G
Gast
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Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, weil das Problem, das ich habe, keinen konkreten Auslöser hat. Irgendwie hängt da meine ganze Geschichte mit drin, und ich weiß wirklich nicht, was ich dagegen machen soll.
Erst mal zu mir. Ich bin 19 Jahre alt, weiblich und seit eineinhalb Jahren Studentin. Eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Ich hatte Glück, habe auf Anhieb Leute getroffen, mit denen ich mich super verstanden habe, was mich ehrlich gesagt verwundert hat, da meine größte Sorge war, dass ich mein ganzes Studium irgendwie alleine verbringen muss. Schließlich war das schon in der Schule bei mir so gewesen, im Kindergarten, immer war ich die Außenseiterin, die nur daneben stand und sich nicht traute, mitzureden. Ich war damals durch andere Personen bzw "Autoritäten" wie Lehrer, Erwachsene im Allgemeinen schnell eingeschüchtert, ich glaubte, ich hätte kein Recht, mit anderen befreundet zu sein, dass andere mehr Recht auf eine Meinung hätten als ich, aber woher dieser Gedanke kam, weiß ich bis heute nicht. Wenn ich spontan Begriffe aus meiner Kindheit nennen sollte, würde ich sie vielleicht als verträumt bezeichnen, mich an die schönen Momente erinnern, aber wenn ich konkret an manche Ereignisse zurückdenke, wird mir bewusst, wie erbärmlich ich damals gelitten habe. Ich kann meine Erfahrungen schlecht mit denen anderer vergleichen, aber wenn ich versuche, die Vergangenheit objektiv zu betrachten, würde ich sagen, dass es für ein Kind nicht normal sein sollte, so zu leiden (auch wenn ich das damals gedacht habe, bzw eher habe ich es mir eingeredet). Es war auch nie so, dass die anderen mich gemobbt hätten, ich habe mir ja nichts zu Schaden kommen lassen, und wenn doch mal jemand mit mir geredet hat, war ich schüchtern, vielleicht auch ein bisschen seltsam, wegen mangelnder social skills, aber immer freundlich. Aber Tatsache war, dass es mir nicht gut ging, und in manchen Momenten kommt das einfach wieder hoch. Ich habe mich alleine gefühlt, und das war verdammt nochmal nicht schön (Eins muss ich hier noch sagen: Familiäre Probleme hat ja eigentlich jeder, aber bei mir waren sie relativ gering und haben die Beziehung zu meinen Eltern und meiner Schwester nie beeinträchtigt. Ich wusste, dass ich auf sie alle zählen konnte, auf Dauer hat mir das aber einfach nicht ausgereicht, um mit der Einsamkeit klarzukommen. Stellt euch mal vor, was für ein Gefühl das für ein Kind sein muss, wenn man nur aus Mitleid befreundeter Eltern zu Kindergeburtstagen eingeladen wird).
Irgendwann habe ich begonnen, an mir zu arbeiten, ich habe mich mit dem Sinn meines Lebens beschäftigt, mit Philosophie und Psychologie, und ich habe erkannt, dass es an mir liegt, mein Leben zu ändern, und nicht an den Anderen. Ich habe begonnen, mich aktiver einzubringen, irgendwie klarzukommen, und tatsächlich, es wurde besser. Wie es momentan ist, habe ich ja oben schon beschrieben. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass mich das ständige Nachdenken über mich, das ständige Aufarbeiten meines Lebens und der krampfhafte Versuch, akzeptiert zu werden, nur noch mehr zerstört hat. Irgendwann war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich Enttäuschungen und Rückschläge problemlos wegstecken konnte. Mir war egal, wenn andere schlecht über mich redeten, mir war egal, wenn ich schlechte Noten hatte, aber eben diese Gleichgültigkeit blockierte auch automatisch alle Glücksgefühle. Ich kann es nicht mehr nachfühlen, auch wenn ich es versuche, aber ich weiß noch, dass ich mich damals so leer wie eine Leiche gefühlt habe. Ich hätte mich nicht umgebracht, das stand für mich niemals infrage, aber in meinen Augen kam mir dieses Leben sinnlos vor. Also dachte ich, es wäre am besten, wenn ich aufhöre, immer alles genau analysieren zu wollen. Das hat bisher noch am ehesten funktioniert. Und, wie bereits gesagt, inzwischen habe ich einen Freundeskreis, mit dem ich einigermaßen zufrieden bin. Ich fühle mich oft, wenn ich mal in größerer Gesellschaft bin und nicht gleich als stilles Mäuschen auffallen will, wie eine Schauspielerin, die krampfhaft und übertrieben in ihrer Rolle bleiben muss, weil die Person hinter der Schauspielerin einfach keine Ahnung hat, was sie zu diesen ganzen Menschen sagen soll, und weil diese Person Angst hat, dass wieder alles so werden könnte wie damals. Obwohl mich das auch manchmal ziemlich belastet. ist mein eigentliches Problem ein Anderes.
