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Mein neues Leben und Deutschland... oder...?

GoranMuc

Neues Mitglied
Hallo,
ist mein erster Beitrag hier und ich begrüße euch alle hiermit!
So, nun zum eigentlichen Thema:

Ich habe ca. 21 Jahre lang in Deutschland gelebt (in D geboren, Schule, Abi etc.), dann, nach dem Abitur (1997) und noch einem Jahr in Deutschland, dachte ich (1998) - meinen Eltern zu Liebe - ziehe ich in die Heimat (Kroatien) und fange dort ein "neues" anderes Leben an und - da meine Eltern eben aus Kroatien sind, dachte ich, so gehört sich das und Alternativen gibt es nicht. Naja, nach Kroatien gezogen, Jura-Studium angefangen, am Anfang noch ziemlich Probleme mit der kroatischen Sprache gehabt, und dann noch Jura, aber so langsam (Sehr langsam) ging es irgendwie voran. Die Mentalität ist aber definitiv anders und Schwierigkeiten gab es immer. Irgendwie schaffte ich es 6 Semester Jura abzuschließen, mit Ach und Krach, so 2004 war das, aber ausgelaugt vom Studium und vielleicht auch irgendwie davon, daß ich mich nie richtig einleben konnte, brach ich das Jura-Studium ab und suchte einen Job. Das hielt so ca. 2 Jahre und nachdem ich mit meiner jetzigen Freundin zusammengekommen bin, und einem langen Gespräch mit ihr, überredete sie mich mein Studium wieder aufzunehmen. Ok, irgendwie wollte ich das auch selber, weil ich es eigentlich nicht mag wenn ich etwas anfange und dasselbe nicht zu Ende führe. Ab 2007 war ich dann wieder Student und gab am Anfang sogar ein paar Prüfungen und eigentlich lief alles ganz gut, aber irgendwie konnte ich mich nicht mehr motivieren weiter zu studieren.
Da meine Eltern, schon lange auch in Kroatien sind, da eben in Rente, hab ich nie über Deutschland nachgedacht im Sinne "das hier mit Kroatien hat keinen Sinn und ich muß zurück, weil mir hier etwas fehlt".
Dann kam 2010. Ich konnte nicht mehr, ich gelangte an einen Punkt wo ich mir selber gestehen mußte, daß es ein großer Fehler war Deutschland zu verlassen, und dachte auch darüber nach ob es überhaupt Sinn macht in meinem Alter wieder ein neues Leben von Anfang an in meiner alten Heimat anzufangen. Weil das war und ist Deutschland für mich. Deutschland ist meine Heimat im Gegensatz zu der Heimat meiner Eltern. Weil ich war immer mehr deutsch, als Kroate. Tja, dann hab ich mich hingesetzt und geschaut ob es eine Möglichkeit zu einer Wiederkehr nach D gibt. Lange hat es gedauert, ich habe einen Anwalt aufgesucht und praktisch alles in die Wege geleitet, um zu sehen welchen Status ich in Deutschland noch habe und ob ich überhaupt zurückkehren kann. Leider hat sich das Alles sehr hingezogen und gestern kam endlich eine Antwort vom Anwalt, daß ich so bald wie möglich nach D komme, da mir das Kreisverwaltungsreferat aufgrund meiner früheren unbefristeten Aufenthaltserlaubniss, eine neue befristete (1 Jahr) erteilen kann.
Mein Plan war im Januar dieses Jahres, falls alles bis ca. Anfang Mai klappen sollte d.h. der Anwalt eine Lösung findet, könnte ich einen Umzug in die Wege leiten, und dann mein Ziel in die Tat umsetzen: Rückkehr nach D, Ausbildung anfangen (vielleicht eher als ein Studium, ich habe ja nur Abitur) und alles von vorne.

Das lustige ist, ich war nie ein Fremder in Deutschland, dafür aber in Kroatien. Aber jetzt denke ich mir, ist es vielleicht zu spät für Deutschland? Auf der anderen Seite, haben meine Eltern mittlerweile eingesehen, daß es ein Fehler war, mich nach Kroatien zu lotsen und sie machen mir Mut im Sinne von "es ist nie zu spät". Toll, ich bekomme von ihnen heute, was ich vielleicht vor 10 Jahren hätte bekommen sollen. Denn ich weiß früher hätten sie mir nie so etwas gesagt. Sie haben aber wahrscheinlich selber gesehen und eingesehen, daß Kroatien nicht meine Heimat ist und es für mich die ganze Zeit schwierig war.

