Wegen der Wesensveränderung.
Du spieglst die Situation usw bei euch ganz gut. Daher würde ich sagen, dass er schon weit vor dem Krebs ein größeres Problem mit sich selbst hatte. Du hast das ja auch schon kurz anklingen lassen. Ich denke ja auch, dass er die "Krebsgeschichte" relativ gut überwunden hat.
Ich vermute stark, dass er erstmal sich selber zugestehen muss, dass er externe Hilfe braucht. So unmännlich das für ihn auch sein sollte. Das ist Stärke, keine Schwäche! Sag ihm das solange bis er das endlich kappiert hat.
Was ich mir gut denken kann, dass das fehlende Bein - etwas ganz bestimmtes in seinem Leben symbolisiert, so das das heute wie ein Verstärker/ein Bestätigung dessen wirkt, was ihm fehlt.
- Sein Eigenleben?
Ich schlussfolgere das, aus seiner Überreaktion mit dem Suizidgedanken.
Diese emotionalen Erpressung (so etwas geht auch für mich gar nicht), ist das woran Du jetzt als erstes anknüpfen kannst und musst und willst. Es ist absolut richtig, dass Du ihr das persönlich macht.
Tja... das war/ist letztlich ein klassisches Eigentor von ihm. Denn
jetzt kannst Du ihn mit der Therapie unter Druck setzen, damit ihm klar(er) wird, worum es geht und was ER zu tun
und zu lassen hat.
Die Grenze setzt Du. Er kann es ja nicht, wie man sieht
Der Druck mag dem ein oder anderen nicht so sehr gefallen, ihm sicher auch nicht, aber wenn, dann ist er am Zug. Und zwar genau jetzt.
Sonst bricht nicht nur sein Leben zusammen. <- Genau so würde ich ihm das sagen.
Musst Du natürlich nicht so machen. Ich finde: Er hat doch die harte Tour gewählt, nicht Du.
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Du bräuchtest auch ein Therapie, Elisabeth. Dringend wie ich finde. Du weißt auch warum. Das ist nicht irgendetwas, was die Zeit heilen könnte. Das will und muss raus. Es ist wirklich besser, wenn man aktiv die "Tür" dazu öffnet als passiv. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Da ist bestimmt so vieles verschüttet geangen. Aber nicht verloren.
Aber da ist ein eigenes Thema.
Kein Wunder das er überfordert ist. Sein fehlendes Selbstvertauen ist primär dafür zuständig. Auch für die Angstgedanken.
Ich hoffe das ihm sein Freund mal sagt, sorry... wie arschig sich Dein Mann Dir gegenüber verhält.
Das ist auch wieder eine ganz klassische Vermeidungstaktik. Die kenne ich nur zu gut. Leider.
- Wenn man so will, sollte doch das eigene Leben zum Prestigeprojekt werden, nicht? So wird ein Schuh draus.
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Geht doch, als Zeichen, einfach mal ins Kino. Ohne die Kinder! DAS ist nicht verboten!
Überspitzt würde ich sagen:
- Ihr lebt beide jeder für sich. Kann das sein?
Die Kinder bekommen wesendlich mehr mit als man glaubt, wie Du sicher selber weißt. Sie fänden das bestimmt auch klasse, wenn ihr mal alleine weggeht. Eine sturmfreie Bude hat auch was.