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Mein Leben in der Unwirklichkeit

Status
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Tiffany

Mitglied
Heey @BlueShepherd, ich hab alle deine „Tagebücher einträge“ gelesen und beim 3. Text hab ich tatsächlich angefangen zu weinen, weil es mich glücklich gemacht hat, dass du es geschafft hast.
ich kenne dich nicht aber ich bin wirklich stolz auf dich!
in vielen Dinge verstehe ich wie du dich fühlst und was du meinst und es wird mir immer stärker bewusst, was der Sinn eigentlich dieses Forums ist.
Als ich mich angemeldet hatte (nicht lange her), hatte ich ein starkes Problem, was ich aber vergessen habe (ignoriert) und mich auf die Probleme anderer konzentriert habe.
und genau wie ich bist du auch so eine, die den anderen ständig tipps gibt und versucht so gut wie möglich zu helfen.
Dabei ist jeder einzelne hier in einem eigenen Loch, obwohl man es vielleicht nicht gerade sieht.
danke dass mich daran erinnert hast, ich muss meine „Dämonen“ endlich frei lassen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

ps. Deine Hunde sind sooooo putzig, am liebsten würde ich sie knuddeln. Da das nicht möglich ist, knuddel sie ganz doll für mich.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
@Tiffany

Wow vielen Dank für deine netten Worte.

Als ich mich angemeldet hatte (nicht lange her), hatte ich ein starkes Problem, was ich aber vergessen habe (ignoriert) und mich auf die Probleme anderer konzentriert habe.
und genau wie ich bist du auch so eine, die den anderen ständig tipps gibt und versucht so gut wie möglich zu helfen.
Dabei ist jeder einzelne hier in einem eigenen Loch, obwohl man es vielleicht nicht gerade sieht.
danke dass mich daran erinnert hast, ich muss meine „Dämonen“ endlich frei lassen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Für mich ist das Forum eine Art Fenster in die Welt bzw. in das Leben vieler unterschiedlicher Menschen da ich außerhalb des Internets keine Kontakte habe / zu lasse. Am Anfang war es einfach nur das Interesse am Leben anderer und deren Probleme. Wie sie damit umgehen. Wie andere Menschen aus dem Forum das sehen und wenn ich dachte ich könnte helfen gab ich Tipps.

Inzwischen hilft es mir wirklich auch mich selbst zu hinterfragen. Das wichtigste für mich ist das Training mich in andere hinein zu versetzen und empathisch zu reagieren. Das funktioniert nicht immer aber für mich ist es wichtig zu verstehen wie andere Menschen ihre eigene Welt/Realität erleben.
Wieso Menschen so unterschiedlich reagieren.

Auch hat das Forum mir sehr oft den Spiegel vor gehalten. Das brauchte ich um mich selbst zu erkennen.

Ich hoffe du findest hier auch einen Platz für dich der dir bei deinen Problemen hilft und wo du dich wohl fühlst.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Ich habe mein altes Tagebuch gefunden. Naja.. ein altes Skizzenbuch wo ich zwischen 2006 und 2007 einige Eintragungen gemacht habe.

Und da fand ich einen Eintrag, den ich geschrieben habe kurz nach dem ich aus der Geschlossenen Psychiatrie entlassen wurde.
Ich habe überlegt ob ich ihn einfach mal hier herein schreiben sollte und vielleicht später meine Gedanken dazu fasst 15 Jahre später niederschreiben soll.

Hier erst mal der Eintrag:

