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Mein Freund und meine Tochter

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Seit 11 Jahren bin ich nun mit meinem Freund zusammen und wir planen bald zu heiraten.
Meine Tochter war damals 5 als wir uns kennen gelernt haben und er war immer ihr Papa.
Der leibliche Vater (mein Ex Freund) hat sich um die Kleine nie gekümmert. Sie hat für ihn nie existiert.
Mein Freund hat sich immer sehr bemüht. Auch später als unser gemeinsamer Sohn zur Welt kam, hat er nie Unterschiede gemacht. Sie war immer seine Tochter.
Meine Tochter weiß, dass sie einen anderen biologischen Vater hat und als sie ihn mit 9 sehen wollte, sind wir zu ihm gefahren. Er hat ihr aber die Tür vor der Nase zugeknallt.
Das war für sie einschneidend und sie hat sich damals auch sehr zurück gezogen. Mein Freund (ihr Stiefpapa) hat in der Zeit besonders viel mit ihr unternommen und viel mit ihr geredet, damit sie das besser verarbeiten konnte.

So, dann ging die Pubertät los und mit ihr der Stress. Mein Freund ist Polizist und mittlerweile merkt man dieses autoritäre Verhalten auch in der Erziehung. Als meine Tochter klein war, haben sich die zwei prächtig verstanden. Seitdem sie 14 ist und auch mal auf eine Party will oder sich für Jungs interessiert, gibts immer wieder Stress. Es ist jetzt nicht ständig so. Die zwei verstehen sich auch an sich, aber bei bestimmten Themen geht er irgendwie schnell an die Decke. Meine Tochter ist jetzt 16 und als er sie mit 14 einmal beim rauchen erwischt hat, hat er ihr eine saftige Moralpredigt gehalten und das nicht gerade leise und mitten vor ihren Freunden.
Beim Thema Disco und Partys versteht er auch keinen Spaß. Sie ist einmal zu spät gekommen und statt im Auto zu warten ist er rein und hat sie sehr direkt auf ihren Fehler hingewiesen und raus geholt. Er ist sonst nie so. Eigentlich sehr tolerant, aber er sieht in bestimmten Sachen rot. Gerade was männliche Freunde angeht, Partys, Schulleistungen.
Letzten Sommer waren wir am See zum baden. Unser Sohn ist 8 und sein Freund war mit seinen Eltern auch dort.
Die Jungs haben am Strand gespielt. Mein Freund hat die Jungs nicht mal im flachen Wasser spielen lassen. Er ist bei bestimmten Sachen übervorsichtig.

Er ist ein liebevoller Vater und alles, aber manchmal nervt es wirklich.
Ich finde bei bestimmten Sachen muss unsere Tochter auch mal eigene Erfahrungen machen.
Ich sehe ja ein, dass er ihr schlechte Erfahrungen ersparen will, aber alles kann er nicht beeinflussen.

Wie kann ich irgendwie einen Mittelweg finden, der die Lage entschärft?
 
A

Angua

Gast
Diese Probleme kommen auch vor, wenn beide Eltern leibliche Eltern sind.
Gehört Dein Partner einer anderen Kultur an?
 
