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Mein Leben und Ich ..... (Wie geht es jetzt am besten weiter ?)

Student123

Mitglied
Liebe Community :),
ich bin schon ein paar Tage hier angemeldet und habe mit großem Interesse diverse Beiträge verfolgt.

Vorab sei erwähnt, dass ich versuche mich sehr kurz zu fassen! (Dieser Text wird nicht annähernd meine Gefühle, Emotionen, Gedanken und Bedenken aufzeigen....)
Dennoch versuche ich ein gewisses Verständnis aufzubauen.... ( Mit diesem Beitrag suche ich kein Mitlied oder möchte den Eindruck von Selbstmitleid hinterlassen)



Nun möchte ich gerne auch meinen Beitrag veröffentlichen ..., in der Hoffnung den ein oder anderen sinnvollen Ratschlag, Tipp oder sonstiges zu erhalten.

Da meine "Geschichte" auf diverse Themenbereiche dieses Forums zutrifft, habe ich mich speziell für diesen Bereich entschieden.

Gerne möchte ich mich kurz vorstellen und erwähne einige Informationen vorab, um einen gewissen Kontext für gewisse Themen darzustellen:

Nennen wir mich einfach mal Martin..., ich bin gerade 24 Jahre alt geworden, 1,64 Meter groß, blond blauäugig, von normaler Statur und ein indirektes Einzelkind (bin adoptiert).

Bis vor kurzem studierte ich an einer privaten Hochschule Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement mit Wirtschaftswissenschaften [5 Jahre lang, mit mehreren Urlaubssemestern].


Musste mich aber aus privaten, gesundheitlichen und letztendlich auch finanziellen Gründen exmatrikulieren..... [Mein bisheriger Schnitt war 2,2]

Eine Ausbildung habe ich leider vorher nicht absolviert (Es würde aber letztendlich nichts an den folgenden Zeilen oder der beschriebenen Erkrankung/Problematik ändern) !

Dies hatte folgende Gründe [Kurzfassung]:

In jungen Jahren (sprich vom Kindergarten bis zur mittleren Reife) wurde ich verbal und körperlich gemobbt.

Von Lehrern und Mitschülern wurde ich auf verschiedenste Art und Weise beleidigt.
Beispielsweise fielen von einem Lehrer Sprüche wie:
- "Du gehörst in die Klapse"
- "Du bist blond, blauäugig und den Rest..... [blöd]

Diese Sachverhalte ereigneten sich in der 5. Klasse vor meinen ganzen Mitschülern!
Die Folgen dürften dementsprechend offensichtlich sein..., somit habe ich mich über kurz oder lang "meiner Rolle" gefügt.

Aus Prinzip habe ich schlechte Noten erhalten oder wurde aus dem Klassenzimmer gewiesen, ohne einen wirklichen Grund....

Wie dem auch sei, durch diese andauernden und primär negativen Erfahrungen habe ich mich in dieser Zeit in die virtuelle/digitale Welt geflüchtet.

Ohne es selbst wahrzunehmen wurde diese "Flucht zur Sucht", denn dort hatte ich viele positive Erfahrungen, welche mir in der Realität verwehrt geblieben sind.

Sprich ich hatte "Freunde", "Spaß", "Anerkennung", "Erfolg", "Respekt" und vieles vieles mehr.....

Tatsache ist, dass ich dieses Suchtverhalten nie als Problem wahrgenommen habe!

Nach der 10. Klasse auf dem Gymnasium, wechselte ich auf die Höhere Handelsschule und absolvierte dort die volle Fachhochschulreife.

Dort hatte ich anfangs keine Probleme mehr, mein Schnitt verbesserte sich von 3,8 auf 1,9, es war für mich eine neue Umgebung, mit neuen Charakteren und allem anderen...ein Neustart sozusagen!

Doch meine Suchterkrankung führte mich bald wieder auf den "alten Pfad", da ich es mir angeeignet hatte bei Stress, Misserfolg etc. wieder ins gewohnte (einfache) Muster zu verfallen und meinen Puffer den Computer zu nutzen.