02.01.2007
In letzter Zeit ist viel passiert. Ich habe das Gefühl das mich nicht nur meine Freundin... jetzt Ex-Freundin verlassen hat, sondern auch mein Verstand.
Ich bin so durcheinander...
Nicht nur das ich Weinachten in der Klapse verbracht habe...
Ich fühle mich von allen verlassen. Ich verzweifle weil ich meine Ex noch liebe...
Aber sie Ignoriert mich.
Ich weis nicht was ich falsch gemacht habe, das mir sowas widerfährt.
Es ist hart...
Und ich bin des Lebens so Müde..
Seit einigen Tagen kann und will ich nicht schlafen.
Ich habe richtige Blackouts und Halluzinationen, ich höre Stimmen.
Alles was mir noch etwas Kraft gibt, ist der Gedanke das es jemanden da draußen gibt der mir geben kann was ich brauche:
Ruhe, Treue, Ehrlichkeit und vor allem Liebe und Verständnis.
Ich sterbe...
Ich hoffe ich bin bald tot.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Wenn ich meinem alten ich Antworten könnte, hätte ich ihm Sicher sehr viel zu sagen.
Das ich mich damals selbst in diese Situation hinein katapultiert habe. Das ich letzten Endes selbst Schuld war. Ich hatte noch nie eine gesunde Beziehung. Schon damals nicht. weder zu meinen Eltern, noch zu Freunden noch zu meinen Partnern.

Dies lag nicht an den Freunden oder meinen Partnern. Zum größten Teil war es mein eigenes Verhalten was die anderen dazu brachte sich von mir fern zu halten. Weder ich noch andere haben mein Verhalten gesehen. Ich bin mir sicher meine Ex Partner haben nicht einmal richtig verstanden was da mit ihnen passiert. Zu jung, zu unerfahren.

Nach diesem Eintrag folgten Jahre des Hasses gegen meine Ex Partner. Ich schlitterte gerade Wegs in ein schwarzes Loch welches mich komplett aufgefressen hatte. Blind und Taub für jeden der mir aus dieser Lage helfen wollte.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Die Beziehung zu meinen Eltern ist inzwischen wirklich gut. Besonders zu meiner Mutter habe ich inzwischen ein sehr gutes Verhältnis.
Das war nicht immer so. Die Tragweite des ganzen was in meiner Kindheit schief lief kann ich selbst jetzt noch nicht so ganz erkennen.

Ich kann mich vor allem daran erinnern, das meine Mutter sehr beliebt hier im Ort ist. Sie kennt unglaublich viele Menschen durch ihre Arbeit. Und auch mein Vater wurde immer als liebevoller perfekter Familienvater wahrgenommen.
Wir hatten materiell alles. Spielzeug, genug zu essen, saubere vernünftige Kleidung. Schon früh hat meine Mutter angefangen und alle 3 Kinder gleich zu kleiden. Vor allem meine Schwester und mich. Wir mussten die selbstgestrickten Kleider tragen mit passender Frisur.
Das wir geschlagen und fasst nur angeschrien wurden wusste niemand. Emotionale oder körperliche nähe gab es auch keine.

Keine Liebe, keine Zuneigung. Wir hatten zu funktionieren.
Als wir älter wurden und wir eigene Kleidung aussuchen wollten, Haare schneiden wurde uns das verboten.

Das Kinderzimmer war immer gleich eingerichtet. Als ich einmal meinen Kleiderschrank an eine andere Stelle der Wand geschoben habe, hat meine Mutter einen Wutanfall bekommen und ich musste ihn zurück schieben.

Als meine Eltern mit mir und meinem Bruder mit dem Auto unterwegs waren, hat meine Schwester(sie muss so zwischen 8 - 10 Jahre gewesen sein) es gut gemeint und für uns alle Brote geschmiert. Als wir zuhause ankamen und meine Eltern das gesehen haben, haben sie einen Tobsuchtsanfall bekommen und meine Schwester die unglaublich geweint hat gezwungen die ganzen Brote zu essen.

Als wir älter wurden und meine Geschwister und ich so starke psychische Probleme hatten, das wir immer noch Zuhause wohnten. Keine Ausbildung machten, teilweise zum Psychologen mussten hat mein Mutter die ständig mit irgendwelchen (flüchtigen) bekannten über unsere Probleme sprach immer wieder von diesen gehört wie schlimm das ist solche kranken Kinder zu haben. Wir würden sie ausnutzen und wären Schmarotzer. An deren stelle hätten sie uns rausgeworfen.

