dem Mann gemeinsam hat, den ich so viele Jahre kenne und liebe. Er ist generell sehr kühl geworden. Es geht ihm fast immer nur um Sex. Er war immer sehr liebevoll und einfühlsam, aber sogar die Art wie er redet, ist ganz anders geworden, alles sehr sachlich und anteilnahmslos.
Eine Freundin von mir, mit der ich ein wenig darüber geredet habe, meinte lapidar, er sei halt verbittert. Aber das sehe ich so auch nicht, denn wenn wir unterwegs sind, ist er anderen gegenüber immer noch ziemlich offen, witzig und charmant gegenüber. Als wir neulich beim Arzt waren, hat er mit der Sprechstundenhilfe regelrecht geflirtet - mein Mann war immer schon so ein Typ, er ist sehr gutaussehend, kommt bei Frauen einfach gut an, war aber dennoch immer treu. Früher hätte mich das kaum irritiert, aber diesmal habe ich dabei gemerkt, wie weh mir das tat und wie es mich auch wütend machte, weil er mit mir schon ewig nicht mehr so geredet hat.
Manchmal habe ich fast das Gefühl, als wäre ich an irgendetwas Schuld. Wenn ich das alles versuche anzusprechen, weicht er immer nur aus, dass ich mir das einbilden würde, dass er mich natürlich liebt und doch alles okay sei.
Den Kindern gegenüber ist er auch irgendwie distanziert geworden, besonders unserem Sohn gegenüber. Das geht inzwischen so weit, dass die Kinder ihn schon gar nicht mehr groß miteinbeziehen oder ihn fragen, ob er dieses oder jenes mit ihnen spielen will.
Er hat dieses Jahr vom Home Office gearbeitet und das viele Zusammensein hat mir irgendwie noch mehr gezeigt, wie sehr wir uns entfremdet haben.
Vor jetzt 3 Wochen kam er abends nach Hause und erzählte mir, dass er sich mit einer Frau getroffen habe, die er von der Arbeit her kennt. Sie waren einen Kaffee trinken und er sagte mir, wie sehr er das genossen habe, weil er mit ihr so gut reden könne. Da ist irgendetwas in mir durchgedreht (vermutlich, weil sich das alles jetzt schon seit Monaten/fast Jahren so entwickelt) und ich habe ihn "beglückwünscht" und ihm ironisch vorgeschlagen, dass er ja eine Affäre mit ihr anfangen könne, weil er dann zum Sex endlich auch wieder eine Frau hätte, mit der reden kann. Er hielt mir daraufhin vor, dass ich mich einfach nicht für ihn freuen könnte, dass er endlich mal jemanden zum Reden habe? Das hat mich total verwirrt, denn natürlich gönne ich ihm das, aber er redet mit mir im Grunde nur noch über belanglose Oberflächlichkeiten, Gefühle finden irgendwie so gut wie gar nicht mehr statt.
Ich weiß einfach mehr wirklich weiter. Es macht mich einfach nur noch traurig überwiegend und ich würde ihn gern verstehen, aber ich habe das Gefühl, dass er mir nicht vertraut - nur kann ich mir nicht erklären, warum nicht, wir kennen uns so lange und sind wirklich immer zusammen durch dick und dünn gegangen.
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