G
Gelöscht 65548
Gast
Heute hatte ich die schwerste Therapiestunde seit Jahren. Wäre mein Partner nicht dabei gewesen und hätte mich dort hin geschleift, wäre ich wahrscheinlich umgedreht und gegangen.
zumindest hat der Therapeut nun ganz deutlich gemacht, das es auf jedenfall das beste wäre, wenn ich mir einen passenden Therapeuten suchen würde der sich mit der Thematik auskennt. Allerdings soll ich damit rechnen das es wohl eher schwierig werden würde, einen passenden Therapeuten zu finden. Eine Nummer wo ich mich melden kann habe ich von ihm bekommen um dort mal anzurufen.
Ansonsten muss ich wohl weiter herumtelefonieren auch wenn der Standort weiter weg ist.
Hätte man mir vor 3-4 Monaten gesagt das mein Leben solch eine Wende nehmen würde, hätte ich ihn ausgelacht.
Wieso fällt es mir so unglaublich schwer Fehler die ich gemacht habe vor dem Therapeuten zu zugeben? Ich kenne ihn jetzt einige Jahre und vertraue ihm.
Mir ein zu gestehen das ich meinen Partner falsch behandle war für mich schon selbst schwer. Und dann dies einer 3. Person zu erzählen.
Und damit öffnete ich die Büchse der Pandora. 17 Jahre Therapie. So viele Jahre und erst jetzt erkannte ich die Realität. Natürlich haben mir die ganzen Jahre der Therapie geholfen und haben auch ganz Sicher dazu beigetragen das ich inzwischen das Problem welches ich selbst nie so wirklich begreifen konnte, langsam verstehe. Aber ich hatte es immer von der falschen Seite betrachtet.
Therapeuten sind keine Superhelden.
Therapeuten können keine Gedanken lesen, oder Wahrheit von Unwahrheit erkennen - wenn man selbst eine Unwahrheit glaubt.
Sie können nur mit dem arbeiten was man ihnen gibt. Sie sind auch nur Menschen.
Ich dachte immer die Therapeuten werden das Problem schon erkennen wenn ich einfach ehrlich bin und alles sage und dann mich dementsprechend behandeln.
Antidepressiver nahm ich 15 Jahre lang. Hat es mir geholfen? Ich glaube nicht. Viele habe ich ausprobiert. Und natürlich habe ich sie durchgehend genommen, weil ich gehofft habe das sie helfen. Weil ich mir einredete, das es mir ohne sie nur noch schlechter ginge.
Ich finde Antidepressiva gut. Sie haben ihre Daseinsberechtigung und vielen helfen sie. Leider halfen sie mir bei meinem Problem nicht.
Nach der Autismus Diagnose ging es mir besser. Für vieles hatte ich endlich eine Erklärung.
Und natürlich hatte ich jetzt eine tolle Erklärung für mein "nicht so tolles" Verhalten gegenüber meinem Partner. Es ist nicht so das ich alles mit Absicht auf die Diagnose schob.
Wir redeten immerhin immer wieder mit meinem Autismus Therapeuten über die Probleme. Mein Partner war immer dabei.
Erst später als es immer wieder neu eskalierte fing ich selbst an das zu hinterfragen. Mein Partner kannte ja selbst keine anderen Autisten und hatte keine Vergleichsmöglichkeit.
Und dieses Gefühl, das da etwas nicht stimmte wurde immer stärker. Irgendwas war da noch. Egal wie viele Seiten des Internets ich durchforstete, konnte ich nicht wirklich etwas finden was mein Verhalten als ein Autismus typisches Symptom erklärte.
Natürlich meldete ich mich auch in einem großen Forum für Autisten an und las mich dort durch die Seiten. Nicht ein Fall der über ähnliche Probleme berichtete wie ich sie hatte.