Dies hat meine Mutter mir damals dann auch sehr oft gesagt das ich froh sein kann das sie sich noch um mich kümmert und mir erzählt was diese bekannten über mich gesagt hatten.
Alle hatten Mitleid mit meiner Mutter.

Mit meinen Geschwistern hatte es besser funktioniert. Weil sie einfach noch besser "funktionierten" als ich und nicht so kaputt waren.
Mein Vater ließ regelmäßig seine Wut an mir aus. Während er mit meiner Schwester im Auto scherzte und sich mit ihr unterhielt, schrie er mich an ich soll meinen Mund halten sonst würde er mich rausschmeißen nur weil ich kurz bei einer Erzählung meiner Schwester lachte.

Wenn ich versuchte mit meiner Mutter und meinen Geschwistern zu sprechen das mein Vater so anders zu mir ist als zu ihnen wurde mir nicht geglaubt oder gesagt ich würde es provozieren.
Ich wurde von meiner eigenen Familie Tyrann genannt.

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie das Gefühl wie es ist geliebt zu werden und wie es ist wenn man anderen vertrauen kann.
So wusste ich selbst nicht wie man liebt oder vertraut.
Ich kannte nur Schuldgefühle und Scham.

Habe ich jemals meine Eltern gehasst oder sonstige negative Gefühle ihnen gegenüber?
Nein. Das einzige was ich hatte/habe sind Schuldgefühle.
Ich bin ihnen nicht böse und habe ihnen schon lange verziehen.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Der Termin zum nächsten Therapiegespräch steht fest und ist früher als erwartet. Ich habe jetzt schon bauchschmerzen und ein ungutes gefühl.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Die Nacht hatte ich ein Gespräch mit meinem Partner was schon länger nötig gewesen ist. Wie ich mich jetzt gerade danach fühle... schwer zu erklären...

Thema offene Beziehung.
Ein schweres, dummes, unangenehmes Thema.
Ich bin in die Beziehung rein mit dem glauben das ich eine ganz normale Sexualität hätte. Am Anfang die ersten Wochen schien auch noch alles normal. Bis ich irgendwann einfach merkte das es von meiner Seite aus nicht mehr geht.

Um es kurz zu Fassen:
4 Jahre Beziehung und davon 3 Jahre praktisch komplett ohne Sexualität. Selbst kuscheln fällt mir schwer. Das ich Therapeutisch irgendwie an meinen Problemen arbeite ändert ja leider nichts daran das mein Partner leidet.
Bisher habe ich das Thema einfach von mir Weg geschoben. Denn mein Partner hat es nicht wirklich angesprochen auch weil er mir gegenüber sehr viel Rücksicht nimmt.

Das letzte mal das er es kurz ansprach und wir darüber sprachen ist jetzt einige Monate her. Ich hatte Zeit mir darüber Gedanken zu machen.

Langsam kann ich mich mit dem Gedanken an eine offene Beziehung anfreunden. Sexualität bedeutet für mich persönlich nichts. Und ich vertraue ihm auch und will ja auch das es ihm gut geht. Natürlich sagte er erstmal er will mit keiner anderen Frau schlafen sondern nur mit mir.

Er fragte mich dann ganz direkt. "du wärst nicht eifersüchtig?"
Ich musste da wirklich kurz nachdenken und meine Gefühle bei dem Gedanken analysieren.
Ich sagte ihm das ich es nicht wüsste, aber das der Gedanke daran das er mit einer anderen Frau sexuell wird mich zumindest in diesen Moment nicht eifersüchtig macht.

Ich denke das wird ein Thema in der nächsten Therapiestunde.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Ich hatte vor dem Termin beim Psychiater so richtige Angst. richtige Bauchschmerzen. Letzten Endes war es jetzt doch nicht so schlimm. Er hatte es gar nicht angesprochen das ich einfach nicht mehr zu den Terminen erschienen bin. Da war ich ganz froh drum. Auch hat er das unangenehme Thema komplett weggelassen und ist nur auf das eingegangen was ich gesagt habe. Thema waren diesmal auch nur die Medikamente.