Und zwar ist es diese Einsamkeit, die mich immer noch fertig macht, die es mir unmöglich macht, glücklich und selbstbewusst zu sein. Ich hatte noch keine feste Beziehung, und keinen näheren Kontakt mit Jungs, der über Discoknutschereien hinausging - will heißen, ich bin noch Jungfrau. Ich weiß, dass es nicht klug ist, sein persönliches Glück von einer anderen Person abhängig zu machen, aber ich glaube, es könnte mir helfen, wenn ich eben diese Erfahrungen mache, um mich irgendwie weiterzuentwickeln, um diese Angst hinter mir zu lassen. Versteht mich nicht falsch, das klingt bestimmt ziemlich komisch für euch, aber meine Jungfräulichkeit bedeutet mir nichts. Vielleicht werde ich es bereuen, weil keine Emotionen im Spiel waren, wenn ich mir einfach "irgendeinen" ins Bett hole (natürlich meine ich damit nicht "irgendeinen", aber erwarte auch keinen besonderen, denn ich will nicht mehr warten. Ich will es einfach nicht), aber bei meinem ersten Kuss war es schließlich genau so, ich wollte nicht mehr warten, keine Emotionen, einfach ein völlig Fremder, der mich davor in einer Bar angesprochen hatte, aber dennoch habe ich es als Erfahrung nicht bereut, weil es mich in puncto Umgang mit Jungs sehr viel weiter gebracht hat, und ich erinnere mich gerne daran zurück, weil es sich trotz allem richtig angefühlt hat (ganz unter uns, davor war ich nicht mal in der Lage, mit einem x-beliebigen Jungen zu reden, ohne gleich knallrot zu werden). Ich erwarte mir davon, dass ich einen weiteren Teil dieser alten Erfahrungen, der Minderwertigkeitskomplexe hinter mir lassen kann und dass es mir vielleicht für die Zukunft den Weg ebnet, mit anderen Jungs in Kontakt treten zu können und vielleicht auch einer dabei ist, für den ich so etwas wie Gefühle entwickeln kann. (Ich weiß, woher will ich es wissen, wenn ich es nie probiert habe, aber momentan halte ich mich für nicht fähig für eine Beziehung). Ich will es so schnell wie möglich hinter mich bringen, weil diese Einsamkeit quälend ist, es fühlt sich an, als ob sie mich langsam auffrisst, ich muss viel zu oft stundenlang weinen und weiß nicht warum, und ich wünsche mir dann einfach, dass es jemanden gäbe, den ich liebe und mit dem ich darüber reden kann. ich wünsche mir einfach, dass ich normal wäre (wobei ich ja nicht denke, dass andere Menschen ein besseres Leben hätten als ich, nur kommt es mir irgendwie vor, als hätten die meisten ein Stück Normalität, ein Stück Gesellschaftsfähigkeit, das mir eben fehlt.) Alleine schon das zuzugeben kostet mich eine Menge Mühe, weil ich es eigentlich gewohnt bin, meine Probleme selbst zu lösen. Aber gut. Und jetzt meine Frage: (An dieser Stelle noch sorry für den ewig langen Text^^)
Was würdet ihr mir raten? Ich weiß genauso wenig wie ihr, was das Beste für mich ist, aber was sagt euch eure Vernunft? Sollte ich mir Hilfe holen? Findet ihr meine Geschichte/ mein Verhalten nachvollziehbar, oder wirke ich wie ein Teenager mit Stimmungsschwankungen? Habt ihr so etwas auch schon einmal durchgemacht und könnt mir sagen, dass es nur eine Phase war, dass es sich irgendwann gelegt hat oder auch nicht? Ich wäre echt dankbar, wenn ihr mir eure Gedanken zu diesem Thema dalassen könntet. LG
