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Mein Leben und wie komme ich ans Ziel?

Tobi31

Aktives Mitglied
Guten Tag,

da ja momentan die Beiträge über Beziehungslose durch die Decke gehen möchte ich auch mal wieder einen zum besten geben. Dadurch das immer wieder mal neue Leute dieses Forum erreichen und vielleicht neue Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen werde ich meine Geschichte mal niederschreiben. Kurzum ich werde bald 34 und bin Beziehungslos. Um nicht immer mit dem selben Problem das Forum zuzupflastern versuche ich in Zukunft das Thema etwas am Leben zu erhalten. Ich erhoffe mir hier mehr Resonanz wie im Lichtblicke Bereich :)


Zu meiner Geschichte sei gesagt das sich meine Eltern haben scheiden lassen wie ich 4 Jahre Alt war. Zu meinem leiblichen Vater habe ich nie eine wirkliche Vater / Sohn Beziehung aufbauen können, da er im Leben genug eigene Probleme hatte. Alkoholiker durch und durch hatte ich nicht viel von ihm. In jungen Jahren wurde ich wenn ich bei ihm zu Besuch war vor den Fernseher gesetzt, VHS Kassette rein und fertig. So verliefen die wenigen Wochenenden die ich mit ihm hatte. Rückblickend betrachtet war mir mein Vater ein Beispiel dafür wie ich selbst nie werden wollte. Ich kann mich noch gut an ein Erlebnis erinnern wo ich ihn Zitternd auf der Couch hab liegen sehen und er meinte das lege am Alkohol. Ab da habe ich gewusst das ich besser die Finger vom Alkohol lasse. Er war mit seinem Leben total überfordert, hat vieles aus der Hand genommen bekommen und starb letztlich 2018 einsam in seinem Bett mit 65.

Meine Schulzeit verlief äusserst dürftig. In der 1 und 2 Klasse war ich noch relativ fleißig für meine Verhältnisse was dann ab der 3 schon verflogen war. Operationen plagten mich und die Fehlzeiten schossen in die Höhe. Ich verlor irgendwo den Anschluss und bin gerade so durch gekommen ohne ein Schuljahr zu wiederholen. Während dieser Zeit hatte ich einen besten Freund und war auch regelmässig auf dem Spielplatz.

Nach der 4. Klasse kam rückblickend ein grosser Einbruch. Meine Freunde zocken weg, besuchten eine andere Schule wie ich und wir sind selbst ans andere Ende vom Ort gezogen. Ich hatte also ab der 5 Klasse keine Freunde mehr wenn man es so will und meine Leistungen gingen auch steil bergab. Im letzten Schuljahr kurz vor den Hauptschulabschluss Prüfungen brach ich mir im Sportunterricht den Fuß und ich musste ein Schuljahr wiederholen. In diesem Wiederholungsjahr habe ich von Anfang an erfahren wie es ist ausgegrenzt zu werden. Das schulschwänzen fing an und ich ging mit haufenweisen 6ern im Zeugnis ohne Abschluss ab.

Kurz darauf machte ich 1 Jahr meinen Hauptschulabschluss übers Amt nach was mir auch erfolgreich gelungen ist, da ich zu dieser Zeit schon ordentlich zum Stubenhocker und Zocker geworden bin fuhr ich zu einer Online Bekanntschaft für mehrere Tage wo ich dann auch mein erstes mal hatte.

Danach machte ich eine 3 Jährige Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik ebenfalls über das Amt. In der Theorie bin ich wieder gerade so durch gekommen, aber in der Praxis lief es dann. Mir war es egal, hauptsachens eine Ausbildung in der Tasche. Die Jahre danach waren sehr zäh. Von Leihfirmen bis zu Befristeten Arbeitsverträgen und kurz vor der Übernahme wieder von Vorne. Bis ich einen festen Arbeitsvertrag hatte sind schlappe 12 Jahre vergangen.

Privat lief in dieser Zeit auch nicht wirklich viel. Die wenigen Dates die ich hatte waren nicht erfolgreich, zumal ich auch nicht sonderlich was zu erzählen hatte, ausser von meiner Arbeit. Ich hab mich zuhause privat verkrochen und bin der Computer Sucht verfallen. Arbeit / Zocken, Arbeit / Zocken... bei meinen Eltern zuhause konnte ich das Hobby auch gut fröhnen, da ich Vollpension hatte.

Der Wendepunkt meiner Geschichte beginnt 2015. Ich hatte gerade meinen Job verloren wo ich sehr unglücklich drüber war, da ich zu allen einen sehr guten Draht hatte. Leider hat mir ein Sparkurs des Unternehmens einen Strich durch die Rechnung gemacht. Genau zwischen meinen letzten Tagen als Arbeitnehmer flog ich zum ersten mal nach Amerika zum Sport. Durch einen Zufall lernte ich meine Friseuse Privat kennen und wir Pflegen bis heute eine sehr gute Freundschaft. Ich fing an im Unternehmen wo ich heute noch tätig bin :) achso im Fitnessstudio war ich dann auch angemeldet.

Ich würde behaupten das bei mir so ab 2015 ein Umdenken stattgefunden hat. Ich zockte für meine Verhältnisse weniger und da ich nie wirkliche Freunde hatte, verbrachte ich auch Zeit mit meiner besten Freundin. Ich musste mich zwar an Tageslicht gewöhnen, aber hab es gut rum gebracht :)

Die bis Dato krasseste Veränderung für mich persönlich geht ins Jahr 2018. Ich verlor meinen leiblichen Vater. Zugegeben die Trauer über sein Ableben verlief für mich relativ unspektakulär, obwohl das schon traurig genug klingt wenn ich mir das selber durchlese, aber so war es. Ich war nach seinem Tot eher Traurig darüber das ich nie ein wirkliches Verhältnis zu ihm aufbauen konnte. Ich denke dem Menschen wird erst nach dem Verlust bewusst das er jetzt keine Chance mehr hat was zu verändern und während er noch da ist man nicht in der Lage ist, weil man ja was besseres zu tun hat... Jedenfalls bekam ich dann bei seinem Erbe einen kleinen Schock. Ich wusste zwar das seine Familie vermögend ist, aber ich hab ein Haufen Bargeld bekommen und Anteile an 8 Wohnungen die ich heute auch noch zusammen mit seinen Geschwistern verwalte. Zu seiner Familie hab ich ein sehr gutes Verhältnis.