Daher absolvierte ich meine Fachhochschulreife unnötigerweise nur mit einem schwachen Schnitt von 2,8 und leider zählt ja bekanntlich nur das Abschlusszeugnis..., welches in keinster Weise meinen wirklichen Kenntnisstand etc. aufzeigt.

Danach wechselte ich auf eine private Hochschule mit dem Schwerpunkt Umwelt-bzw. Nachhaltigkeitsmanagement mit Wirtschaftswissenschaften.

Erst zu diesem Zeitpunkt oder besser gesagt im 3.Semester merkte ich, dass die vorhandene Zeit einfach nicht mehr reicht!

Mit einem unkontrollierten Konsum von mindestens 8-10 Stunden täglich, machte ich es mir unmöglich einen strukturierten und erfolgreichen Studienverlauf zu gewährleisten.

Es war einfach mein Lebensinhalt und es gehörte zu mir wie essen, trinken und schlafen gehen!

Von selbst konnte ich nicht aufhören....
Daher besuchte ich verschiedene therapeutische Maßnahmen um meine Suchterkrankung, sowie alle anderen "Folgeprobleme" zu bekämpfen.

In Gruppen- und Einzeltherapien lernte ich verschiedene Menschen mit gleichen oder ähnlichen Erfahrungen kennen, die in der gleichen "Zwickmühle" wie ich gesteckt haben.

Dort wurde uns geholfen, mögliche Lösungsvorschläge aufgezeigt, "Ursachenforschung betrieben" und mehr!

Mit Stolz und besser spät als nie kann ich endlich sagen vollkommen abstinent zu sein!

Natürlich wird immer ein gewisses Risiko bestehen rückfällig zu werden, doch bin ich aktuell mir andere sinnvollere Alternativen zu suchen (Neue Hobbies, Interessen usw.)

Ich weiß, es bringt nichts der verlorenen/vergeudeten Zeit hinterher zu trauern!
Doch habe ich lange Zeit gebraucht meine Erkrankung zu erkennen und zu akzeptieren.

Lange Zeit war ich zu stolz/feige mich zu offenbaren und mich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren (Sprich eine gute Bildung, Freunde, Familie, Partnerschaft, Eigentum, Weltreise und andere Ziele die man im Leben hat)


Viele Menschen verstehen mich nicht und werden dies vermutlich auch nie tun, da sie glücklicherweise nicht in der selben Ausgangslage sind/waren wie ich.

Schaue ich beispielsweise auf meinen bisherigen Werdegang, habe ich nie wirklich 100 % gegeben und ich weiß ich bin zu vielem fähig!

Wenn ich mal auf dem "richtigen Pfad" war und einen klaren/freien Kopf hatte, war ich sehr diszipliniert, ehrgeizig, willensstark, leistungsbereit, organisiert und besaß viele weitere positive Eigenschaften !

Dies bestätigen mir auch meine Freunde, Kollegen, Dozenten, Lehrer, Mitschüler und Kommilitonen.
Doch ich hatte es mir wie bereits erwähnt zur Gewohnheit gemacht positive Ereignisse, Komplimente etc. als Psychologie (positive Lügen abzustempeln).

(Auch jetzt habe ich noch sehr hohe Ansprüche an mich selbst und agiere sehr selbstkritisch.....)

Ich persönlich entwickelte mich zu einem Pessimisten, wenn Frauen sagten ich sei hübsch, sympathisch und anderes......habe ich dem keinen Glauben geschenkt und mich selbst schlecht geredet (ich sei hässlich, minderwertig, nicht liebenswert ......)


Dabei muss ich leider noch erwähnen, dass ich mindestens 9.000 Stunden (Dunkelziffer möglicherweise noch höher) meines bisherigen Lebens im virtuellen Bereich vergeudet habe.

Somit habe ich durch meine Erkrankung eine Art Kettenreaktion ausgelöst und mich in einem Teufelskreis wiedergefunden.

Dementsprechend fehlen mir in diversen anderen Bereichen gewisse Erfahrungen, Routine, Praxis, Selbstbewusstsein etc.

Was mit 24 Jahren und in der heutigen Leistungs-bzw. Wegwerfgesellschaft nicht gerade vorteilhaft ist.
Schaue ich zum Beispiel auf die Thematik der Liebe und alles was dazu gehört, muss ich gestehen in dieser Hinsicht noch zu 99% unerfahren zu sein.