Erst mal zu mir. Ich bin 19 Jahre alt, weiblich und seit eineinhalb Jahren Studentin. Eigentlich kann ich mich nicht beschweren. Ich hatte Glück, habe auf Anhieb Leute getroffen, mit denen ich mich super verstanden habe, was mich ehrlich gesagt verwundert hat, da meine größte Sorge war, dass ich mein ganzes Studium irgendwie alleine verbringen muss. Schließlich war das schon in der Schule bei mir so gewesen, im Kindergarten, immer war ich die Außenseiterin, die nur daneben stand und sich nicht traute, mitzureden. Ich war damals durch andere Personen bzw "Autoritäten" wie Lehrer, Erwachsene im Allgemeinen schnell eingeschüchtert, ich glaubte, ich hätte kein Recht, mit anderen befreundet zu sein, dass andere mehr Recht auf eine Meinung hätten als ich, aber woher dieser Gedanke kam, weiß ich bis heute nicht. Wenn ich spontan Begriffe aus meiner Kindheit nennen sollte, würde ich sie vielleicht als verträumt bezeichnen, mich an die schönen Momente erinnern, aber wenn ich konkret an manche Ereignisse zurückdenke, wird mir bewusst, wie erbärmlich ich damals gelitten habe. Ich kann meine Erfahrungen schlecht mit denen anderer vergleichen, aber wenn ich versuche, die Vergangenheit objektiv zu betrachten, würde ich sagen, dass es für ein Kind nicht normal sein sollte, so zu leiden (auch wenn ich das damals gedacht habe, bzw eher habe ich es mir eingeredet). Es war auch nie so, dass die anderen mich gemobbt hätten, ich habe mir ja nichts zu Schaden kommen lassen, und wenn doch mal jemand mit mir geredet hat, war ich schüchtern, vielleicht auch ein bisschen seltsam, wegen mangelnder social skills, aber immer freundlich. Aber Tatsache war, dass es mir nicht gut ging, und in manchen Momenten kommt das einfach wieder hoch. Ich habe mich alleine gefühlt, und das war verdammt nochmal nicht schön (Eins muss ich hier noch sagen: Familiäre Probleme hat ja eigentlich jeder, aber bei mir waren sie relativ gering und haben die Beziehung zu meinen Eltern und meiner Schwester nie beeinträchtigt. Ich wusste, dass ich auf sie alle zählen konnte, auf Dauer hat mir das aber einfach nicht ausgereicht, um mit der Einsamkeit klarzukommen. Stellt euch mal vor, was für ein Gefühl das für ein Kind sein muss, wenn man nur aus Mitleid befreundeter Eltern zu Kindergeburtstagen eingeladen wird).
Irgendwann habe ich begonnen, an mir zu arbeiten, ich habe mich mit dem Sinn meines Lebens beschäftigt, mit Philosophie und Psychologie, und ich habe erkannt, dass es an mir liegt, mein Leben zu ändern, und nicht an den Anderen. Ich habe begonnen, mich aktiver einzubringen, irgendwie klarzukommen, und tatsächlich, es wurde besser. Wie es momentan ist, habe ich ja oben schon beschrieben. Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass mich das ständige Nachdenken über mich, das ständige Aufarbeiten meines Lebens und der krampfhafte Versuch, akzeptiert zu werden, nur noch mehr zerstört hat. Irgendwann war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich Enttäuschungen und Rückschläge problemlos wegstecken konnte. Mir war egal, wenn andere schlecht über mich redeten, mir war egal, wenn ich schlechte Noten hatte, aber eben diese Gleichgültigkeit blockierte auch automatisch alle Glücksgefühle. Ich kann es nicht mehr nachfühlen, auch wenn ich es versuche, aber ich weiß noch, dass ich mich damals so leer wie eine Leiche gefühlt habe. Ich hätte mich nicht umgebracht, das stand für mich niemals infrage, aber in meinen Augen kam mir dieses Leben sinnlos vor. Also dachte ich, es wäre am besten, wenn ich aufhöre, immer alles genau analysieren zu wollen. Das hat bisher noch am ehesten funktioniert. Und, wie bereits gesagt, inzwischen habe ich einen Freundeskreis, mit dem ich einigermaßen zufrieden bin. Ich fühle mich oft, wenn ich mal in größerer Gesellschaft bin und nicht gleich als stilles Mäuschen auffallen will, wie eine Schauspielerin, die krampfhaft und übertrieben in ihrer Rolle bleiben muss, weil die Person hinter der Schauspielerin einfach keine Ahnung hat, was sie zu diesen ganzen Menschen sagen soll, und weil diese Person Angst hat, dass wieder alles so werden könnte wie damals. Obwohl mich das auch manchmal ziemlich belastet. ist mein eigentliches Problem ein Anderes.