Meine Bedenken nach Allem sind folgende:
- wenn Alles klappen sollte und ich eventuell noch bis Ende Sommer eine Aufenthaltserlaubsniss bekomme, die zudem befristet ist, finde ich keinen Ausbildungsplatz, weil die Meisten schon ab 1.8. oder 1.9. anfangen
- bin ich denn überhaupt zu alt für so etwas? Ich meine, mit 34 ne Ausbildung anfangen, nach einem abgebrochenen Studium und dann noch jahrelang nicht mehr in D gelebt? Bekomme ich so etwas überhaupt, oder müßte ich mir die Ausbildung selber finanzieren? Ich weiß gar nicht wie so etwas funktioniert, hat eigentlich jeder ein Anrecht auf Ausbildung im Sinne wenn er den nötigen Abschluß hat (mittlere Reife etc.)?
- Alternative wäre Studium, aber da habe ich wiederrum Bedenken, v.a. wegen meinem Alter
- natürlich, ich weiß selber, daß ich zu Lange mir einige Sachen nicht eingestehen wollte, jetzt sind meine Bedenken, schaffe ich das Alles? Macht das Sinn?

Meine Heimatstadt ist München. Vielleicht habe ich Angst, daß Alles klappen könnte im Sinne von: ich finde einen Ausbildungsplatz eventuell Studium, ich finde noch einen Job, mit dem ich zumindest etwas mein Einkommen verbessern kann und es gefällt mir. Vielleicht habe ich Angst davon, daß ich das Alles schaffen könnte, trotz meines Alters und trotz meinem langen Ausbleiben aus Deutschland.
Ich kann wirklich nicht sagen, daß ich hier in Kroatien ein schlechtes Leben führe. Obwohl ich muß sagen, auf der anderen Seite habe ich Angst, daß ich nichts davon schaffe, was ich mir noch im Januar vorgestellt habe. Werde Ausbildung, noch Job etc. V.a. beim Job habe ich bedenken, ich hab nur Abi, keine Arbeitserfahrung in Deutschland und bin 34. Ich meine, was finde ich überhaupt? Deshalb auch die Idee mit der Ausbildung. Ich weiß nicht weiter.
Zudem hat meine Freundin bedenken darüber, daß die Aufenthaltserlaubniss befristet ist auf 1 Jahr. Nur, ich denke mal, wenn ich Fuß fassen sollte, dann müßte das praktisch verlängert werden, so daß ich am Ende wieder meinen alten Status bekomme. Das macht mir nicht so viele Sorgen, mit der befristeten Aufenthalsterlaubniss. Hauptsache irgendeine Erlaubniss um sich im Bundesgebiet aufhalten zu können.

Ich weiß aber trotzdem nicht weiter, ob meine Bedenken begründet sind, ob ich es schaffen kann, ob das Sinn macht, da ich zu alt bin und ich vielleicht gar keine Ausbildung finde? Auch habe ich Bedenken bzgl. einem Studium, ich habe jahrelang nicht Deutsch gesprochen, keine Ahnung ob ich soetwas noch packe? Und dann noch die Arbeitsgeschichte, ich meine was kann ich mit 34 Jahren, ohne Berufserfahrung in Deutschland finden und zudem auch noch ohne adäquate Ausbildung/Studium bzw. das steht mir ja noch bevor. Hat jemand einen Rat?

Gruß,
Goran
 

weidebirke

Urgestein
Mit einer befristeten Aufenthaltserlaubnis unter drei Jahren wirst Du keinen Ausbildungsplatz erhalten. Kein Betrieb lässt sich darauf ein.

Normalerweise bekommst Du auch keinen Studienplatz. Mit einem deutschen Abi bewirbt man sich aber direkt, nicht über die Dienstleister, da muss man vll. keinen Aufenthalt nachweisen.

Auch schulische Ausbildungen sichern sich über die Aufenthaltserlaubnis ab. Wobei es da evtl. einfacher ist, wenn es mit Schulgeld verbunden ist, was Du aber erst einmal aufbringen musst.

Einen gesetzlichen Anspruch auf Ausbildung gibt es nicht, nicht mal für Deutsche ;).