Eine Beziehung hatte ich beispielsweise noch nie! Somit auch keine sexuellen Erfahrungen und alles andere was dazu gehört...

Ich schäme mich nicht dafür, dennoch bin es ein sehr belastendes und präsentes Thema...!

Schließlich bin ich auch nur ein junger Mensch (Mann) mit Gefühlen und Bedürfnissen.

Mir ist bewusst, dass nur ich etwas an meiner Situation ändern kann und auch nur einmal auf diesem Planeten sein werde!
Ich merke somit selbst, dass ich aktuell zu viel auf einmal will.....(schließlich habe ich schon genug verpasst und bin im gewissen Maße "zurückgeblieben").

Gestehen muss ich außerdem..., mir immer noch diverse Vorwürfe zu machen (auch wenn dies die Vergangenheit nicht mehr rückgängig macht).
Ich bin einfach immer noch sprachlos, schockiert, wütend und enttäuscht wie es soweit kommen konnte!

Ich bin wie bereits adoptiert und eine Frühgeburt (6 Wochen zu früh)..., ohne Behinderung oder einer sonstigen Einschränkungen haben mich meine nicht biologischen Eltern groß gezogen, geliebt, erzogen, unterstützt und vieles mehr!

Sicherlich für mich sind es meine "richtigen" Eltern, ich liebe sie und bin ihnen unendlich dankbar!

Sei es für die Adoption aus sehr schlechten Verhältnissen (beide biologischen Eltern sind kriminell und drogenabhängig), die viele unnötige Nachhilfe, die Möglichkeit an einer privaten FH zu studieren (mit Semestergebühren von 4.500 Euro), die diversen gebrauchten Autos die ich erhalten habe und vieles mehr.....

Wie man lesen kann bin ich sehr behütet und privilegiert aufgewachsen..., somit sollte ich mich eigentlich mehr als glücklich schätzen!

Doch dem ist keineswegs der Fall! Ich hasse mich dafür, ungewollt so respektlos und undankbar zu sein! Nichts aus meinem bisherigen Leben gemacht zu haben......

In den Augen meiner Eltern werde ich sicherlich eine Schande sein….

Diese ganzen Vorteile gehabt zu haben, macht es für mich noch viel schlimmer! Vor allem in dem Wissen, dass ich es eigentlich besser kann und meine Eltern nur das Beste für mich wollten......
Ich war einfach zu lange blind, dumm und besessen davon mein Suchtverhalten zu stillen.

Hätte, wäre, wenn und Aber ich muss nach vorne schauen! An meine Zukunft denken und das Beste daraus machen!

Aktuell schreibe ich ein Buch über die oben genannte Thematik (Mediensucht und die Folgen), außerdem arbeite ich an einer Homepage diesbezüglich um anderen zu helfen....

Denn dieses Suchtverhalten wird noch extrem unterschätzt und noch viel viel schlimmer werden!

Doch im Moment befinde ich mich in einer schwierigen Lage, denn ich weiß nicht wie meine berufliche Karriere weitergehen soll.....

Soll ich mit 24 Jahren noch eine Ausbildung machen? Nebenbei auf eine Abendschule bzw. Fernuni gehen oder dies später berufsbegleitend machen?

Soll ich nur studieren? Oder mich sogar auf ein duales Studium bemühen, welches sehr anspruchsvoll sein wird...?

Fakt ist mit meinem etwas reiferem Alter sehe ich einige Risiken, zumal ich "nur" ein volles Fachabitur habe und leider meinen NC "zersägt" habe.

Ich möchte keine Zeit mehr vergeuden und sinnlos aufs Spiel setzen! Ich möchte endlich mein Leben, schätzen und wieder Spaß haben!

Ich stelle mir einfach nur die Frage, welcher Weg nun der sinnvollste ist…... auch wenn mir bewusst ist das es vermutlich keinen einfachen Weg mehr geben wird ….
Doch meine Freiheit will ich jetzt noch genießen, solange ich kann!

Vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen und könnt mir ein paar Ratschläge etc. geben....