Tavor brauche ich jetzt nicht mehr zu nehmen das wirkt ja eh nicht. Stattdessen habe ich ein Antidepressiva bekommen was ich jetzt jeden Tag wieder nehmen kann. Er meinte das wir wahrscheinlich etwas herumprobieren müssten um zu schauen was bei mir wirkt. Die normalen SSRI funktionieren bei mir alle nicht. Die hab ich ja schon fasst alle durch. Außerdem brauchte ich etwas, was nicht zur Gewichtszunahme neigt. Also hat er mir etwas aus einer anderen Gruppe verschrieben.

Das habe ich heute aus der Apotheke geholt und so gegen 8 Uhr eingenommen. Die ersten Nebenwirkungen fingen ca. 40 Minuten später an danach habe ich mich etwas hingelegt. Jetzt nach dem aufstehen fühle ich mich als wäre ich high. Mein Kopf ist total komisch und vernebelt. Ich hoffe das wird in den nächsten Tagen besser.

Das war jetzt übrigens in den fasst 18 Jahren in die ich in Therapie bin der 3. versuch ohne Psychopharmaka aus zu kommen. Wieder nicht geklappt. Naja.. wenn ich daran denke was die letzten Monate bei mir rausgekommen ist und ich über meine Familie erfahren habe ist mir schon bewusst was für ein kranker und kaputter Mensch ich eigentlich bin. Es wäre einfach schön wenn ich endlich auf ein gewisses Maß an Lebensqualität kommen würde ohne diese ständigen Schwankungen. Das würde mir schon reichen.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
So der 2. Tag mit dem neuen Medikament ist rum. Nebenwirkungen wieder nach Einnahme sehr stark. Hinzu kam noch heute das sich meine Pupillen erweiterten und nicht mehr auf Licht reagierten. Ich sah aus als hätte ich Drogen genommen.

Konzentration schwierig und der Kopf fühlt sich sehr seltsam an. Ich habe leichte Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich hoffe wirklich es geht bald weg.

Meine Erfahrungen mit SSRI waren was Nebenwirkungen betrifft komplett anders. Ich hatte nie irgendwelche Nebenwirkungen oder absetzsymptome gehabt. Leider auch keine antidepressive Wirkung. Dann hoffe ich jetzt einfach mal das es ein gutes Zeichen ist und das neue Medikament wirklich auch mal wirkt.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Eigentlich wollte ich nicht Stationär in eine Klinik. Heute habe ich in einer Klinik angerufen und einen Termin für ein Erstgespräch bekommen. Wenn alles so läuft wie es soll werde ich für 3 Monate stationär eine Traumatherapie/DBT machen mit erneuter Diagnostik.

Es ging nicht mehr. Ich finde einfach keinen passenden Therapeuten ambulant. Psychisch geht es mir immer schlechter und heute ist es mit meinem Partner eskaliert. Langsam kann er auch nicht mehr.

Die Tabletten auf die ich so große Hoffnung gesetzt hatte haben mal wieder keinerlei Wirkung außer das sie mir heftige Nebenwirkungen gegeben haben am Anfang und teilweise abgeschwächt immer noch. Aber ich soll die Dosis nochmal etwas erhöhen und schauen wie es wirkt aber davor habe ich Angst wegen der Nebenwirkungen.

Ich mache alles in meiner Macht stehende damit sich meine Psyche/ mein verhalten verbessert. Gehe seit fasst 18 Jahren in Therapie, versuche reflektiert zu sein, nehme Antidepressiva, versuche alle Tipps der Therapeuten um zu setzen, setze die Regeln in meiner Partnerschaft um und für was?
Ich kann ja nicht einfach aufgeben. Irgendwas muss es geben, irgendwas kann man immer tun. Ich liebe meinen Partner und will die Beziehung nicht aufgeben. Und ich will ja auch nicht nur für meinen Partner das es sich bessert sondern für mich selbst auch.

Ich werde in diese Klinik gehen. Auch wenn sie weit weg von zuhause ist. Auch wenn ich die Verantwortung für meine Tiere abgeben muss und mir wirklich große sorgen um das Training meines Junghundes mache...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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