Was schwebt Dir denn so vor, welche Ausbildung, was an Arbeit? (der Teufelskreis ist: keinen Aufenthalt für drei Jahre --> keine Ausbildung; aber wenn Ausbildung --> dann auch Aufenthalt für die Ausbildungsdauer, Studium dito, heißt, da müsste man ansetzen, der deutsche Schulabschluss könnte da helfen)

Und dann der menschliche Aspekt: München wird nicht mehr dasselbe sein. Du hast Dich entwickelt und Deine Freunde von damals werden nicht mehr da oder dieselben sein. Geht Deine Freundin mit?
 

GoranMuc

Neues Mitglied
Hallo,
als Erstes Danke für Deinen Kommentar.

Ich habe mir schon gedacht, daß Ausbildung wahrscheinlich mit dem Aufenthalt verbunden sein könnte.
Ehrlich gesagt, bzgl. der Ausbildung, das was ich bisher gelesen habe und was mich interessieren würde, v.a. da mit Abi teilweise Ausbildungen dann auch auf 2 Jahre verkürzt werden, sind unter anderem: kaufmänische Richtungen (alá Immobillienkaufmann, Kaufmann für audiovisuelle Medien o.ä.). Aber eigentlich bin ich da ehrlich gesagt flexibel. Da Wirtschaft-/Rechtslehre eines meiner LK-Fächer war und ich auch beim Jurastudium teilweise wirtschaftliche Nebenfächer belegt habe, bin ich gegenüber allem was in diese Richtung gehen könnte offen. Ich kenne mich aber noch nicht sehr gut aus, was Ausbildungen an sich betrifft.

Heißt das auch, daß auch ein Studienplatz nicht in Frage kommt? Wenn ich mich bei der Uni direkt per Abitur immatrikuliere, fragen die dort nach meinem Aufenthaltstitel? Irgendwo habe ich gelesen, daß generell Studenten Aufenthaltstitel von max. 1 Jahr bekommen und diesen dann jedes Jahr erneuern müßten. Also dachte ich, wenn ich gar nichts finde - sprich Ausbildung, kann ich mich im September zumindest noch einer FH oder Uni immatrikulieren und dann eventuell noch ein Studium zu Ende bringen. Das war aber immer ein Hintergedanke, da ich ehrlich gesagt Angst habe, gleich ein Studium zu starten.

Es stimmt schon, Menschen, die ich mal kannte, haben sich sicher verändert, aber ich habe noch immer eine sehr gute Freundin aus der Kindergartenzeit und einen Freund aus meiner Nebenjobzeit während des Gymnasiums (das waren noch diese 630.- DM Jobs falls sich jemand erinnert) und mit den Beiden bin ich immer noch befreundet. Wir hören uns zwar ein paar mal im Jahr, aber besuchten uns gegenseitig in den vergangenen Jahren und haben den Kontakt aufrecht halten können. Das macht mir aber nicht so viele Sorgen, die Energie in München ist immer noch die selbe, d.h. positiv. Ich habe die Stadt irgendwie noch lieber gewonnen, wahrscheinlich weil ich so lange nicht mehr dort lebe. Immer wenn ich nach München kam, in den letzten paar Jahren, waren diese Besuche mit Nostalgie verbunden. Ich bin dort geboren, aufgewachsen, kenne die meisten Straßen, München ist einfach positiv und macht mir immer gute Laune. Vor einem Umzug habe ich nicht so Angst, mehr was danach passiert. Ob ich zumindest einen Teil meiner Pläne umsetzen kann, das macht mir am meisten Sorgen.

Meine Freundin kommt mit, definitiv. Das was bei ihr ein Vorteil ist, daß sie einen Hochschulabschluß mitbringt. Wir dachten, daß sie im ersten Jahr richtig Deustch lernt und danach, wenn alles klappt, ihr Studium weiter aufbaut, sprich eventuell Doktorstudiengang (Magister hat sie schon) o. ä.

Gruß
Goran
 

weidebirke

Urgestein
Wie gesagt, ich bin grad nicht sicher, ob der Aufenthalt bei Uni-Bewerbung mit deutschem Abi abgefragt wird. Ich denke nicht.

Ich würds versuchen. Und mit Imma-Bescheinigung gibts dann auch Aufenthalt.
 