A

Angua

Gast
Nein, mein Partner ist aus Deutschland.
Er kann ja aus Deutschland sein und trotzdem einer anderen Kultur angehören.
Seitdem sie 14 ist und auch mal auf eine Party will oder sich für Jungs interessiert, gibts immer wieder Stress. Es ist jetzt nicht ständig so. Die zwei verstehen sich auch an sich, aber bei bestimmten Themen geht er irgendwie schnell an die Decke. Meine Tochter ist jetzt 16 und als er sie mit 14 einmal beim rauchen erwischt hat, hat er ihr eine saftige Moralpredigt gehalten und das nicht gerade leise und mitten vor ihren Freunden.
Beim Thema Disco und Partys versteht er auch keinen Spaß. Sie ist einmal zu spät gekommen und statt im Auto zu warten ist er rein und hat sie sehr direkt auf ihren Fehler hingewiesen und raus geholt. Er ist sonst nie so. Eigentlich sehr tolerant, aber er sieht in bestimmten Sachen rot. Gerade was männliche Freunde angeht, Partys, Schulleistungen.
Letzten Sommer waren wir am See zum baden. Unser Sohn ist 8 und sein Freund war mit seinen Eltern auch dort.
Die Jungs haben am Strand gespielt. Mein Freund hat die Jungs nicht mal im flachen Wasser spielen lassen. Er ist bei bestimmten Sachen übervorsichtig.
Aber auch so sehe ich das, was Du beschreibst, nicht wirklich dramatisch.
Mein Papa war in manchen Dingen äußerst tolerant (sehr zu meinem Vorteil) und in anderen Dingen äußerst kleinlich (ab und an empfand ich das als Nachteil). Meine Mam ebenso.
Manchmal haben beide gestritten darüber. Das taten mein Mann und ich auch bezüglich unseres Kükens.

Du solltest Dir eher die Frage stellen, warum Du mit seinem Erziehungsstil ein Problem hast? Glaubst Du das "letzte Wort" haben zu müssen, was Deine Tochter darf und was nicht?
 

DanyLove

Mitglied
Schönen Abend,

ich weiß nicht, ob mein Beitrag jetzt hilfreich ist - aber ich könnte mal aus der Perspektive (sowohl alters- als auch erziehungstechnisch) deiner Tochter sprechen:
Mein Vater ist, ebenso wie dein Freund, teilweise enorm übervorsichtig, während meine Mutter mir definitiv mehr Freiheiten einräumen würde, wenn er sie nicht daran hindern würde. Z. B. wäre meine Mutter auch damit einverstanden, dass ich nach Partys oder nachdem ich im Club war, einfach bei Freunden übernachte und gar nicht Nachhause komme - mein Vater besteht darauf, mich um 11, spätestens 12, selbst abzuholen. Meine Mutter würde sich auch eher freuen, sollte ich mich mal mit einem Jungen treffen, mein Vater... Sagen wir, er würde mich wohl eher Zuhause anketten, als dem zuzustimmen, haha (das ist etwas überspitzt, aber trifft es doch ganz gut ;) ). Diese Meinungsverschiedenheiten führen durchaus mal zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden.
Aber ganz ehrlich? Klar ist es manchmal nervig, wenn ich schon wesentlich früher als andere die Party verlassen muss oder eben etwas mehr darauf achten muss, nach 10 nichts mehr zu trinken, damit ich nicht mit (mäßiger) Fahne ins Auto zu meinem Vater steige und eine halbstündige Standpauke erhalte. Doch wirklich schlimm, sodass ich es als unerträglich oder unzumutbar bezeichnen würde, finde ich diese Strenge nicht. Ehrlich gesagt empfinde ich es sogar als lieb, dass es jemanden gibt, der mich so beschützen will.
Was ich damit sagen will: Es ist verständlich, dass die Strenge und Autorität deines Freundes deiner Tochter gegenüber zu kleineren Konflikten zwischen den beiden kommt. Und ich kann auch nachvollziehen, dass du ihr mehr eigene Erfahrungen gönnen würdest. Hast du aber nicht den Eindruck, dass er wirklich sie in ihrer Entwicklung einschränkt / ihren Freunden gegenüber maßgeblich einschränkt, würde ich ehrlich gesagt gar nicht nach einem Mittelweg suchen - du sagst ja selbst, in anderen Hinsichten sei er ihr gegenüber sehr tolerant. Meiner Meinung nach ist diese väterliche, schützende Strenge einfach etwas völlig Normales, was gerade die Mutter (und natürlich die Tochter) als leicht überzogen empfinden mag, aber letztlich zum vollen "Erziehungspaket" dazugehört ;)
Solltest du aber glauben, er schränkt sie zu sehr ein, such doch einfach mal das offene Gespräch mit ihm und lege ihm deine Sicht der Dinge genauso dar, wie uns hier (falls du das noch nicht getan haben solltet). Es ist ja auch deine Tochter, und wenn du glaubst, was er für richtig hält, ist nicht das Beste für sie, dann wird er das sicherlich verstehen.

