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Mein Leben läuft aus dem Ruder und ich kann nichts tun

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Liebe TE, ich verstehe Dein Problem. Ich denke, sehr viele Studenten leiden darunter, dass einem irgendwie (ich weiß nicht warum) während des Studiums vermittelt wird, dass man total am seidenen Faden hängt, und wenn man nicht immer und überall top und super in der zeit ist, dann kann man sich schon aufs Taxifahren einstellen. Und seit der Einführung dieses bescheuerten Bachelor/Master-Systems ist das erstrecht so.
Viele Studenten leiden so sehr an diesen Ängsten, dass sie ihre Studienzeit kaum mehr sinnvoll und geschweigedenn angenehm durchleben können.

Aber wenn man das ganze dann von außen betrachtet stellt man fest, dass viele dieser Ängste total unbegründet waren. zB dieser Zwang möglichst schnell fertig werden zu müssen, oder die Panik davor, nicht die besten Noten zu haben.
All das stellt sich rückwirkend für die allermeisten Absolventen als total unbegründet da: Wenn man fertig ist mit dem Studium, dann kräht kein Hahn mehr danach, ob man ein Semester mehr oder weniger gebraucht hat. Und auch wenn es zB um Barfög geht: Auch hier gibt es notfalls Lösungen, die garnicht so kompliziert sind. Das größte Problem ist die Angst! Ich denke, die kostet sehr viele Studenten im Endeffekt ihr Studium: Nicht die Fähigkeiten, sondenr die Angst, weil man so eingeprügelt bekommt: Wenn nur ein kleines bißchen schief geht, bin ich verloren.
Quatsch! Ich kenne so viele Leute, die in ihrem Studium sehr viel länger gebraucht haben und trotzdem lief alles hinterher super. Ich habe hingegne NIE gehört, dass zB bei einem Vorstellungsgespräch entscheidend gewesen wäre, dass man ein Semester mehr studiert hat, weil man zB wegen einer Verletzung pausieren musste.

Also wenn Du Dich um Deine gesundheit kümmern musst, dann tu das: Dann mach ein Urlaubssemester. Erkundige Dich bei deiner Studienberatung, wie das finanziell aussieht (Du musst sicher nicht gleich Hartz beantragen und wenn schon. Für ein Semester geht da die Welt echt nicht unter). Besser ein Urlaubssemester nehmen und danach dann gut durch die Prüfungen kommen, als sich so durchwurscheln und dann durch die Prüfung fallen.

Du hast Dich so in dem Gedanken festgebissen, dass alles untergeht, wenn Du nicht in der Regelstudienzeit fertig wirst: Warum eigentlich? bei Licht besehen ist das alles kein Drama.
ich habe auch zwei Semester wegen einer Krankheit aussetzen müssen: War alles kein Problem: NIE hat irgendwer danach gefragt!

Also kümmere Dich um Deine Gesundheit, geh zur Studienberatung und finde heraus, was Du tun kannst, wenn das Barfög zB nicht bis zum Schluss des Studiums gezahlt wird. Dafür gibt es Lösungen.
Alles ist halb so wild. Es geht ja nur um wenige Semester (oder sogar nur ein-zwei) Deswegen solltest Du Dich nicht total fertig machen, so dass Du dann vielleicht den Abschluss in der Regelstudienzeit hast aber ein seelisches Wrack bist.
Dein Freund hat nicht unrecht: Vielleicht hilft Dir eine Therapie.

Eine Hartz4 Empfängerin wirst Du ganz sicher nicht: Wie kommst DU darauf? Du hast einen Berufsabschluss in der Tasche. Jetztt packst Du ein Stuidum drauf. Kling definitiv nicht nach HArtz 4. Und sollte es wirklich so sein, dass Du für ein paar Monate mal sehr knapp bist, weil Du eben kein Barfög mehr bekommst: Hey: Dafür gibt es Lösungen!

Jetzt bleib gelassen: Kümmere Dich erstmal um Deine Gesundheit! Und wegen dem anderen geh zur Studienberatung.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Sollten deine Schwierigkeiten damit zusammenhängen, dass du wie ich die Erste in der Familie bist, die studiert bzw. studieren durfte, so empfehle ich folgende Seite: Startseite | ArbeiterKind.de. Leider gab es diese Initiative zu meiner Studienzeit in den 1980er Jahren noch nicht.

Profs bieten ja auch Sprechstunden an. Auch das würde ich als zusätzliche Informationsquelle neben einer psychologischen Beratung oder Therapie nutzen. Vielleicht kannst du auf diese Weise herausfinden, ob deine Probleme hauptsächlich psychische Ursachen haben oder ob dieses Studium oder auch Studieren an sich für dich nicht geeignet ist. Auch so etwas gibt es nämlich, auch wenn viele das nicht wahrhaben möchten. Es ist nicht jeder Mensch für ein Studium bzw. ein bestimmtes Studium geeignet, nur weil er Abitur und sich dafür eingeschrieben hat. Und auch dann nicht nur deswegen, weil er bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hat und überdurchschnittlich gut in dem Beruf ist.

Mangelnde Studieneignung heißt auch nicht Dummheit, sondern lediglich mangelnde Studieneignung. Noch vor 60, 70 Jahren studierten die allerwenigsten Leute, es hatte auch nur eine kleine Minderheit Abitur, schlicht und einfach, weil es keine bzw. kaum finanzielle Förderung gab und man für das Gymnasium Schulgeld bezahlen musste. Waren die, die damals nicht studierten bzw. kein Abitur hatten, deswegen alle "dumm"? Natürlich nicht! Viele hätten sehr erfolgreich ein Gymnasium besuchen und anschließend studieren können, wenn sie denn nur die Chance dazu bekommen hätten. Statt dessen zogen höhere Söhnchen und Töchterchen, die vielleicht weniger intelligent und begabt waren, an ihnen vorbei, nur weil deren Papi zufällig mehr Geld und Bildung besaß. Irgendwann ab den 1970er Jahren kehrte sich die Sache um. Man versuchte, mehr Chancengleichheit zu erreichen (obwohl es die meines Erachtens nie geben wird, aber eine deutliche Verbesserung ist zum Glück dennoch eingetreten). Inzwischen meint jeder, studieren zu müssen und zu können, was ebenso wenig zutreffend ist. Und wer nicht studiert oder wessen Studieneignung man auch nur vorsichtig infrage zu stellen wagt, der fühlt sich gleich als Blödian abgestempelt und würde am liebsten vor Gericht ziehen wegen Beleidigung inklusive hohem Schmerzensgeld. Das ist das andere Extrem.

Vielfach sind Studienprobleme aber wirklich nur psychisch bedingte, mit professioneller Hilfe überwindbare Krisen. Daher würde ich dort auf jeden Fall zuerst ansetzen, ohne die selbstkritische Prüfung der anderen Möglichkeit völlig auszublenden. Wenn es bei dir nur daran liegt, dass du Angst hast und dich zu sehr unter Druck setzt, umso besser. Dann hast du eine gute Chance, dieses Problem im Rahmen einer Psychotherapie zu überwinden.

Ich wünsche dir alles Gute. :blume:
 
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