Auch in diesem Jahr habe ich meinen Festvertrag bei einem Weltkonzern unterschrieben wo ich heute noch bin.

2001 übernahm mein Stiefvater sein Elternhaus. Durch die DM / Euro Umstellung war dieses ganze Projekt auf Kante genäht, da meine Mutter immer mal Jobs auf 450 Euro Basis hatte und alles quasi von einem Lohn gestemmt werden musste. Mein Halbbruder aus erster Ehe meiner Mutter zog von Zuhause 2010 mit meiner Schwägerin aus, da sie ihr erstes Kind erwartet haben. So hatte ich dann 2 Zimmer. Durch den Tot meiner Grossmutter 2015 die unten drunter in ihrer Wohnung gelebt hat sind meine Eltern dann in diese Wohnung gezogen und ich blieb oben. Ich denke mir persönlich hätte es mal gut getan auszuziehen, aber durch meine unsicheren Jobs und auch die Teilweise schlechte Bezahlung, kombiniert mit der Tatsache ein Fauler Sack zu sein zog ich es vor nicht auszuziehen.

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt 4 Zimmer Küche und Bad für mich alleine. Was macht man als Fauler Sack? richtig! Die Putzfrau muss her. Ich beschäftigte also eine Putzfrau und die Wohnung war mir grösstenteils auch egal. Mein Leben spielte sich wieder so ab wie die ganze Zeit schon, also das die Mutter meine Wäsche macht und der Stiefvater kocht und ich die füsse hochlege.

Nachdem dann wie bereits erwähnt mein Vater starb machte mir mein Stiefvater ein Angebot. Sie möchten Lebenslanges wohnrecht in ihrer Wohnung haben und sie verkaufen mir das ganze Haus, da sie finanzielle Probleme haben jetzt in der Rente. Geerbt hätte ich es auch nicht, da noch mehrere Geschwister da sind, aber da genug krach in der Familie von meinem Stiefvater herrscht wollte er es mir Verkaufen. Ich hab eine kurze Zeit überlegt und kaufte es. Sie wohnen unter mir und müssen mir bis zu ihrem Ableben eine Miete bezahlen und ich bezahle das Haus ab. Noch genau 6 Jahre ab heute. nach dem Kauf des Hauses fing es aber bei mir an ganz schön zu rattern im Gebälk. Ich wusste ich trage jetzt eine Verantwortung fürs Haus und ich sollte auch mal Verantwortung für mich übernehmen, also Endschied ich zum kommenden Jahreswechsel meine Putzfrau zu entlassen und einen Cut zwischen mir und meinen Eltern zu machen. Seitdem Putze ich meine Wohnung. Koche für mich selber und Wasche auch meine Wäsche. Besser spät wie nie sag ich mir heute. Ursprünglich war das ganze mal ein Einfamilienhaus. Nach der Übernahme habe ich mir zumindest mal wegen der Privatsphäre eine Vorplatztür bauen lassen. Bin tatsächlich zu einem Hausmann mutiert. Schau mir gerne Life Hacks an und lasse mich von Kochvideos zu neuen Gerichten inspirieren.

Natürlich kam der Entschluss nicht nur alleine von mir. Meine beste Freundin hat mir während der ganzen Zeit ordentlich in den Hintern getreten. Im nachhinein bin ich dankbar für die Tritte.

Ich löste mich auch mehr vom Computer, sodass ich eigentlich dann gar nicht mehr gezockt habe. Ich verfiel dem Reisehobby und machte mehrere Amerika Trips und eine Rundreise durch Irland. Ich denke heute das dieses Hobby wie ein Ass im Ärmel ist denn ich hab sehr viel zu erzählen und Menschen interessieren sich dafür. Ich bin generell interessanter geworden. Noch dazu suchte ich mir 2020 Leute die dieses Hobby genauso lieben wie ich und ich fand sie. Gut durch Covid lief bis vor Monaten nicht allzuviel, aber jetzte sehen wir uns alle 6 Wochen in der Regel und ich bin alle 3 Monate gefühlt bei einem Stadttrip mehrere Tage wo auch Frauen dabei sind.

Denn obwohl ich hier meine Lebensgeschichte niedergeschrieben habe dreht sich mein ganzes Thema eigentlich um meine Beziehungslosigkeit mit fast 34 Jahren. Ich war mal auf Parship und Elitepartner angemeldet, aber Online Dating ist nicht so das wahre. Ich hab dann gemerkt das ich real besser ankomme und ziehe das auch vor. Wenn ich mein Leben an einem EKG analysiere schlägt das ganze alle Schaltjahre mal aus und die Ärzte hoffen das ich irgendwann mal aus dem Wachkoma noch aufwache :)

Vor 2 Jahren hatte ich mal die Chance auf eine Freundin. Wir haben uns bestimmt 10 mal getroffen oder so. Sie war lieb und nett, aber ich hab dann gemerkt das es nichts bringt und ich hab mir danach Gedanken gemacht, ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe was Beziehungen, Nähe etc angeht. So suchte ich dann eine Private Psychologin auf mit der ich mich mittlerweile alle 2 Wochen austausche.
 

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