Worauf sollte ich beispielsweise achten ? Was sollte ich bedenken ?
Bin aktuell noch ein wenig neben der Spur.....

Ich bin für jedwede Hilfe mehr als dankbar!

Sollte etwas an meinem spontanen Text verwirrend oder unvollständig sein, bitte ich dies zu entschuldigen..... (Es ist immer noch ein sehr emotionales/belastendes Thema für mich)

Rechtschreibfehler etc. bitte ich ebenfalls zu entschuldigen!


Vielen Dank für eure Zeit und Hilfe !

Beste Grüße und einen schönen Mittwochnachmittag

Martin (24)
 
G

Gast

Gast
Dennoch versuche ich ein gewisses Verständnis aufzubauen....
Keiner kennt dein Leben besser wie du, wie soll das einer Nachvollziehen.
Und was andre in einer Situation wohl machten, die ja nie deiner entspricht, wie soll dir das helfen.
Und nur auf eine Situation einzugehen, die ja Vergangenheit ist, was willst du da hören.
Deine Zukunft ist nicht nur von deiner Vergangenheit abhängig, die kannst du nicht mehr ändern:
Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.

" Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. ‘‘

Mahatma Gandhi
 

Aline

Mitglied
Lieber Martin, auf welchen beruflichen Weg hast Du am meisten Lust? Lausche mal in Dich hinein: Worauf hast Du wirklich Lust, was möchtest Du später beruflich machen, was würde Dir WIRKLICH Spaß machen (und zwar nicht nur so ein bisschen Spaß, sondern RICHTIG Spaß, auch erstmal ungeachtet dessen, ob das ein "sicherer" Beruf ist oder nicht)? Finde es heraus und dann begib' Dich auf diesen Weg. Und: Du hast kein reifes Alter. 24 Jahre ist KEIN reifes Alter. Du bist jung - natürlich kannst Du noch eine Ausbildung machen. Die Frage ist nur, welche? Womit wir wieder beim Anfang wären: Auf welchen Beruf hast Du Lust? Liebe Grüße von Aline
 

Student123

Mitglied
Mit der Reife habe ich mich eher auf meine gemachten Erfahrungen und die daraus entstandenen Erkenntnisse, Lehren etc. bezogen.....

Schließlich lernt man sein leben lang.....

Naja und zu deiner Frage Aline:

Ich fand den Polizeiberuf immer sehr interessant, aber aufgrund meiner Vorgeschichte (Patienakte) und meiner Größe wird dies ein schwierges Kapitel werden....

Außerdem sehe ich diesen Beruf aktuell sehr kritisch....., wenn ich dabei auf die Politik bzw. Justiz blicke.

Meinen bisherigen Studiengang fand ich auch sehr interessant und da ich zuvor auch ein Fachabitur in Wirtschaft + Verwaltung abgeschlossen habe.....
War dieser Weg sicherlich nicht falsch

Was kann ich sonst noch dazu sagen ?
Also ich selbst bin ein sehr ehrlicher, offener, selbstloser und zuvorkommender Charakter......
Ich stehe/stand vielen Menschen mit Rat und Tat zur Seite...., ironischerweise konnte ich mir am wenigsten selbst helfen....

Reisen tue ich auch sehr gerne und demenstprechend die Welt entdecken ( Was aktuell natürlich etwas unrealistisch ist)

Ansonsten ist es sehr schwierig zu beantworten, denn ich weiß es selbst nicht.... und für eine Art "Selbstfindungsphase" ist es meiner Meinung nach etwas zu spät....

Schließlich muss ich auch auf meine aktuellen Möglichkeiten schauen und nicht weiter in meiner "Traumwelt" leben.

Sicherlich jeder fängt mal klein an......, aber ich habe großen Respekt davor weitere Fehler zu begehen und noch mehr zu verpassen...

Zu mal ich mir leider sehr viel eigenen Druck in jeglicher Form machen, da ich viele Dinge nachholen möchte und gleichzeitig ein geordnetes/erfolgreiches Leben führen möchte ....


Verdammt, jetzt habe ich wieder so eine "Mischmasch-Antwort" abgeliefert....:eek:
 

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