Und zwar ist es diese Einsamkeit, die mich immer noch fertig macht, die es mir unmöglich macht, glücklich und selbstbewusst zu sein. Ich hatte noch keine feste Beziehung, und keinen näheren Kontakt mit Jungs, der über Discoknutschereien hinausging - will heißen, ich bin noch Jungfrau. Ich weiß, dass es nicht klug ist, sein persönliches Glück von einer anderen Person abhängig zu machen, aber ich glaube, es könnte mir helfen, wenn ich eben diese Erfahrungen mache, um mich irgendwie weiterzuentwickeln, um diese Angst hinter mir zu lassen. Versteht mich nicht falsch, das klingt bestimmt ziemlich komisch für euch, aber meine Jungfräulichkeit bedeutet mir nichts. Vielleicht werde ich es bereuen, weil keine Emotionen im Spiel waren, wenn ich mir einfach "irgendeinen" ins Bett hole (natürlich meine ich damit nicht "irgendeinen", aber erwarte auch keinen besonderen, denn ich will nicht mehr warten. Ich will es einfach nicht), aber bei meinem ersten Kuss war es schließlich genau so, ich wollte nicht mehr warten, keine Emotionen, einfach ein völlig Fremder, der mich davor in einer Bar angesprochen hatte, aber dennoch habe ich es als Erfahrung nicht bereut, weil es mich in puncto Umgang mit Jungs sehr viel weiter gebracht hat, und ich erinnere mich gerne daran zurück, weil es sich trotz allem richtig angefühlt hat (ganz unter uns, davor war ich nicht mal in der Lage, mit einem x-beliebigen Jungen zu reden, ohne gleich knallrot zu werden). Ich erwarte mir davon, dass ich einen weiteren Teil dieser alten Erfahrungen, der Minderwertigkeitskomplexe hinter mir lassen kann und dass es mir vielleicht für die Zukunft den Weg ebnet, mit anderen Jungs in Kontakt treten zu können und vielleicht auch einer dabei ist, für den ich so etwas wie Gefühle entwickeln kann. (Ich weiß, woher will ich es wissen, wenn ich es nie probiert habe, aber momentan halte ich mich für nicht fähig für eine Beziehung). Ich will es so schnell wie möglich hinter mich bringen, weil diese Einsamkeit quälend ist, es fühlt sich an, als ob sie mich langsam auffrisst, ich muss viel zu oft stundenlang weinen und weiß nicht warum, und ich wünsche mir dann einfach, dass es jemanden gäbe, den ich liebe und mit dem ich darüber reden kann. ich wünsche mir einfach, dass ich normal wäre (wobei ich ja nicht denke, dass andere Menschen ein besseres Leben hätten als ich, nur kommt es mir irgendwie vor, als hätten die meisten ein Stück Normalität, ein Stück Gesellschaftsfähigkeit, das mir eben fehlt.) Alleine schon das zuzugeben kostet mich eine Menge Mühe, weil ich es eigentlich gewohnt bin, meine Probleme selbst zu lösen. Aber gut. Und jetzt meine Frage: (An dieser Stelle noch sorry für den ewig langen Text^^)
Was würdet ihr mir raten? Ich weiß genauso wenig wie ihr, was das Beste für mich ist, aber was sagt euch eure Vernunft? Sollte ich mir Hilfe holen? Findet ihr meine Geschichte/ mein Verhalten nachvollziehbar, oder wirke ich wie ein Teenager mit Stimmungsschwankungen? Habt ihr so etwas auch schon einmal durchgemacht und könnt mir sagen, dass es nur eine Phase war, dass es sich irgendwann gelegt hat oder auch nicht? Ich wäre echt dankbar, wenn ihr mir eure Gedanken zu diesem Thema dalassen könntet. LG