Viele Grüße!
 

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Ich glaube fast, dass es was mit seinem Beruf bei der Polizei zu tun hat. Was Sicherheit angeht ist er sehr kleinlich.
Nein, er ist nicht aus einem anderen Kulturkreis.
Es ist auch nur bei bestimmten Themen. Ich bin nachts einmal durch eine verlassene Straße gegangen, weil mein Auto zur Werkstatt musste und ich den Bus genommen habe. Mein Freund hat sich zehn Minuten künstlich aufgeregt, dass ich doch hätte anrufen sollen. Dann hätte er mich abgeholt. Alleine als Frau hätte in diesem Stadtgebiet ja wer weiß was passieren können. Er war auch nicht erfreut, hat sich dann aber wieder eingekriegt.
 

cucaracha

Urgestein
Ich denke auch, dass dein Freund zu streng ist und der Tochter mehr Freiheiten lassen sollte.

Eine zu strenge Art und diese Streits können ihr sehr schaden.
 
A

Angua

Gast
So, dann ging die Pubertät los und mit ihr der Stress. Mein Freund ist Polizist und mittlerweile merkt man dieses autoritäre Verhalten auch in der Erziehung. (…)
Letzten Sommer waren wir am See zum baden. Unser Sohn ist 8 und sein Freund war mit seinen Eltern auch dort.
Die Jungs haben am Strand gespielt. Mein Freund hat die Jungs nicht mal im flachen Wasser spielen lassen. Er ist bei bestimmten Sachen übervorsichtig.

Er ist ein liebevoller Vater und alles, aber manchmal nervt es wirklich.
Ich finde bei bestimmten Sachen muss unsere Tochter auch mal eigene Erfahrungen machen.
Ich sehe ja ein, dass er ihr schlechte Erfahrungen ersparen will, aber alles kann er nicht beeinflussen.

Wie kann ich irgendwie einen Mittelweg finden, der die Lage entschärft?
Der Beruf spielt, denke ich, auch mit hinein.
Als Polizist ist man oft mit schlimmen Dingen konfrontiert. Manche kann man gut wegstecken, manche prägen einen ungewollt. Jemand aus meiner Familie ist auch Polizist.
Vor Jahren wurde bei uns ein Kind vermisst, ein kleiner Junge. Er war woanders und sollte alleine nach Hause gehen. Dort kam er aber nie an. Es begann eine Suche, schließlich barg man den Buben aus dem nahegelegenen Fluß.
Er war dabei anwesend.
Einige Zeit später flippte er ziemlich aus, als er erfuhr, ich lasse meinen eigenen Ableger unbeaufsichtigt an diesem Fluß spielen. Ich antwortete, daß ich damit kein Problem habe, er hätte mit 3 Jahren das Schwimmen gelernt und seither viel Erfahrung darin gesammelt (er ging mittlerweile zur Schule) und wenn er eines gut könnte, sei das das Schwimmen.
Es stellte sich heraus, daß er den Anblick des ertrunkenen Kindes nie vergessen konnte. Und deshalb hat er überreagiert.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Dein Freund ziemlich viel Unangenehmes gesehen hat.
Das ist vielleicht ein gutes Beispiel:
Sie ist einmal zu spät gekommen und statt im Auto zu warten ist er rein und hat sie sehr direkt auf ihren Fehler hingewiesen und raus geholt.
Kiddie ist am Party machen, man macht eine Abholzeit aus und Kiddie kommt nicht. Da kann allerhand passiert sein inzwischen...von Alkoholvergiftung bis hin zu KO-Tropfen und Schlimmeres. Ja, meist ist es einfach so, daß Kiddie die Uhr nicht lesen konnte.
Aber wie lange hätte er denn im Auto auf das Auftauchen warten sollen?
Eine verbindliche Uhrzeit ist eine verbindliche Uhrzeit. In der Hinsicht war mein eigener Dad ähnlich streng unterwegs. Es gab eine Toleranzgrenze von zehn Minuten, dahinter gab es massiv Ärger. Ich habe mit 15 alleine mit meinem Freund in den Urlaub (Ausland) fahren dürfen, aber wenn ausgemacht war, ich bin von der XY-Party um 1 Uhr daheim, dann hatte ich da um 1 Uhr daheim zu sein. Oder Bescheid zu geben, weshalb ich es nicht schaffe.
Es hatte etwas mit Zuverlässigkeit zu tun, mit "sich auf jemanden verlassen können". Und einigen anderen Sachen auch noch...aber alle nutzen mir sehr im späteren Leben.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
An deiner Stelle würde ich mich mal mit dem Freund zusammen setzen. Kündige das an, dann könnt ihr beide euch Themen raussuchen wo ihr der Meinung seid der andere würde zu Streng/ nicht Streng genug reagieren.
Dann könnt ihr bei den Punkten eine gemeinsame Mittellinie finden.