AmeliaS

Aktives Mitglied
Es stimmt schon, Menschen, die ich mal kannte, haben sich sicher verändert, aber ich habe noch immer eine sehr gute Freundin aus der Kindergartenzeit und einen Freund aus meiner Nebenjobzeit während des Gymnasiums (das waren noch diese 630.- DM Jobs falls sich jemand erinnert) und mit den Beiden bin ich immer noch befreundet. Wir hören uns zwar ein paar mal im Jahr, aber besuchten uns gegenseitig in den vergangenen Jahren und haben den Kontakt aufrecht halten können. Das macht mir aber nicht so viele Sorgen, die Energie in München ist immer noch die selbe, d.h. positiv. Ich habe die Stadt irgendwie noch lieber gewonnen, wahrscheinlich weil ich so lange nicht mehr dort lebe. Immer wenn ich nach München kam, in den letzten paar Jahren, waren diese Besuche mit Nostalgie verbunden. Ich bin dort geboren, aufgewachsen, kenne die meisten Straßen, München ist einfach positiv und macht mir immer gute Laune. Vor einem Umzug habe ich nicht so Angst, mehr was danach passiert. Ob ich zumindest einen Teil meiner Pläne umsetzen kann, das macht mir am meisten Sorgen.
Mir macht diese Aussage etwas Sorgen. Es klingt ziemlich nach nostalgischer Verklärung der Vergangenheit- das ist nichts schlimmes, wenn es mir nicht gut geht, denke ich auch gerne an die Orte zurück, wo ich eine schöne Zeit hatte (bin schon etwas rumgekommen im Leben). Was genau versprichst du dir in München? Was genau soll dort besser sein als in Kroatien? Mit 34 eine Ausbildung zu finden wird nicht einfach, befürchte ich mal. Gibt es ein Ausbildungssystem in Kroatien, wo du einen Abschluß machen könntest? Ich befürchte mal, dass du momentan einfach etwas orientierungslos bist und für dich Deutschland so etwas eine Flucht ist...
 

GoranMuc

Neues Mitglied
Mir macht diese Aussage etwas Sorgen. Es klingt ziemlich nach nostalgischer Verklärung der Vergangenheit- das ist nichts schlimmes, wenn es mir nicht gut geht, denke ich auch gerne an die Orte zurück, wo ich eine schöne Zeit hatte (bin schon etwas rumgekommen im Leben). Was genau versprichst du dir in München? Was genau soll dort besser sein als in Kroatien? Mit 34 eine Ausbildung zu finden wird nicht einfach, befürchte ich mal. Gibt es ein Ausbildungssystem in Kroatien, wo du einen Abschluß machen könntest? Ich befürchte mal, dass du momentan einfach etwas orientierungslos bist und für dich Deutschland so etwas eine Flucht ist...
Hello,
Du hast schon Recht, mit Nostalgie denke ich definitiv an manche Sachen zurück. Es wäre wahrscheinlich naiv zu sagen, "ich mache, wenn ich nach München komme und alles klappt, wieder dort weiter wo ich mal aufgehört habe".
Leider gibt es bzgl. Ausbildungen in Kroatien nichts vergleichbares wie in Deutschland. Es ist anderes. Auch mein Abschluß wurde mir am Anfang nicht anerkannt, da Kroatien damals noch keine Verträge hinsichtlich Schulabschlüßen mit Deutschalnd unterschrieben hatte. Ich durfte "nur" mein Abitur dazu benutzen einen Studienplatz zu bekommen. Aber ehrlich gesagt, Jura hier hat mich total ausgelaugt. Zum ersten die große Umstellung und dann jahrelanges Lernen. Weil mein kroatisch damals war ziemlich schlecht, zumindest zu schlecht um damit gleich einen Studiengang anzufangen, zudem noch Jura. Nur ich war jung, und irgendwie hat es am Anfang doch irgendwie geklappt. Aber mit der Zeit war das Ziel "Jura-Diplom" irgendwie nach jeder Prüfung immer weiter weg und nicht näher dran.

Was ich mir von München verspreche ist sehr viel harte Arbeit egal in welche Richtung es gehen soll.

Gruß
Goran
 
M

Monarose

Gast
Weil die Lage allgemein schwierig ist dort, ja. Aber auch, weil du eindeutig unglücklich bist.
Du hast hier mehr Möglichkeiten. Und eigentlich willst du weg.
Ein Neustart kann sehr spannend sein.
 

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