Nun gut.. Autismus ist ein Spektrum. Dann hat es eben einfach noch keiner niedergeschrieben oder ich habe es einfach noch nicht gefunden falls jemand über ähnliche Erfahrungen berichtete.
Besonders verunsichert hatten mich die Beschreibungen der Autistischen Meltdowns. Klar.. ich hatte auch diese.. von Reizüberflutung verursachten Meltdowns die dazu führten das ich heulend zusammen klappe. Oder diese die von Veränderungen in meinem Tagesplan verursacht wurden.
Aber da gab es noch die anderen "Meltdowns". Die, die meistens durch meinen Partner ausgelöst wurden.
Und diese hatten immer ein Ziel: meinen Partner.
Den letzten schupser in die richtige Richtung gaben mir meine neuen Psychopharmaka die ich genau gegen diese Wutanfälle bekommen hatte.
Die halfen mir auch tatsächlich. Dadurch das sie diese Wutanfälle etwas dämpften, machte ich nichts mehr Kaputt. Ich konnte auch spüren wenn da wohl wieder einer kommt.
Aber das wichtigste war.. ich war endlich in der Lage während diesen Wutanfall logisch zu denken und mein eigenes handeln zu hinterfragen.
Ich war in der Lage, trotz der starken Gefühle die Situation besser ein zu ordnen und die Seite meines Partners ein zu nehmen.
Diese Erkenntnis brachte nach und nach das wahre Ausmaß meiner Wutausbrüche an die Oberfläche. Denn es waren nicht nur Wutausbrüche. Ich hatte noch ganz andere Baustellen die ich jetzt in der Lage war nach und nach zu erkennen.
Man kann sagen, meine Autismus Diagnose war nur die Spitze des Eisbergs.
Jetzt nach der heutigen Therapiestunde bin ich fix und fertig. Habe geheult, war wütend auf den Therapeuten, auf meinen Partner und natürlich auf mich selbst.
Ich musste das hier einfach mal rauslassen. Und was wäre besser dafür geeignet als ein Tagebuch.
Jetzt hätte ich gerne eine dicke Sahnetorte, Schokolade oder ein Eis. Aber das hilft mir ja auch nicht.
zumindest hat der Therapeut nun ganz deutlich gemacht, das es auf jedenfall das beste wäre, wenn ich mir einen passenden Therapeuten suchen würde der sich mit der Thematik auskennt. Allerdings soll ich damit rechnen das es wohl eher schwierig werden würde, einen passenden Therapeuten zu finden. Eine Nummer wo ich mich melden kann habe ich von ihm bekommen um dort mal anzurufen.
Ansonsten muss ich wohl weiter herumtelefonieren auch wenn der Standort weiter weg ist.
Hätte man mir vor 3-4 Monaten gesagt das mein Leben solch eine Wende nehmen würde, hätte ich ihn ausgelacht.
Wieso fällt es mir so unglaublich schwer Fehler die ich gemacht habe vor dem Therapeuten zu zugeben? Ich kenne ihn jetzt einige Jahre und vertraue ihm.
Mir ein zu gestehen das ich meinen Partner falsch behandle war für mich schon selbst schwer. Und dann dies einer 3. Person zu erzählen.
Und damit öffnete ich die Büchse der Pandora. 17 Jahre Therapie. So viele Jahre und erst jetzt erkannte ich die Realität. Natürlich haben mir die ganzen Jahre der Therapie geholfen und haben auch ganz Sicher dazu beigetragen das ich inzwischen das Problem welches ich selbst nie so wirklich begreifen konnte, langsam verstehe. Aber ich hatte es immer von der falschen Seite betrachtet.
Therapeuten sind keine Superhelden.
Therapeuten können keine Gedanken lesen, oder Wahrheit von Unwahrheit erkennen - wenn man selbst eine Unwahrheit glaubt.
Sie können nur mit dem arbeiten was man ihnen gibt. Sie sind auch nur Menschen.