Das Problem bei so offensichtlich unterschiedlichen Einstellungen, neben der Tatsache das es dich stört, ist das ihr die Kinder in eine Situation bringt wo die euch gegeneinander ausspielen können, wenn ich weiß Papa sagt nein frag ich eben Mama. Bzw. wo das Kind sich bei jeder aktivität überlegt welches Elternteil es fragt/ mit welchem es hin will abhängig davon wie die reagieren. Das stell ich mir für beide Seiten stressig vor.

Man kann z.b. ausmachen das im seichten Wasser gespielt werden darf aber nur in Sichtreichweite und nur solange auf zuruf sofort zurück gekommen wird. Wenn das nicht klappt ist das Privileg weg.

Das selbe bei Partys. Ihr versprecht im Auto zu warten solange sie Pünktlich ist oder ein Verspäten (ich suche noch meine Schuhe, ich muss mich noch kurz von Jenny verabschieden) per Whats App bekannt gemacht wird. Wenn X Minuten nach der Zeit kein Kind da ist wird erst angerufen und dann reingegangen.

Das wären jetzt niur Beispiele aber ggf könnt ihr ja eine ähnliche Mittellinie finden.
 

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Ich denke schon, dass es durch seinen Beruf als Polizist kommt. Darüber redet er aber nicht.
Bei anderen Themen ist er sonst nicht so streng.
Ich denke auch, es ist sinnvoll das zusammen zu klären, sonst versuchen die Kinder uns gegeneinander auszuspielen.
Er muss aber auch begreifen, dass er unserer Tochter Flügel geben sollte.
Es bringt auch nichts, ihr bestimmte Sachen ständig zu verbieten.

Es gab eine Sache, die ihn sehr verletzt hat. Die zwei hatten sich vor 4 Wochen in der Wolle, weil die Große im Sommer mit einer Freundin allein nach Italien fahren wollte. Er hat natürlich sofort abgeblockt.
Erlaubt hätte ich es auch nicht, aber so wie er das rüber gebracht hat, darüber kann man streiten.
Jedenfalls fiel dann bei meiner Tochter: "Du bist nicht mein Vater! Du hast mir gar nichts zu sagen"!"

Töchterchen ist dann wie eine Furie Türen knallend und heulend ins Zimmer verschwunden und mein Freund blieb doch sehr perplex zurück.
Ich glaube, das hat ihn sehr getroffen.
Sie haben zwar nach 3 Tagen auch wieder miteinander geredet, aber das hing ihm sehr nach.

Was ich ihm hoch anrechne ist, dass er die Kinder nie geschlagen hat. Und ware die Auseinandersetzungen noch so stark. Mein Ex hat meine Tochter als Kleinkind auch körperlich nicht gut behandelt. Das weiß sie aber nicht mehr.
 

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