Mein Freund macht nichts (mehr) im Haushalt

Hallo
Mein Freund und ich sind beide 24 Jahre alt und wohnen ungefähr seit einem Jahr zusammen. Insgesamt sind wir seit sieben Jahren ein Paar. Als wir letztes Jahr zusammengezogen sind, hat er sehr viel im Haushalt gemacht. Ich musste ihm zwar immer sagen, was gemacht werden muss, aber das hat mich nicht gestört, denn im Endeffekt hat er es ja erledigt. Seitdem die Quarantäne begonnen hat, macht er jedoch gar nichts mehr. Vorab: Wir haben keine Kinder, wir studieren beide und gehen nebenbei arbeiten. Wenn ich ihn darum bitte, etwas zu tun, macht er es entweder gar nicht oder erst eine Ewigkeit später. Da mache ich es dann lieber selbst. Er macht sich in der Küche etwas zum essen und lässt einen kompletten Saustall zurück: die ganze Arbeitsfläche ist verschmiert und voller Brösel, der Herd verklebt und überall stehen Verpackungen rum. Das dreckige Geschirr kommt natürlich nicht in den Geschirrspüler, das lässt er natürlich auch draußen stehen. Den Müll bringt er auch nicht mehr raus, obwohl ich ihn mehrmals darum bitte. Ich kann aber wohl schlecht den vollen und stinkenden Müll ewig in der Wohnung lassen, oder? Die Katzen (eine gehört ihm, eine gehört mir) versorgt er auch nicht mehr, es bleibt alles an mir hängen. Nicht mal die Klopapierrollen wechselt er aus!
Langsam kann ich nicht mehr...ich muss lernen, arbeiten (ich arbeite übrigens mehr Stunden, als er) und den kompletten Haushalt machen. Ich bin nur froh, dass wir keine besonders große Wohnung haben...der Haushalt nimmt etwa drei "halbe" Tage (also Nachmittags ein paar Stunden) in Anspruch. Ich habe keine Zeit, alles an einem Tag machen zu können, deswegen teile ich es mir auf. Ich würde auch nicht viel verlangen, es würde mir reichen, wenn er Staubsaugen und den Boden wischen würde. Wie schon erwähnt, haben wir keine besonders große Wohnung, beides wäre in maximal 45 Minuten erledigt. Hat jemand Tipps? Und bitte keine Aussagen wie "dann putz nicht und schau, bis er was macht", wir haben nur zB ein Klo und Badezimmer, das muss ich auch benutzen und bitte kein "dann legt euch eine Putzfrau zu".

Hmmmn, naja und wie läuft denn der rest eurer "Beziehung", gibt's da noch liebe Worte oder kuschelt ihr noch?, das was du beschreibst sind doch nur Symptome nicht die Ursache.
Ist er genervt weil ihr ständig aufeinander hockt?, macht ihm sein Studiumstillstand zu schaffen?

Rede mit ihm, sag ihm das es so nicht geht und er sich beteiligen muss, weil du es allein nicht schaffen kannst. Wenn er will, dass es dir gut geht und ihr euch wohlühlen könnt, sollte er versuchen etwas zu ändern.

Was sagt er denn, wenn ihr darüber redet, dass dieser Umstand für dich nicht dauerhaft tragbar ist? Schlussendlich zählen zwar Taten immer mehr als Worte, aber was sind denn die Ziele die er bei einem Klärungsgespräch darbietet?

Ich würde ihn konfrontieren und ihm sagen, dass das so nicht geht. Entweder er hilft mit oder er bezahlt dich für die Arbeit! Du bist doch nicht seine Haushälterin.
Und wenn du ihm vorher schon alles vorkauen musstest, wirst du dich darauf einstellen müssen, dass er von sich aus nie einfach so aktiv mithelfen wird. Der ist so, der bleibt so, im dümmsten Fall wird er (wie jetzt) noch schlimmer.

Frauen an die Maaaaaaacht oder eher gesagt Gleichberechtigung im Haushalt
Es gibt keinen perfekten Mann oder vielleicht hat er dass getan weil er sich um dich bemüht hat und jetzt hat es keine lust mehr darauf. KP. solang es paar Tage sind ist es noch ok, aber länger ist doof.

Hallo,

vereinbart feste Aufgaben, die jeder von euch beiden zu erfüllen hat. So könntest du z.B. die Waschmaschine beladen und die Wäsche aufhängen, er wäre im Gegenzug für die Spülmaschine und für's Müll rausbringen zuständig.

Klare Aufgaben und klare Regeln, dann kann nichts mehr schiefgehen!

Liebe Grüße,
SFX

Es hilft nichts, Du musst Dich mit ihm zusammensetzen und die Angelegenheit besprechen.
Sage, dass es Dir sehr wichtig ist, eine Lösung zu finden.

Es kann sein, dass er ein anderes Verständnis von Sauberkeit hat, z.B. Bodenwischen alle 14 Tage und nicht alle 7. Da müsst ihr auf Kompromisse hinarbeiten, womit ihr beide leben könnt.

Erwachsene kann kann und muß man nicht mehr Erziehen.
Wenn man das als Kind nicht gelernt hat, kann man es als Erwachsener kaum nachholen?
Wer erst nach 7 Jahren merkt wie der Partner tickt, wirklich ist, hat nie über wirklich wichtige Dinge mit ihm geredet.
Das ist oft so, jeder ist eben wie er ist, oder wärst du bereit dich zu ändern, dich ihm anzupassen?
Das Leben ist ein ständiger Prozeß der Kränkungsverarbeitung und Angstbewältigung.
Es ist in der Regel ein fließendes Gleichgewicht, das aufgebaut oder zerstört werden kann.
Das setzt voraus, daß man liebevoll mit der Haltung des anderen umgeht und sie nicht entwertet.
Sonst wird man nur erreichen, daß einer versucht den anderen zu brechen: Du bist oberflächlich, machst dir das Leben leicht, die Tiefen meiner Seele werden dir für immer verschlossen bleiben.
Wenn niemand ihn so recht verstanden hat, dann ist es wichtig, seine Haltung zu akzeptieren und zu versuchen, das Positive, das in jedem Menschen ist, zu unterstützen.
Sonst reagiert er auf jede Infragestellung mit noch stärkerer Abwehr.
Es gibt einfach nichts Negatives – diese Haltung muß man ihnen einfach lassen und sagen: Gut, du siehst es zwar nicht, aber ich respektiere das.
Es ist wichtig, daß sich Paare in einer optimistischen Sicht auf das Leben bestärken können.

"Und bitte keine Aussagen wie "dann putz nicht und schau, bis er was macht", wir haben nur zB ein Klo und Badezimmer, das muss ich auch benutzen und bitte kein "dann legt euch eine Putzfrau zu". "

Was spricht dagegen?
Eine Putzfrau alle zwei Wochen ist nicht teuer (siehe Helpling) und sichert die Harmonie im Haushalt.

Wer bezahlt dir denn die Care-Arbeit? Keiner? Würdest du unbezahlt arbeiten? Nein? Also, dann lass es, wenn er sich nicht mit dir einigen kann.