Ich dachte immer die Therapeuten werden das Problem schon erkennen wenn ich einfach ehrlich bin und alles sage und dann mich dementsprechend behandeln.
Antidepressiver nahm ich 15 Jahre lang. Hat es mir geholfen? Ich glaube nicht. Viele habe ich ausprobiert. Und natürlich habe ich sie durchgehend genommen, weil ich gehofft habe das sie helfen. Weil ich mir einredete, das es mir ohne sie nur noch schlechter ginge.
Ich finde Antidepressiva gut. Sie haben ihre Daseinsberechtigung und vielen helfen sie. Leider halfen sie mir bei meinem Problem nicht.
Nach der Autismus Diagnose ging es mir besser. Für vieles hatte ich endlich eine Erklärung.
Und natürlich hatte ich jetzt eine tolle Erklärung für mein "nicht so tolles" Verhalten gegenüber meinem Partner. Es ist nicht so das ich alles mit Absicht auf die Diagnose schob.
Wir redeten immerhin immer wieder mit meinem Autismus Therapeuten über die Probleme. Mein Partner war immer dabei.
Erst später als es immer wieder neu eskalierte fing ich selbst an das zu hinterfragen. Mein Partner kannte ja selbst keine anderen Autisten und hatte keine Vergleichsmöglichkeit.
Und dieses Gefühl, das da etwas nicht stimmte wurde immer stärker. Irgendwas war da noch. Egal wie viele Seiten des Internets ich durchforstete, konnte ich nicht wirklich etwas finden was mein Verhalten als ein Autismus typisches Symptom erklärte.
Natürlich meldete ich mich auch in einem großen Forum für Autisten an und las mich dort durch die Seiten. Nicht ein Fall der über ähnliche Probleme berichtete wie ich sie hatte.
Nun gut.. Autismus ist ein Spektrum. Dann hat es eben einfach noch keiner niedergeschrieben oder ich habe es einfach noch nicht gefunden falls jemand über ähnliche Erfahrungen berichtete.
Besonders verunsichert hatten mich die Beschreibungen der Autistischen Meltdowns. Klar.. ich hatte auch diese.. von Reizüberflutung verursachten Meltdowns die dazu führten das ich heulend zusammen klappe. Oder diese die von Veränderungen in meinem Tagesplan verursacht wurden.
Aber da gab es noch die anderen "Meltdowns". Die, die meistens durch meinen Partner ausgelöst wurden.
Und diese hatten immer ein Ziel: meinen Partner.
Den letzten schupser in die richtige Richtung gaben mir meine neuen Psychopharmaka die ich genau gegen diese Wutanfälle bekommen hatte.
Die halfen mir auch tatsächlich. Dadurch das sie diese Wutanfälle etwas dämpften, machte ich nichts mehr Kaputt. Ich konnte auch spüren wenn da wohl wieder einer kommt.
Aber das wichtigste war.. ich war endlich in der Lage während diesen Wutanfall logisch zu denken und mein eigenes handeln zu hinterfragen.
Ich war in der Lage, trotz der starken Gefühle die Situation besser ein zu ordnen und die Seite meines Partners ein zu nehmen.
Diese Erkenntnis brachte nach und nach das wahre Ausmaß meiner Wutausbrüche an die Oberfläche. Denn es waren nicht nur Wutausbrüche. Ich hatte noch ganz andere Baustellen die ich jetzt in der Lage war nach und nach zu erkennen.
Man kann sagen, meine Autismus Diagnose war nur die Spitze des Eisbergs.
Jetzt nach der heutigen Therapiestunde bin ich fix und fertig. Habe geheult, war wütend auf den Therapeuten, auf meinen Partner und natürlich auf mich selbst.
Ich musste das hier einfach mal rauslassen. Und was wäre besser dafür geeignet als ein Tagebuch.
Jetzt hätte ich gerne eine dicke Sahnetorte, Schokolade oder ein Eis. Aber das hilft mir ja auch nicht.